Falsches Spiel in Brodersby. Stefanie Ross
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Название: Falsches Spiel in Brodersby

Автор: Stefanie Ross

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783894257552

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СКАЧАТЬ …« Andrea lächelte flüchtig. »Hoffe ich jedenfalls, denn damit wird der Weg zu ihrem geliebten Jonas einen Tick weiter. Teenager sind mit ihren Prioritäten ja manchmal unberechenbar.«

      »Den Prosecco holen wir morgen in der Mittagspause nach. Da vorne kommt dein Jörg schon.«

      Liz hatte sich geirrt. Nicht Jörgs Passat stoppte neben ihnen, sondern Jans Audi.

      Jörg ließ auf der Beifahrerseite das Fenster herunter. »Mögt ihr noch ein Glas trinken? Wir müssen noch rasch was im Polizeirevier erledigen.«

      Liz und Andrea prusteten gleichzeitig los.

      Jan und Jörg wechselten einen irritierten Blick. Beunruhigt durch Jans ernste Miene wurde Liz schnell wieder ernst. »Klar warten wir auf euch. Was ist denn passiert?«

      »Ein Todesfall in Schönhagen. Wir müssen nur schnell das Protokoll unterschreiben, weil wir vor Notarzt und Polizei bei dem Mann gewesen sind. Eigentlich hätte das Zeit bis morgen gehabt, aber weil ich euch ja abholen sollte, wollten wir das gleich mit erledigen.«

      Wieso musste Liz ausgerechnet jetzt an Paul Winkler und Jans Vater denken? Sie schüttelte den Kopf und nickte schnell, als Jan sie fragend ansah. »Fahrt ruhig los. Wir gehen zurück und trinken den Prosecco, den wir morgen trinken wollten.«

      »Gibt’s denn was zu feiern?«, erkundigte sich Jörg.

      Andrea strahlte ihn an. »Und ob. Einen überaus großzügigen Bonus und unseren bevorstehenden Umzug!«

      Liz merkte Jörg an, dass er kein Wort verstand, doch das konnten sie später klären. Im Moment musste sie erst einmal verhindern, dass Andrea aus Versehen das Auftauchen von Walter Storm ansprach. Ehe sie sich nicht sicher war, dass er den Kontakt zu Jan suchen würde, wollte sie nicht, dass ihr Patenkind von der Anwesenheit erfuhr. Er hatte in der Vergangenheit genug unter dem kalten Verhalten seines Vaters gelitten.

      ***

      Auf der Rückfahrt nach Brodersby schaffte Jan es, das Gespräch zwischen Andrea und Jörg auszublenden. Er freute sich mit den beiden, dass sie auf den Resthof ziehen und ihn irgendwann später übernehmen würden, doch da das geklärt war, beschäftigte ihn ein anderer Punkt viel mehr.

      Der Polizist in Kappeln hatte bereits eine Rückmeldung aus der Rechtsmedizin erhalten. Der Mann, ein vierundzwanzigjähriger Russe, war tatsächlich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an einer Phosphorvergiftung gestorben. Wie konnte das sein? Und wer hatte ihn zum Sterben vor dem Feuerwehrhaus abgelegt? Es wäre logisch, wenn es eine Verbindung zu dem verletzten Mädchen gab, das Bernstein und Phosphor verwechselt hatte. Aber wie sollte die aussehen? Wenigstens lenkten ihn die offenen Fragen ein wenig von seiner Sorge um Lena ab.

      Erst nachdem er Jörg und Andrea bei Jo rausgelassen hatte, fiel ihm auf, dass seine Tante auffallend schweigsam war. So kannte er sie nicht – schon gar nicht, wenn sie mit einer Freundin den einen oder anderen Drink genommen hatte.

      »Geht’s dir nicht gut? Oder ist was mit Felix?«, erkundigte er sich besorgt, während er zu dem Haus fuhr, in dem sie mit ihrem Lebensgefährten wohnte.

      »Nee. Ich muss da nur über ein paar Dinge nachdenken, die nicht zusammenpassen. Dieser Resthof zwischen Brodersby und Damp hätte niemals für so viel Geld weggehen dürfen. Ich verstehe das nicht und glaube das erst, wenn der Notar den Vertrag mit seinem Siegel verziert hat.«

      »Aber ihr habt trotzdem schon gefeiert?«

      »Na klar, die Courtage ist fällig, da der Typ den Vorvertrag unterschrieben hat. Steht so eindeutig im Kleingedruckten.«

      »Wie wäre es, wenn du dich einfach freust, dass du jemanden gefunden hast, der dumm genug ist, so viel Geld auszugeben?«

      »Guter Vorschlag, der könnte fast von mir sein.«

      Jan stoppte vor dem Gebäude und schaltete den Motor aus. »Ich komme kurz mit rein. Ich will noch mit Felix reden.«

      »Über seine Chemo?«

      Die Sorge war seiner Tante anzumerken. Nachdem Felix zunächst als austherapiert gegolten hatte, würden seine aktuellen Werte eine erneute Behandlung rechtfertigen. Felix hatte sich bisher nicht überwinden können, eine entsprechende Therapie zu beginnen, und auch Jan war sich nicht sicher, ob dies ein sinnvoller Weg für seinen Freund war.

      »Nein. Da warte ich, bis er sich entschieden hat, und mische mich nicht ein. Jo hatte ihn gebeten, sich etwas anzusehen. Du weißt doch, wie viel Spaß ihm die Recherchen machen, wenn wir einer Sache auf der Spur sind.«

      Über das Wagendach hinweg sah seine Tante ihn an. »Und das seid ihr?«

      »Nicht so richtig, nur ein bisschen«, wiegelte er ab.

      »Und ich dachte, du wirst etwas ruhiger, wo du bald Vater wirst.«

      Obwohl sie nicht direkt vorwurfsvoll geklungen hatte, fühlte er sich angegriffen.

      »Wir machen doch überhaupt nichts. Jedenfalls nicht mehr, als jeder interessierte Bewohner von Brodersby unternehmen würde. Ich möchte es eben wissen, wenn plötzlich das Risiko besteht, dass regelmäßig Phosphor am Strand zu finden ist. Falls du dich erinnerst, unser Haus liegt direkt an der Ostsee. Möchtest du, dass unser Kind am Strand damit in Berührung kommt?«

      Jan fluchte innerlich, das hatte entschieden zu aggressiv geklungen. Wie hieß es noch? Wer sich verteidigte, klagte sich an … Verdammt. Jedes weitere Wort würde ihn nur tiefer reinreiten, sodass er sich einfach abwandte und zur Haustür ging.

      Felix öffnete ihm und Rambo, die kleine Promenadenmischung seines Freundes, sprang kläffend an ihm hoch. Erst nach einigen Krauleinheiten beruhigte sich der Hund.

      Felix sah ratlos zwischen Liz und Jan hin und her. »Habt ihr Stress?«

      »Ja«, sagte Liz, während Jan »Nein« antwortete.

      Über Felix’ verdutzte Miene musste Jan lachen und sein Ärger verflog. »Liz hat mich angemacht, weil wir angeblich schon wieder ermitteln – und das, obwohl Nachwuchs unterwegs ist.«

      Mit Felix hatte Jan offen darüber geredet, dass er sich fragte, ob er ein guter Vater wäre, sodass sein Freund sofort verstand, warum er so empfindlich reagierte.

      Felix winkte ab. »Das würde ja voraussetzen, dass es schon einen Anhaltspunkt für Ermittlungen geben würde, und der ist noch weit und breit nicht in Sicht. Nun setzt euch mal ins Wohnzimmer, dann halte ich euch einen kleinen Vortrag über Phosphor in der Ostsee.«

      Liz hob den Kopf höher. »Das interessiert mich nicht. Ich drehe eine Runde mit den Hunden, während ihr euch wieder in Dinge einmischt, die euch nichts angehen.«

      Dass Liz ihren weißen Pudelmischling Leila vom Kissen förmlich hochzerrte, verriet ihre Stimmung. Jan zog es vor abzuwarten, bis seine Tante und die Hunde verschwunden waren. Erst als die Haustür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel, ließ er sich im Wohnzimmer in einen der gemütlichen Sessel sinken.

      »Wenn ich nicht noch fahren müsste, wäre ich reif für einen Whisky«, sagte er und stöhnte übertrieben laut.

      »Ach was, einer geht schon.«

      »Na gut, ein kleiner«, gab Jan nach.

      Felix СКАЧАТЬ