Die Kristallelemente (Band 2): Die türkise Seele der Wüste. B. E. Pfeiffer
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Kristallelemente (Band 2): Die türkise Seele der Wüste - B. E. Pfeiffer страница 11

Название: Die Kristallelemente (Band 2): Die türkise Seele der Wüste

Автор: B. E. Pfeiffer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die Kristallelemente

isbn: 9783038961475

isbn:

СКАЧАТЬ war er geübt darin, andere zu umschmeicheln, während ich nicht verstand, was ernst gemeint war und was nicht. Ich wusste nicht, wieso, aber mir war klar, dass Kezlin keine ernsten Absichten haben konnte.

      Während ich das dachte, betrat ich den unbeleuchteten Verkaufsraum. Kezlin ließ mich einen Platz auswählen und wir setzten uns hin. Er nahm sich ein noch dampfendes Hörnchen und pustete darauf, bevor er herzhaft hineinbiss.

      Ich hielt den Atem an, während er die Augen schloss und seufzte. »Die sind dir wirklich gelungen«, meinte er und öffnete die Lider. »Du wirst mal eine wunderbare Konditorin. Ich freue mich schon darauf, deine Schokolade zu probieren.«

      Ich nahm mir auch ein Stück Gebäck und kostete es. Maron hatte weniger Bedenken als ich, aber er hatte ja auch nicht gesehen, dass ich den Zauber darauf gelegt hatte. Er nahm sich zwei Schnecken und versuchte, sie gleichzeitig in seinen Mund zu stopfen.

      »Ich schäme mich wirklich für dich«, murmelte ich an ihn gewandt.

      »Mmm du nnt«, gab er von sich und versuchte zu grinsen.

      Ich rollte mit den Augen. Dann sah ich Kezlin an, der uns beobachtete. »Also, du bist unser Lieferant?«, fragte ich und biss noch einmal in das Gebäckstück. Es schmeckte wirklich gut und lenkte mich von dem Blick ab, den er mir zuwarf.

      »Ja, ich suche nach den seltenen Zutaten«, erwiderte er.

      »Und wo bekommst du die her?«

      Er beugte sich nach vorne und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Wenn ich dir das verrate, muss ich dich leider zum Schweigen bringen.«

      Ich schluckte und richtete mich kerzengerade in meinem Sessel auf.

      Er lachte und schüttelte den Kopf. »Schau nicht so. Ich mache nur Spaß. Aber ich kann es dir wirklich nicht verraten. Berufsgeheimnis und so. Du verstehst das.«

      Ich nickte. Offenbar gab es in dieser Stadt einige Leute, die Geheimnisse hüteten. Je weniger ich davon wusste, umso besser. Dachte ich zumindest. Aber insgeheim wollte ich doch dahinterkommen, wie es Kezlin gelang, die seltenen Zutaten zu beschaffen.

      Kezlin blieb, bis wir aufschlossen und andere Gäste einließen. Er scherzte bis dahin mit mir und erzählte mir allerlei unglaubliche Geschichten über Mathis und einige Händler. Aber über sich sprach er kaum und als er sich verabschiedete, wusste ich nicht viel mehr über ihn als vor diesem Gespräch.

      Bevor wir das Lokal öffneten, schickte mich die Madame in meine Unterkunft, um mir den feinen Sari anzuziehen, da sie wollte, dass die Gäste mich darin sahen und erkannten, dass ich ab jetzt in dem Laden arbeitete. Wirklich wohl war mir dabei nicht und meine Hände zitterten so sehr, dass ich es fast nicht schaffte, mir die Kleidung anzulegen, und mich auf die Stoffbahn zu konzentrieren.

      Ich hörte deswegen auch nicht, wie die Tür zu meinem Zimmer aufging und jemand hereinkam. Erst als sich eine Hand über meinen Mund legte, bemerkte ich den Eindringling. Ich wollte schreien, aber es kam kein Laut aus meiner Kehle.

      »Schhh, ich tue dir nichts«, flüsterte eine tiefe, raue Stimme. »Ich suche nach etwas. Wenn ich dich loslasse, wirst du dann artig sein und nicht schreien?«

      Ich konnte mich nicht bewegen, starrte auf die unter Leder verborgenen Finger, die vor meinem Mund lagen.

      »Du musst atmen«, sagte der Mann, der mich festhielt.

      Er lockerte seine Hand und ich sog gierig Luft ein.

      »So ist es gut. Ich suche nach dem Medaillon. Wo hast du es versteckt?«

      »Medaillon?«, keuchte ich und wollte mich umdrehen, um ihn anzusehen, da packte er mich und zog mich mit dem Rücken an seine Brust.

      »Nicht, meine Schöne. Sonst muss ich dir die Augen ausstechen. Ich hatte keine Zeit, mich ganz zu verhüllen.«

      Ich gab ein Quietschen von mir. Wo war Maron, wenn man ihn brauchte?

      »Also. Du besitzt ein Medaillon. Ich benötige es, um einen Auftrag zu erfüllen. Sag mir, wo es ist, und ich lasse dich in Ruhe.«

      »Ich habe nichts von Wert«, erwiderte ich mit bebender Stimme. »Bitte, ich habe in meinem Leben noch nie etwas besessen. Schon gar nicht Schmuck. Ich schwöre es.«

      Mein Herz schlug so schnell, dass ich befürchtete, es würde zerspringen. Ob der Fremde mich jetzt töten würde?

      Ich fühlte seinen Atem an meiner Wange, als er sein Gesicht näher an meines brachte. »Ich glaube dir«, verkündete er. »Aber du wirst schon bald ein Medaillon bekommen und ich werde es mir holen. Bis dahin wird sich unser Weg hoffentlich nicht wieder kreuzen.«

      Er ließ mich los und ich hörte, wie sich seine Schritte entfernten. Als wäre jegliche Kraft aus meinen Beinen gewichen, sank ich zu Boden und begann, zu schluchzen. Ich kauerte mich zusammen und weinte, zitterte und konnte mein Frühstück nur mit Mühe in meinem Magen behalten.

      »Was ist geschehen?«, fragte Viola, die plötzlich neben mir saß.

      »Da war ein … er hat mich …«, schluchzte ich und war unfähig zu sagen, was geschehen war.

      Warum hatte sie nicht einige Augenblicke zuvor hier auftauchen können?

      »Ich hole die Madame!«, sagte die Eule entschlossen und flog fort.

      Ich ließ den Kopf wieder auf den Boden sinken und schluchzte weiter. Es dauerte nicht lange, da näherten sich Schritte, aber sie klangen anders als jene von meinem Angreifer.

      »Oriana, was ist passiert?«, fragte die Madame und sank neben mir auf die Knie.

      Behutsam zog sie mich in ihre Arme und ließ mich an ihrer Schulter weinen, bis ich keine Tränen mehr hatte.

      »Erzähl mir, was vorgefallen ist«, bat sie und ich berichtete von dem Mann, der nach dem Medaillon gefragt hatte. »Welches Medaillon meint er?«, wollte sie am Ende wissen.

      »Ich besitze keines«, entgegnete ich schniefend. »Ich weiß nicht, was er von mir will.«

      Die Madame strich mir über den Rücken. »Viola, flieg zum Eingang und verkünde, dass es heute kein Frühstück gibt.«

      »Aber das geht nicht«, meinte die Eule.

      »Doch. Wir können Oriana jetzt nicht einer solchen Belastung aussetzen. Sag ihnen, sie können die Hörnchen kostenlos mitnehmen, als Entschädigung. Ich muss mich um Oriana kümmern.« Die Eule gab ein Krächzen von sich und wollte losfliegen, aber die Madame hielt sie zurück. »Hol ihr Seelentier. Ich verstehe nicht, warum es nicht zu ihr gekommen ist, als sie in Gefahr war.«

      »Vermutlich liegt die Ratte im Kühlraum, weil ihre Beine den Boden nicht mehr berühren können«, zischte Viola und flog fort.

      »Es ist alles gut, Oriana«, redete die Madame behutsam auf mich ein. »Wer auch immer das war, er wollte dir nicht wehtun. Und ich werde die Magie, die uns hier schützt, erhöhen. Das wird nicht noch einmal geschehen, ich verspreche es dir.«

      Ein seltsamer Duft drang in meine Nase, während die Madame weitersprach. Ich fühlte, wie meine СКАЧАТЬ