Dracula. Брэм Стокер
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Читать онлайн книгу Dracula - Брэм Стокер страница 12

Название: Dracula

Автор: Брэм Стокер

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Horror bei Null Papier

isbn: 9783954180080

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СКАЧАТЬ nicht wol­len. Es hat sei­ne Grün­de, dass die Din­ge nun ein­mal so sind; und sä­hen Sie mit mei­nen Au­gen und hät­ten Sie mei­ne Er­fah­run­gen, so wür­den Sie mich noch leich­ter be­grei­fen.« Ich er­wi­der­te ihm, dass das ja ganz selbst­ver­ständ­lich sei, und er fuhr fort:

      »Wir sind hier in Trans­syl­va­ni­en, und Trans­syl­va­ni­en ist nicht Eng­land. Un­se­re Wege sind nicht die Ih­ri­gen und man­ches möch­te Ih­nen son­der­bar er­schei­nen. Nach al­lem, was Sie ge­hört ha­ben, wis­sen Sie ja oh­ne­hin, dass sich hier selt­sa­me Din­ge er­eig­nen.«

      Dies führ­te zu ei­ner aus­ge­dehn­ten Kon­ver­sa­ti­on, und da ich be­merk­te, dass er ger­ne plau­de­re, und sei es nur um des Plau­derns wil­len, so frag­te ich ihn vie­les über die Din­ge, die ich bis­her ge­se­hen oder sonst wie er­fah­ren hat­te. Zu­wei­len lenk­te er das Ge­spräch ab oder un­ter­brach es, an­geb­lich weil er nicht ge­nau ver­stan­den habe, im All­ge­mei­nen aber ant­wor­te­te er mir of­fen auf alle ge­stell­ten Fra­gen. Als dann die Zeit vor­rück­te und ich et­was küh­ner wur­de, frag­te ich ihn über ei­ni­ge der ku­rio­sen Din­ge der ver­gan­ge­nen Nacht, so u.a., warum der Kut­scher den blau­en Flämm­chen nach­ge­gan­gen sei. Ob es wirk­lich wahr wäre, dass die­se Flämm­chen ver­gra­be­ne Schät­ze an­zeig­ten? Er er­klär­te mir, dass all­ge­mein der Glau­be ver­brei­tet sei, dass in ei­ner be­stimm­ten Nacht des Jah­res – tat­säch­lich war es ge­ra­de die letz­te Nacht, in der alle bö­sen Geis­ter freie Bahn ha­ben soll­ten – blaue Flam­men sich an den Plät­zen zei­gen, wo ein ver­bor­ge­ner Schatz lie­ge.

      »Sol­che Schät­ze lie­gen ver­gra­ben«, fuhr er fort, »be­züg­lich der Ge­gend, durch die Sie ver­gan­ge­ne Nacht ka­men, habe ich so­gar nicht den ge­rings­ten Zwei­fel; denn es ist der Bo­den, auf dem Jahr­hun­der­te lang Wal­la­chen, Sach­sen und Tür­ken kämpf­ten. Nun, da ist schwer­lich auch nur ein Fuß­breit Erde, der nicht Men­schen­blut ge­trun­ken hat, von Freund und Feind. Das wa­ren böse Zei­ten, als die Hor­den der Ös­ter­rei­cher und Un­garn sen­gend her­an ka­men und die Ein­ge­bo­re­nen sich ih­nen ent­ge­gen­stell­ten Män­ner und Frau­en, Grei­se und Kin­der – und ih­nen in den Fel­späs­sen auf­lau­er­ten, um durch künst­li­che La­wi­nen das Ver­der­ben in die Mas­sen der Fein­de zu tra­gen. Wenn dann der Ein­dring­ling den­noch Herr wur­de, so fand er nichts mehr vor; denn was man be­saß, hat­te man der hei­mi­schen Schol­le an­ver­traut.«

      »Aber«, sag­te ich, »wie kommt es denn, dass sie so lan­ge nicht ge­ho­ben wur­den, wenn doch si­che­re An­zei­chen vor­han­den sind und man sich nur die klei­ne Mühe zu ma­chen hät­te, den Schät­zen nach­zu­gra­ben?« Der Graf lä­chel­te; da­bei zo­gen sich sei­ne Ober­lip­pen ei­gen­tüm­lich über das Zahn­fleisch zu­rück, dass die lan­gen, schar­fen Hun­de­zäh­ne her­vor­tra­ten. Er ant­wor­te­te:

      »Weil un­se­re Bau­ern fei­ge und dumm sind. Die­se Flämm­chen er­schei­nen doch nur in ei­ner ein­zi­gen Nacht, und in die­ser Nacht geht nie­mand, der nicht muss, aus sei­nem Hau­se. Selbst wenn er es wag­te, es wür­de doch zu nichts füh­ren. Und an­ge­nom­men, er merkt sich die Plät­ze, wo er Lich­ter sieht; am nächs­ten Tage hat er nicht mehr den ge­rings­ten An­halts­punkt, um sein Werk zu be­gin­nen. Ich ge­traue mir zu schwö­ren, dass auch Sie kei­nen der Plät­ze mehr fin­den wür­den.«

      »Da ha­ben Sie ganz recht«, sag­te ich dar­auf, »nur die To­ten könn­ten uns sa­gen, wo nach den Schät­zen zu gra­ben wäre.« So­gleich schlug er ein an­de­res The­ma an.

      »Bit­te«, sag­te er, »er­zäh­len Sie mir von Lon­don und dem Haus, das Sie für mich aus­ge­sucht ha­ben.« Ich ent­schul­dig­te mich einen Au­gen­blick und be­gab mich in mein Zim­mer, um die nö­ti­gen Pa­pie­re aus mei­nem Kof­fer zu ho­len. Wäh­rend ich die­se et­was in Ord­nung brach­te, hör­te ich aus dem Spei­se­zim­mer das Klap­pern von Por­zel­lan und Sil­ber, und als ich zu­rück­kam, war der Tisch ab­ge­räumt und die Lam­pe an­ge­zün­det, es dun­kel­te schon stark. Auch im Biblio­theks­zim­mer wa­ren die Lam­pen an­ge­zün­det und der Graf lag auf dem Sofa, wo­bei er Brads­haws Kurs­buch von Eng­land durch­blät­ter­te. Als ich her­ein­trat, räum­te er die Bü­cher und Zei­tun­gen vom Tisch und ver­tief­te sich dann mit mir in Plä­ne, Ur­kun­den und Zah­len al­ler Art. Er in­ter­es­sier­te sich für al­les und stell­te mir Hun­der­te von Fra­gen über das Grund­stück und sei­ne Um­ge­bung. Er hat­te, wie es mir schi­en, be­reits vor­her al­les sorg­fäl­tig stu­diert, was er über die Nach­bar­schaft in Er­fah­rung brin­gen konn­te, denn er wuss­te ei­gent­lich mehr als ich. Als ich ihm mein Er­stau­nen dar­über zum Aus­druck brach­te, sag­te er:

      »Al­ler­dings, mein Bes­ter, aber muss­te ich das nicht? Wenn ich dort­hin kom­me, bin ich al­lein und mein Freund Har­ker Jo­na­than – ver­zei­hen Sie, ich habe nach der Ge­wohn­heit mei­ner Spra­che den Fa­mi­li­enna­men vor­aus­ge­setzt – mein Freund Jo­na­than Har­ker wird mir nicht zur Sei­te ste­hen. Er wird in Exe­ter sein, vie­le Mei­len von mir, und viel­leicht mit mei­nem an­de­ren Freund, Pe­ter Hawkins, Ge­richts­ak­ten stu­die­ren. Ist das nicht so?«

      »In Pur­fleet, in ei­ner Ne­ben­gas­se, fand ich ein Grund­stück, wie ich es ge­ra­de brauch­te. Eine ver­wa­sche­ne Ta­fel zeig­te an, dass es zu ver­kau­fen wäre. Es ist um­ge­ben von ei­ner ho­hen, aus roh be­haue­nen Stei­nen ge­füg­ten Mau­er und seit ei­ner lan­gen Rei­he von Jah­ren nicht mehr in­stand ge­hal­ten wor­den. Die ver­schlos­se­nen Tore sind von schwe­rem Ei­chen­holz mit ver­ros­te­ten Ei­sen­be­schlä­gen.«