Falsches Spiel in Brodersby. Stefanie Ross
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Название: Falsches Spiel in Brodersby

Автор: Stefanie Ross

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783894257552

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СКАЧАТЬ erstickte, und pfiff Tarzan herbei. »Das war kein Bernstein, sondern ein ganz fürchterlich böser Stein, aber wir werden jetzt dafür sorgen, dass er dir nicht weiter schadet. Pass auf, Tarzan ist ein Zauberhund. Der kann die gefährlichen Strahlen vertreiben. Du musst dafür aber nun ganz gleichmäßig atmen, hörst du?«

      Jans ruhige Stimme drang zu der Kleinen durch und sie sah zu Tarzan, der sich ganz dicht neben sie legte. »Merkst du, wie sein warmes Fell alles Schlechte vertreibt? Und gleich wartet ein ganz großes Abenteuer auf dich. Du darfst mit dem Hubschrauber fliegen! Nach Kiel. Dort gibt es am Hafen Seehunde. Deine Eltern werden sie dir ganz bestimmt zeigen.«

      Jan redete einfach weiter, obwohl dem Kind bereits die Augen zufielen. Er kontrollierte ohne Unterbrechung Atmung und Puls, erlaubte sich dabei nur eine kurze Pause. »Wenn du ein Messer hast, schneide den Ärmel ab. Da ist das giftige Zeug auch dran. Das muss von ihr weg«, bat er Jörg.

      Am Rande bekam Jan mit, dass der Vater seine weinende Frau davon abhielt, ihn zu stören.

      Erst nachdem Jörg einen Teil des Regenanzugs entfernt hatte, sah Jan den Vater fest an. »Hat sie Vorerkrankungen? Irgendwas, das die Kollegen wissen müssen?«

      Stumm schüttelte der Mann den Kopf. »Wie …?« Er brachte die Frage nicht über die Lippen.

      Jan verstand ihn auch so. »Ernst, aber nicht lebensgefährlich. Im Moment. Das Giftzeug hat sich nicht übermäßig tief eingebrannt. Jetzt geht es darum, den Kreislauf zu stabilisieren, damit ihr Körper mit dem Rest von dem Mist fertig wird. Sie hat es leider eingeatmet …«

      Unruhig bewegte sich die Kleine, lag aber sofort wieder still, als Tarzan sich dichter an sie schmiegte. Gut, sonst hätte er ein Elternteil gebeten, dem bewusstlosen Mädchen etwas Nähe und Geborgenheit zu vermitteln.

      Während er weiter den Puls und die Atmung überwachte, blickte er übers Meer und wünschte sich, der Hubschrauber wäre bereits hier. Wenn sich der Zustand doch noch verschlimmerte, konnte er so gut wie nichts tun. Er stutzte, als er ein Boot bemerkte, das ihm zuvor nicht aufgefallen war. Bei den Temperaturen waren kaum Schiffe auf der Ostsee unterwegs. Selbst die Touristendampfer lagen irgendwo an einer Mole. Er konnte es nicht benennen, doch irgendetwas störte ihn an dem Anblick.

      Als er Jörg bemerkte, der neben ihm stand, deutete er mit dem Kopf in die Richtung. »Mach mal ein Foto von dem Kahn.«

      Ohne Fragen zu stellen, nutzte sein Freund sein Handy als Kamera. »Erledigt. Die Jungs landen jeden Moment. Sie kommen aus Eckernförde und fliegen mit der Kleinen weiter in die Kieler Uniklinik. Sie wissen Bescheid, dass es um eine Phosphorvergiftung geht.«

      »Sehr gut. Danke.«

      Endlich hörte er das Geräusch der Rotoren und wenig später lag das Kind auf der Trage.

      »Es kann einer mit«, sagte der Notarzt.

      »Flieg du mit. Aber behalte die Nerven! Du hilfst niemandem, wenn du hysterisch wirst. Ich nehme den Wagen und bin auch bald da«, entschied der Vater.

      Stumm nickte die Mutter und achtete sogar darauf, dass sie die Sanitäter und den Arzt nicht behinderte, während sie die Nähe ihres Kindes suchte.

      Über den Strand kamen nun auch zwei Polizisten in Uniform auf sie zu.

      Jan wartete, bis der Hubschrauber gestartet war. Dann kraulte er Tarzan ausgiebig. »Das hast du gut gemacht, Großer.«

      Tarzan gähnte nur, Ginger bellte.

      Da Jörg und Jan die Polizisten kannten, gingen die Erklärungen schnell und formlos.

      »Phosphor? Hier? Wat’n Schiet. Darauf könnte ich einen Korn vertragen«, sagte der ältere Beamte mehr zu sich selbst.

      Der Jüngere nickte. »Das gibt einen Wirbel. Hauptsache, die Lütte ist schnell wieder auf den Beinen, wir müssen Warntafeln aufstellen und …« Er zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, was noch. Da müssen sich die schlauen Köpfe in Kiel was überlegen.«

      Jan sah unwillkürlich wieder über die Wasseroberfläche zu dem Boot hinüber, das ein paar Meter näher gekommen war. Vielleicht hatten der Hubschrauber und die Blaulichter die Besatzung neugierig gemacht. Jörg brauchte keine Aufforderung, sondern schoss bereits weitere Fotos.

      Nachdenklich rieb sich der jüngere Beamte übers Kinn. »Ich verstehe das nicht. In der Kieler Förde liegt ja genug von dem Scheiß, aber hier doch nicht. Und viel Wind hatten wir auch nicht.«

      Jan hatte den Vater des Mädchens fast vergessen. Nun drängte er sich zwischen ihn und die Polizisten. »Entschuldigen Sie bitte. Ich möchte mich nur rasch bedanken. Ich laufe dann jetzt nach Schönhagen und hole meinen Wagen. Vielen, vielen Dank. Sie und …« Er deutete auf Tarzan. »Danke. Und das, obwohl meine Frau … Sie ist mal gebissen worden und …« Er drückte Jan eine Visitenkarte in die Hand. »Ich melde mich später. Danke.«

      »Ganz langsam«, mischte sich der ältere Polizist ein. »Wir bringen Sie mit dem Streifenwagen zu Ihrem Fahrzeug. Nun kommen Sie mal mit.«

      Als Jan und Jörg mit den Hunden wieder alleine am Strand waren, atmete Jan auf. »Mann, was für ein Drama.«

      Jörg sah aufs Meer hinaus. »Irgendetwas sagt mir, dass Gerdas Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Lass uns mal ein wenig weitergehen. Vielleicht finden wir noch mehr von dem Mist.« Er hielt bereits einen Hundekotbeutel in der Hand. »Da drin kann nichts passieren, oder?«

      Jan überlegte, was er aus seiner Bundeswehrzeit über das Zeug wusste. »Es entzündet sich ab zwanzig Grad, also zum Beispiel, wenn du es in der geschlossenen Hand hältst oder in eine Jackentasche steckst, ansonsten eigentlich nicht.«

      »Hätte ich ihr den Mist bloß aus der Hand geschlagen«, murmelte Jörg.

      Jan legte ihm einen Arm um die Schultern. »Das habe ich auch schon gedacht, aber ganz ehrlich, damit rechnest du doch nicht. Hätte ich das ernster genommen, hätte ich der Mutter einen Tritt versetzt, dass sie in die Ostsee gesegelt wäre und …«

      Das Lachen kehrte in Jörgs Augen zurück. »Himmel, hat die sich erst aufgeführt.« Er wurde wieder ernst. »Ich will ihr ja keine Schuld geben, aber ohne ihre Einmischung wäre das Kind jetzt nicht auf dem Weg ins Krankenhaus.«

      »Tja …« Jan rieb sich übers Kinn. »Na komm, lass uns noch ein paar Meter gehen und nach dem Zeug Ausschau halten. Danach spendiere ich dir bei mir zu Hause einen ordentlichen Grog.«

      »Klingt gut.« Jörg blickte wieder zu dem Boot. »Ich denke, das da könnte unser nächster Fall sein.«

      Jan sah ebenfalls zu dem Boot und schüttelte den Kopf. »Daran habe ich auch kurz gedacht, aber besonders logisch ist das nicht.«

      »Stimmt. Mein Gefühl sagt mir aber was anderes.«

      Kapitel 2

      Jörg hatte seinen Passat kaum vor Jans Haus gestoppt, da näherte sich ein weiteres Fahrzeug. Jo Karge, ein guter Freund von Jan, kam hinter ihnen zum Stehen. Der ehemalige Kampfschwimmer war über siebzig, wirkte durch seinen muskulösen Körperbau und seine aufrechte Haltung jedoch wesentlich jünger.

      Jo und seine Frau Helga waren für Jörg zu Ersatzeltern geworden, nachdem sie ihn als Teenager aufgenommen hatten. Beide bedauerten es ein wenig, dass Jörg mittlerweile mit СКАЧАТЬ