Honoré de Balzac – Gesammelte Werke. Honore de Balzac
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Название: Honoré de Balzac – Gesammelte Werke

Автор: Honore de Balzac

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962815226

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СКАЧАТЬ lüs­tern einen tür­ki­schen Tschi­buk25 zu be­trach­ten, als woll­te sie den Zweck der sich ihr ent­ge­gen­schlän­geln­den Spi­ra­len er­grün­den. Werk­zeu­ge des To­des, Dol­che, selt­sa­me Pis­to­len, Ge­heim­waf­fen, Rüs­tun­gen, la­gen in bun­tem Durchein­an­der ne­ben den Gerät­schaf­ten des Le­bens: Por­zel­lan­schüs­seln, Mei­ße­ner Tel­lern, hauch­dün­nen chi­ne­si­schen Tas­sen, an­ti­ken Salz­näp­fen, Kon­fekt­scha­len aus ad­li­gem Fa­mi­li­en­be­sitz. Ein Schiff aus El­fen­bein wog­te mit ge­schwell­ten Se­geln auf dem Rücken ei­ner reg­lo­sen Schild­krö­te. Eine Luft­pum­pe stieß dem Kai­ser Au­gus­tus, der es er­ha­ben kalt­blü­tig hin­zu­neh­men schi­en, ein Auge aus. Ge­fühl­los wie zu ih­ren Leb­zei­ten schau­ten fran­zö­si­sche Schöf­fen und hol­län­di­sche Bür­ger­meis­ter bleich und kalt von ih­ren Por­träts auf die­ses Cha­os von an­ti­kem Klein­kram her­nie­der. Alle Län­der der Erde schie­nen Über­bleib­sel ih­rer Wis­sen­schaf­ten, eine Pro­be ih­rer Kunst hier­her­ge­sandt zu ha­ben. Es war eine Art phi­lo­so­phi­schen Keh­richt­hau­fens, auf dem nichts fehl­te, von der Frie­dens­pfei­fe des Wil­den bis zum grün-gol­de­nen Pan­tof­fel aus dem Serail, vom Krumm­schwert des Mau­ren bis zum Göt­zen­bild der Ta­ta­ren. Ja so­gar der Ta­baks­beu­tel des Sol­da­ten, der Kelch des Pries­ters und die Fe­dern von ei­nem Thron wa­ren da zu fin­den. Über­dies wur­de die­se mons­trö­se Sze­ne­rie von tau­send­fach wech­seln­den bi­zar­ren Licht­re­fle­xen be­herrscht, die dem Wirr­warr der Farb­tö­ne und dem schrof­fen Kon­trast von Hell und Dun­kel ent­spran­gen. Das Ohr ver­mein­te, er­stick­te Schreie zu ver­neh­men, der Geist, un­voll­en­de­te Dra­men zu er­fas­sen, das Auge, einen ver­bor­ge­nen Licht­schein zu er­spä­hen. Hart­nä­cki­ger Staub hat­te sei­nen leich­ten Schlei­er über alle Ge­gen­stän­de ge­brei­tet, de­ren zahl­rei­che Kan­ten und Run­dun­gen die ma­le­rischs­ten Wir­kun­gen her­vor­rie­fen.

      Der Frem­de ver­glich die­se drei mit den Pro­duk­ten der Zi­vi­li­sa­ti­on, den Zeug­nis­sen der ver­schie­dens­ten Kul­te, mit Gott­hei­ten, Meis­ter­wer­ken, kö­nig­li­chen In­si­gni­en, mit Aus­schwei­fung, Ver­nunft und Toll­heit voll­ge­pfropf­ten Räu­me zu­nächst ei­nem Spie­gel aus zahl­rei­chen Fa­cet­ten, de­ren jede eine Welt zeigt. Nach dem ers­ten ver­wor­re­nen Ein­druck woll­te er ein­zel­ne Ge­gen­stän­de aus­wäh­len und ge­nie­ße­risch be­trach­ten; doch nach dem vie­len Se­hen, Den­ken und Träu­men be­fiel ihn ein hef­ti­ges Fie­ber, das wohl von dem in sei­nen Ein­ge­wei­den na­gen­den Hun­ger her­rüh­ren moch­te. Der An­blick so vie­ler Pfän­der, die von ver­sun­ke­nen Na­tio­nen und da­hin­ge­gan­ge­nen Le­ben der Men­schen zeug­ten, be­täub­te vollends die Sin­ne des jun­gen Man­nes; der Wunsch, der ihn in den La­den ge­trie­ben hat­te, war er­hört wor­den: er ver­ließ die Wirk­lich­keit, stieg all­mäh­lich zu ei­ner Traum­welt em­por, ge­lang­te in den Zau­ber­pa­last der Ek­sta­se, wo ihm das Uni­ver­sum bruch­stück­haft und in Feu­er ge­taucht er­schi­en, so wie einst vor den Au­gen des hei­li­gen Jo­han­nes auf Pat­mos die Zu­kunft flam­mend vor­über­zog.

      Die­ses Meer von Haus­rat, Er­fin­dun­gen, Mo­den, Kunst­wer­ken und Bruch­stücken bil­de­te für ihn ein end­lo­ses Poem. For­men, Far­ben, Ge­dan­ken, al­les leb­te wie­der auf, doch kein Gan­zes bot sich der See­le dar. Der Dich­ter muß­te die Skiz­zen des großen Ma­lers er­gän­zen, auf des­sen un­ge­heu­rer Pa­let­te die zahl­lo­sen Er­zeug­nis­se mensch­li­chen Le­bens in ver­schwen­de­ri­scher Fül­le acht­los zu­sam­men­ge­wor­fen wa­ren. Nach­dem der jun­ge Mann die Welt ge­schaut, Län­der, Zeit­al­ter, Herr­sche­re­po­chen an sich hat­te СКАЧАТЬ