Hekate. Thomas Lautwein
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Название: Hekate

Автор: Thomas Lautwein

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783944180007

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СКАЧАТЬ Name auf vorgriechische Ursprünge verweist und die „goldbekränzte“ Titanin Phoibe („die Glänzende“, Theogonie Vers 146); ihre Großeltern väterlicherseits sind der Titan Kreios (ebenfalls ein vorgriechischer Gott, der auf dem Peloponnes verehrt wurde) und die Titanin Eurybia („die weithin mächtig ist“, V. 375), „die mit dem härtesten Herzen“ (t’ adamantos eni presi thymon echousan, V. 239). Nach späteren Autoren ist sie entweder ein Kind der Nacht (so Bacchylides), des Tartaros oder eine Tochter von Zeus und Asteria; nach orphischer Überlieferung gar eine Tochter der Demeter.67 Hervorzuheben ist, dass Hekate monogenes ist, „alleingeboren“, sie hat keine Geschwister, und wie Diana-Artemis verzichtet sie auf Mutterschaft. Sie ist keine Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe.

      Merkwürdig ist, wie stark Hesiod betont, dass Hekates Macht von Zeus so sehr respektiert wird, dass er keinen Versuch macht, sie zu schwängern oder zu unterwerfen (was mythologisch gesehen auf dasselbe hinausläuft: Der Vatergott Zeus unterwirft sich die Göttin, indem er sie zu seiner Gattin, Liebhaberin oder Tochter macht). Im Gegensatz zu Hera, die Zeus als Gemahlin beigeordnet ist und nur indirekt gegen Zeus aufbegehrt, indem sie seine zahllosen Geliebten und Kinder verfolgt, hat sich Hekate ihre Unabhängigkeit erhalten können und sich nicht in die patriarchale Hierarchie der olympischen Götter integriert.

      Hier nun der Text aus Hesiods „Theogonie“:

      Phoibe aber bettete sich in Liebe mit Koios.

      In der Umarmung empfing den Samen des Gottes die Göttin,

      und sie gebar die schwarzgewandete Leto, die sanfte,

      sanften Sinns seit Beginn, die friedlichste in des Olympos

      Reich, den Menschen so freundlich gesinnt wie den ewigen Göttern.

      Ferner gebar sie die namenschöne Asteria; Perses

      Führte sie heim in sein Haus, auf dass sie Gattin ihm heiße.

      Diese empfing und gebar dann Hekate, die der Kronide

      Zeus vor allen geehrt, indem er sie herrlich begabte,

      Teil an der Erde zu haben und an der Öde des Meeres.

      Hohe Ehre auch ward ihr zuteil unter Himmelsgestirnen,

      höchste Achtung genießt sie im Kreis der unsterblichen Götter.

      Denn noch jetzt ist es so: Wenn einer der irdischen Menschen

      Gnade erfleht, im heiligen Opfer dem Brauche genügend,

      ruft er Hekate an. Und reichen Segen gewinnt er

      mühelos, wenn nur die Göttin sein Bitten gnädig erhört hat.

      Aus der Fülle der Macht gewährt sie Glück ihm und Wohlstand.

      Denn von allen Göttern, die Erde und Himmel entstammen,

      mögen sie noch so geehrt sein: Sie hält ihr Schicksal in Händen.

      Niemals übte Gewalt gegen sie der Kronide, nie rührte

      Er an die Macht, die ihr zukam unter den früheren Göttern.

      Nein, was von Anfang an ihr heiliges Teil war, behielt sie:

      Alle Ehre auf Erden, am Himmel wie auf dem Meere.

      War sie auch einzeln geboren, empfing sie nicht kleineren Anteil,

      nein, viel größeren noch, da Zeus sie achtet wie keine.

      Ganz, wie sie will, gewährt sie Hilfe und Schutz einem Manne:

      Ehrwürdig hohen Königen sitzt er als Richter zur Seite,

      in der Versammlung ragt er hervor, der Günstling der Göttin.

      So auch im Krieg: Wenn zum männermordenden Kampfe die Männer

      Rüsten, hilft sie, die Göttin, dem Helden, dem ihre Gnade

      Sieg zu schenken und Ruhm zu gönnen freundlich gewillt ist.

      Gut ist sie auch, wenn Männer in sportlichen Kämpfen sich messen;

      Denn auch denen leistet die Göttin Beistand und Hilfe.

      Wer durch Kraft und Stärke gesiegt, den herrlichen Kampfpreis

      Trägt er leicht, voller Freude davon, der Stolz seiner Eltern.

      Gut ist ferner die Göttin den Reitern, denen sie wohl will,

      auch den Männern zur See, die in schlimmer Bläue sich plagen,

      wenn sie zu Hekate flehn und zum Erderschüttrer Poseidon.

      Mühelos reichen Fang gewährt die erhabene Göttin,

      leicht auch nimmt sie ihn fort aus dem Licht nach eignem Gefallen.

      Hilfreich wirkt sie mit Hermes im Stall, dem Vieh zu Gedeihen.

      Rinderherden und weithin weidende Ziegen und Scharen

      Wolliger Schafe, und sind sie noch so gering: Sie vermehrt sie,

      wie es ihr immer gefällt, und lässt sie auch wieder schwinden.

      Also, obwohl als einziges Kind ihrer Mutter geboren,

      steht sie dennoch in höchsten Ehren unter den Göttern.

      Darum legt auch Zeus ihr ans Herz das Gedeihen der Jungen,

      die das weithinschauende Licht des Morgens erblickten.

      Der Hymnus zeigt Hekate als Schicksalsgöttin, die das Schicksal der Menschen in Händen hält. Hervorheben möchte ich die enge Verbindung zu Hermes, die hier hergestellt wird, und die Rolle der Hekate als Hüterin der Jugend (V. 452, όυτως εξ ‘αρχης κουροτρόφος, houtôs ex archês kourotróphos), die auch sonst mehrfach belegt ist. Als „kourotrophos“ bezeichnet man griechische Statuen der Göttin, in denen sie als Mutter eines kleinen Kindes dargestellt wird (wie Isis mit Osiris und später Maria mit dem Jesuskind). Wie sollen wir uns diesen scheinbaren Widerspruch zu ihrem sonstigen Erscheinungsbild als „Hexengöttin“ erklären? Ich glaube, man muss berücksichtigen, dass der Hymnus die СКАЧАТЬ