Gesammelte Werke. Джек Лондон
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Джек Лондон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813475

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СКАЧАТЬ der Ukulélé zu be­glei­ten. Es dau­er­te auch nicht lan­ge, so wur­de sie von der all­ge­mei­nen Stim­mung an­ge­steckt, sang ih­nen vor und lehr­te sie klei­ne Lie­der aus al­ten Ta­gen, die Lie­der, die sie selbst als klei­nes Mäd­chen von Cady ge­lernt hat­te – dem Gast­wirt, Pio­ni­er und frü­he­ren Ka­val­le­ris­ten, der in den Ta­gen vor der Ei­sen­bahn Och­sen­füh­rer auf dem Wege nach dem Salz­see ge­we­sen war.

      Mark Hall er­wähn­te zu­fäl­lig, dass Bil­ly be­haup­tet hat­te, mit ihm um die Wet­te auf dem Ber­grücken an der Süd­sei­te der Bucht zu lau­fen, aber er er­wähn­te die­se Pro­be als et­was, das in fer­ner Zu­kunft lag. Bil­ly über­rasch­te ihn, in­dem er sag­te, dass er je­den Au­gen­blick dazu be­reit sei. Da be­gann die gan­ze Ge­sell­schaft zu ru­fen, dass sie es so­fort se­hen woll­te. Hall woll­te selbst auf sich wet­ten, aber nie­mand woll­te die Wet­te hal­ten. Er bot Jim Ha­zard die Wet­te drei zu eins an, nur zum Spaß. – Bil­ly hör­te es und biss die Zäh­ne zu­sam­men. »Ich will fünf Dol­lar ge­gen Sie hal­ten«, sag­te er zu Hall. »Aber nicht zu den Odds. Gleich ge­gen gleich.«

      »Ihr Geld will ich nicht ha­ben, son­dern das Ha­zards«, wand­te Hall ein. »Aber ich will drei zu eins ge­gen euch bei­de hal­ten.«

      »Gleich oder gar nicht«, sag­te Bil­ly ei­gen­sin­nig.

      Schließ­lich ging Hall bei­de Wet­ten ein – gleich ge­gen gleich mit Bil­ly und drei zu eins mit Ha­zard.

      Der Weg auf dem Berg­grat war so schmal, dass die Lau­fen­den nicht an­ein­an­der vor­bei­kom­men konn­ten, und des­halb wur­de be­stimmt, sie auf Zeit lau­fen zu las­sen. Hall zu­erst und Bil­ly eine hal­be Mi­nu­te spä­ter.

      Hall ging an den Start und schoss mit ei­ner Schnel­lig­keit wie ein Sport­läu­fer da­von. Sa­xon war ganz un­glück­lich. Sie wuss­te, dass Bil­ly die Sand­flä­che noch nie mit die­ser Schnel­lig­keit ge­nom­men hat­te. Drei­ßig Se­kun­den spä­ter sprang Bil­ly los und er­reich­te den Fuß des Fel­sen, als Hall halb oben war.

      Als sie bei­de auf dem Grat wa­ren und von Ein­schnitt zu Ein­schnitt flo­gen, er­klär­te der Ei­sen­mann, dass sie die Wand ge­nau auf die Se­kun­de in der­sel­ben Zeit er­klom­men hät­ten.

      »Ich habe im­mer noch kei­ne Angst um mein Geld«, mein­te Ha­zard. »Ich möch­te nur, dass kei­ner von ih­nen sich den Hals bricht. Ich wür­de das nicht ma­chen um al­les Gold, das in der Bucht lie­gen könn­te.«

      »Aber du läufst doch oft grö­ße­re Ge­fahr, wenn du bei Sturm vor dem Stran­de von Car­mel schwimmst«, sag­te sei­ne Frau vor­wurfs­voll.

      »Ach, das weiß ich nicht!« ant­wor­te­te er. »Beim Schwim­men kann man je­den­falls nicht so tief fal­len.«

      Bil­ly und Hall wa­ren ver­schwun­den und lie­fen jetzt die Stre­cke um das an­de­re Ende der Fels­wand her­um. Die Ge­sell­schaft am Stran­de war si­cher, dass der Dich­ter durch sei­nen schwin­deln­den Lauf auf der Mes­ser­schnei­de einen Vor­sprung er­langt hat­te. Selbst Ha­zard räum­te das als sehr wahr­schein­lich ein.

      Hall war jetzt wie­der nach dem großen Sprung auf­ge­taucht und lief auf die Küs­te zu. Aber zwi­schen ihm und Bil­ly war kein Ab­stand. Bil­ly folg­te ihm auf den Fer­sen, und so blieb es, über die Fel­sen­mau­er hin­weg bis zum Zei­chen am Stran­de. Bil­ly hat­te mit ei­ner hal­b­en Mi­nu­te ge­won­nen.

      »Nur nach der Uhr«, stöhn­te er. »Bei der Bie­gung war mir Hall um mehr als eine Mi­nu­te vor­aus. Ich bin nicht lang­sa­mer, als ich glaub­te, aber er ist schnel­ler. Er ist ein tol­ler Läu­fer. Er hät­te mich min­des­tens zehn­mal schla­gen kön­nen, wenn er kein Pech ge­habt hät­te. Als er sprin­gen woll­te, wur­de er von ei­ner großen Wel­le auf­ge­hal­ten. Dort hol­te ich ihn ein. Ich sprang gleich hin­ter ihm her, und dann brauch­te ich nichts wei­ter zu tun, als ihm zu fol­gen.«

      »Es ist al­les in Ord­nung«, sag­te Hall. »Sie ta­ten mehr, als dass Sie mich schlu­gen. Es ist das ers­te­mal, seit Men­schen in die Bier­ce­bucht ka­men, dass zwei Män­ner den Sprung auf die­sel­be Wel­le ge­macht ha­ben. Und Sie wa­ren es, der die Ge­fahr da­bei lief, denn Sie ka­men zu­letzt.«

      »Es war nichts als Glück«, be­haup­te­te Bil­ly.

      Und zum Schluss leg­te Sa­xon den ed­len Wett­streit bei und brach­te die gan­ze Ver­samm­lung zum La­chen, in­dem sie eine hei­te­re Me­lo­die auf der Ukulélé spiel­te und die Par­odie ei­nes al­ten Ne­ger­kir­chen­lie­des sang.

      Am Nach­mit­tag tauch­ten Jim Ha­zard und Hall in die Wo­gen und schwam­men bis zu den Klip­pen weit drau­ßen, wo sie die pro­tes­tie­ren­den See­lö­wen in die Flucht jag­ten und von ih­rer schaum­ge­peitsch­ten, fes­ten Burg Be­sitz er­grif­fen. Bil­ly folg­te den Schwim­mern mit den Au­gen, und über sein Ge­sicht leg­te sich ein ver­schlei­er­ter Aus­druck von Sehn­sucht, so­dass jetzt Ha­zards Frau zu ihm sag­te:

      »Wa­rum blei­ben Sie die­sen Win­ter nicht in Car­mel? Jim wird Sie al­les leh­ren, was er selbst von der Bran­dung weiß. Und er ist ganz ver­ses­sen dar­auf, mit Ih­nen zu bo­xen. Er sitzt so vie­le Stun­den an sei­nem Schreib­tisch, dass er wirk­lich Be­we­gung braucht.«

      Die Son­ne ging un­ter, als die hei­te­re Ge­sell­schaft ihre Töp­fe, Pfan­nen und Mu­scheln nahm, sich auf den Weg mach­te und ver­schwand. Sa­xon und Bil­ly sa­hen sie auf den Pfer­den hin­ter den ers­ten Hü­geln ver­schwin­den, und dann gin­gen sie Hand in Hand durch das Ge­büsch nach dem La­ger. Bil­ly warf sich in den Sand und reck­te sich.

      »Ich kann mich nicht er­in­nern, je so müde ge­we­sen zu sein«, gähn­te er. »Und eins ist si­cher – einen sol­chen Tag hab ich noch nie er­lebt. Er ist zwan­zig Jah­re mei­nes Le­bens wert und noch was dazu.«

      Er streck­te die Hand nach Sa­xon aus.

      »Und ich war so stolz auf dich, Bil­ly«, sag­te sie. »Ich habe dich noch nie bo­xen se­hen. Ich wuss­te nicht, dass es so war. Die gan­ze Zeit hat­test du den Ei­sen­mann in der Hand und sorg­test noch da­für, dass es we­der roh noch schlimm wur­de. Alle Men­schen konn­ten es se­hen und sich freu­en – und das ta­ten sie auch.«

      »Huh! Ich will dir nur sa­gen, dass du es selbst groß­ar­tig mach­test. Sie sind schreck­lich be­geis­tert von dir. Bei Gott, Sa­xon, im Sin­gen hast du alle ge­schla­gen, du mit dei­ner Ukulélé. Und al­len Frau­en ge­fielst du gut – und dar­auf kommt es eben an.«

      Es war ihr ers­ter ge­sell­schaft­li­cher Tri­umph, und der Sieg war sehr süß.

      »Herr Hall er­zähl­te mir, dass er in der ›Ge­schich­te der Rei­hen‹ nach­ge­se­hen hät­te«, be­rich­te­te Sa­xon. »Und er sag­te, dass mei­ne Mut­ter eine wah­re Dich­te­rin ge­we­sen sei. Er sag­te, es sei er­staun­lich, wie groß­ar­tig das Ge­schlecht war, das über die Prä­rie wan­der­te. Er er­zähl­te mir eine Men­ge von der Zeit und von Leu­ten, die ich nicht ken­ne. Und er hat al­les ge­le­sen, was über den Kampf am Litt­le Mea­dow ge­schrie­ben steht. Er sagt, dass er al­les in ei­nem Buch zu Hau­se hat, und, wenn wir wie­der nach Car­mel kom­men, will er es СКАЧАТЬ