Gesammelte Werke. Джек Лондон
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Джек Лондон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813475

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СКАЧАТЬ könn­te das­sel­be tun wie der Ei­sen­mann, um un­ser täg­li­ches Brot zu ver­die­nen. Hall ge­nier­te sich et­was, als er mir Ar­beit an­bot. Er sag­te, es sei nur Ge­le­gen­heits­ar­beit, aber wir könn­ten da­mit durch­kom­men. Ich könn­te ihm hel­fen, Kar­tof­feln zu le­gen, sag­te er; und er wur­de ganz wü­tend, als er sag­te, dass ich kein Holz ha­cken dürf­te. Das sei sei­ne Ar­beit, sag­te er, und man konn­te se­hen, dass er Angst hat­te, je­mand könn­te sie ihm neh­men.«

      »Und mir sag­te Frau Hall un­ge­fähr das­sel­be, Bil­ly. In Car­mel lie­ße sich sehr hübsch woh­nen, so lan­ge die Re­gen­zeit dau­er­te. Und du könn­test auch mit Herrn Ha­zard schwim­men.«

      »Es scheint bei­na­he, dass wir uns nie­der­las­sen könn­ten, wo wir Lust ha­ben«, stimm­te Bil­ly ihr zu. »Car­mel ist jetzt der drit­te Ort, der uns an­ge­bo­ten wird. Nun, da brau­chen wir kei­ne Angst zu ha­ben, dass wir uns auf dem Lan­de nicht durch­schla­gen soll­ten.«

      »Nein, nicht wenn man ein gu­ter Mann ist«, be­rich­tig­te Sa­xon.

      »Das stimmt.« Bil­ly be­dach­te sich einen Au­gen­blick. »Aber auch ein Dumm­kopf schlägt sich auf dem Lan­de eher durch als in der Stadt.«

      »Wer hät­te je ge­glaubt, dass es so präch­ti­ge Men­schen gäbe?« sag­te Sa­xon nach­denk­lich. »Es ist herr­lich, wenn man dar­über nach­denkt.«

      »Es ist nichts an­de­res, als was man von ei­nem rei­chen Dich­ter er­war­ten kann, der ei­nem Läu­fer bei ei­nem iri­schen Frei­luft­fest ein Bein stellt«, er­klär­te Bil­ly. »Die Leu­te, mit de­nen so ein Bur­sche um­geht, müs­sen ge­nau so sein wie er, oder sie wer­den es un­ter sei­nem Ein­fluss. Es soll­te mich gar nicht wun­dern, wenn er die gan­ze Ban­de zu­sam­men­ge­bracht hät­te. Und sei­ne Schwes­ter, die ist wirk­lich groß­ar­tig, das kannst du ru­hig sa­gen, wenn je­mand auf ei­nem See­lö­wen an­ge­rit­ten kom­men und dich fra­gen soll­te. Sie konn­te auf rich­ti­ge In­dia­ner­art rin­gen, ja, weiß Gott, und sie ist auch so ge­wach­sen, dass sie es kann. Und sag mal, ist sei­ne Frau nicht ein Staats­mä­del?«

      Ein Weil­chen la­gen sie noch in dem war­men Sand. Bil­ly brach das Schwei­gen, und es klang, als wäre das, was er sag­te, das Er­geb­nis lan­ger Über­le­gung.

      »Weißt du, Sa­xon, mir ist es wirk­lich gleich­gül­tig, ob ich je wie­der in ein Kino gehe oder nicht.«

      *

      Sa­xon und Bil­ly wa­ren meh­re­re Wo­chen auf ih­rer Wan­de­rung nach dem Sü­den un­ter­wegs, und dann ka­men sie nach Car­mel zu­rück. Sie hat­ten bei dem Dich­ter Haf­ler im Mar­mor­haus ge­wohnt, das er mit ei­ge­nen Hän­den ge­baut hat­te. Das gan­ze merk­wür­di­ge Ge­bäu­de be­stand aus ei­nem ein­zi­gen Zim­mer, das fast aus­schließ­lich aus weißem Mar­mor ge­baut war. Haf­ler koch­te sich sein Es­sen, wie am La­ger­feu­er, auf dem mäch­ti­gen Mar­mor­ka­min, der ihm über­haupt als Kü­che diente. Es gab eine Rei­he von Bü­cher­re­ga­len, und das mas­si­ve Mo­bi­li­ar hat­te er aus Ro­tolz ver­fer­tigt, eben­so die De­cken­bal­ken. Durch eine in ei­ner Ecke auf­ge­spann­te De­cke wur­de Sa­xon ein klei­ner Raum ab­ge­teilt. Der Dich­ter war im Be­griff, nach San Fran­zis­ko und New York zu rei­sen, aber er blieb noch einen Tag län­ger zu Hau­se, um ih­nen das Land ein we­nig zu zei­gen und mit Bil­ly einen Aus­flug rings um die Staats­län­de­rei­en zu ma­chen. Sa­xon wäre gern mit­ge­gan­gen, aber Haf­ler hat­te sie et­was über­le­gen bei­sei­te ge­winkt und ge­sagt, dass ihre Bei­ne zu kurz sei­en. Als die Män­ner abends zu­rück­ka­men, war Bil­ly voll­kom­men er­schöpft, er er­klär­te ehr­lich, dass Haf­ler ihn bei­na­he tot­ge­lau­fen hät­te, und dass ihm nach der ers­ten Mei­le schon die Zun­ge zum Hals her­aus­ge­han­gen hät­te. Haf­ler ver­an­schlag­te ih­ren Aus­flug auf un­ge­fähr fünf­und­fünf­zig Mei­len.

      »Aber was für Mei­len!« hat­te Bil­ly ge­ru­fen. »Den hal­b­en Weg ging es auf und ab, und fast die gan­ze Zeit war es un­ge­bahn­ter Weg. Und was für ein Tem­po! Er hat­te wahr­haf­tig recht, als er von dei­nen kur­z­en Bei­nen sprach, Sa­xon. Du hät­test es nicht fer­tig­brin­gen kön­nen – nicht ein­mal die ers­te Mei­le. Und welch Land! So et­was ha­ben wir noch nie ge­se­hen.«

      Haf­ler ver­ließ sie am nächs­ten Tage, um den Zug in Mon­te­rey zu er­rei­chen. Er er­laub­te ih­nen im Mar­mor­haus zu woh­nen und sag­te, sie könn­ten den gan­zen Win­ter blei­ben, wenn sie woll­ten. Bil­ly ruh­te sich an die­sem Tage aus. Alle Glie­der wa­ren steif und schmerz­ten ihn. Au­ßer­dem war er voll­kom­men ge­lähmt von der Leis­tung des Dich­ters.

      »Alle Men­schen kön­nen ir­gend et­was – in ganz großem Stil – hier im Lan­de«, sag­te er be­wun­dernd. »Sieh dir Haf­ler an! Er ist grö­ßer als ich und schwe­rer – und das Ge­wicht ist et­was Schlim­mes für einen Fuß­gän­ger. Aber für ihn hat das kei­ne Gel­tung. Er ist ein­mal sieb­zig Mei­len in vier­und­zwan­zig Stun­den ge­gan­gen, er­zähl­te er mir, und ein­mal hun­dert­und­sieb­zig Mei­len in drei Ta­gen. Er mach­te mich di­rekt lä­cher­lich, und ich war ver­le­gen wie ein klei­nes Kind.«

      »Ver­giss nicht, Bil­ly«, sag­te Sa­xon be­ru­hi­gend, »dass je­der sei­ne Spe­zia­li­tät hat. Und hier bist du der große Stil – auf dei­nem Ge­biet. Nicht ei­ner von ih­nen kann mit ei­nem Paar Box­hand­schu­hen um­ge­hen wie du.«

      »Das stimmt viel­leicht«, gab er zu. »Aber des­halb ist es doch nicht schön, in Grund und Bo­den ge­lau­fen zu wer­den – von ei­nem Dich­ter, denk dir – von ei­nem Dich­ter!«

      Vie­le Tage ver­brach­ten sie da­mit, den Bo­den zu un­ter­su­chen, und zu­letzt be­schlos­sen sie wi­der­stre­bend, den Plan, ihn zu pach­ten, auf­zu­ge­ben. Die Rie­sen­tan­nen-Ca­ny­ons und die großen Fel­sen bei den San­ta-Lu­cia-Ber­gen be­zau­ber­ten Sa­xon; aber sie dach­te dar­an, was Haf­ler ihr von den Som­mer­ne­beln er­zählt hat­te, die zu­wei­len die Son­ne eine oder zwei Wo­chen hin­ter­ein­an­der ver­steck­ten und mo­na­te­lang an­dau­ern konn­ten. Dazu war auch kein Markt in der Nähe. Es wa­ren vie­le Mei­len bis zu dem Ort, wo der nächs­te Fahr­weg be­gann, und von dort an Sur vor­bei bis nach Car­mel war der Weg schmal und be­schwer­lich. Bil­ly, der sich gut auf Fahr­we­ge ver­stand, gab zu, dass er al­les eher als gut war, wenn es auf schwe­re Fuh­ren an­kam. Auf Haf­lers Bo­den be­fand sich der Mar­mor­bruch. Er hat­te ge­sagt, er wür­de ein Ver­mö­gen wert sein, wenn er in der Nähe ei­ner Ei­sen­bahn läge, aber wie die Ver­hält­nis­se wä­ren, könn­ten sie ihn um­sonst be­kom­men, wenn sie sich et­was dar­aus mach­ten.

      Bil­ly sah im Geist die mit Gras be­wach­se­nen Hän­ge als Wei­den für sei­ne Pfer­de und sein Vieh, und es er­schi­en ihm schwer, sei­nen Plan auf­zu­ge­ben, aber er hör­te Sa­x­ons Ar­gu­men­te für einen rich­ti­gen Bau­ern­hof, wie der, den sie im Kino in Oa­k­land ge­se­hen hat­ten. Ja, gab er zu, was sie ha­ben müss­ten, sei ein rich­ti­ger, ge­wöhn­li­cher Bau­ern­hof und einen sol­chen rich­ti­gen, ge­wöhn­li­chen Bau­ern­hof soll­ten sie auch schon krie­gen, und wenn sie vier­zig Jah­re her­um­lau­fen müss­ten, um ihn zu fin­den.

      »Aber es müs­sen Rie­sen­tan­nen dar­auf ste­hen«, be­dang Sa­xon СКАЧАТЬ