Tattoos & Tequila. Vince Neil
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Название: Tattoos & Tequila

Автор: Vince Neil

Издательство: Bookwire

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия:

isbn: 9783854453543

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СКАЧАТЬ ich noch erzählen werde.) Diese Kinder waren natürlich auch im Park, und die waren schon eine wilde Bande. Die meisten von ihnen gingen nicht unbedingt gerade Wege, aber das war manchmal gar nicht ihre eigene Schuld; sie waren durch die Umstände so geworden. Mir ist klar, dass es viele Leute gibt, die eine viel schlechtere Kindheit hatten als ich. Wenn ich mich einer dieser Gruppen zugehörig zählen müsste, dann wohl am ehesten den Kiffern. Aber hauptsächlich war ich auch deswegen in dem Park unterwegs, weil er gewissermaßen meinen Schulweg darstellte; unser Haus lag auf der anderen Seite.

      Als ich zum ersten Mal Marihuana rauchte, war ich mit einem Mädchen zusammen, meiner ersten Freundin. Sie hieß Penny Panknin. Wir waren bei ihr zu Hause, rauchten einen Joint oder auch ein paar mehr und kasperten ein bisschen herum. Da war ich zum ersten Mal high.

      Das zweite Mal mischte ich Pot mit PCP, einem Beruhigungsmittel für Pferde, das man auf der Straße auch Angel Dust nennt. Ich war mit vier Freunden ins Autokino gefahren, und wir guckten Trans-Amerika-Express, einen ziemlich albernen Film mit Richard Pryor und Gene Wilder. Mein Freund John Marshall reichte mir die Pfeife, und ich wusste damals noch nicht, wie stark man daran ziehen musste. Allerdings wollte ich mich auf keinen Fall als Weichei zu erkennen geben und fragen. Also habe ich richtig einen durchgezogen und war nachher so fertig, dass ich mich kaum noch bewegen oder etwas sagen konnte. Das war echt ein so heftiger Rausch – ich wünschte mir nichts sehnlicher, als dass er aufhörte. Wir sind dann noch alle in Panik geraten, als einer von den Ordnern ans Fenster klopfte. Als John die Scheibe runterkurbelte, quoll der ganze Rauch nach draußen und ich dachte, scheiße, wir kommen garantiert alle in den Knast.

      Aber der Typ sagte nur ganz cool, John solle doch bitte den Fuß von der Bremse nehmen, weil die Bremslichter die Leute irritierten, die hinter uns parkten.

      Danach stieg ich aus und stolperte zur Snackbar, die sich im hinteren Bereich des Autokinos befand. Zwar stand ich total neben mir, aber ich hatte auch einen Wahnsinnshunger. Die Frau, die mich bediente, vermutete wahrscheinlich, einen totalen Idioten vor sich zu haben, weil ich kaum einen Satz herausbekam. Schließlich zeigte ich einfach auf das, was ich wollte, und holte eine große Tüte Popcorn und ein paar Becher Limo, aber das meiste verschüttete ich auf dem endlosen Weg zurück zum Auto. Es war, als ob ich auf wackelnden, primitiven Planken über eine Schlucht ging. Dass ich das Auto überhaupt wiederfand, war ein Wunder. Am nächsten Tag rauchte ich noch mehr, hauptsächlich deswegen, weil das Zeug eben da war.

      Später entdeckte ich eine bestimmte Sorte weißer Pillen mit einem Kreuz, bei der es sich um pharmazeutisch entwickelten Speed handelte. Die Dinger wurden in kleinen Päckchen aus Folie gehandelt und damals wahrscheinlich hauptsächlich an Trucker verkauft. Wenn ich sie mit Angel Dust und Pot mischte, verwandelte ich mich in einen sabbernden Irren mit Schaum vor dem Mund, der völlig ausrastete.

      Ich war 15, ich war ein Frischling an der Highschool. Wir knallten uns jeden Tag mit irgendwas die Birne zu, wenn wir uns nach der Schule im Park trafen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es schwer gewesen wäre, Drogen aufzutreiben. Jeder nahm irgendwas, verstehst du, das Zeug war einfach da. Das war ja auch die Zeit damals, Mitte der Siebziger. Wenn jemand was dabei hatte, dann hat er das mit den anderen geteilt. Wir haben alles probiert. Viel dafür bezahlt haben wir auch nicht. Vielleicht mal hier oder da fünf Dollar. Joints gab’s für einen Dollar oder so. Wir gaben das Geld, das wir fürs Mittagessen mitbekamen, für Drogen aus. Und dann gingen wir in fremden Sphären schwebend in den Englischunterricht. Die Lehrerin fragte mich irgendwas, und ich starrte sie einfach nur an. Hallo? Als ich mal vor der Schule Angel Dust genommen hatte, wanderte ich nur ziellos durch die Flure, hatte keine Ahnung, wo ich war, und stieß dauernd gegen irgendwelche Dinge, weil man von dem Zeug richtige Halluzinationen bekommt. Ich wurde auch mal zum Schulleiter geschickt, weil ich total drauf im Unterricht hockte. Ein paar Stunden später griff man mich auf, weil ich orientierungslos über den Football-Platz irrte.

      Als ich Tami kennen lernte, hatte ich mir kurz zuvor im Skater-Park von Glendora das Bein gebrochen, und sie fand es irgendwie wohl süß oder sexy, dass ich auf Krücken herumhumpelte. Eines Nachmittags schliefen wir schließlich miteinander in meinem Pickup auf einem Parkplatz. Es war sehr heiß; ich erinnere mich noch daran, wie mir die Sonne auf den Hintern brannte. Eigentlich hatte ich mich erst gar nicht in Tami verliebt, ich mochte sie mehr als gute Freundin. Wir hingen immer mit ein paar anderen im Park ab, und ich stand viel mehr auf ein Mädchen namens Laurie, Laurie Ruck. Sie war mit Tami befreundet, und ich weiß auch nicht, wie es dann passierte, jedenfalls war ich schließlich irgendwann mit Tami statt mit Laurie zusammen. Wir gingen eine Weile miteinander, und wir hatten auch öfters Sex. Ich hatte zu meiner Highschool-Zeit einige Beziehungen mit Mädchen. Da meine vertrauensseligen (oder desinteressierten) Eltern den ganzen Tag zur Arbeit waren, brachte ich viele Mädchen in der Mittagspause mit nach Hause. Eine hieß Candi Hooker – Hooker wie Hure, das ist kein Witz. Ihr Vater hatte den Hooker-Fächerkrümmer für Rennwagen erfunden. Was hat der sich bloß gedacht, als der ihr noch dazu diesen nuttigen Vornamen gegeben hat?

      Mein Kumpel John Marshall und ich gingen inzwischen öfter zu dieser Rollschuhbahn in der Nähe der Schule und versuchten, dort Mädchen aufzureißen. Aus irgendeinem Grund kamen wir darauf, uns für einen Wettbewerb anzumelden, bei dem man einfach nur so tun musste, als ob man zur Musik sang. Wir nahmen das richtig ernst und machten uns mit Schlaghosen und Polyesterhemden richtig fein. Manche Leute haben später erzählt, wir hätten Perücken getragen, aber daran kann ich mich nicht erinnern. Wir bewegten die Lippen zu einem Song von Bachman-Turner Overdrive, „Let It Ride“. Das war im Grunde wie Luftgitarrespielen. Und bei dem Auftritt wurde mir klar, dass ich es liebte, auf der Bühne zu stehen. Ich sprang herum, tanzte und warf den Mikrofonständer hin und her. Das Publikum war begeistert, vor allem die Mädchen. Wir gewannen nicht nur unseren Wettbewerb, ich konnte an dem Abend auch noch bei einer Braut landen.

      Das nächste Mal fuhren wir zu einer anderen Rollschuhbahn im Valley. Wir trugen verschiedene Outfits und brachten „You Really Got Me“ von den Kinks. Und wir gewannen schon wieder! Und nun tingelten wir von einem Nachahmer-Wettbewerb zum anderen, wie sie überall in der Gegend stattfanden, auf einer Rollschuhbahn in Rancho Cucamonga oder in einem Einkaufszentrum in Diamond Bar. Ich habe immer gesagt, dass ich in erster Linie ein Entertainer bin. In mir steckt wohl schon ein kleiner Poser. Als damals das erste Van-Halen-Album rauskam, zog ich mich wie David Lee Roth an – es war Halloween – und brachte wieder „You Really Got Me“. Dieses Mal wurde ich Zweiter. Es war nur So-tun-als-ob, wir sangen nicht richtig. Aber das Publikum war echt. Die Mädels zeigten noch nicht ihre Brüste, aber die Saat war definitiv ausgebracht. Später traten Van Halen auf ihrer ersten Tour in der Long Beach Arena auf, und ich verkaufte draußen T-Shirts, um ein bisschen Geld zu verdienen. Aber ich konnte sie drinnen spielen hören und fragte mich die ganze Zeit: Was die jetzt wohl da drinnen tun? Ich wüsste zu gern, was da los ist. Da habe ich bereits davon geträumt, in der Halle zu stehen, auf einer so großen Bühne, mit einer echten Band – und zu singen.

      Zwei Monate, nachdem Tami und ich das letzte Mal zusammen gewesen waren, kam sie zu mir und sagte mir, sie sei schwanger und wolle das Kind behalten. Einfach so. Es war ein echter Schlag in die Magengrube. Ich meine, natürlich fühlte ich mich verantwortlich. Das wird einem ja eingebrannt, nicht wahr, dass man tun muss, was sich gehört. Ich hatte das Gefühl, es würde von mir erwartet, dass ich dieses Mädchen, das ich kaum kannte, liebte und mit ihr eine Familie gründete. Aber ich liebte sie eigentlich nicht. Ich wollte nicht einmal eine feste Freundin – ich hatte viel zu viel Spaß (und Erfolg) dabei, unbekümmert herumzuvögeln.

      Aber als mir klar wurde, dass sie das Kind wirklich zur Welt bringen wollte, versuchte ich, irgendwie mitzuspielen und ihr ein richtiger Partner zu sein, der sich um sie und das Kleine kümmerte. Wir verbrachten viel Zeit zusammen, und ich war für sie da, als sie von der Schule flog; schwangere Mädchen durften damals nicht den Unterricht besuchen.

      Mein Sohn, Neil Jason Wharton, kam am 3. Oktober 1978 zur Welt. Ich selbst wurde am 8. Februar 1961 geboren – den Rest kann man sich ja ausrechnen. Ich ging noch zur Schule, und man konnte es drehen und wenden, wie man wollte, ich war СКАЧАТЬ