Die Kristallelemente (Band 2): Die türkise Seele der Wüste. B. E. Pfeiffer
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Название: Die Kristallelemente (Band 2): Die türkise Seele der Wüste

Автор: B. E. Pfeiffer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die Kristallelemente

isbn: 9783038961475

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      »Danke, Captain«, meinte Kezlin und klopfte dem Blonden auf die Schulter. Dann drehte er sich zu mir um und umfasste meinen Oberarm. »Komm mit«, raunte er mir zu und obwohl er keine Kraft einsetzte oder böse aussah, fühlte ich mich unwohl, als er mich ein Stück abseits führte.

      Maron rührte sich nicht. Ich nahm an, dass er sich in einer Art Schockstarre befand. So etwas kam vor, wenn er sich zu sehr aufregte.

      Kezlin blieb in einer Seitenstraße stehen, drückte mir den Beutel in die Hand und musterte mich. »Das hätte auch übel ausgehen können. War großes Glück, dass der Captain gesehen hat, wie der Dieb nach deinem Geld geschnappt hat.«

      »Ich habe nichts gespürt«, murmelte ich und verkrampfte meine Finger um den Stoff meines Geldbeutels. Die Schnur, an der ich ihn getragen hatte, war mit einem sauberen Schnitt durchtrennt worden.

      »Ja, der Junge hat ein Talent für Taschendiebstahl. Es gibt leider viele Menschen in Mathis, die sich nicht einmal das Nötigste leisten können. Dann bleibt oft nur Stehlen und du warst für ihn ein leichtes Opfer.«

      »Danke, dass du mir geholfen hast«, flüsterte ich beschämt und hielt dennoch seinem Blick stand.

      Etwas veränderte sich in seinen Augen und er räusperte sich. »Eigentlich solltest du dich beim Captain bedanken. Für einen Piraten hat er ein viel zu gutes Herz.«

      Ich riss die Augen auf. »Das war ein Pirat? Etwa von der Crimson Conch?«

      Kezlin stieß den Atem aus. »Ich sehe, du hast von ihm gehört. Aber rechne dir keine Chancen bei ihm aus. Sein Herz gehört seiner Piratenprinzessin.«

      »Ich … ich denke, du verstehst mein Interesse an ihm falsch! Ich habe von der Prinzessin gehört und wollte sie sehen. Eine Frau, die als Piratenprinzessin bezeichnet wird, muss ziemlich mutig sein.«

      »Das ist sie«, meinte Kezlin mit wehmütigem Blick. »Falls es sich ergibt, stelle ich euch vor. Vielleicht bleibe ich heute an deiner Seite, wenn du Einkäufe erledigst. Die meisten Diebe fürchten mich, also wäre es nicht schlecht, wenn du mit mir gesehen wirst. Dann wissen alle, dass sie sich lieber von dir fernhalten sollten.«

      Ich ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen. Er war ein Händler, wieso fürchteten Diebe ihn? Vielleicht lag es daran, dass er einen Ruf hatte, wie auch immer der aussah. Dann musste ich an das, was in meinem Zimmer geschehen war, denken. Ob sich der Mann, der bei mir eingedrungen war, von mir ferngehalten hätte, wenn er mich mit Kezlin gesehen hätte?

      »Woran denkst du?«, fragte Kezlin plötzlich und musterte mich.

      »Ich … nichts. Wieso willst du das für mich tun?«

      Er beugte sich ein Stück zu mir herunter. »Weil ich mehr über dich erfahren will. Außerdem zeige ich dir die Stände, wo du die beste Ware bekommst. Was meinst du?«

      Er wollte mehr von mir erfahren? Wozu? Weil er dann leichteres Spiel mit mir hatte? Aber welches Interesse könnte er schon an mir haben?

      »Ich möchte dir nicht zur Last fallen …«

      »Das machst du nicht«, sagte er schnell und lächelte mich wieder auf diese merkwürdige Art an. »Ich finde es schön, mal mit jemandem gemeinsam über den Markt zu laufen. Normalerweise verbringe ich den Tag damit, im Auftrag von meinen Kunden Waren zu besorgen oder zu tauschen. So habe ich übrigens auch den Captain kennengelernt. Er und seine Frau handeln mit wirklich sehr seltenen Gütern.«

      »Ach, du triffst dich sonst nicht mit Frauen?«, hakte ich nach und hätte mir am liebsten auf die Zunge gebissen.

      Kezlin hob eine Augenbraue und zwinkerte dann. »Doch, wenn es sich ergibt. Aber die sind nicht so reizvoll wie du.«

      Ich schluckte und straffte die Schultern. Diesen Kommentar wollte ich an mir abperlen lassen. Es gelang mir nicht wirklich. In meinem Inneren tobte ein Sturm, doch äußerlich versuchte ich ruhig zu bleiben. »Du bist sicher, dass es dir nichts ausmacht, mich herumzuführen?«

      »Ganz sicher. Ich finde es nett, mit dir zu reden. Die meisten Frauen von Mathis sprechen nur mit mir wegen dem, was ich bin.« Er biss sich auf die Unterlippe, als würde er seine Worte bereuen.

      »Wieso? Du bist ein Händler, oder nicht?« Händler musste es einige geben. Obwohl Kezlin wirklich gut aussah. Zumindest fand ich das. Ich hielt den Atem an und hoffte, er würde meine Gedanken nicht erraten.

      »Richtig, ein Händler. Aber eben einer, der jede Ware beschaffen kann«, erklärte er und mied meinen Blick. Was hatte er zu verbergen? »Wollen wir also? Was musst du besorgen?«

      »Die Madame hat mich um Zimt gebeten.«

      »Dann zeige ich dir, wo du den besten bekommst.«

      »Vielleicht zeigst du mir auch, wie er aussieht. Ich habe keine Ahnung, wonach er riecht oder schmeckt.«

      Diesmal betrachtete er mich und ich konnte seinem Blick nicht standhalten. Es war mir wirklich unangenehm, dass ich nicht einmal das wusste. Ich verkrampfte mich, als Kezlin behutsam eine Hand an meine Wange legte und meinen Kopf drehte, sodass ich ihn ansehen musste.

      »Das muss dir nicht unangenehm sein, Oriana. Gewürze sind selbst hier teuer und nicht jeder kennt deren Geschmack oder das Aussehen.« Er schmunzelte und diesmal hatte ich das Gefühl, dass sein Lächeln nicht gespielt war, weil seine Augen mitzulachen schienen. »Ich finde es schön, dass ich dir etwas beibringen kann.«

      Er zog seine Hand zurück und ich musste mich davon abhalten zu seufzen. »Danke. Das ist sehr nett von dir.«

      »Für schöne Frauen wie dich immer.«

      Ich verzog den Mund. »Mich musst du nicht mit solchen Sprüchen beeindrucken. Die wirken bei mir nicht.«

      Er lachte, aber es klang verlegen. »Du denkst, das wäre nur ein Spruch?« Ich schwieg und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Schweigen ist auch eine Antwort, das weißt du, oder?«, murmelte er. »Dann werde ich dir beweisen, dass es bei dir nicht nur ein Spruch ist.«

      »Aber bei den anderen schon?«, fragte ich und hoffte, es klang neckisch.

      Er hob einen Mundwinkel. »Mag sein. Und bevor du fragst, warum bei dir nicht: aus verschiedenen Gründen.« Er neigte sich wieder ein Stück zu mir. »Wenn ich sie dir jetzt darlegen würde, hätten wir keine Zeit mehr für den Markt.«

      Ich versank in seinen schokoladebraunen Augen, bis mir Maron auf die Schulter kletterte und mich davon abhielt, Kezlin wieder ewig anzustarren.

      »Was ist denn passiert? Wie kommen wir hierher?«, murmelte er und hielt sich den Kopf.

      »Sieht so aus, als bekäme der Ratte die Schokolade nicht«, stellte Kezlin grinsend fest.

      »Ich bin keine Ratte!«, stöhnte Maron. »Würdest du mich tragen? Mir ist schwindelig.«

      »Aber ich trage dich doch«, erwiderte ich.

      »Auf der Schulter wird mir übel. Trag mich bitte auf dem Arm.«

      Ich seufzte und pflückte ihn mir von der Schulter.

      Kezlin schüttelte immer noch grinsend den Kopf. Mir war Marons Benehmen einfach СКАЧАТЬ