Falsches Spiel in Brodersby. Stefanie Ross
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Название: Falsches Spiel in Brodersby

Автор: Stefanie Ross

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783894257552

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СКАЧАТЬ ehemalige Polizist schielte über die Schulter seiner Frau zu der Leiche. »Der war höchstens zwanzig. Was für ein Jammer. Hast du eine Idee, was ihn umgebracht hat?«

      »Ich bin nicht sicher. Mein Tipp wäre eine Vergiftung durch Phosphor.«

      Irene fuhr so schnell herum, dass ihr Mann zurückstolperte. »Das Zeug, das schon das Mädchen verbrannt hat? Das gibt’s doch gar nicht!«

      Jan nickte langsam. »Die Kleine hatte üble Verbrennungen an der Hand und etwas von dem Gift eingeatmet. Das hier sah nach intensiverem Kontakt aus. Mundbereich und vor allem der Hals des Mannes waren böse verätzt und letztlich ist wohl die Lunge kollabiert. Aber frag mich nicht, wie das zusammenhängt …«

      Irene zielte mit ihrem Zeigefinger auf Jan. »Wenn sich die Polizei nicht darum kümmert, dann übernehmt ihr das! So etwas darf es in Brodersby nicht geben. Wie gut, dass keine Saison ist, sonst bleiben uns noch die Touristen weg. Heiner hat sich sowieso schon gelangweilt, also seht zu, dass ihr das klärt!«

      Jan öffnete den Mund und schloss ihn wieder, ohne dass er etwas gesagt hatte. Anscheinend galt er im Dorf nicht nur als Arzt, sondern auch als Sherlock-Holmes-Ersatz.

      Heiner grinste schief. »Streite lieber gar nicht erst ab, dass dich der Fall reizt, Jan.«

      »Mache ich nicht. Ich habe nur überhaupt keine Idee, was hier eigentlich los ist oder wo wir ansetzen sollen.«

      »Das kommt noch«, verkündete Irene und nickte jemandem hinter Jans Rücken zu. »Die Herren warten offensichtlich auf dich.«

      Jan drehte sich um und entdeckte die beiden Streifenbeamten, die in seine Richtung blickten.

      Er wiederholte seine Einschätzung und erntete ein zweistimmiges Brummen.

      Der jüngere Beamte hielt einen Ausweis in der Hand. »Das Opfer ist Russe. Also einen Sinn erkenne ich gerade so gar nicht und würde sagen, wir überlassen das alles den Kollegen von der Kripo.«

      Sein älterer Kollege neigte den Kopf zur Seite. »Nee. Rechne mal mit dem LKA. Bei Kampfmitteln sind die zuständig. Aber warten wir erst mal ab, ob die Rechtsmediziner die Einschätzung unseres Docs bestätigen. Danke für deinen Einsatz, Jan. Komm morgen mal bitte in Kappeln vorbei, damit du ein Protokoll unterschreiben kannst. Ich bereite das vor, damit du nur noch deinen Namen drunterkritzeln musst.«

      »Mach ich. Danke.« Jan sah Jörg auffordernd an. »Lass uns nach Hause fahren, ich brauche nun wirklich was Starkes. Wat’n Schiet.«

      Kapitel 3

      Elisabeth Schönfeld, die von allen »Liz« genannt wurde, überflog die E-Mail ein zweites Mal und hatte nach wie vor keine Idee, wie sie mit der Bitte von Jo umgehen sollte. Manchmal könnte sie alle Männer erschießen. Und mit Jan und Jo würde sie beginnen. Erst glaubte der Bengel, sie würde nicht bemerken, dass er heimlich seine Lena geheiratet hatte, und nun zog Jo sie noch in seinen ureigenen Familienkonflikt rein. Hatte der Dösbaddel denn vergessen, dass Andrea für sie arbeitete? Er hätte es verdient, dass sie die Mail einfach an Andrea weiterleitete und auf das drohende Gewitter wartete!

      Als hätte sie Andrea herbeigerufen, stürmte ihre einzige Mitarbeiterin in Liz’ Büro und hielt triumphierend einen Vertrag hoch. »Unterschrieben! Ohne zu handeln!«

      Liz vergaß für einen Moment Jos Anfrage und starrte Andrea an. Der Resthof direkt an der Ostsee war in jeder Hinsicht renovierungsbedürftig und dennoch hatte der Hamburger Besitzer einen siebenstelligen Betrag gefordert – und anscheinend bekommen. Damit hatte sie nicht gerechnet und deswegen Andrea den Besichtigungstermin überlassen.

      »Nicht im Ernst! Was hast du mit dem Kerl gemacht? Der ist doch nicht normal …«

      »Finde ich auch, aber wollen wir uns deswegen wirklich beschweren? Unsere Courtage kann sich ja sehen lassen.« Andrea runzelte die Stirn und hockte sich auf die Schreibtischkante. »Andererseits gebe ich dir recht. Mir war der Typ total unsympathisch und ich verstehe nicht, dass er nicht versucht hat, den Preis zu drücken. Es war so, als wäre der Hof sein größter Herzenswunsch überhaupt. Aber mal ehrlich, da musst du mindestens eine halbe Million reinstecken und selbst dann …« Sie hob die Arme und ließ sie wieder fallen. »Das Grundstück ist zwar absolut abgelegen, aber durch die umliegenden Felder wird es richtig laut, wenn Ernte oder Düngezeit ist.«

      Liz klappte ihr Notebook zu. »Egal, warum er den Hof gekauft hat. Wir gehen das jetzt feiern!« Sie tippte auf ihren Computer. »Außerdem kann ich dir da erklären, was gerade für ein Auftrag reingeschneit ist. Spätestens dann wirst du einen Drink brauchen …«

      Sie liefen durch die Fußgängerzone zu der schmalen Gasse hinter der Kirche.

      »Und hier ist Jan runtergefahren?«, überlegte Liz laut und betrachtete die ausgetretenen Treppenstufen, die zum Hafen führten.

      »Hör bloß auf«, erwiderte Andrea. »Aber da fällt mir noch was zu unserem Verkauf ein …«

      Eine ältere Dame kam ihnen entgegen und verhinderte, dass Andrea weitersprach. Sie grüßten freundlich und unterhielten sich kurz über das wechselhafte Wetter, ehe sie weitergingen.

      Außerhalb der Saison waren nur wenige Restaurants und Kneipen am Hafen geöffnet. Liz und Andrea hatten jedoch herausgefunden, dass eine gutbürgerliche Kneipe auch hervorragende Cocktails anbot. An die rustikale Einrichtung, die überwiegend aus maritimer Deko bestand, hatten sie sich inzwischen gewöhnt. Jan und Jörg waren ebenfalls öfter hier, weil sie die riesigen Schnitzel schätzten, die kaum auf den Teller passten.

      Andrea sah nachdenklich auf die Uhr.

      Liz erriet ihre Überlegung und winkte ab. »Bis wir nach Hause fahren, ist die Wirkung des Alkohols verflogen und wir müssen das unbedingt ordentlich feiern.«

      »Stimmt. Also das Übliche. Sonst soll Jörg uns eben abholen.«

      Liz zeigte ihr das Daumen-hoch-Zeichen. »Sehr gute Idee. Ich habe ganz vergessen, dass er seinen alten Urlaub nimmt.«

      Andrea bestellte zwei Aperol Spritz bei dem Kellner, der sie kannte. »Schalte bitte mal den Chefinmodus aus.«

      Liz nickte bereitwillig. »Erledigt.«

      »Gut. Denn du weißt, wie gerne ich mit dir und für dich arbeite. Es ist wirklich keine Beschwerde, aber trotzdem ein ziemlicher Albtraum, wenn der Mann Urlaub hat und die Frau nicht. Er langweilt sich …« Andrea seufzte übertrieben.

      Liz lachte und dachte an ihren eigenen Lebensgefährten. Felix hatte Leberkrebs, allerdings die Prognose seiner Ärzte schon um Jahre übertroffen. Dennoch war seine Gesundheit ein ständiges Wechselbad. Mal war er fit wie ein gesunder Mann, dann wieder müde und depressiv. »Ich verstehe dich so gut. Es gibt Tage, da schmollt Felix regelrecht, wenn ich ins Büro fahre. Dabei nimmst du mir ja nun wirklich viel ab und ich komme mir vor, als würde ich Teilzeit arbeiten. Genau deswegen will ich auch …« Sie verstummte, da ihre Getränke serviert wurden. Erst nachdem sie sich zugeprostet hatten, nahm Liz das Thema wieder auf. »So, dann arbeiten wir mal die Punkte ab, wegen der wir hier sitzen. Du machst weit mehr als eine reine Assistenz, der heutige Verkauf ist der beste Beweis dafür und deswegen hast du dir einen Bonus verdient. Die Courtage von dem Resthof bekommst du.« Sie hob warnend eine Hand, als Andrea nach Luft schnappte. »Diskutier gar nicht erst mit mir. Wann immer es Felix schlecht geht, springst du klaglos ein und schmeißt den Laden alleine.«

      »Das СКАЧАТЬ