Dialektik des geisteswissenschaftlichen Universums. Horst-Joachim Rahn
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Название: Dialektik des geisteswissenschaftlichen Universums

Автор: Horst-Joachim Rahn

Издательство: Автор

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783960085553

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СКАЧАТЬ Was lernen wir nun daraus? „Wer aus Übermut alles umrennt, wird scheitern.“* Merke vor allem: „Der Mutige landet eher am Haken.“* Aber wer im Leben nichts wagt und überall ängstlich ist, der gewinnt ebenfalls nichts. „Wer nie über seine Grenzen geht, bleibt immer unter seinen Möglichkeiten“ (M. Knecht). Vor allem die nächste Generation wird zur Lebensbewältigung im sich immer mehr wandelnden geisteswissenschaftlichen Universum viel Mut und auch Gelassenheit brauchen: „Ob du Mut hast, erkennst du, wenn du in Not bist!“ (P.E. Schumacher). Reinhold Niebuhr hat sich sehr treffend zum Zusammenhang zwischen Gelassenheit und Mut geäußert: „Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ Für die nächste Generation, die einiges durchmachen wird, womit sie nicht gerechnet hat, habe ich folgenden, gut gemeinten Rat:

      „Um im Leben zu bestehen, braucht der Mensch viel Mut und Zuversicht, denn sonst überlebt er nicht“

       (Horst-Joachim Rahn)

      Vor allem dürfen wir uns nicht hängen lassen: „Du kannst in jedem Moment neu anfangen, denn der Fehler ist nicht das Hinfallen, sondern das Liegenbleiben“ (M. Pickford). Interessant ist auch die folgende Feststellung: „Wirklichen Mut haben nur die Narren“ (A.F. Galiani). Die folgende Erkenntnis verblüfft: „Als ich mich entschlossen hatte, Mut zu zeigen, waren alle Gegner bereits gegangen“ (A. van Rheyn). Nicht jeder Mensch ist allerdings mutig, was wohl auch mit seinen Genen zusammenhängt. Der Mensch muss aber mit seinen Veranlagungen leben, denn kein Mensch kann aus seiner Haut heraus. Zur konkreten Tat ist der Mut aber eine unabdingbare Voraussetzung: „Sich opfern ist Tat“ (M. Richter). Zum Schluss: „Alles, was Mut macht, ist ein Geschenk des Himmels“ (H. Joost). Und es gilt für uns alle heute der gute Rat: „Schöpfe aus der Vergangenheit Kraft für die Zukunft.“ (J.V. von Scheffel).

      Die Mäßigung ist das Abschwächen extremer Verhaltensweisen von Menschen im Leben, z. B. das Vermeiden von Völlerei, von Zorn, von Geiz und von sexuellen Ausschweifungen. Das Ergebnis der Mäßigung ist die Mäßigkeit. Dazu sind Besonnenheit und Selbstbeherrschung erforderlich. Es gilt, bei unserem Verhalten züchtig131 bzw. genügsam zu sein. Nach Aristoteles steht die Mäßigung zwischen Empfindungslosigkeit (Stumpfheit) und Zügellosigkeit. Im Christentum gilt die Mäßigung als grundlegende Tugend. Der Mangel an Mäßigung ist die Maßlosigkeit. Mein Lieblingsphilosoph Konfuzius wird insbesondere wegen seiner Bescheidenheit verehrt. Er plädierte auch für Mäßigung, die bedeutet Maß zu halten, also jeweils nur so viel zu nehmen, wie man wirklich braucht: also von allem nicht zu viel und nicht zu wenig.

      ► Wir stellen zunächst fest: „Genügsamkeit ist großer Gewinn“ (aus Indien). „Nur durch die Mäßigung erhalten wir uns“ (J.W. von Goethe). Deshalb der gut gemeinte Rat: „Drum lebe mäßig, denke klug, wer nichts gebraucht, der hat genug“ (W. Busch). Und es gilt auch: „Die Tugend des Glücks ist die Mäßigung“ (F. Bacon). Auf einen einfachen Nenner gebracht bedeutet das: „Wer barfuss geht, den drücken die Schuhe nicht“ (Sprichwort). „Mäßigung und Enthaltsamkeit sind das sicherste Verwahrungsmittel gegen Überdruss und Erschlaffung“ (M. Wieland). Die Folge daraus ist: „Arbeit und Mäßigung halten den Menschen gesund“ (J.J. Rousseau).

      ► Der Genießer Oscar Wilde kontert: „Mäßigung ist eine verhängnisvolle Sache. Nichts ist so erfolgreich wie der Exzess.“ Auch gilt: „Gelegentliche Ausschweifungen wirken anregend. Sie verhüten, dass Mäßigkeit zur Gewohnheit abstumpft“ (W.S. Maugham). Wir wissen alle: „Im praktischen Leben kommt man leider mit Mäßigung oft nicht weiter:“* „Lauten Forderungen wird leider öfter entsprochen als stillen Bitten“ (H. Lahm). Und: „Durch ständiges Nehmen vergisst man oft das Geben“ (H. Joost). Mancher muss sich erst übergeben, bevor er begreift, was Mäßigkeit bedeutet: „Wer sich den Magen verdorben hat, lobt die Mäßigkeit“ (H. Mardach). Oder: „Abstinenz ist leichter als Mäßigung“ (E. Balser). Auch: „Es ist leichter, einer Begierde ganz zu entsagen, als in ihr Maß zu halten“ (F.W. Nietzsche). Zum Nachdenken: „Wo Mäßigung ein Fehler ist, ist Gleichgültigkeit ein Verbrechen“ (G.C. Lichtenberg).

      ► Was sagen uns die Erkenntnisse aus obigen Thesen und Antithesen? „Zu große Mäßigung führt zu schmerzlichen Entbehrungen und unmäßiges Verhalten kann Krankheiten mit sich bringen.“* Deshalb gilt es, das richtige Maß des Verhaltens zu finden. „Maßvoll“ heißt nicht, „bis das Maß voll ist“ (P. Cerwenka). „Trotzdem muss man im Leben ab und zu „ausflippen“ und richtig genießen, ohne dass es in Völlerei ausartet.“* In den meisten Fällen des Übermaßes ist Mäßigung oder sogar Enthaltsamkeit angebracht, mit Ausnahme der Liebe: „Wahre Liebe kennt kein Maß“ (S. Properz). Oder ähnlich: „Das Maß der Liebe ist zu lieben ohne Maß“ (Aurelius Augustinus). Es besteht auch Bezug zur Gesundheit: „Heiterkeit, körperliche Bewegung und Mäßigkeit sind die besten Ärzte“ (F.M. Grimm). Das Prinzip der Mäßigung gilt für groß und klein. Allerdings: „Die Mäßigung der Großen mäßigt nichts als ihre Laster“ (L. de Vauvenargues). Zum Schluss der Rat: „Vergesset nie, dass ohne Mäßigung auch die natürlichsten Begierden zu Quellen des Schmerzes, durch Übermaß die reinste Wollust zu einem Gifte wird, das den Keim eures künftigen Vergnügens zernagt“ (C.M. Wieland).

      Dankbarkeit ist eine Tugend bzw. eine Haltung des Menschen in Anerkennung einer erhaltenen positiven Zuwendung. Sie zeigt sich im Dank als der wohlwollenden Erwiderung von empfangener Hilfe oder von anderen Leistungen. Dankbare Menschen fühlen sich subjektiv gesehen besser und sind zufriedener mit ihrem Leben. Dankbarkeit kann sogar glücklich machen132 und hat somit durchaus etwas Mächtiges.133 Die Dankbarkeit setzt voraus, dass der Nehmer einer Wohltat etwas bekommt, was er nicht fordern kann. Von Dank ist das Wort „danke“ abgeleitet. Das Gegenteil von Dank ist der Undank als das Fehlen von Dankbarkeit. Wir wissen aus der Praxis: Viele Menschen sind dankbar, andere leider nicht!

      ► „Dank und Liebe sind die größten Mächte der Welt“ (F. von Bodelschwingh). Was ist die größte Kraft des Lebens? „Die größte Kraft des Lebens ist der Dank“ (H. von Bezzel). Der deutsche Arzt A. Schweitzer hat im Leben viel Gutes getan. Er postuliert: „Vergiss den Anfang nicht, den Dank. Verschiebe die Dankbarkeit nie.“ Außerdem: „Du sollst dankbar sein für das Geringste, und du wirst würdig sein, Größeres zu empfangen“ (T. von Kempen). Hinzu kommt der Rat, im Leben nicht alles als selbstverständlich zu nehmen: „Gedenke der Quelle, wenn du trinkst“ (aus China). Mit dem Herzen ausgedrückt: „Das Gedächtnis des Herzens heißt Dankbarkeit“ (P. Bosmans). „Dankbare Menschen sind wie fruchtbare Felder, sie geben das Empfangene zehnmal zurück“ (A. von Kotzebue). Und ebenfalls treffend: „Dankbarkeit und Weizen gedeihen nur auf gutem Boden“ (Sprichwort). Zum Schluss die These: „Wir sind für nichts so dankbar, wie für Dankbarkeit“ (M. von Ebner-Eschenbach).

      ► Leider sind nicht alle Menschen dankbar: „Sie bitten zwar inständig, wenn sie aber ihr Ziel erreicht haben, reagieren sie falsch.“* „Die Bitte ist immer heiß, der Dank kalt“ (Sprichwort). Manche Menschen reagieren unverschämt: „Wenn man einem den Finger bietet, nimmt er gleich die ganze Hand“ (Sprichwort). Und vor allem ist weit verbreitet: „Undank ist der Welt Lohn“ (Sprichwort). Anderen Menschen ist Dankbarkeit sogar lästig: „Die Dankbarkeit ist eine Last, und jede Last will abgeschüttelt sein“ (D. Diderot). Manche kommen zu einem ganz anderen Ergebnis: „Die Dankbarkeit der meisten Menschen ist nichts als eine geheime Begierde nach größeren Wohltaten“ (La Rochefoucauld). Es kommt auch auf das Ausmaß der zugrunde liegenden СКАЧАТЬ