Fluch der verlorenen Seelen. Darina D.S.
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Название: Fluch der verlorenen Seelen

Автор: Darina D.S.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der Fluch der verlorenen Seelen

isbn: 9783969536155

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СКАЧАТЬ am Geländer fest.

      »Oh, ist wohl nicht so gut gelaufen.« Freya hätte wetten können, dass sie nicht heil oben ankam, eher gleich wieder herunterkugelte.

      »Schau dir das an! Mein Hut ist hinüber«, jammerte Yato, der atemlos die Eingangshalle betrat.

      »Tja, du bist wohl doch nicht ein so guter Lehrer, wie du dachtest«, lachte Freya triumphierend und eilte Amalia nach.

      Keuchend schlug Amalia ihre Zimmertür zu. Wieder ballte sie die Hände zu Fäusten, bis ihre Nägel sich ins Fleisch bohrten – auch eine Art Ventil. Schmerz gesellte sich zu ihrer Enttäuschung. Wutentbrannt rauschte sie ins Badezimmer. Sie drehte die Dusche auf und zog sich geschwind aus. Erst genoss sie das warme Wasser und spürte jeden Tropfen auf ihrer Haut, doch dann schaffte die dampfige Atmosphäre erneut Raum für ihre depressiven Gedanken.

      Amalia fühlte sich völlig fehl am Platz. Warum verlangten sie das ausgerechnet von ihr? Sie war nichts Besonderes. Das Einzige, was sie ausmachte, war es, Dinge zu sehen, die den meisten Menschen verborgen blieben. Doch das konnten hier auch andere und sie würde wohl wie eine Sternschnuppe in der Masse verglühen.

      Das Klopfen an der Zimmertür riss sie aus ihrer Grübelei und katapultierte sie in die grausame Realität.

      »Moment! Ich komme«, brüllte Amalia und wickelte sich schnell ein Handtuch um. Noch bevor sie einen Schritt aus dem Bad tun konnte, stand Freya auch schon vor ihr und rief:

      »Hopp, hopp, mach dich fertig Yuri bringt uns gleich die Pizza.«

      Amalia starrte sie völlig perplex an. Sie sollte wohl endlich mal ans Abschließen ihrer Zimmertür denken. Etwas verwirrt folgte sie Freya, die sofort eifrig in Amalias Kleiderschrank wühlte und wahllos einige Klamotten herauszerrte. »Äh, Freya, was machst du da?« Amalia flog ein graues Strickkleid ins Gesicht.

      »Dir etwas zum Anziehen raussuchen, wovon ich keinen Augenkrebs bekomme. Und das ist doch gut.«

      »Danke, wie nett von dir.« Murrend watschelte sie ins Bad zurück und zog sich an. Sie musste schmunzeln; Freyas Art machte es ihr unmöglich, weiterhin an ihren negativen Gedanken festzuhalten. Im Gegenteil: Ihre Euphorie schien Amalia regelrecht mitzureißen. Kaum hatte sie einen Fuß vor die Badezimmertür gesetzt, schleifte Freya sie auch schon in ihr Zimmer.

      Amalia machte es sich sofort auf Freyas Bett bequem und nahm Levi, der auf dem Kissen schlief, in ihre Arme. Gerade als sich Freya zu ihr setzen wollte, klopfte es. Augenblicklich war die quirlige Brünette an der Tür und öffnete.

      »Ich habe Pizza.« Yuri, der Hausmeister reichte Freya zwei Kartons und musterte sie dabei mit seinen schmalen hellblauen Augen.

      »Danke, Yuri. Du hast was gut bei mir.«

      Verlegen strich er sich über die grau-weißen, kurzen Haare und verzog den breiten Mund zu einem Lächeln.

      Freya griff nach den Pizzen, drehte sich um, schlug mit dem Fuß die Tür zu und legte die Kartons auf den Schreibtisch.

      Amalia langte sofort gierig nach einem der Kartons.

      »Warte noch!« Freya haute ihr tadelnd auf die Finger.

      »Auf was? Ich hab Hunger!«

      »Wirst du gleich sehen.«

      Und tatsächlich sah Amalia, wie Freya unter das Bett kroch und feierlich zwei Sektflaschen emporhob.

      »Was wäre ein Mädelsabend ohne ein bisschen Fusel«, lachte sie und köpfte eine der Flaschen. Die andere stellte sie auf dem Schreibtisch ab.

      Amalia, die bis dahin noch nie Alkohol getrunken hatte, gewöhnte sich schnell an den prickelnd-süßlichen Geschmack. Angeregt unterhielten sich die Mädchen, während sie die Pizzen verspeisten und den Sekt leerten, den sie direkt aus der Flasche tranken. Erst als Amalia aufstand, um ins Badezimmer zu gehen, spürte sie ein flaues Gefühl im Magen und einen leichten Schwindel.

      Doch als sie wieder zurückkam, empfing Freya sie bereits mit der zweiten Flasche. Angeheitert ließ sich Amalia erneut auf dem Bett nieder und trank munter weiter. Plötzlich kippte bei ihr die Stimmung, die negativen Gedanken bahnten sich ihren Weg zurück. Betrübt starrte sie die Katze an und hatte das Bedürfnis gleich in Tränen auszubrechen.

      »Hey, Amalia, was ist los?«

      Sie schüttelte den Kopf. »Nichts.«

      »Ach, komm, jetzt spuck es aus. Ich seh doch, dass was ist.« Freya stupste sie mit dem Ellbogen in die Rippen.

      »Ja, es gibt tatsächlich ein paar Fragen, die mich umtreiben«, sagte Amalia erleichtert.

      »Dann schieß los!«

      »Also, wie habt ihr mich gefunden?«, wollte Amalia wissen und stützte das Kinn auf ihre Hände.

      Freya schürzte die Lippen. »Wir haben überall unsere Spitzel. Bei der Polizei, im Gefängnis und eben auch in der Psychiatrie.« Sie strich sich nachdenklich mit dem Zeigefinger über die Schläfe. »Ich glaube, bei dir waren es Doktor Jones und Schwester Nancy. Sie informieren uns, wenn sie denken, dass es sich um Menschen mit besonderen Fähigkeiten handeln könnte. Und wir überprüfen das.«

      Amalia starrte Freya mit großen Augen an, nun wurde ihr schlagartig einiges klar, vor allem Nancys Worte und Doktor Jones’ vermeintliches Desinteresse und sein ständiges Beobachten.

      »Aber jetzt mal was anderes. Dir gefällt Julien, stimmt’s?«

      Amalia wurde bei Freyas Frage rot und senkte peinlich berührt den Kopf. »N…nein. Also, ich … Er ist ganz nett«, gab sie verlegen zu.

      Freya lachte. Sie wusste es genau, war sie ja nicht blind.

      »Ach komm, ich zieh dich doch nur auf. Wem gefällt Julien nicht? Er ist wie der nette, hübsche Junge von nebenan«, kicherte Freya und bohrte weiter nach: »Hattest du eigentlich schon mal einen Freund?«

      Amalia war entgangen, wann das Frage-Antwortspiel sich geändert hatte, doch nun war sie im Kreuzverhör.

      »Nein … ähm … nicht wirklich. Ich habe nicht viel Erfahrung mit solchen Dingen, außer Küssen habe ich noch nichts gemacht.« Sie bemerkte Freyas erstaunten Gesichtsausdruck und versuchte, sich zu erklären: »Nicht, weil ich nicht wollte, aber mein Pflegevater und dessen Sohn machten es mir unmöglich, Beziehungen aufzubauen. I…ich kann mit der Nähe von Jungs nicht gut umgehen.« Amalia schämte sich für ihre Unerfahrenheit und Unsicherheit gegenüber Männern. Freya wirkte so reif und schien auch mehr Erfahrung als sie zu haben.

      »Okay, aber jetzt ich wieder. Nimmst du die Handschuhe ab, wenn du was mit einem Jungen hast?«

      »Nein, nie. Das war eine Bedingung von Collin und es ist besser so.« Freya schnappte Amalia die Flasche aus der Hand und trank einen großen Schluck. Amalia verstand den Wink, kein gutes Thema und wechselte das Gesprächsthema.

      »Du, Freya, wie ist dieser Collin Jackdaw so?« Ihre erste Begegnung war seltsam gewesen und hatte einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Ihn umgab eine merkwürdige Aura.

      »Mh, Collin. Eine Medaille mit zwei Seiten. Solange du tust, was er sagt, wirst du keine Schwierigkeiten mit ihm bekommen. Nur widersprich ihm besser nicht.« СКАЧАТЬ