Jäger der Finsternis. Rhya Wulf
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Название: Jäger der Finsternis

Автор: Rhya Wulf

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Cathbad der Zauberer

isbn: 9783740968922

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СКАЧАТЬ verschränkte die Arme vor der Brust und reckte kämpferisch das Kinn vor.

      „So ist`s recht“, sagte Púca, „nichts gefallen lassen.“

      Niam nickte grimmig und fixierte die Jungen argwöhnisch.

      Bei ihr angekommen, bauten sich alle vor ihr auf und umkreisten sie, wobei ein jeder peinlich genau darauf achtete, nur ja nicht dem Wald zu nah zu kommen. Dem seltsamen Pony schenkten sie dabei erstaunlicherweise keinerlei Beachtung.

      Eboric trat vor und musterte das Mädchen abfällig.

      „Na, was hast du vor, he? Willst da rein, oder wie?“ Dabei blickte er mit demonstrativer Gelassenheit in das düstere Grün des Waldes.

      Niam antwortete nicht. Sie ahnte schon, was jetzt kommen würde: Eboric hatte schon lange auf eine Gelegenheit zur Rache gewartet und jetzt witterte er eine Chance.

      Sie konnte ihn nicht ausstehen, fand sein Getue zu geckenhaft und prahlerisch, obwohl fast alle Jungen in dem Alter sich so aufführten. Sie konnten es nicht abwarten, endlich erwachsen zu werden, um in den Kreis der Krieger aufgenommen zu werden. Aber Eboric, fand Niam, übertrieb es.

      Ihre Abneigung beruhte allerdings auf Gegenseitigkeit. Eboric stichelte und lästerte bei jeder Gelegenheit über sie und vor allem über ihre Besessenheit bezüglich des Zauberers. Und weil er wusste, dass es sie ärgerte, stichelte er nicht nur gegen sie, sondern sprach auch noch schlecht über den Zauberer. Er wäre ein Säufer und viel zu fett für einen echten Krieger! Das konnte Niam tatsächlich nun gar nicht vertragen, denn immerhin hatte er doch damals ihre Familie gerettet. Und allein deshalb fand sie ihn großartig. Also kam es so, dass Niam Eboric einmal aufgelauert hatte, als er schwimmen ging. Und dann hatte sie seine Kleider an sich genommen, ihm damit fröhlich zugewunken und hatte sich davon gemacht. Und Eboric durfte sich der Schlappe aussetzen, nackt nach Hause zu gehen, was so allerlei Gelächter hervorgerufen hatte. Und das hatte Eboric nicht vergessen.

      Also hatte er danach Niam von einem Felsvorsprung ins Wasser geschupst, sodass sie mitsamt ihrer Kleidung komplett durchnässt wurde.

      Wir müssen noch der Fairness halber dazu sagen, dass Niam nach jener Aktion seinen neuen Dolch geklaut und zerbrochen hatte. Und eines Tages, etwa vor einem Jahr, entdeckte sie die Höhle. Eboric und seine Freunde waren mal wieder hinter ihr her und dieses Mal hatte sie tatsächlich Angst. Als Eboric wieder über den Zauberer lästerte, konterte sie mit einer dummen und gemeinen Bemerkung über Eborics Mutter, die bei seiner Geburt gestorben war und da war der Junge ausgerastet. Sie hatte an seinem Gesicht gesehen, dass sie hier eine Grenze überschritten hatte, denn Eboric litt sehr darunter, keine Mutter zu haben. Gerade wollte sie sich entschuldigen, da schrie er sie an und drohte ihr mit einer Tracht Prügel, die sie nie vergessen würde. Und da hatte Niam lieber die Beine in die Hand genommen. Es tat ihr wirklich schrecklich leid, aber sie konnte es nicht mehr sagen, denn schon wurde sie verfolgt.

      Sie wusste bis heute nicht mehr, wie sie die Höhle gefunden hatte, irgendwie schien es, als hätten ihre Beine sich von selbst dorthin bewegt.

      Niam hatte damals den jungen, schönen Mann mit dem blauen Umhang und den schwarzen Haaren nicht gesehen - niemand tat das, es sei denn, es entspräche dem Wunsch des Mannes. Er wies mit dem Arm in eine bestimmte Richtung.

      Niam stob also an Aengus - denn um niemand geringeren handelte es sich - vorbei und lief genau dorthin, wo sein ausgestreckter Arm hinzeigte.

      Und fand die Höhle.

      Und Aengus lächelte, als er der kleinen Gestalt versonnen nachsah.

      Ganz in der Nähe der felsigen Küste, aber gerade so gelegen, dass die Gezeiten sie nicht belangen konnten. Sie hatte den Eingang bemerkt und war blindlings hineingestürmt. Dann hatte sie sich dicht an die Wand gepresst und gelauscht. Bald schon vernahm sie heraneilende Schritte und Stimmen:

      „Wo ist sie hin?“

      „Eben noch da…!“

      „So ein Mist!“ Die Stimmen näherten sich und als sie direkt vor der Höhle waren, hielt Niam angespannt den Atem an. Wenn sie sie jetzt bemerkten, säße sie in der Falle.

      „Nichts zu sehen“, hörte sie dann zu ihrer Überraschung einen höchst verwirrten Eboric. Also beschloss sie, das Risiko einzugehen. Sie lugte in Richtung des Eingangs und tatsächlich: Dort stand Eboric und sah sich verdutzt um. Und in dem Moment trafen sich ihre Blicke und Niam konnte gar nicht anders: Sie blieb wie erstarrt stehen.

      Nichts geschah. Es dauerte nur einen Augenblick, dann sah Eboric weg und zuckte mit den Schultern.

      „Was soll`s. Nichts zu sehen. Kommt, wir verschwinden. Dann halt nächstes Mal, aber dann so richtig!“ Niam hörte ihre davoneilenden Schritte und das übermütige Johlen und konnte es nicht fassen. Er hatte sie direkt angesehen und doch nicht wahrgenommen? Wie konnte das sein? Also, so dachte sie, lag es vielleicht an der Höhle und so hatte sie erst vorsichtig, dann aber mutiger begonnen, die Höhle zu erforschen. Und was sie fand, hatte ihr den Atem stocken lassen.

      Ritzzeichnungen auf den Wänden, die die seltsamsten und fremdesten Dinge zeigten, die sie je gesehen hatte. Irgendwie waren die merkwürdigen Gestalten unheimlich, aber auf eine nicht minder seltsame Art und Weise irgendwie…vertraut. Niam verstand das zwar nicht, aber sie hatte auf Anhieb das Gefühl, dass dieser Ort ihr gehören sollte. Also hielt sie die Höhle geheim, selbst vor ihren Eltern. Die Höhle hatte sich in der Folgezeit recht schnell als Niams ganz eigener Rückzugsort entwickelt, dort war sie ganz ungestört und schon einige Male war sie vor Eboric und seinen Freunden dorthin geflüchtet. Nie fanden sie sie dort, egal wie dicht sie ihr auf den Fersen waren.

      Nun zurück zum Streit.

      Irgendwie hatten alle Beteiligten irgendwann den Überblick darüber verloren, wer wann womit angefangen hatte, aber natürlich wähnte sich jeder nichtsdestotrotz im Recht. Und es war eine unausgesprochene Übereinkunft, dass die jeweiligen Eltern herausgehalten wurden, man war ja schließlich kein Kleinkind mehr, das zu den Eltern petzen ging!

      Und nun also war Eboric wieder am Zug.

      Er hatte extra auf eine gute Gelegenheit gewartet und nun schien sie gekommen. Warum musste dieses dumme Mädchen auch seine Mutter ins Spiel bringen? Selber schuld, fand er. Also musste seine Rache angemessen ausfallen, und als er Niam, dieses unverschämte, dreiste und viel zu selbstbewusste Ding, in Richtung des Waldes hatte laufen sehen, schien der Moment gekommen. Er hatte sie mit Laoghaire, dem Druiden, reden sehen und beschloss, zunächst abzuwarten. Und endlich, als das Gespräch beendet war, da stob Niam auch schon los. Weg von Laoghaires Haus, der ihr nachsah und schließlich hineinging. Das war Eborics Chance!

      Also stand er nun vor ihr und blickte hochmütig auf sie hinab, während seine Freunde tuschelten und immer wieder höhnisch grinsten und kicherten.

      Púca musterte die Jungen und schüttelte traurig den Kopf.

      „Und“, spottete Eboric, „was ist nun, willst in den Wald, wie?“

      „Und wenn schon!“, schnappte Niam wütend. „Was geht dich das an?“

      „Ach nichts, ich bin ja nur neugierig“, meinte Eboric leichthin. Und dann fügte er giftig hinzu:

      „Willst den Zauberer finden, wie? Davon faselst du doch immer! Aber ich sag dir: Das wird eh nichts. Niemand geht da einfach so rein, ist viel zu gefährlich, das wissen alle.“

      „Na СКАЧАТЬ