Tattoos & Tequila. Vince Neil
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Название: Tattoos & Tequila

Автор: Vince Neil

Издательство: Bookwire

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия:

isbn: 9783854453543

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СКАЧАТЬ gut vorlas oder die Fragen beantwortete, die sie stellte, dann gewährte sie einem die Ehre, als Erster nach dem Aufstellen zum Mittagessen und in die Pause gehen zu dürfen – an ihrer Hand! Ich kann mich nicht erinnern, dass ich je dafür auserwählt wurde, weil ich mich in der Klasse hervorgetan hätte … aber mehr davon später. Aber natürlich wollte ich das auch, vor den anderen hergehen und ihre Hand halten. Als ich nach dem Überfall mit Pflaster und Verband wieder in die Schule kam, da wählte sie mich aus. Ich durfte als Erster in die Pause gehen. Sie hatte garantiert keine Ahnung, was mir für Sachen durch den Kopf gingen. Sie dachte vermutlich, dass sie für den kleinen, traumatisierten Jungen nur eine Art Krankenschwester spielte. Aber wenn ich in ihrer Nähe war, dann fühlte ich nicht das, was man als kleiner Junge fühlt. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihr Geliebter oder ihr Sohn sein wollte – Hauptsache, ich war überhaupt irgendwas. Am Elternabend, als ich sie meiner Mutter und meinem Vater vorstellte, sagte ich: „Das ist meine Mutter, Mrs. Anderson.“ Ein echter Freud’scher Versprecher. Ich wäre am liebsten im Boden versunken.

      Danach waren alle Schleusen offen. Es dauerte kein Jahr, und ich machte meine ersten Erfahrungen mit Tina, einem Mädchen aus der Nachbarschaft; ich schob ihr die Hände unter den Rock und tastete dort zum ersten Mal ein wenig herum, um mir sozusagen einen ersten Eindruck zu verschaffen, wie das Gelände beschaffen war. Ich wusste nicht, was ich da tat oder was das alles nach sich ziehen würde. Ich wusste nur, dass es mich so faszinierte, dass ich weiter herumfingern wollte. Was ist nur dran an den Frauen, dass man sie ständig begehrt?

      Shirley Ortiz Wharton

      Vince Neils Mutter

      Meine Mutter wuchs in Albuquerque, New Mexico, als eines von fünf Kindern auf. Sie zog mit meinem Vater nach Inglewood, als wir noch klein waren. Mein Vater arbeitete dort als Maschinist. Mit 42 starb er an Krebs, und wir zogen in ein kleineres Haus. Ich glaube, er hatte eine Lebensversicherung, denn ich kann mich nicht daran erinnern, dass meine Mutter je arbeitete. Wir waren zu sechst. Ich machte 1955 meinen Highschool-Abschluss. Meine Mutter wohnte größtenteils für den Rest ihres Lebens in diesem kleinen Haus. Wir haben sie oft besucht – auch während der schweren Unruhen in Watts. Vince war damals ungefähr vier. Der Himmel war orange. Er war ganz fasziniert von den Soldaten der Nationalgarde.

      Nach der Schule wurde ich Friseurin. Ich ging zur Kosmetikerschule in Hollywood und zum Junior-College in Del Amo. Dort machten immer die großen Zeppeline, die Goodyear-Blimps, fest. Odie traf ich zum ersten Mal an einem Abend, als ich mit meinen Freundinnen unterwegs war. Er gehörte zu einem Autoclub, den Shifters – er hatte die damals topmoderne Entenschwanzfrisur, trug eine grün-weiße Shifters-Jacke und hatte auch einen grünweißen Chevy. Natürlich hatte ich mich auch sehr nett zurechtgemacht, ich war blond, wenn auch nicht von Natur aus. Die Farbe kam aus der Flasche. Schließlich war ich auf der Kosmetikschule, ich habe gern experimentiert. Wir sind uns in einem Autokino begegnet. Da gingen abends alle hin, das war mitten im Viertel, hier bei uns in Manchester. Odies Vater war Anstreicher, aber als ich zur Familie stieß, war er schon in Rente. Es hieß immer, er sei Halbindianer.

      Wir zogen später nach Carson in das Haus am Dimondale Drive. Odie und ich hatten die beiden Kinder schon. Sie waren nur 16 Monate auseinander. Um das noch einmal klarzustellen, Carson war kein Ghetto. Es war ein nettes Neubaugebiet, als wir dort einzogen. Vincent lernte mit seiner Schwester Eislaufen, als er noch klein war. Valerie hatte damit angefangen und wurde eine sehr gute Eisläuferin, und nachdem Vince sie einmal bei einer Vorführung gesehen hatte, erklärte er: „Das will ich auch.“ Also schickte ich ihn zum Unterricht, und er bekam später in einer Show einen Solo-Auftritt. Er war sehr, sehr gut. Vermutlich wird es ihm irrsinnig peinlich sein, das zu lesen – er findet es schrecklich, wenn ich das erzähle. Aber ich habe Bilder von ihm im Eisläufer-Outfit mit allem Drum und Dran, und seine Schlittschuhe liegen bei uns auch noch irgendwo. Abgesehen davon hatte er Tanzstunden und lernte Gitarrespielen. Auf der Bühne war er ziemlich extrovertiert. Aber so allein für sich, nein. Wenn er unter Menschen war, dann war er sehr schüchtern. Er hätte sich nie hingestellt und gesungen, wenn es keine Bühne gab.

      Später fing er an, zu Songs zu mimen, beispielsweise zu Rod Stewarts „Hot Legs“. Er war ein kleiner Poser, er stand gern in der ersten Reihe. Die Mädchen fanden ihn toll. In der Junior High fing es an, da brachte er die ersten nach Hause. Wir haben immer gesagt: „Wenn ihr in deinem Zimmer seid, dann lässt du die Tür offen.“ Es war schwer, ihn die ganze Zeit im Auge zu behalten, weil ich ja arbeitete. Als die Kinder noch klein waren und wir noch in Carson wohnten, arbeitete mein Mann tagsüber und ich nachts. Ich war bei Max Factor angestellt und verpackte Lippenstifte und Make-up und alles Mögliche zum Versand quer durch die USA. Es war ein schöner Job. Nach dem Umzug nach Glendora arbeitete ich bei Ormco; dort wurden kieferorthopädische Gestelle gefertigt. Ich hatte die Aufgabe, die Bestellungen an Ärzte auf der ganzen Welt zu schicken. Man mag es glauben oder nicht, wir haben sogar Zahnspangen für Hunde hergestellt.

      Ich erinnere mich nicht daran, dass Vince in der Schule schlecht gewesen wäre. Er hatte nie Probleme, und seine Zensuren waren Durchschnitt. Es lief alles gut, aber er kam auch mit vielen Sachen durch – wissen Sie, mir war gar nicht klar, dass er damals Marihuana rauchte. Valerie hat mir das später erzählt, aber sie war auch kein Engel. Wenn die beiden abends zu spät nach Hause kamen, kletterten sie durchs Fenster ins Haus. Wenn Vince der erste war, machte er es hinter sich zu, damit Valerie nicht mehr reinkam. Sie waren einfach typische Kinder. Manchmal, wenn wir schliefen, haben sie sich das Auto genommen … Valerie jedenfalls. Vince hat sie dann verpetzt.

      Irgendwann brachte er Tami mit nach Hause. Sie war damals 17, ein Jahr älter als er. Sie ist bis heute mein Liebling. Wer von den beiden mir zuerst von der Schwangerschaft erzählt hat, weiß ich nicht mehr. Tami war verrückt nach Vince. Aber der hatte inzwischen eine andere Freundin, Shani. Das war eine sehr schwierige Situation. Uns tat Tami so Leid, weil wir sie einfach so gern hatten. Ich sagte ihr damals: „Tami, lauf ihm nicht nach. Das muss nicht sein. Tu dir das nicht an.“ Dann kam Neil zur Welt, und Vince war einfach noch so jung. Tami zog eine Weile bei uns ein, und Vince zog aus. Aber er hatte Neil auf dem Arm, er brachte ihm Geschenke mit und hat ihm zum Beispiel ein Dreirad gekauft. Aber er kümmerte sich nicht so um ihn, wie er es hätte tun sollen. Odie und ich sorgten dafür, dass Neil auf viele Konzerte gehen konnte und seinen Dad so oft wie möglich sah.

      Die berühmte Geschichte über die große Rockandi-Party wird ja inzwischen überall erzählt. Das Fest war von Anfang an kein Geheimnis, wir waren nicht etwa verreist zu der Zeit; wir wussten davon. Wir ahnten nur nicht, dass Vince an jedem Telefonmast in der Nähe einen Werbezettel für die Fete aufgehängt hatte. Wir hatten damals einen Swimmingpool im Garten und eine nicht einsehbare Terrasse. Dort wollte die Band spielen, damit die Gäste drinnen und draußen tanzen konnten. Das Ganze war als ganz normale Party geplant, dachten wir jedenfalls. Vince hatte gesagt, es würden höchstens 50 oder 60 Leute kommen.

      Noch bevor die ersten Gäste eingetroffen waren, gingen Odie und ich zu den Nachbarn rüber und sagten: „Wisst ihr was, wir könnten doch im Billardcafé um die Ecke eine Runde Pool spielen, während die Kinder ein bisschen feiern.“ Als wir später zurückkehrten, parkten Hunderte von Autos auf dem Rasen, auf dem Gehweg und auf den umliegenden Straßen. Tami saß an der Gartentür vor einer aufgeklappten Zigarrenkiste und kassierte. Wir wussten nicht, dass sie Eintritt nahmen, und ich weiß auch nicht mehr, wie viel es war. Schließlich kam die Polizei mit Megaphonen und forderte alle auf, das Gelände zu verlassen. Das war vielleicht eine verrückte Geschichte. Wir haben noch Monate später Schnapsflaschen im Garten und in den Büschen gefunden.

      Eine Sache aus The Dirt möchte ich korrigieren. Odie hat auf dieser Party nicht mit den ganzen Mädchen getanzt. Er war ein erwachsener Mann, er tanzte nicht mit kleinen Mädchen.

      Nach dieser Fete waren wir bei jedem Konzert dabei, das in unserer Nähe war. Wir gingen ins Whisky, ins Roxy, in jeden Club in Hollywood, in dem Vince auftrat. Wir haben uns sehr für ihn gefreut. Es war sehr aufregend. Ich weiß noch, wie ich damals dachte: Eigentlich kann er nicht singen, aber er singt. Ich war ziemlich СКАЧАТЬ