Fluch der verlorenen Seelen. Darina D.S.
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Читать онлайн книгу Fluch der verlorenen Seelen - Darina D.S. страница 24

Название: Fluch der verlorenen Seelen

Автор: Darina D.S.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der Fluch der verlorenen Seelen

isbn: 9783969536155

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СКАЧАТЬ Füße steckten in hohen schwarzen Springerstiefeln mit niedrigen Absätzen und als sie den Umhang kokett etwas lüftete, entdeckte Amalia die atemberaubende Steampunk-Korsage mit den raffinierten Details wie dem integrierten Gürtel und der kleinen Tasche um die Hüfte. Ihre Haare lagen wie immer perfekt; diesmal zu einem französischen Zopf geflochten. Amalia war sich nicht sicher, ob dieses Outfit nicht besser für eine Domina geeignet gewesen wäre. In der Tat fehlte nur noch die Peitsche.

      »Du magst Steampunk?« Etwas anderes brachte sie in diesem Moment einfach nicht hervor und Freya lachte.

      »Ja, das passt zum Umhang, aber vor allem sehe ich darin heiß aus.«

      Amalia kicherte. Weil dieses Outfit auch so gut zur Kirche passte; sie könnte doch glatt mit einer Nonne verwechselt werden.

      »Hier, der ist für dich«, sagte Freya und streckte Amalia einen großen Dolch entgegen. Der Griff schien der Gleiche zu sein, wie von dem, der in ihrer Dolchscheide steckte.

      Der Knauf war rot und ähnelte einer Rose, das Griffstück hatte schwarze und silberfarbene geriffelte Verzierungen. In das Kreuzstück und die Parierstange waren verschiedene kleine Muster sowie ein L und W in den Farben des Griffes eingraviert. »E…er ist wunderschön«, stammelte Amalia, während sie den Dolch an sich nahm, prüfend in den Händen drehte und die feinen Gravuren in Form von zwei Hirschen in der Klinge bewunderte.

      »Er ist ein Familienerbstück und gehörte meinem Bruder. Er ist nur geliehen, pass gut auf ihn auf.«

      »Das werde ich!«, antwortete Amalia gerührt. Als sie die Hand auf Freyas Schulter legen wollte, packte diese sie am Arm und zog sie aus dem Zimmer.

      »Keine Zeit, wir müssen los.«

      Von Mal zu Mal erinnerte sie Amalia immer mehr an das weiße Kaninchen. Es fehlte nur noch eine Uhr, die Freya ständig mit sich herumtragen müsste. Doch solange sie ihr Verhalten nicht dem des verrückten Hutmachers anglich, war alles in Ordnung, überlegte Amalia und ließ sich bis zu dem Parkplatz vor der Akademie hinterherschleifen.

      »Ist das nicht das Auto, mit dem ihr mich aus der Psychiatrie geholt habt?« Amalia blieb abrupt stehen, sie war sich sicher, den großen schwarzen Geländewagen wiederzuerkennen.

      »Ja, wir nehmen es immer für Aufträge, aber wir haben noch weitere.« Freya wippte ungeduldig mit dem Fuß auf und ab. »Die Jungs müssten gleich hier sein.« Geduld zählte eindeutig nicht zu ihren Stärken. Mit zusammengekniffenen Augen blickte sich Freya prüfend um.

      »Na endlich!«, rief sie, als sie die beiden erspähte.

      Julien war ähnlich gekleidet wie am Tag von Amalias Entlassung aus der Psychiatrie. Unweigerlich hatte Amalia das Bild wieder vor Augen, wie er den Groohl mit seinem mächtigen Schwert aufgeschlitzt hatte und dieser in den Flammen qualvoll verging. Sie musterte lächelnd und sehr offensichtlich jeden Zentimeter an ihm. Unter seinem hüftlangen, mönchsähnlichen Outfit trug er schwarze Jeans und halbhohe Springerstiefel. Er wirkte so ritterlich und elegant.

      Yato begrüßte die Ladys in cowboytypischer Manier mit einem Tippen an die Krempe seines schwarzen Hutes, den ein großes silbernes Kreuz zierte. Er trug dunkle Hosen, schwarze Cowboystiefel und ein dunkles Hemd, darüber einen offenen, bodenlangen Mantel. Mit einem selbstgefälligen Grinsen stach er in dieser Montur deutlich neben Julien hervor.

      »Wo sind eure Waffen?«, fragte Amalia erstaunt und schaute suchend zwischen den dreien hin und her.

      »Schon längst im Kofferraum«, antwortete Yato mit einer abwinkenden Handbewegung.

      »Los, lasst uns fahren.« Julien öffnete die Fahrertür.

      »Amalia, willst du vorne sitzen? Dann kann ich mit Freya kuscheln.« Yato sah sie mit einem bettelnden Gesichtsausdruck an.

      »Niemals! Denkst du, ich will noch mal deine Kotze in meinen Haaren haben?«, schrie Freya gespielt panisch, zerrte Amalia auf den Rücksitz und schlug Yato die Tür vor der Nase zu.

      »Hey! Das war einmal! Wieso reitest du da immer noch drauf rum?«, motzte er und setzte sich beleidigt und mit verschränkten Armen auf den Beifahrersitz.

      »Wenn du kotzen musst, mach das Fenster auf«, sagte Julien trocken und startete den Motor. Er war ein wahrer Freund.

      »Echt jetzt? Du auch?« Yato war fassungslos und Amalia konnte nicht anders, als laut loszulachen.

      »Freya, ein Gedanke lässt mich einfach nicht los: Wie passt deine Glefe in den Kofferraum?« Amalia konnte sich nicht vorstellen, wie die knapp zwei Meter lange Waffe dort Platz finden sollte.

      Freya schmunzelte. »Ganz einfach, ich kann sie in der Mitte auseinanderschrauben.« Entgeistert schaute Amalia sie an; auf so eine simple Idee wäre sie nie gekommen.

      »Was ist das für ein Auftrag? Und warum haben wir noch nichts besprochen?«, fragte Yato und war von den Mobbingattacken seiner Freunde immer noch sichtlich gekränkt.

      »Es geht um eine angebliche Barghest-Sichtung in der Nähe von Canterbury. Da es so eine lange Fahrt ist und ich nicht denke, dass es sich tatsächlich um ein Geisterwesen handelt, habe ich keine zusätzliche Besprechung einberufen. Alles Wichtige klären wir jetzt, um keine Zeit zu verschwenden. Zudem erhalten wir nähere Informationen von den Einwohnern vor Ort«, antwortete Julien und konzentrierte sich auf die kurvig abfallende Straße, die vor ihm lag.

      »Och nö, so weit? Das sind doch mindestens fünf Stunden Fahrt«, jammerte Yato, nahm den Hut ab und legte ihn auf seinen Schoß.

      »Barghest? Meinst du den schwarzen Hund, der auch Kirchengrimm genannt wird?« Amalia konnte sich an diese Legende erinnern; sie hatte erst neulich im Unterricht davon gehört.

      »Ja, Barghest und schwarzer Hund sind Überbegriffe, Kirchengrimm ist die genauere Bezeichnung.« Julien ignorierte Yato geflissentlich. »Sobald wir ankommen, suchen wir die Dorfbewohner auf und erkunden die Lage. Ich vermute, dass sie schlichtweg einen großen dunklen Hund gesehen haben.«

      »Wozu gehen wir dann überhaupt hin?«, wollte Amalia wissen.

      »Wir sind verpflichtet, jedem Hinweis, der auf ein Geisterwesen hindeutet, nachzugehen. Da die Bewohnerin am Telefon zu Professor Adams gesagt hat, dass sie sich sicher sei, der Hund habe rote Augen, müssen wir dem auf den Grund gehen«, erklärte Julien.

      »Ja, stimmt, das ist doch eins der Merkmale der Barghest«, verkündete Amalia.

      »Unter anderem. Zudem seien sie so groß wie ein Kalb und unglaublich schnell und gefährlich, je nachdem, welcher Überlieferung man glaubt«, fügte Julien ergänzend hinzu.

      »Aber die letzte angebliche Sichtung ist schon hunderte Jahre her. Warum sollte jetzt einer auftauchen?«, merkte Freya genervt an.

      »Vielleicht findet seine Seele keinen Frieden«, rätselte Amalia.

      »Eine verfluchte Seele wird niemals Frieden finden, sie ist verdammt, für immer auf Erden zu weilen. Hattest du das nicht im Unterricht, wenn du schon über den Barghest Bescheid weißt?«, fragte Freya, wandte ihren Kopf zum Fenster und schaute den vorbeirauschenden Bäumen zu.

      »Amalia ist doch mitten im Jahr eingestiegen. Es kann gut sein, dass sie das verpasst hat«, mischte sich Julien ein.

      »Ja, СКАЧАТЬ