Dracula. Брэм Стокер
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Читать онлайн книгу Dracula - Брэм Стокер страница 14

Название: Dracula

Автор: Брэм Стокер

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Horror bei Null Papier

isbn: 9783954180080

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СКАЧАТЬ Schloss ist ein Ge­fäng­nis und ich bin ein Ge­fan­ge­ner!

      1 sü­ßer, aus Un­garn stam­men­der Des­sert­wein von hell­brau­ner Far­be <<<

      2 Als Phy­sio­gno­mik be­zeich­net man die »Kunst«, aus dem un­ver­än­der­li­chen phy­sio­lo­gi­schen Äu­ße­ren des Kör­pers, be­son­ders des Ge­sichts, auf die see­li­schen Ei­gen­schaf­ten ei­nes Men­schen – also ins­be­son­de­re des­sen Cha­rak­ter­zü­ge und/oder Tem­pe­ra­ment – zu schlie­ßen. <<<

      3 Hamp­ton Court Palace, Palast und ehe­ma­li­ge kö­nig­li­che Re­si­denz im Süd­wes­ten von Lon­don. <<<

      4 Bo­ja­ren oder Bol­ja­ren wa­ren Ad­li­ge un­ter­halb des Ran­ges ei­nes Fürs­ten oder Za­ren. <<<

      5 Ort­schaft in der Graf­schaft Es­sex, Eng­land. <<<

      6 Aus dem Fran­zö­si­schen ›car­re­four‹ bzw. ›qua­tre-fa­ce‹. Ein Orts­vier­tel von Ox­ford. <<<

      7 Ko­dak stell­te be­reits früh Roll­fil­me und ab 1888 auch in­dus­tri­ell ge­fer­tig­te Fo­to­ap­pa­ra­te her, dar­un­ter die Ko­dak Nr.1. <<<

      8 Iden­ti­fi­zie­rung, Er­kun­dung <<<

DRITTES KAPITEL

      (Fort­set­zung)

      Als ich zu der Er­kennt­nis kam, dass ich ein Ge­fan­ge­ner sei, er­griff mich eine Art Ra­se­rei. Ich rann­te die Stie­gen auf und ab, pro­bier­te jede Tür und späh­te bei je­dem Fens­ter hin­aus, das mir er­reich­bar war; aber bald über­kam mich das Be­wusst­sein mei­ner voll­kom­me­nen Hilf­lo­sig­keit. Wenn ich auf die paar Stun­den zu­rück­schaue, ist es mir wirk­lich, als sei ich ver­rückt ge­we­sen, denn ich be­nahm mich wie eine Rat­te in der Fal­le. Nach­dem ich aber dann die Über­zeu­gung ge­won­nen hat­te, dass mei­ne Lage eine ver­zwei­fel­te sei, setz­te ich mich ru­hig nie­der – so ru­hig, als ich je in mei­nem Le­ben et­was ge­tan habe – und sann dar­über nach, was nun am bes­ten zu ge­sche­hen hät­te. Dar­über den­ke ich im­mer noch nach und bis jetzt zu kei­nem Re­sul­tat ge­kom­men. Ei­nes aber weiß ich ge­wiss: es wäre voll­kom­men wi­der­sin­nig, den Gra­fen von mei­nen Plä­nen et­was mer­ken zu las­sen. Er weiß recht wohl, dass er mich ge­fan­gen hält; und da er selbst es tut und sei­ne ei­ge­nen Be­weg­grün­de da­für ha­ben muss, wür­de er mir höchs­tens Schwie­rig­kei­ten in den Weg le­gen, wenn ich ihm et­was von mei­nen Ab­sich­ten sa­gen wür­de. So weit ich es bis jetzt be­ur­tei­len kann, ist es das Bes­te, ich las­se nichts von mei­nen Er­fah­run­gen und Be­fürch­tun­gen ver­lau­ten und hal­te die Au­gen of­fen. Ich füh­le, dass ich ent­we­der von mei­ner Angst ge­täuscht wer­de wie ein klei­nes Kind, oder aber ich be­fin­de mich in ei­ner ver­zwei­fel­ten Klem­me. Und ist dies letz­te­re der Fall, so muss ich, muss un­be­dingt mei­nen gan­zen Ver­stand dar­an­set­zen, um her­aus­zu­kom­men. Kaum war ich zu die­sem Ent­schluss ge­langt, da hör­te ich, wie un­ten die schwe­re Tür sich schloss, und wuss­te, dass der Graf heim­kam. Da er mich aber nicht in der Biblio­thek auf­such­te, ging ich lei­se in mein Zim­mer und traf ihn ge­ra­de an, wie er mein Bett in Ord­nung brach­te. Das war nun sehr merk­wür­dig, aber es be­stä­tig­te mir nur das, was ich mir schon die gan­ze Zeit ge­dacht hat­te, näm­lich dass es kei­ne Dienst­bo­ten im Hau­se gab. Als ich ihn dann durch eine Tür­spal­te das Di­ner auf­tra­gen sah, war ich mei­ner Sa­che si­cher; denn wenn er die­se häus­li­chen Ver­rich­tun­gen alle selbst be­sorgt, so steht doch au­ßer Zwei­fel, dass er eben nie­mand da­für hat. Ein jä­her Schreck durch­fuhr mich, denn wenn nie­mand im Hau­se war, dann muss der Graf selbst das Fuhr­werk ge­lenkt ha­ben, das mich hier­her brach­te. Ein scheuß­li­cher Ge­dan­ke; denn dann hat­te er auch Ge­walt über die Wöl­fe, de­nen er mit ei­nem Wink sei­ner Hand Still­schwei­gen ge­bot. Wa­rum hat­ten alle Leu­te in Bistritz und mei­ne Rei­se­ge­fähr­ten eine so leb­haf­te Sor­ge um mich? Was be­deu­te­te es, das man mir das Kru­zi­fix, Knob­lauch, wil­de Ro­sen und Ebe­re­schen­zwei­ge schenk­te? Wie dank­bar bin ich der gu­ten al­ten Frau, die mir den Ro­sen­kranz um den Hals häng­te; es ist ein Trost und eine Stär­kung für mich, wenn ich ihn be­rüh­re. Selt­sam, dies Ding, wel­ches ich bis­her mit ei­ner ge­wis­sen Missach­tung als göt­zen­die­ne­ri­sches Sym­bol zu be­trach­ten ge­wohnt war, brach­te mir nun Hil­fe in mei­ner Ein­sam­keit und Not. Liegt das in der Be­schaf­fen­heit des Din­ges selbst oder ist es nur das Me­di­um, das eine trost­rei­che Erin­ne­rung an das Mit­ge­fühl der Ge­be­rin wach­ruft? Spä­ter, wenn es mir noch mög­lich sein soll­te, muss ich doch die Sa­che ein­ge­hend stu­die­ren und mir Auf­klä­rung dar­über ver­schaf­fen. Un­ter­des­sen muss ich al­les aus­kund­schaf­ten, was Graf Dra­cu­la be­trifft und mir ein Ver­ständ­nis sei­nes We­sens auf­schlie­ßen kann. Heu­te Abend muss er mir Rede und Ant­wort ste­hen, wenn ich das Ge­spräch auf die­se Din­ge len­ke. Je­den­falls heißt es äu­ßerst vor­sich­tig sein, um sei­nen Ver­dacht nicht wach­zu­ru­fen.

      Mit­ter­nacht. – Ich habe lan­ge mit dem Gra­fen ge­plau­dert. Ich frag­te ihn ei­ni­ges über die Ge­schich­te sei­nes Ge­schlech­tes und Trans­syl­va­ni­ens, und er wur­de bei die­sem The­ma auf­fal­lend warm. Sei­ne Er­zäh­lun­gen von Per­so­nen, Er­eig­nis­sen, be­son­ders Schlach­ten wa­ren so leb­haft, dass man hät­te glau­ben kön­nen, er hät­te al­les selbst mit er­lebt. Er er­klär­te es da­mit: der Ruhm sei­nes Hau­ses und sei­nes Na­mens ist des Bo­ja­ren ei­ge­ner Stolz, ihr Ruhm ist sein Ruhm, ihr Schick­sal ist sein Schick­sal. Wenn er von sei­ner Fa­mi­lie spricht, sagt er im­mer »wir« und spricht da­von im Plu­ral, wie von Kö­ni­gen. Es tut mir leid, dass ich nicht al­les ge­nau so nie­der­le­gen kann, wie er es er­zähl­te; aber es war äu­ßerst span­nend. Die gan­ze Ge­schich­te sei­nes Lan­des schi­en er vor mir auf­zu­rol­len. Er sprach im­mer er­reg­ter und ging im Zim­mer um­her, in­dem er sei­nen lan­gen, wei­ßen Schnurr­bart strich und sei­ne star­ken Hän­de auf ver­schie­de­ne Ge­gen­stän­de leg­te, als wol­le er sie zer­drücken. Ei­nes aber, was mir be­son­ders im Ge­dächt­nis haf­ten blieb, möch­te ich so wört­lich als mög­lich wie­der­ge­ben; es ent­hüllt mehr als al­les an­de­re die Ge­schich­te sei­nes Ge­schlech­tes: