Dialektik des geisteswissenschaftlichen Universums. Horst-Joachim Rahn
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Название: Dialektik des geisteswissenschaftlichen Universums

Автор: Horst-Joachim Rahn

Издательство: Автор

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783960085553

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СКАЧАТЬ hat.“ Jetzt wird es deftig: „Wenn die Sonne auf einen Misthaufen scheint, so antwortet er mit Gestank“ (Sprichwort). Und mit Bezug zum Tier: „Wenn die Sau satt ist, stößt sie den Trog um“ (aus Holland). So kommen wir zu dem unbefriedigenden Ergebnis: „Dankbarkeit ist in den Himmel gestiegen und hat die Leiter mitgenommen“ (aus Polen).

      ► Fazit: „Wer heute für seine guten Taten Dank erwartet, wird leider oft enttäuscht.“* Der Textdichter Lothar Peppel stellt erstaunt fest: „Waren das noch Zeiten, als man den kleinen Finger reichte, und sie einem nur die ganze Hand nahmen.“ „Undank und Unverschämtheiten sind leider heute weit verbreitet. Aber das sollte uns nicht abhalten, auch ohne Dank weiterhin Gutes zu tun.“* Der Journalist Walter Ludin sagte einmal: „Der schönste Dank ist jener, der aus lauter Freude vergessen wird.“ Oder die Meinung von W. Schlichting: „Rechne nie auf Dank und du wirst zuweilen angenehm überrascht sein.“ Ganz anders hat sich Shakespeare in seinem Werk „Was ihr wollt”. (Viola) geäußert: „Ich hasse Undank mehr in einem Menschen als Lügen, Hoffahrt, laute Trunkenheit, als jedes Laster, dessen starkes Gift das schwache Blut bewohnt.“ Ähnlich auch der Ausspruch:

       „Ich hasse jeden, dessen Dankbarkeit erlischt“

       (Euripides)

      Und der Heilpraktiker E. Blanck stellt fest: „Ich erwarte keinen Dank mehr, nur weniger Undank.“ In der Erziehung sollte dem Phänomen des Dankens wieder mehr verpflichtende Beachtung geschenkt werden: „Heute gewinnt man vielfach den Eindruck, als wenn alles selbstverständlich sei und vor allem bei noch jungen Menschen mitunter die Wahrnehmung der Rechte gegenüber den Pflichten dominiere.“* „Wir danken zu wenig und fordern zu viel“ (S. Wittlin). Dennoch: Wir gläubigen Menschen stehen zur zur Dankbarkeit: „Das Gefühl für Dank und Liebe ist die Quelle des Glaubens“ (Pestalozzi).

      Das Vertrauen134 ist die subjektive Überzeugung von der Richtigkeit bzw. Redlichkeit von Personen, von Handlungen anderer Menschen oder auch von sich selbst. Es basiert auf einer Vertrauensgrundlage (z. B. die Vertrauenswürdigkeit eines Freundes oder das gegenseitige Vertrauen der Partner in der Ehe) und ist eine durch Erfahrung bekräftigte Hoffnung auf Erfüllung von erwünschten Gegebenheiten. Es ist ein elementarer Tatbestand des sozialen Lebens.135 C.F. Hebbel äußerte sich dazu so: „Vertrauen ist die größte Selbstaufopferung.“ Dabei wird das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten als Selbstvertrauen136 bzw. als Selbstwertgefühl137 bezeichnet. Das Gegenteil von Vertrauen ist Misstrauen. M. Gandhi war ein guter Mensch und kommt zu den Ergebnis: „Misstrauen ist ein Zeichen von Schwäche.“ Ist das wirklich so?

      ► Ein deutsches Sprichwort verdeutlicht: „Vertrauen strahlt Zuversicht und Güte aus.“ Und es galt immer: „Vertraue dem, der dir vertraut ist“ (V. Frank). Obwohl das auch Grenzen hat, wie es Missbrauch mancher Kinder bestätigt. Deshalb sollte man Kinder auf solche Gefahren hinweisen und sie vor zu viel Zutrauen warnen. Wenn die Menschen erwachsen werden, sollte sie aber ihr Leben nicht auf der Basis von Misstrauen verwirklichen. Trotzdem sollte kein Mensch unvorsichtig sein. Für die Liebe gelten sowieso ganz andere Gesetzmäßigkeiten. Grundsätzlich gilt für wachsende Partnerschaften: „Ohne Vertrauen kann die Liebe nicht wachsen“ (E. Ferstl). Dazu passt: „Vertrauen ist eine Blume, die man zart behandeln muss“ (A. Ritter). „Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat“ (M. Claudius). Und zum Schluss: „Das Vertrauen ist etwas so Schönes, dass selbst der ärgste Betrüger sich eines gewissen Respekts nicht erwehren kann vor dem, der es ihm schenkt“ (M. von Ebner-Eschenbach).

      ► Demgegenüber meinte W.I. Lenin: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“. Auch: „Kontrolle ist gut, Vertrauen ist menschlicher“ (G. Dunkl). Schlechte Erfahrungen führen zu folgendem Ergebnis: „Hast du gar zu viel Vertrauen, wirst du über’s Ohr gehauen.“* „Das Vertrauen ist eine zarte Pflanze. Ist es zerstört, kommt es sobald nicht wieder“ (O. von Bismarck). Und es gilt auch: „Wer das Vertrauen hat zerstört, der wird so bald nicht mehr gehört.“* Auch: „Wer damit anfängt, dass er allen traut, wird damit enden, dass er jeden für einen Schurken hält“ (C.F. Hebbel). Alles entwickelt sich: „Vertrauen ist das, was man hat, bevor man die Realität begreift“ (W. Meurer). Und treffend zum Schluss: „Vertrauen ist die Mutter der Sorglosigkeit“ (B.C. y Morales).

      ► Zusammenfassung: Bei kaum einem Stichwort gehen die Meinungen so weit auseinander wie bei der Beurteilung des Vertrauens, was wohl an den unterschiedlichen Erfahrungen liegt, die die Menschen mit ihm machen. Vertrauen hat ganz unterschiedliche Folgen: „Aus Vertraulichkeit entsteht die zarteste Freundschaft und der größte Hass“ (A.C. de Rivarol). Und es gilt: „Trau keinem, der nie Partei genommen!“ (G. Keller). Es gilt aber auch: „Wer nicht genügend vertraut, wird kein Vertrauen finden“ (Laotse). Vor allem Freundschaft basiert auch auf gegenseitigem Vertrauen:

       „Die Freundschaft ist das edelste Gefühl,

       dessen das Menschenherz fähig ist“

       (Carl Hilty)

      „Ich weiß, dass ich jemanden in meiner Nähe habe, dem ich rückhaltlos vertrauen kann, und das ist etwas, was Ruhe und Kraft gibt“ (E. Stein). Der folgende Ausspruch von König Ludwig II. von Bayern verdeutlicht, dass man vor allem zu einem engen Freund Vertrauen haben soll: „Wenn jemand schlecht von deinem Freunde spricht, und scheint er noch so ehrlich, glaub ihm nicht! Spricht alle Welt von deinem Freunde schlecht, misstrau der Welt und gib dem Freunde Recht! Nur wer so standhaft seine Freunde liebt, ist wert, dass ihm der Himmel Freunde gibt.“ Eine wesentliche Erkenntnis zum Schluss: „Ohne Vertrauen zu schenken, wird man nie Vertrauen zurückbekommen“ (unbekannt). „Für viele Menschen hält das Leben Enttäuschungen bereit, die unser Vertrauen stark erschüttern. Trotzdem sollten wir nicht verzagen, im Leben Vertrauen zu wagen.“*138

      Die Ehrlichkeit ist eine sittliche Eigenschaft des Menschen, die sich beispielsweise in der Aufrichtigkeit, Redlichkeit, Offenheit und Wahrhaftigkeit äußert. „Ehrlichkeit ist das erste Kapitel im Buch der Weisheit“ (T. Jefferson). Ehrlich zu sein ist eine besondere Charaktereigenschaft des Menschen: Wer ehrlich ist, der täuscht oder belügt andere nicht. Ich habe Menschen kennen gelernt, die das vorgelebt haben, aber auch andere, die das Wesen der Ehrlichkeit nicht antizipiert haben. Beispielsweise dann, wenn anderen Menschen – mitunter verletzend – ehrlich die Meinung gesagt wird. Damit provozieren wir Konflikte. Auch: „Ehrlichkeit ist keine Kategorie der Rhetorik“ (G. Beck). Das Gegenteil von Ehrlichkeit ist die Unehrlichkeit, also die Lüge, die heute leider weit verbreitet ist. Betrug gehört leider zum alltäglichen Leben: „Der Ehrliche ist leider oft der Dumme.“139 Trotzdem bleiben nicht wenige Menschen bei der Ehrlichkeit, weil sie innerlich stark sind. „Die Verabscheuung der Lüge ist sowohl ein Anliegen der Theologie als auch der Pädagogik.“* Das Ergebnis der Ehrlichkeit ist die Ehrenhaftigkeit. Sie sucht dabei den direkten Bezug zum Menschen.

      ► Das bedeutendste pro-Argument ist für mich: „Ehrlich währt am längsten“ (Sprichwort). Und: „Jede Ehrlichkeit beginnt mit der Ehrlichkeit zu sich selbst“ (D. Gropp). Hier können wir viel von den meisten Kindern lernen: „Ehrlichkeit ist die Weisheit der Kinder“ (M. Richter). Warum gilt das nicht ebenso für die Erwachsenen? Weil das geradlinige Leben mit zunehmendem Alter immer schwieriger wird? Dabei gilt: „Ehrlichkeit ist anstrengend“ (H. Stendhal). Dabei ist es doch gar nicht so schwierig: „Alle Meinungen sind achtenswert, wenn sie aufrichtig sind“ (J.P. Sartre). Und СКАЧАТЬ