Fluch der verlorenen Seelen. Darina D.S.
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Читать онлайн книгу Fluch der verlorenen Seelen - Darina D.S. страница 25

Название: Fluch der verlorenen Seelen

Автор: Darina D.S.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der Fluch der verlorenen Seelen

isbn: 9783969536155

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СКАЧАТЬ Groohls sind verdorbene und verdammte Seelen. Verfluchte Geisterwesen sind, wie es der Name schon sagt, verflucht. Auf ihnen lastet ein Fluch, der sie ans Diesseits bindet, und in diesem Fall wurde eine menschliche Seele mit einer tierischen und deren Körper vereint – hier ein Hund. Deshalb kann jeder Mensch sie sehen, sie sind nicht immateriell wie die Groohls. Aber wie das genau funktioniert, kann ich dir auch nicht sagen, dafür gibt es zu wenige solcher Wesen und Aufzeichnungen dazu«, führte Freya aus.

      In Amalia stieg Mitleid auf. Sie liebte Tiere und mochte den Gedanken nicht, eines zu töten. Selbst wenn es sich um ein Geisterwesen handelte.

      »Das ist doch grausam, eine menschliche Seele mit einem Tier zu verschmelzen. Können wir ihn nicht erlösen?«

      Freya schluckte. »Hm, nein. Also wenn wir sein Gefäß zerstören, in diesem Fall den Hundekörper, wird das nicht den Fluch brechen. Kennst du Anima Sola?« Freya wandte sich wieder zu ihr. Es schien, als bildeten sich Tränen in ihren Augen, die sie sofort wegblinzelte. Amalia schüttelte den Kopf. Von der Anima Sola hatte sie bis jetzt noch nichts gehört.

      »Die Anima Sola ist eine Seele, die dazu verdammt wurde, auf ewig im Fegefeuer zu brennen, und genau das passiert mit verfluchten Seelen, die ihrem irdischen Gefäß entrissen werden. Sie brennen!«

      Amalia bekam Gänsehaut von Freyas Worten. Es klang wie ein Schauermärchen und war eine grausame Ungerechtigkeit. Sie würden nichts tun können, um diesem Geschöpf zu helfen, falls dort tatsächlich eines existierte.

      »Hier herrscht ja eine Grabesstimmung … Wie wäre es mit etwas Musik?«, fragte Yato und legte eine seiner Lieblings-CDs ein; zum Leidwesen aller anderen natürlich Countrymusik. Nur Augenblicke später trällerte er lauthals ›Country Roads‹ von John Denver, dass kein Auge trocken blieb und sich Freya nahezu die Fußnägel aufrollten.

      »Ich bring dich um«, drohte sie, packte Yato von hinten am Hals und drückte mit den Fingern auf seinen Kehlkopf.

      »F…Freya, i…ich bekomme keine Luft«, krächzte er und versuchte verzweifelt, sich aus ihrem Griff zu lösen.

      »Das ist der Plan. Mach das sofort aus«, flüsterte sie mit einem Unterton, der das Blut in den Adern gefrieren ließ. Hektisch drückte er das kleine Knöpfchen am Radio und wechselte zu einem Sender.

      »Geht doch. Danke«, zischte Freya immer noch sehr bedrohlich.

      Amalia unterdrückte ihr Lachen, fand Yatos Stimme aber gar nicht schlecht. Dann sah sie das Schild zur Ausfahrt nach Stafford. Sie hatten nicht einmal die Hälfte des Weges hinter sich gebracht. Amalia starrte noch eine Weile aus dem Fenster, bis sie für einige Minuten die Augen schloss. Das dachte sie zumindest, denn als sie diese wieder öffnete, waren sie nur wenige Kilometer von ihrem Zielort entfernt.

      »Hallo, Sonnenschein. Na, wieder wach?«, fragte Yato mit einem breiten Grinsen.

      »Wie lange habe ich denn geschlafen?«, wollte Amalia, die immer noch nicht ganz wach war, wissen.

      »Fast drei Stunden, wir sind bald da«, wisperte Julien und lächelte in den Rückspiegel.

      »Was machen wir mit dem Geisterwesen, wenn wir es finden?« Amalia rieb sich die Augen.

      »Falls wir eines entdecken sollten, hältst du dich bedeckt und bleibst in meiner Nähe. Wir haben ebenfalls keine Erfahrung mit solch einem Wesen und je nach Situation müssen wir entsprechend handeln«, meinte Julien und hielt Ausschau nach der richtigen Ausfahrt.

      »Du meinst vernichten?«, fragte Amalia zur Vergewisserung.

      Julien nickte stumm.

      Nach einer weiteren Stunde, kurz vor Sonnenuntergang, kamen die vier an ihrem Zielort an. Julien parkte das Auto etwas außerhalb des Dorfes auf einem schmalen Schotterweg. Er, Freya und Yato holten ihre Waffen aus dem Kofferraum, Amalia beobachtete, wie Freya ihre Glefe in der Mitte zusammensetzte. Augenrollend lächelte sie über ihre eigene Naivität.

      Ziemlich angespannt begaben sich die vier auf den Weg ins Dorf. Es lag weit abseits von jeglicher Zivilisation auf einem Hügel, umgeben von prachtvollen Wäldern und einem Bach, der sich entlang des Trampelpfades schlängelte. Der Anblick von uralten Eichen und Tannen, der Duft von Wildblumen und das Summen der Bienen begleitete sie auf ihrem steilen Weg.

      »Sind wir da? Hier ist ein Ortsschild, Gallowshill«, las Amalia laut vor und bemerkte, wie Freya plötzlich stehen blieb und deren Knie zitterten, obwohl es ein lauer Abend war.

      Julien legte einen Arm um Freya und wisperte: »Was ist los, hast du etwa Angst, meine Liebe?« Ihre Antwort: ein teuflisches Grinsen.

      »Yato, stört dich das denn überhaupt nicht, wenn sich die zwei so nahekommen?«, flüsterte Amalia.

      »Julien und ich sind nur Freunde, da wird nichts laufen. Und die beiden sind einfach nur sehr dicke, wie eine Hexe und ihr Besen«, antwortete er und rückte seinen Hut zurecht.

      »Bitte was? Du bist schwul?« Amalia schaute, als ob sie ein tollwütiges Eichhörnchen angegriffen hätte.

      »Klar. Ist dir das nicht aufgefallen? All das«, er zeichnete ihren Körper von oben bis unten in der Luft nach, »interessiert mich nicht.«

      Amalia riss die Augen auf. »Aber …«

      »Seid ihr die Exorzisten des Klosters?«, unterbrach sie eine alte Frau, die sich unbemerkt an die vier herangeschlichen hatte.

      »Ja, wir sind hier wegen der Sichtung des schwarzen Hundes«, antwortete Julien höflich.

      »Gott sei Dank. Euch schickt der Himmel. Er treibt sich da oben bei der verlassenen Kirche rum.« Die alte weißhaarige Dame mit dem ovalen Gesicht und der großen Nase zeigte auf einen Hügel, auf dem sich eine Kirchenruine mit Friedhof befand. Der Anblick ließ Amalia erschauern; es wirkte wie der Schauplatz eines Horrorfilms. Die Ruine war umringt von mächtigen Bäumen und unzähligen Gräbern, ein Galgen stand ihr gegenüber.

      Als sich Amalia umschaute, bemerkte sie, dass die Zeit an diesem Ort stillzustehen schien. Kein Auto war hier zu finden, nur Kutschen mit Pferden und bäuerliche Häuser, die schon seit Jahren nicht mehr renoviert worden waren, und auch die alte Frau, die sie durch Gallowshill führte, trug Kleidung wie aus dem siebzehnten Jahrhundert.

      »Wir sind alle verflucht, das ganze Dorf. Er taucht immer wieder auf und verschwindet dann für Jahrzehnte.« Die gebrechliche Dame atmete schwermütig aus. »Das erste Mal habe ich ihn gesehen, da war ich noch ein kleines Kind«, wisperte die Frau, der die Jahre deutlich im Gesicht anzusehen waren. Tiefe Falten zeichneten die Haut um ihre trüben Augen.

      Yato hörte der alten Dame nur mit einem Ohr zu, denn er fühlte sich sichtlich unwohl an diesem Ort. Er blickte sich permanent um – wie ein Erdmännchen, das Wache hielt. Misstrauisch stieß er gegen jeden Stein und fuhr bei dem leisesten Geräusch zusammen. Die Menschen schienen ihm hier sehr suspekt zu sein, da er ständig eine Augenbraue hochzog, wenn er einen erspähte. Einige dachten wohl, dass er sie hinter den halb vorgezogenen Vorhängen nicht bemerken würde.

      Kurz bevor sie den Hügel erreichten, kam eine weitere alte Frau in schwarzer Kleidung auf sie zu.

      »Verschwinde! Du Hexe, du hast hier nichts zu suchen«, schrie sie, während sie an ihnen vorbeihinkte und dabei auf Freya zeigte.

      »Schon СКАЧАТЬ