Jäger der Finsternis. Rhya Wulf
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Название: Jäger der Finsternis

Автор: Rhya Wulf

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Cathbad der Zauberer

isbn: 9783740968922

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СКАЧАТЬ Kopf. Sie war entschlossen und wollte auf keinen Fall einen Rückzieher machen.

      Immerhin ging es um den Zauberer und eine Gwrach! Und Laoghaire hatte es sogar erlaubt. Er hatte sie ja sogar regelrecht dazu aufgefordert, den Zauberer zu suchen!

      „Ich gehe auf jeden Fall, Laoghaire! Und stelle dir nur mal vor, ich schaffe es. Vielleicht…also, wenn er schon mit mir spricht, dann bestimmt erst recht mit dir, meinst du nicht auch?“

      „Wer weiß, Kobold. Aber ja, es wäre möglich. Denk jetzt allerdings nicht an mich, such ihn, na los und erinnere dich an das, was ich dir gesagt habe: Er ist schwierig. Ach ja, sag deiner Mutter bei Gelegenheit, ihr Trank ist gut. Nicht dass es wichtig wäre, geh du nur in den Wald."

      Niam machte große Augen. Ihre Mutter schien es doch sehr wohl wichtig zu finden, immerhin hatte sie sie doch extra deshalb zu Laoghaire geschickt, oder nicht? Der grinste die Kleine an und nickte ihr bestätigend zu.

      „Glaub mir. Es ist in Ordnung. Und zur Not schiebst du es auf mich." Dabei zwinkerte er Niam verschwörerisch zu. Da lachte sie und stürmte begeistert los. Was sie nicht mehr sah, war dass das Grinsen aus Laoghaires Gesicht verschwand. Es wurde durch ein sorgenvolles Stirnrunzeln abgelöst. Der junge Priester sah Niam nachdenklich hinterher. Naja, dachte er, keine meiner besten Ausreden, aber immerhin. Seltsam, nie habe ich ihm von dem Traum, den ich damals hatte, erzählt. Warum nur nicht? Warum habe ich das nicht fertiggebracht? Er seufzte. Hoffentlich schaffst du es, Kleine, wäre für uns alle besser. Und für ihn. Gerade für ihn. Wie schaffen es die Menschen nur, so nahe beim Wald zu leben und nicht zu spüren, wie es ihm geht? Diese Düsternis, sie ist selbst gewählt und dient als Schild, als Panzer. Sobald ihm jemand zu nah kommt, weist er ihn von sich. Vielleicht ist Niam der Weg. Irgendetwas ist da jedenfalls zwischen diesen beiden, das fühle ich deutlich. Wir werden es sehen. Laoghaire erhob sich und betrat sein Haus.

      Aengus, der Gott, dem er diente und der unmittelbar, jedoch unsichtbar, neben ihm stand, sah ihm interessiert bis wohlwollend nach und nickte zufrieden.

Kapitel 3

      Niam lief los, jetzt wollte sie es wirklich wissen. Was sie in ihrer Eile allerdings übersah, waren Eboric und seine Freunde, die unschlüssig in der Nähe herumlungerten. Eigentlich handelte es sich um eine Mutprobe: Wer traute sich wie nahe an den Alten Wald heran? Es waren drei Jungen, alle ungefähr zwischen sieben und neun Sonnenläufe alt. Eboric, der mit neun Jahresläufen der älteste war, führte die kleine Bande an. Dag und Osca waren seine Freunde, wobei Dag auch sein Cousin war. Sie hatten sich gegenseitig aufgestachelt, aber nun wussten sie nicht recht weiter. Und dann bemerkte Dag Niam und stieß Eboric den Ellbogen in die Seite. Sein Kopf nickte in die entsprechende Richtung. Da grinsten sie sich schadenfroh an und eilten dem Mädchen hinterher.

      Niam flitzte weiter zum Schwarzen Stein, wo sie schließlich innehielt. Unschlüssig trat sie dann von einem Fuß auf den anderen, schlich eine kleine Weile am Waldrand entlang und überlegte, wie sie es nun anstellen könnte. Eigentlich brauchte sie einen Plan, denn ihr war klar, dass sie den Zauberer wohl kaum einfach so, mir nichts dir nichts, finden würde. Allerdings wollte ihr so rein gar nichts Passendes einfallen, wie sie nach einigem Nachdenken betrübt feststellen musste. Also doch einfach rein und hoffen? Als sie ein Rascheln zu ihrer Rechten wahrnahm und genauer hinsah, schlich sich ein breites Grinsen auf ihr Gesicht.

      „Hallo, Púca!“, begrüßte sie den Neuankömmling freudig und umarmte das schwarze Pony mit den glühenden, roten Augen, das aus dem Wald mit lockeren Schritten auf sie zu trabte, wobei einige rostige Ketten klappernd von seinem Rücken hingen und auf und ab wippten.

      Zwar können Ponys nicht grinsen, aber das schien dieses Exemplar nicht zu wissen, denn genau das tat es jetzt.

      „Hallo!“, antwortete es freundlich und die Tatsache ignorierend, dass Ponys auch nicht sprechen konnten.

      „Und was hast du jetzt wohl vor, frage ich mich?“, sagte das Pony versonnen und beäugte das Mädchen interessiert.

      Niam zog dem…ja, Tier? an den Ohren und grinste.

      „Das weißt du verdammt gut. Du hast die Gwrach doch auch gehört.“

      „Ja, sicher. Ist aber noch lange kein Grund, gleich etwas Unüberlegtes zu tun. Du weißt, der Zauberer ist da eigen“, ermahnte das Pony die Kleine.

      Sie stöhnte.

      „Jetzt fängst du auch noch damit an. Ach, Púca, komm schon. Kannst mich doch begleiten, wie wäre das? Oder musst zu zurück zu meinem Vater?“

      Das Pferd seufzte und verzog das Gesicht.

      „Sicher könnte ich. Aber der Zauberer hat es nicht erlaubt. Und nein, dein Vater braucht mich zurzeit nicht, das ist aber noch lange kein Grund. Zudem jagt er auch meine Art.“

      An dieser Stelle sollte ich wahrscheinlich kurz erklären, was ein Púca ist, ehe die Verwirrung noch größer wird.

      Nun, es handelt sich um Bewohner der Anderswelt und zwar um Gestaltenwandler. Balor hatte sie aus den Geistern verstorbener Elfen geschaffen und kein Púca hatte noch eine Erinnerung an sein vorheriges Leben. Am liebsten traten sie als schwarzes Pferd oder Pony mit glühenden Augen auf; Geister indes blieben sie immer, wenn auch körperlich materialisiert. Was auf den ersten Blick nicht weiter problematisch schien, wäre da nicht ihr etwas eigenwilliger Sinn für Humor. Unvorsichtige Wanderer luden sie nämlich gerne zu einem Ritt ein, hielten ihn mit Ketten, die vom Rücken herabhingen fest, nur um den Betreffenden dann wieder mitten im Nirgendwo abzuwerfen. Und gerne durfte dieses Nirgendwo ein Moor oder ein See sein. Wer das Ganze dann überlebte, hatte eben Glück. Dass Leute das alles überhaupt mit sich machen ließen, lag einerseits an der wirklich zwingenden und im wahrsten Sinne des Wortes bezaubernden Ausstrahlung der Púcas. Andererseits konnten sie, wenn sie wollten, den Menschen auch zu Hilfe kommen. Manchmal indem sie sie retteten und sie vor einer Gefahr davontrugen, manchmal weil sie ihnen die Zukunft weissagten.

      Nun, unser Púca hier schien für den Moment ja ganz nett zu sein, aber sehen wir weiter:

      Niam zog die Nase kraus und schüttelte den Kopf.

      „Unsinn“, beschloss sie vehement, „der Zauberer jagt nur die Bösen. So, und du,“, und mit diesen Worten verpasste sie dem Pferd einen Nasenstüber, „bist nett und ganz sicher weiß er das auch.“

      Nett. Sag ich doch.

      „Außerdem muss ich wissen, ob ihm was passiert ist. Überleg doch mal, wie schlimm das wäre, wenn niemand da ist, der helfen könnte. Du würdest auch wollen, dass man dir hilft, wenn du verletzt bist!“, fügte sie aufgeregt hinzu. „Und weißt du, was noch?“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um an das Pony Ohr zu gelangen und flüsterte:

      „Und Laoghaire hat es erlaubt! Ja, wirklich!“

      Das Pferd seinerseits zog nun die Nase kraus und schnaufte.

      „Also, ich glaube, der Zauberer kommt zurecht. Denk mal daran, dass er ja auch vorher ohne dich ausgekommen ist und das wohl auch weiterhin schaffen wird.“

      „Das kannst du gar nicht wissen. Vielleicht stimmt`s, vielleicht nicht. Und vergiss Laoghaire nicht.“

      „Naja, gegen diese Logik kann ich wohl nichts mehr sagen. Aber“, und der Púca zuckte mit dem Kopf vielsagend in eine Richtung hinter Niam, „für den Moment hast du andere Probleme.“

      Niam drehte sich verdutzt um und sah drei Neuankömmlinge den ausgetretenen СКАЧАТЬ