Fluch der verlorenen Seelen. Darina D.S.
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Название: Fluch der verlorenen Seelen

Автор: Darina D.S.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der Fluch der verlorenen Seelen

isbn: 9783969536155

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СКАЧАТЬ weiß, du warst ein noch größerer Tölpel«, wisperte sie liebevoll und strich ihm über den Hut. Yato ließ sich vor ihnen im Schneidersitz nieder.

      »Denkt ihr, sie schafft das?«, fragte Julien in die Runde.

      »Mag sein und wenn nicht, bleibt sie eben nur eine Schülerin«, meinte Yato.

      »Mh, ich bin mir nicht sicher, ob sie in das Team passt.« Julien wirkte nachdenklich.

      »Das muss sie doch auch nicht oder war es das, was du gestern noch mit deinem Cousin besprochen hast?«, fragte Yato unterschwellig und warf Freya einen verstohlenen Blick zu.

      »Ja, also … ähm … er hat so was angedeutet und äh … meinte, dass sie Potenzial hat«, stammelte Julien und wirkte, als ob er sich um Kopf und Kragen redete.

      »Das wird sich zeigen. Warten wir ab«, meinte Freya und legte ihren Arm auf Juliens Schulter.

      »Ach, Amalia braucht nur einen guten Trainer, dann klappt das auch«, stellte Yato klar und zeigte mit dem Daumen auf sich. Freya und Julien kräuselten skeptisch die Stirn.

      »Was willst du damit sagen?« Sie ballte ihre Hand drohend zur Faust.

      »Ich mein ja nur. Manche Menschen eignen sich eben nicht fürs Unterrichten«, antwortete der Halbasiate hochnäsig.

      »Ich glaube, da möchte jemand kastriert werden. Bist du dabei Julien?«, flüsterte Freya und schielte verschwörerisch zu ihm.

      Julien nickte: »Wie du schon sagtest, er braucht sie eh nicht.«

      »Ihr Psychos. Ihr seid das Böse!«, rief Yato, während er aufstand und zum Ausgang rannte, als würde sein Leben oder eher seine Männlichkeit davon abhängen. Er hörte das schadenfrohe Lachen der beiden noch, nachdem er bereits den Raum verlassen hatte. Ein Schmunzeln konnte er sich beim besten Willen doch nicht verkneifen; er liebte die zwei Chaoten.

      Auf dem Weg zu seinem Zimmer sah er durch das große Erkerfenster bei den Treppen Amalia im Innenhof. Er hielt einen Moment inne. Sie wirkte traurig, so zusammengekauert im Pavillon sitzend. Eigentlich wollte er sie ignorieren und weiter zu seinen Räumlichkeiten im zweiten Stockwerk gehen, doch Freyas Worte hallten in ihm wie ein Echo immer noch nach. Immerhin hatte er seine Freunde, aber wen hatte sie? Yato rollte die Augen, kehrte auf dem Absatz um und marschierte in den Innenhof. Er seufzte tief als er das einsame, traurige Mädchen sah. Es wirkte wie im Märchen: Bittersüß, wie sie auf dem Bänkchen im Pavillon saß, umgeben von einem Meer aus Rosen.

      Der Halbasiate lief langsam mit einem zaghaften Lächeln auf sie zu und setzte sich neben sie. Ohne darüber nachzudenken, legte er einen Arm um Amalia. Erschrocken blickte sie ihn an und er zog ihn ruckartig wieder zurück.

      »Hey, mach dir keine Sorgen. Das wird alles. Du wirst sehen, das Schießtraining mit mir wird klasse. Und davor zeigt dir Hannah den Umgang mit den Wurfsternen und Messern«, flüsterte Yato.

      »Wer ist Hannah?«, wollte Amalia wissen und fühlte sich langsam wohler in seiner Nähe.

      »Das blonde Miststück, das Julien immer anschmachtet. Du hast sie bestimmt schon in der Kantine gesehen«, antwortete er.

      »Toll. Das kann ja dann nur super werden«, zischte Amalia sarkastisch und verzog das Gesicht.

      »Glaub an dich. Das wird. Außerdem kannst du sie ja aus Versehen mit einem Wurfstern treffen, wenn sie dich nervt. Natürlich wirklich unabsichtlich!« Yato lachte und legte ihr die Hand auf die Schulter; diesmal schien ihr die Berührung nicht unangenehm zu sein.

      Amalia schloss sich seinem Lachen an. »Danke Yato, es tut gut mit dir zu reden. Wie ist das mit deinem Namen? Du stammst doch aus Deutschland, oder? Wieso willst du nur Yato genannt werden?«

      Er lächelte und strich sich die Haare aus der Stirn. »Franz-Yato ist zwar mein kompletter Name, das hat man eben von einer deutschen Mutter und einem japanischen Vater, die sich nicht einig werden konnten.« Er kicherte. »Aber ehrlich, wer will schon so genannt werden? Freya ist die Einzige, die spaßeshalber Franzel sagt.« Yato verdrehte die Augen.

      »Könntest du es ihr nicht verbieten, dich so zu nennen, wenn dir das nicht gefällt?«, fragte Amalia und stutzte.

      »Äh, was denkst du denn? Im Leben nicht. Aber was ist mit deinem Namen? Er klingt auch sehr deutsch«, merkte er an.

      »Ich weiß es nicht. Also, ich kann mich an viele Dinge aus meiner Vergangenheit nicht mehr erinnern. Der Kinderpsychologe meinte, dass es sich um eine Art Trauma handle. Ich weiß nur, dass ich aus Großbritannien stamme und meine Eltern bei einem Brand ums Leben gekommen sind und es keine weiteren Verwandten gibt. Deshalb kann ich dir zu meinem Namen nichts sagen.«

      »Mh, wir sollten jetzt gehen, so langsam wird es kalt«, lenkte Yato gekonnt ab. Zudem hatte er ihre Gänsehaut an den Armen bemerkt.

      Amalia nickte schüchtern. »Begleitest du mich noch bis zu meinem Zimmer? Und … ähm … tut mir leid, wegen vorhin.«

      »Ja, gerne. Ist schon vergessen«, erwiderte er, während er aufstand und ihr die Hand reichte.

      Das Gespräch mit Yato hatte Amalia sichtlich gutgetan. Am Morgen darauf joggte sie motiviert eine große Runde mit Freya um das Kloster. Danach sprang sie schnell unter die Dusche, um sich für den Unterricht frisch zu machen. Die Unterrichtsstunden vergingen wie im Fluge. An diesem Tag wollte sie sich ausnahmsweise nicht mit den anderen zum Mittagessen treffen, da ein Mädelsabend mit Freya und Pizza geplant war.

      Nach der letzten Stunde beeilte sich Amalia, denn sie hatte nur noch wenige Minuten bis zum Treffen mit Hannah im Trainingsraum. Rasch nahm sie ihre Sportklamotten vom Stuhl und zog sie an. Dann schnappte sie einen Apfel, von ihrem Schreibtisch und machte sich eilig auf den Weg.

      »Du bist zwei Minuten zu spät«, sagte Hannah, die missmutig an der Tür des Trainingsraums lehnte.

      »Es tut mir leid. Ich habe mich noch umgezogen«, erklärte Amalia und stopfte sich das Obst in den Mund.

      »Egal, lass uns gehen, wir müssen ein Stück in den Wald laufen«, knurrte das Mädchen und warf die schulterlangen blonden Haare zurück, sodass die große Nase besser zur Geltung kam. Wenn sie jetzt noch einen Höcker hätte, wäre es eine klassische Hexennase.

      »Warum trainieren wir nicht hier?«, fragte Amalia und gönnte sich einen weiteren Bissen von ihrem Snack.

      »Tust du nur so dumm oder bist du es wirklich? Zieht die Masche bei Julien?«

      Erschrocken über Hannahs Worte fiel Amalia der Apfel aus der Hand und kullerte auf den Boden. Traurig blickte sie ihm nach.

      »Wir würden die Wände kaputtmachen, wenn wir hier trainierten. Deshalb gibt es im Wald ein spezielles Trainingsareal für die Wurf- und Schusswaffen. Und jetzt komm«, befahl sie und rempelte Amalia beim Vorbeigehen an. Die ballte ihre Hände zu Fäusten. Hannahs Art machte sie rasend vor Wut und zu allem Unglück war auch noch ihr Apfel dahin.

      Wie sollte sie eine Stunde mit ihr und knurrendem Magen überstehen? Vielleicht könnte sie ihr ja wirklich aus Versehen ein Wurfmesser an den Kopf feuern, dachte sich Amalia, während sie widerwillig hinter ihr hertrottete. Nach einem kurzen, steilen, steinigen Stück kamen sie an einer kleinen Lichtung an. Dort waren Ziele aufgestellt: Dosen, Markierungspunkte an Bäumen und klassische Zielscheiben.

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