Tattoos & Tequila. Vince Neil
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Название: Tattoos & Tequila

Автор: Vince Neil

Издательство: Bookwire

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия:

isbn: 9783854453543

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СКАЧАТЬ mich herumzukommandieren. Vince braucht immer Leute um sich herum, das ist bis heute so geblieben. Er ist nicht gern allein zu Hause. Keine Ahnung, woran das liegt. Vielleicht ist er einfach nur ein bisschen unsicher. Er braucht immer jemanden in seiner Nähe.

      Vince hat ein großes Herz. Als ich in der sechsten Klasse war und er in der siebten, wollte ich unbedingt zu dem Tanzball, den meine Klasse an der Sunflower Junior High veranstaltete. Meine Freundinnen sollten mich zu Hause abholen, und dann wollten wir zusammen hingehen. Sie ließen sich aber nicht sehen, und ich weinte richtig, weil ich unbedingt auf diesen Ball wollte. Schließlich sagte Vince: „Val, komm schon, ich bringe dich hin.“ Er hat mich begleitet und dort so lange gewartet, bis meine Freundinnen aufkreuzten. Er wusste, wie viel mir diese Veranstaltung bedeutete, und es tat ihm weh, dass ich so traurig war.

      Er traf sich später öfter mit ein paar Kumpels an einer Rollschuhbahn, wo sie laut Musik hörten und dazu die Sänger nachmachten. Ich kam oft dazu, meist fuhr ich heimlich mit dem Auto meiner Eltern dorthin. Einmal kam Vince nach Hause und fragte: „Sag mal, Val, warst du mit dem Auto unterwegs?“ Und ich antwortete: „Ja, aber sag’s bitte nicht Mom und Dad!“ Er grinste mich an und meinte: „Geh rein, Val.“ Ich glaube, seit dieser Zeit hielt mich Vince für cool. Vorher war ich halt die kleine Schwester, die nie etwas Unrechtes tat. Aber nun merkte er wohl, hey, Val ist gar nicht so verkehrt. Und bestimmt fand er es gut, dass er etwas gegen mich in der Hand hatte.

      Als es mit Rockandi losging, war Vince noch nicht der coole Rocker. Sie waren eine ganz normale Garagenband und haben tatsächlich bei uns in der Garage geprobt. Mein Dad hat Vince ein Mikrofon gekauft. Am Anfang haben die Leute eigentlich immer gesagt, der Typ nervt, seine Stimme ist nicht gut und so. Aber ich denke, dass die meisten Sänger so was am Anfang zu hören bekommen, und es gibt wohl niemanden, der wirklich allen gefällt. Ich fand ihn jedenfalls cool. Na ja, ein paar Songs waren schon eher peinlich. Zum ersten Mal hörte ich ihn auf einer dieser großen Party bei uns zu Hause singen. Und da fand ich ihn total schlecht und dachte: Mann, der kann echt nicht gut singen. Aber ich merkte auch: Hey, er hat seinen Spaß, genau wie wir alle. Das war wirklich so, Rockandi sorgten für eine Superstimmung, deswegen war es dann für mich okay. Aber mein erster Eindruck war tatsächlich: Scheiße, er singt nicht gut. Wahrscheinlich war ich besonders pingelig, weil er mein Bruder war. Von wegen: Was macht er denn jetzt, was soll das denn? Damals konnte ich mir wirklich nicht vorstellen, dass das irgendwohin führen, geschweige denn, dass er berühmt werden würde. Ganz bestimmt nicht. Nicht eine Sekunde.

      Seine Schwester zu sein, das ist … Nach und nach lernt man, dass man den Leuten besser nicht erzählt, wer man ist. Ich tue es jedenfalls nicht. Okay, in der Signatur meiner Geschäfts-E-Mail für mein Immobilienunternehmen steht „Häuser für Sie und Ihre Crüe“, aber ich weise nie direkt darauf hin und erkläre diese Zeile nur, wenn jemand fragt. Weil man nie weiß, ob die Leute einen wirklich mögen oder nur deshalb, weil man Vince Neils Schwester ist. Das habe ich ziemlich schnell erfahren müssen. Und jetzt halte ich den Mund. Ich sage niemandem was, schon seit Jahren nicht mehr.

      Vince hat mir einmal diesen tollen Ring geschenkt, mit einem Rubin drin. Total cool. Okay, er war nicht unbedingt mein Stil, aber er war trotzdem total schön. Und er hat mir auch mal eine tolle Sonnenbrille mitgebracht. Ein paar Mal, als ich Geld brauchte, bin ich auch zu ihm gegangen. Es ging nicht um große Summen, aber ich stand wirklich mit dem Rücken zur Wand, und er hat mir ausgeholfen. Ich bin nicht der Typ, der andere um etwas bittet. Ich brauche auch nichts – uns geht es hier in Utah sehr gut, und meine Eltern leben in der Nähe und kümmern sich auch mal um die Kinder. Ich bitte um nichts. Ich brauche nichts. Die Leute sagen manchmal: „Mann, ist doch Wahnsinn, wieso fragst du ihn nicht, ob er dir ein neues Auto kauft? Oder ein Haus?“ Weil ich doch schließlich Maklerin bin. Aber das mache ich nicht. Wenn Vince mir etwas schenken will, dann ist das schön, aber ich bitte nicht darum. Er hat meinen Eltern ein Auto geschenkt, das war cool. Er ist ein guter Mensch. Ein wirklich guter Mensch.

      Eine Geschichte muss ich noch erzählen – die Sache mit dem zweiten Namen meiner Tochter, die am 19. Juni 1997 zur Welt kam. Als ich von der Schwangerschaft erfuhr, beschloss ich, dass sie Samantha heißen sollte, und mit zweitem Namen Skye, nach Skylar. Aber dafür wollte ich erst die Erlaubnis von Vince einholen. Eines Tages war ich mit meinem Mann Guy und meinen Eltern dann einmal bei ihm zu Besuch, und ich habe ihn gefragt, ob er etwas dagegen hätte. Vince sah mich mit Tränen in den Augen an und meinte: „Natürlich geht das, Val. Du kannst sie auch gern Skylar nennen, wenn du willst.“ Aber da sagte ich: „Nein, das würde ich dir nicht antun wollen. Ich möchte nur, dass sie mit zweitem Namen Skye heißt.“

      Und Vince erwiderte: „Ich würde mich geehrt fühlen.“ Das war ein schönes Gefühl.

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      Als ich 15 war, bekam ich von meinem Dad einen Chevy-Pickup, Baujahr 53. Ich motzte ihn ganz allein wieder auf, das war eine echte Herausforderung. Mit 15 hatte ich ja noch keinen Führerschein, aber schon ein Auto. Irgendwie blöd. Schon gemein, einem aufmüpfigen 15-Jährigen eine solche Versuchung vor die Nase zu halten! Wahrscheinlich hatte es sich irgendwie ergeben – mein Dad war ja KFZ-Mechaniker, hatte diesen Wagen vermutlich zufällig entdeckt und wusste, dass er ein so ein großartiges Schnäppchen war, dass er nicht Nein sagen konnte. Ich werde ihn ewig dafür lieben, dass er mir diesen Truck gekauft hat. Klar, es steckte viel Arbeit drin, aber der Motor war spitze.

      Meinen Eltern hatte ich versprechen müssen, dass ich nicht damit fahren würde. Aber die beiden arbeiteten tagsüber, und oft genug fuhr ich dann mit dem Ding einfach zur Schule. Schon bevor ich ein eigenes Auto bekam, hatte ich mir dafür manchmal den 68er Buick Riviera meiner Mutter ausgeliehen – ein toller, klassischer Wagen. In den Klassenstufen der Junior High fuhr natürlich sonst keiner der Schüler mit dem Auto vor – der Parkplatz war nur für Lehrer.

      Diesen Truck habe ich echt geliebt. Ich habe jahrelang an ihm rumgeschraubt und alles Mögliche verbessert. Er hatte noch richtige Trittbretter, aber eigentlich keine Farbe, er war nur grundiert, allerdings nicht grau, sondern braun. Später brachte ich an beiden Seiten verchromte Auspuffrohre an, die unter den Trittbrettern verliefen. Für das Rückfenster nähte mir meine Mutter Hawaii-Vorhänge, und auch die Sitze wurden wieder schön aufgemöbelt. Die Türfüllungen verkleidete ich mit Polstern, deren Heftung durch die Knöpfe so ähnlich aussah wie bei einem Sofa im Feelgoods. Dafür besorgte ich mir Schaumstoff, Leder und Knöpfe. Dann schraubte ich die alte Füllung raus, nahm sie hoch, überzog sie neu und klemmte sie wieder rein. Die Heckklappe zierte ein orangefarbener Sonnenuntergang, den ich extra dort aufgeklebt hatte, damit ihn jeder sah, der hinter mir herfuhr. Die Halterungen für meine Surfbretter waren auf dem hinteren Teil der Ladefläche angebracht. Der Wagen hatte große, schimmernde Räder, er sah wirklich total cool aus, außerdem hatte er ein Sechsganggetriebe mit Lenkradschaltung. Die habe ich irgendwann ausgebaut und durch eine im Boden verankerte Gangschaltung ersetzt. Das habe ich alles selbst gemacht, die Auspuffrohre befestigt und die Gangschaltung mit dem Getriebe verbunden und so. Mit 15, 16 Jahren. Klar habe ich immer mal wieder meinen Vater um Rat gefragt, aber das meiste habe ich allein fertig bekommen. Mechanische Arbeiten fielen mir schon immer leicht, und ich konnte mich gut in Sachen reindenken. Wenn irgendwas nicht funktioniert, egal was, kann ich es meistens reparieren. Meine Frau findet das zu Hause ziemlich praktisch.

      Die Charter Oak High School war nicht mehr als anderthalb Straßen von der Sunflower Junior High entfernt. Direkt auf der anderen Straßenseite war ein riesengroßer Park, der Charter Oak Park. Dort gab es zwischen den Bäumen ein paar Baseballfelder. Es war kein Wald, eher ein normaler Stadtpark mit Bäumen, Gras, freien Flächen und Bänken. Hier hing man rum, wenn man auf die Highschool ging.

      Es gab verschiedene Cliquen. Zum Beispiel die Kiffertypen und einen ganzen Surfer-Clan. Dann natürlich die Sportskanonen, die Schickimickis und die Cheerleader, diese Typen aus besseren Kreisen, die In-Crowd. Jede dieser Gruppen hatte ihr Revier im Park. Auf der anderen Seite des Geländes war eine Schule für die Kids, die mit den Anforderungen der normalen Highschools СКАЧАТЬ