Gesammelte Werke. Джек Лондон
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Джек Лондон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813475

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СКАЧАТЬ nie­der, und alle Stim­men er­ho­ben sich, um zum Preis der Aba­lo­nen zu sin­gen. Die al­ten Ver­se san­gen alle mit, aber hin und wie­der sang ei­ner eine neue Stro­phe, die dann im Chor wie­der­holt wur­de. Bil­ly ver­riet Sa­xon, in­dem er sie lei­se bat, den Vers zu sin­gen, den sie ge­macht hat­te, und ihre hohe Stim­me er­hob sich furcht­sam zu fol­gen­der Stro­phe:

       Zu un­se­rer vol­len Be­cher Klang

       Wir auf dem Hoch­sitz thro­nen,

       Zu fro­hen Lie­dern schmau­sen wir

       Die hei­ßen Aba­lo­nen.

      »Groß­ar­tig!« rief der Dich­ter. »Sie spricht die Spra­che des Stam­mes. Kommt, Kin­der, kommt!«

      Und alle san­gen Sa­x­ons Vers. Dann kam Jim Ha­zard mit ei­nem neu­en Vers und ei­nes der jun­gen Mäd­chen, und dann der ei­ser­ne Mann mit den blau­grü­nen Ba­si­lis­ken­au­gen, den Sa­xon nach der Be­schrei­bung von Hall er­kann­te. Sie selbst fand, dass er ein Ge­sicht wie ein Pries­ter hat­te.

      Und so ging es wei­ter, neue Ver­se und alte Ver­se, end­lo­se Ver­se zur Ver­herr­li­chung der flei­schi­gen Schal­tie­re Car­mels. Sa­xon war glück­lich, fast au­ßer sich vor Ent­zücken, und sie konn­te bei­na­he nicht glau­ben, dass al­les Wirk­lich­keit war. Es war wie ein Mär­chen oder wie eine Ge­schich­te aus ei­nem Buch, die Wirk­lich­keit ge­wor­den war. Dann wie­der glaub­te sie in ei­nem Thea­ter zu sein, auf des­sen Büh­ne sie und Bil­ly sich als Schau­spie­ler auf ir­gend­ei­ne un­fass­ba­re Wei­se ver­irrt hat­ten. Vie­le von den Wit­zen, die sie hör­te, konn­te sie nicht ver­ste­hen, und das Pu­ri­ta­ner­tum in ihr ließ sie über ei­ni­ge plum­pe Aus­drücke er­stau­nen und An­stoß neh­men, aber sie woll­te nicht über die an­de­ren zu Ge­richt sit­zen. Sie sa­hen aus, als ob sie gut wä­ren, die­se fro­hen jun­gen Men­schen; und si­cher wa­ren sie nicht grob oder ge­wöhn­lich, wie so vie­le von de­nen, die sie auf ih­ren Sonn­tags­aus­flü­gen ge­trof­fen hat­te. Kei­ner der Män­ner trank zu viel, ob­wohl sie Cock­tail in Kühl­fla­schen und Rot­wein in ei­ner mäch­ti­gen Korb­fla­sche mit­ge­bracht hat­ten. Was Sa­xon am meis­ten im­po­nier­te, war ihre über­strö­men­de Hei­ter­keit, ihre kind­li­che Freu­de über die Din­ge und die kind­li­chen Din­ge, die sie un­ter­nah­men. Die­se Wir­kung wur­de noch da­durch er­höht, dass sie be­kann­te Ro­man­schrift­stel­ler und Ma­ler, Dich­ter und Kri­ti­ker, Bild­hau­er und Mu­si­ker wa­ren. Ein Mann mit ei­nem fei­nen, scharf­ge­schnit­te­nen Ge­sicht – Thea­ter­kri­ti­ker an ei­ner großen San Fran­zis­ko­er Zei­tung, wie sie Sa­xon er­zähl­ten – ver­stand eine Kunst, die alle Män­ner ver­such­ten, die ih­nen aber al­len auf das Lä­cher­lichs­te miss­lang. Mit re­gel­mä­ßi­gen Zwi­schen­räu­men wur­den an der Küs­te Plan­ken als Hin­der­nis­se auf­ge­stellt. Dann ga­lop­pier­te der Thea­ter­kri­ti­ker auf al­len Vie­ren über den Sand und sprang wie ein Pferd, das alle Hin­der­nis­se nimmt, die gan­ze Bahn ent­lang über die Plan­ken.

      Sie hat­ten Wurf­schei­ben mit­ge­bracht und war­fen eine Zeit lang mit großem Ei­fer. Dann be­gan­nen sie zu sprin­gen, und ein Spiel lös­te das an­de­re ab. Bil­ly war im­mer mit da­bei, aber er mach­te es nicht ganz so gut, wie er er­war­tet hat­te. Ein eng­li­scher Schrift­stel­ler schlug ihn beim Ger­wer­fen um ei­ni­ge Fuß, und Mark Hall konn­te aus dem Stand und mit An­lauf bes­ser sprin­gen als er. Aber beim Rück­wärts­hoch­sprung sieg­te Bil­ly, und das, ob­gleich er durch sein Ge­wicht ge­han­di­kapt war, ein Sieg, den er im we­sent­li­chen sei­ner aus­ge­zeich­ne­ten Rücken- und Bauch­mus­ku­la­tur ver­dank­te. Un­mit­tel­bar dar­auf er­litt er in­des­sen eine schmäh­li­che Nie­der­la­ge ge­gen Mark Halls Schwes­ter, eine kräf­ti­ge jun­ge Frau in Reit­klei­dung, wel­che für den Her­ren­sat­tel be­rech­net war, in­dem sie ihn zwei­mal in ei­nem in­dia­ni­schen Ring­kampf warf.

      »Sie sind leicht zu wer­fen«, spot­te­te der Ei­sen­mann, des­sen Name, wie sie ge­hört hat­ten, Pete Bi­deaux lau­te­te.

      Bil­ly nahm die Her­aus­for­de­rung an und merk­te bald, dass der an­de­re sei­nen Spitz­na­men zu Recht trug. Bil­ly hat­te mit ge­wal­ti­gen Kämp­fern, wie Jim Jeffries und Jack John­son, ge­run­gen und ih­nen stand­hal­ten kön­nen, nie aber hat­te er einen Mann ge­trof­fen, der so stark war wie der Ei­sen­mann. So sehr Bil­ly sich auch an­streng­te, konn­te er doch nichts ma­chen, und zwei­mal be­rühr­te er mit den Schul­tern den Sand.

      »Aber Sie wer­den schon Ge­le­gen­heit zur Re­van­che be­kom­men«, flüs­ter­te Ha­zard Bil­ly heim­lich zu. »Ich habe Box­hand­schu­he mit­ge­bracht. Selbst­ver­ständ­lich kön­nen Sie in sei­ner ei­ge­nen Bran­che nicht ge­gen ihn ste­hen. Er hat mit Ha­cken­schmidt im Lon­do­ner Va­rieté ge­run­gen. Aber sei­en Sie nur ru­hig – wir wer­den es schon ma­chen, aber ganz wie zu­fäl­lig. Er weiß nichts von Ih­nen.«

      Bald be­fand sich der Eng­län­der, der den Ger­wurf ge­macht hat­te, in ei­nem Ring­kampf mit dem Thea­ter­kri­ti­ker; dann be­gan­nen Ha­zard und Hall die Par­odie ei­nes Box­kamp­fes, und dann gin­gen sie mit den Box­hand­schu­hen in der Hand her­um und hiel­ten nach dem nächs­ten Paar Aus­schau, das ih­rer An­sicht nach für ein­an­der pass­te. Ganz selbst­ver­ständ­lich fiel die Wahl auf Bi­deaux und Bil­ly.

      »So, jetzt nicht zu hit­zig! Kei­nen Krach, Bi­deaux, nur leich­te Schlä­ge, ver­stehst du.« Das wa­ren die Er­mah­nun­gen, die von ver­schie­de­nen Sei­ten an den Ei­sen­mann ge­rich­tet wur­den.

      »War­ten Sie einen Au­gen­blick«, sag­te er zu Bil­ly, und ließ die Hän­de sin­ken. »Wenn ich Ohr­fei­gen krie­ge, wer­de ich leicht hit­zig. Aber ma­chen Sie sich nichts dar­aus. Ich kann nichts da­für, ver­ste­hen Sie. Es dau­ert nur einen Au­gen­blick, und ich mei­ne es nicht so.«

      Sa­xon war sehr ner­vös, und sie muss­te un­will­kür­lich an Bil­lys blu­ti­ge Schlä­ge­rei und an die Streik­bre­cher den­ken, die er ver­prü­gelt hat­te; aber sie hat­te ihn nie bo­xen se­hen, und nach ei­ni­gen Mi­nu­ten war sie voll­kom­men be­ru­higt. Der Ei­sen­mann hat­te nicht die ge­rings­te Chan­ce. Bil­ly war so ent­schie­den über­le­gen, pa­rier­te je­den Schlag und schlug den an­de­ren im­mer wie­der und gleich­sam wie ab­sicht­lich ins Ge­sicht und über­all auf den Kör­per. In Bil­lys Schlä­gen war kein Ge­wicht, es wa­ren eher leich­te, bis­si­ge Ohr­fei­gen, aber der Um­stand, dass sie im­mer wie­der­ka­men, mach­te den Ei­sen­mann ganz ra­send. Ver­ge­bens for­der­ten die Zuschau­er ihn auf, ru­hig zu blei­ben. Sein Ge­sicht war dun­kel­rot vor Zorn, und sei­ne Schlä­ge wur­den im­mer wü­ten­der. Aber Bil­ly schlug wei­ter – klatsch, klatsch, klatsch, – ru­hig, ohne sich stö­ren zu las­sen. Der Ei­sen­mann ver­lor die Selbst­be­herr­schung und wur­de ganz mör­de­risch in sei­nen Aus­fäl­len, und Bil­ly duck­te sich und wich ihm im­mer wie­der aus. Je­des Mal, wenn sie in Clinch gin­gen, was na­tür­lich un­ver­meid­lich war, press­te er die Arme des Ei­sen­man­nes, so­dass der sich nicht rüh­ren konn­te, und dann muss­te der Ei­sen­mann un­wei­ger­lich la­chen und sich ent­schul­di­gen, aber nur, um im sel­ben Au­gen­blick, wenn sie sich los­ge­las­sen hat­ten, bei dem ers­ten Schlag noch wü­ten­der als je zu wer­den.

      Und als der Kampf dann vor­bei und es her­aus­ge­kom­men СКАЧАТЬ