Falsches Spiel in Brodersby. Stefanie Ross
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Название: Falsches Spiel in Brodersby

Автор: Stefanie Ross

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783894257552

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СКАЧАТЬ haben sie das schon?«

      Jörg stutzte und lachte dann. »Sehr witzig.«

      Erst als sie die Styroporboxen komplett geleert hatten, wandte sich ihr Gespräch ernsteren Themen zu.

      Jörg lehnte sich auf dem Stuhl zurück. »Die Typen vom Kampfmittelräumdienst sind die Steilküste abgegangen und haben ein paar Metallreste gefunden, die ihnen nicht gefielen, allerdings keinen weiteren Phosphor. Warntafeln werden da jetzt trotzdem aufgestellt.«

      »Waren die heute Vormittag da? Heute Morgen habe ich da niemanden gesehen. Na ja, fast niemanden. Du errätst nie, wem ich übern Weg gelaufen bin.«

      Die Art und Weise, wie Jörg seinem Blick auswich, gefiel Jan nicht.

      »Die sind erst gegen zehn aus Kiel gekommen. Und sag mir nicht, dass du deinen Vater ausgerechnet an der Steilküste getroffen hast! Was wollte der denn da?«

      Verblüfft stellte Jan sein Wasserglas zurück, ohne getrunken zu haben. »Woher weißt du, dass mein Vater in der Gegend ist?«

      »Andrea und Liz haben ihn gestern in Kappeln getroffen. Also Liz, sie hat Andrea gesagt, wer der Mann war, der vor ihr geflüchtet ist.«

      Damit hatte sein Freund ihn komplett abgehängt. »Geflüchtet? Und wieso erzählt Liz mir das nicht? Und was wollte er an der Steilküste?«

      »Keine Ahnung, als Antwort auf jede deiner Fragen. Eine davon habe ich dir übrigens schon gestellt. Gibt es irgendeine logische Verbindung zwischen Phosphor und deinem Vater?«

      »Sie sind beide Gift für die Umwelt«, entfuhr es Jan. »Nein, keine, die einen Sinn ergeben würde.«

      Da Jan ihm bei einem ihrer Treffen von dem gestörten Verhältnis zu seinem Vater erzählt hatte, wunderte es ihn nicht, dass Jörg nicht weiter nachfragte, sondern seufzte.

      »Langsam wird es unübersichtlich«, stellte sein Freund fest und kratzte sich am Kopf.

      »Na ja, einfach kann ja jeder. Hast du mal ein wenig wegen des Bootes oder der Munition generell nachgeforscht?«

      »Ja, kannst du alles vergessen. Das Boot kann überall liegen und dass solche Funde hier ungewöhnlich sind, gerade bei dieser Wetterlage, wussten wir. Einen Markt für solchen Kram gibt es nicht. Jedenfalls habe ich keinen gefunden und Markus hätte mir fast den Kopf abgerissen, als ich ihn danach gefragt habe.« Jans Unschuldsmiene saß wohl nicht besonders gut, denn Jörg stutzte und seufzte erneut. »Lass mich raten: Du hast ihn auch schon gefragt.«

      Jan nickte schmunzelnd. »Was kann ich dafür, wenn du zu spät auf die Idee kommst? Aber mir ist gerade etwas eingefallen. Du könntest bei den Kampfmittelräumern nachfragen, ob theoretisch die Möglichkeit besteht, aus geborgenen Granaten oder Bomben Waffen herzustellen, die man heute noch verwenden kann.«

      Jörgs selbstzufriedene Miene warnte ihn, dass dieses Mal er zu spät dran war.

      »Schon erledigt. Ich bin extra mit Ginger an die Steilküste, weil ich mit den Jungs reden wollte. Und ich hatte Glück, Julian war dabei. Der kennt sich mit dem Kram ganz gut aus und wird gerne als Unterstützung angefordert. Leider änderte das nichts an der Antwort. Julian meinte, dass das unmöglich sei. Das, was man da hochholen könnte, sei viel zu instabil. Das mit dem Boot klang für ihn zwar nach einem merkwürdigen Zufall, aber einen Zusammenhang sieht er nicht. Damit können wir unsere schöne Theorie vergessen.«

      Julian arbeitete fürs LKA als Spezialist für Brände und Sprengstoffe, sodass es Jan nicht weiter überraschte, dass er hinzugezogen worden war, doch die Antwort gefiel ihm nicht. Leider sagte ihm alles, was er über Sprengstoffe wusste, dass der Kieler Experte mit seiner Aussage richtiglag.

      Jan überlegte kurz. »Die Theorie lautet also trotzdem weiterhin, dass die vom Boot aus einem unbekannten Grund dabei waren, so einen Mist zu bergen, um das Zeug zu verkaufen. Dabei ist was schiefgegangen und der Russe vergiftet worden.«

      »Ganz genau. Ohne den toten Russen würde ich sagen, dass du spinnst. Da der nicht wegzudiskutieren ist, stimme ich dir zu«, gab Jörg ihm recht.

      Jan schüttelte den Kopf. »Die Theorie ist gut, aber ich weiß nicht, wie wir da weitermachen können.«

      Jörg verzog den Mund. »Ich auch nicht. Schöner Mist. Ich hatte gehofft, dass du ein Kaninchen aus dem Hut zauberst.«

      »Ich? Wer ist denn hier der Bulle?«

      Jörg winkte lässig ab. »Wer hat sich denn als scheinbar seriöser Landarzt einen Ruf wie eine Mischung aus James Bond und Terminator aufgebaut? Du enttäuschst mich!«

      Sie lachten gleichzeitig los, dann zielte Jan mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf Jörg. »Über den Terminator reden wir noch!«

      Unbeeindruckt sammelte Jörg die leeren Verpackungen ein und stopfte sie in eine Plastiktüte. »Gut, dass Andrea und Ida nicht hier sind. Die hätten mir wieder Vorträge über Müllberge gehalten.«

      »So ganz unrecht haben sie nicht, aber solange Dimitri sein Essen nicht auf unsere Tische beamen kann, fällt mir nichts ein, um das zu vermeiden.«

      »Stimmt und …«, begann Jörg und verstummte. »Die Praxis ist doch noch geschlossen? Da kommt jemand.«

      Diesmal seufzte Jan und drehte sich zum Fenster um. Den Mann, der auf die Eingangstür zueilte, erkannte er erst auf den zweiten Blick. Paul Winkler. Ein ehemaliger Kamerad aus seiner Bundeswehrzeit, aber keiner der Männer, die er besonders geschätzt hatte.

      »Mist«, kommentierte er den unerwarteten Besucher. »Der gehörte mal für ganz kurze Zeit zu meinem Team und hat zum Glück gewechselt, ehe ich ihn rausschmeißen musste. Was will der denn hier?«

      »Phosphor, dein Vater, ein ehemaliger unsympathischer Kamerad …«, überlegte Jörg laut. »Vielleicht sehe ich Zusammenhänge, wo keine sind, aber irgendwie …«

      »Nicht nur das. Gerda hat mir von bösen Gerüchten über mich erzählt und einem Unbekannten, der viele Fragen gestellt hat.«

      Jan seufzte erneut, als es klingelte.

      »Wie gut, dass er nicht weiß, dass das Schloss nur eingeschnappt ist«, zog Jörg ihn auf, während Jan zur Tür ging, um den unerwarteten und ungeliebten Besucher zu begrüßen. Paul einfach draußen stehen zu lassen, brachte er nicht fertig. Leider.

      »Moin, Paul, das ist ja eine Überraschung. Willst du reinkommen? Ein paar Minuten habe ich noch.« Er zwang sich zu einem freundlichen Gesichtsausdruck, um zu überspielen, dass er Einladung und Rausschmiss verband.

      »Gerne. Ich war vielleicht überrascht, als ich gehört habe, dass wir quasi Nachbarn werden.«

      Nachbarn? Die freundliche Miene drohte Jan zu entgleiten. Damit hatte er nicht gerechnet.

      »Na, dann bin ich mal gespannt. Dich hätte ich in dieser abgelegenen, ruhigen Gegend nicht gerade vermutet.« Er führte ihn ins Sprechzimmer und deutete auf Jörg. »Jörg Hansen, ein Freund von mir. Das ist Paul Winkler, wir kennen uns aus meiner Bundeswehrzeit.«

      Die Männer nickten einander zu und taxierten sich gegenseitig.

      »Kaffee?«, bot Jan an.

      Beide nickten.

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