Füße. Stefan Feiler
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Название: Füße

Автор: Stefan Feiler

Издательство: Bookwire

Жанр: Медицина

Серия:

isbn: 9783863712860

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СКАЧАТЬ Muskelgruppe) zur Fußsohle ziehenden Muskeln, welche den Fuß im Sprunggelenk absenken und die Zehen beugen (Plantarflektion). Diese beiden Gruppen liegen auf der Rückseite des Unterschenkels. Von der Außenseite des Unterschenkels ziehen die beiden Muskeln der Wadenbeingruppe (Peroneusmuskeln) um den Außenknöchel herum zum Fußaußenrand (kurzer Peroneusmuskel) und um den Außenrand des Fußes herum an die Sohle bis zum ersten Mittelfußknochen (langer Peroneusmuskel). Diese Muskeln heben den Fußaußenrand an und senken den Innenrand ab.

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      [8] Bewegungsachsen des oberen und unteren Sprunggelenks

      Die genauen Bezeichnungen der Muskeln dieser vier Gruppen können Sie den Tabellen entnehmen. Die Zeichnungen zeigen Ihnen, wie die Kraftlinien verlaufen. So können Sie sich die Muskelwirkung besser vorstellen als in einer reinen Abbildung der Anatomie, bei der sich einige Muskeln überlagern würden.

      Die Tibialis- posterior-Sehne und die Peroneus-longus-Sehne umgreifen am Innen- beziehungsweise Außenrand die Fußwurzel. Sie bilden den sogenannten Steigbügel, der die beiden Fußgewölbe stützt (

Abbildung Kapitel 9). Er verspannt das Längs- und das Quergewölbe muskulär. Das erzeugt in der Fußsohlenmitte einen länglichen Kanal.

      Intrinsische oder „kurze“ Muskeln

      In diesem Kanal liegt ein Teil der intrinsischen oder kurzen Fußmuskulatur, die sich in die Fußsohlen- und Fußrückenmuskulatur aufteilt: Nämlich die kurzen Beuger der zweiten bis vierten Zehe (Musculus flexor digitorum brevis) und der viereckige Fußsohlenmuskel (Musculus quadratus plantae). Letzterer unterstützt die Wirkung des langen Zehenbeugers.

      Die Groß- und die Kleinzehe haben jeweils einen eigenen kurzen Beuger. Zusätzlich besitzen diese beiden Zehen auch noch einen Abspreizmuskel (Abductor). Die große Zehe verfügt sogar noch über einen Anspreizer (Adductor), der bei der Entstehung des Hallux valgus eine gewisse Rolle spielt (

Kapitel 3). Diese Muskelgruppen formen am Fußinnen- und Fußaußenrand eine Art muskulären Großzehen- und Kleinzehenballen, ganz ähnlich wie bei der Hand.

      Die kleinen Muskeln der Mittelfußzwischenräume sorgen durch ihr filigranes Zusammenspiel dafür, dass sich die Zehen in den Grundgelenken stabilisieren und korrekt ausrichten. Sie ermöglichen damit ein balanciertes Zusammenspiel von langen sowie kurzen Streckern und Beugern an den Zehen. Ist dieses Zusammenspiel gestört, kommt es zu Fehlstellungen wie beispielsweise den Hammerzehen (

Kapitel 6).

      Die beiden kurzen Muskeln der Fußrückengruppe, der kurze Großzehenstrecker (Musculus extensor hallucis brevis) und der kurze Zehenstrecker (Musculus extensor digitorum brevis), haben einen flach auslaufenden Muskelbauch, der sich der Kontur des knöchernen Fußrückens anpasst. Der kurze Zehenstrecker bedient aber nur die zweite bis vierte Zehe. Die kleine Zehe hat keinen kurzen Strecker. Die Großzehe verfügt sowohl über einen eigenen langen als auch einen kurzen Streck- und Beugemuskel sowie neben einem Abspreizer sogar noch über einen Anspreizmuskel. Das unterstreicht ihre herausragende biomechanische Bedeutung. Die zweite bis fünfte Zehe müssen sich mit einem gemeinsamen extrinsischen und intrinsischen Muskel für Streckung und Beugung (Ausnahme ist der eigene kleine Beuger der Kleinzehe) begnügen. Die an der Hand vorhandene Sonderstellung des Daumens beim Greifen wurde am Fuß mit dem Großzeh optimal den Anforderungen des Gehens angepasst.

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      [9] Vordere Extensorengruppe (Ansicht von vorne)

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      [10] Oberflächliche hintere Muskelgruppe (Ansicht von hinten mit geradem Fuß)

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      [11] Tiefe hintere Muskelgruppe (Ansicht von hinten mit gebeugtem Fuß)

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      [12] Äußere Wadenbeingruppe (Ansicht von außen seitlich)

      Fußgewölbe

      Bisher haben Sie sehr viel über die Knochen, Gelenke, Bänder und Muskeln erfahren. Nun ist es an der Zeit, mit zwei Mythen aufzuräumen, die noch durch altehrwürdige Orthopädie- und Anatomielehrbücher geistern und leider auch heute noch hier und da falsch abgeschrieben werden.

      Quergewölbe

      Was das Quergewölbe des Fußballens betrifft, hält sich erstens hartnäckig die Auffassung, der Fuß werde eigentlich nach dem Dreipunktprinzip belastet – also an der Ferse sowie am Kleinzehen- und Großzehenballen. Zweitens ist noch oft zu lesen, dass es sich um einen „durchgetretenen Fuß handele, wenn alle Mittelfußköpfchen der Ballenreihe Bodenkontakt haben. Das ist falsch!

      Schweizer Wissenschaftler haben schon lange anhand von Fußdruckmessungen nachgewiesen, dass es ganz normal ist, dass alle Mittelfußköpfchen nebeneinander auf dem Boden aufliegen und auch belastet werden.

      Die eigentliche Querwölbung des Fußes liegt aber ein Stück weiter hinten. Sie wird durch den oben beschriebenen „Steigbügel“ im Bereich der Keilbeine und der Basis der Mittelfußknochen verspannt, aber eben nicht im Bereich der Mittelfußköpfchen.

      Längsgewölbe

      Das Längsgewölbe flacht vom Fußinnenrand zum Außenrand hin ab, so dass eine Art „Halbkuppel“ entsteht. Muskulär wird es vorrangig vom hinteren Schienbeinmuskel (Musculus tibialis posterior) getragen. Zusätzlich ist das Längsgewölbe an der Fußsohle auf drei Etagen durch kräftige Bindegewebsstränge verspannt. Zwischen der Sohlenhaut und den Fußsohlenmuskeln spannt sich die Plantarfaszie. Das ist eine derbe Kollagenfaserschicht, die sich ausgehend vom Fersenknochen flach in Richtung der Gelenkkapseln der Zehengrundgelenke aufspreizt.

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      [13] Fußsohlenmuskeln oberflächlich (Ansicht von unten)

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      [14] Fußsohlenmuskeln tief (Ansicht von unten)

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      [15] Fußsohle Groß- und Kleinzehenballen (Ansicht von unten)

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