Füße. Stefan Feiler
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Füße - Stefan Feiler страница 7

Название: Füße

Автор: Stefan Feiler

Издательство: Bookwire

Жанр: Медицина

Серия:

isbn: 9783863712860

isbn:

СКАЧАТЬ der Ferse nach innen (Inversion) und nach außen (Eversion).

      Zum anderen gehört das Gelenk zwischen Sprungbein und Kahnbein (Talonavikulargelenk) zum Gelenkkomplex des unteren Sprunggelenks. Es wird von unten noch durch das sogenannte Pfannenband verstärkt. Das Gelenk spannt sich vom Fersenbein zum Kahnbein und ist mit Knorpel überzogen. In ihm liegt der vordere Anteil des Sprungbeins (Talushals und Taluskopf) wie in einer Hängematte. Das Gelenk zwischen Fersenbein und Würfelbein (Calcaneocuboidalgelenk) muss funktionell ebenfalls zum unteren Sprunggelenk gerechnet werden. Zusammen mit dem Talonaviculargelenk bildet es die Chopard-Linie. Das untere Sprunggelenk ist verantwortlich für den feinmotorischen Ausgleich von Unebenheiten des Bodens. Zudem ist es ein natürlicher Stoßdämpfer, der die Belastung des Fußes, die beim Aufsetzen durch das Körpergewicht entsteht, durch ein leichtes Einknicken der Ferse abfedert.

      Fußwurzelgelenke

      Die Gelenke zwischen dem Kahnbein und den drei Keilbeinen sind durch eine Vielzahl von Bändern so straff verspannt, dass hier nur eine minimale Beweglichkeit möglich ist. Gleiches gilt für die Lisfranc-Gelenklinie. Gebildet wird sie von den Gelenken zwischen den Keilbeinen und den ersten drei Mittelfußknochen sowie den Gelenken zwischen dem Würfelbein und den äußeren beiden Mittelfußknochen. Eine gewisse Ausnahmestellung nehmen die beiden Gelenke an den Rändern dieser Gelenklinie ein. Das Gelenk zwischen dem ersten und kräftigsten Mittelfußknochen und dem innen liegenden Keilbein (erstes Tarsometatarsalgelenk) ist etwas beweglicher als die Tarsometatarsalgelenke des zweiten bis vierten Strahls. Es spielt eine tragende Rolle bei der Entwicklung des Spreizfußes und des Hallux valgus (

Kapitel 4). Dies ist entwicklungsgeschichtlich zu begründen. Schließlich war dieses Gelenk, als unser Fuß noch ein Greiforgan war, das Sattelgelenk des Daumens, der den anderen Fingern (jetzt Zehen) zangenartig gegenübergestellt werden konnte. Auch der fünfte Mittelfußknochen kann im Gelenk zwischen Fußwurzel und Mittelfuß nach außen abweichen, wenn sich ein Spreizfuß entwickelt. Dann entsteht ein Schneiderballen, eine Schwellung am Außenrand der kleinen Zehe, also das Gegenstück zum Hallux valgus am Fußaußenrand (
Kapitel 6). Das am wenigsten bewegliche Gelenk der Lisfranc-Gelenkreihe ist das zweite Tarsometatarsalgelenk. Es ist gegenüber seinen Nachbargelenken etwas nach hinten versetzt und dadurch kaum noch flexibel.

      Zehengelenke

      Auf Höhe des Fußballens befinden sich die Grundgelenke der Zehen zwischen jeweils einem Mittelfußknochen und dem Grundglied der Zehen (Metatarsophalangealgelenke). Unter diesen Gelenken ist das Großzehengrundgelenk am stärksten ausgebildet. Optisch ist es zwar sehr plump, hat aber die wichtige Funktion, für einen kräftigen Abdruck des Fußes zu sorgen. Es ermöglicht damit die Vorwärtsbewegung und dient als Stabilisator des Fußes bei unebenem oder instabilem Untergrund. Mit Ausnahme der Großzehe, die nur aus Grund- und Endglied mit einem Zwischengelenk besteht, haben alle anderen Zehen zwei Zwischengelenke zwischen ihren drei Knochengliedern.

image

      [7 a] Gelenke des Fußes, Aufsicht

      Die vorrangige Bewegungsrichtung der Zehengrundgelenke und der Zehenzwischengelenke sind die Streckung (Dorsalextension) und die Beugung (Plantarflexion).

      Muskeln und Sehnen

      Unsere Muskeln und Sehnen sind die Motoren und Fäden, über die unser Gehirn die „Marionette“ Mensch bewegt. Dies geschieht mal mehr und mal weniger bewusst. Muskeln können beschleunigen, bremsen, stabilisieren und abfedern. Um diese Vielzahl an Aufgaben zu bewältigen, ist ihre Formenvielfalt riesig. Es gibt kurze und lange Muskeln, flache und bauchige Muskeln; Muskeln, die nur ein Gelenk bewegen, und Muskeln, die gleich ganze Gelenkketten mobilisieren. Wir finden Muskeln mit einem Muskelbauch und Muskeln mit mehreren „Muskelköpfen“ wie der Bizeps-, Trizeps- und Quadrizepsmuskel. Manche Muskeln arbeiten im Team, wie beispielsweise die Adduktorenmuskelgruppe am Oberschenkel oder die Wadenmuskelgruppe.

image

      [7 b] Gelenke des Fußes, Seitenansicht

      Die Sehnen bilden das „Interface“, sozusagen die Schaltstelle zwischen Muskeln und Knochen diesseits und jenseits von Gelenken. Sie bündeln die Kraft eines Muskels, geben ihr eine gezielte Richtung und stellen die Übertragung dieser Kraft auf den Knochen sicher. Dabei gilt die Faustregel: Je kräftiger der Muskel, desto dicker die Sehne. Sehnenscheiden umgeben die Sehnen wie ein Schlauch und ermöglichen so ein nahezu reibungsfreies Gleiten beim Arbeiten.

      Schleimbeutel übernehmen in diesem Funktionskomplex wichtige Aufgaben. Das sind flüssigkeitsgefüllte Kissen, die bei Reizung oder Überlastung auch deutlich anschwellen und sich entzünden können. Sie polstern Sehnen an Knochenvorsprüngen ab, bilden die Verschiebeschicht zwischen sehr oberflächlich gelegenen Sehnen und der Haut und verschieben Muskelgruppen gegeneinander.

      Prinzipiell unterscheiden wir am Fuß extrinsische von intrinsischen Muskeln: Die extrinsischen Muskeln befinden sich „außerhalb“ des Fußes und die intrinsischen „innerhalb“ des Fußes im engeren Sinn. Gemeint ist die Position ihrer Muskelfasern, die zusammengenommen immer jeweils einen Muskel(bauch) bilden. Diese Muskelbäuche sind technisch gesehen vergleichbar mit Zylindern von Motoren: Bereit, sich bei Anspannung zu verkürzen und bei Entspannung wieder zu verlängern.

      Die extrinsischen Muskeln liegen um den Unterschenkel herum verteilt. Lediglich ihre Sehnen überqueren das Niveau des Sprunggelenks, um an verschiedensten Punkten des Fußes anzugreifen. Dort wird dann die Muskelaktivität in Gelenkbewegung umgewandelt. Aufgrund dieses langen Weges der Sehnen bis zu ihrem Wirkort heißen die extrinsischen Muskeln auch „lange Fußmuskeln“. Mit Ausnahme der Achillessehne, die vertikal am Fersenbein befestigt ist, werden die langen oder extrinsischen Muskeln in Höhe des Sprunggelenks aus der Vertikalen des Unterschenkels in die horizontale Ebene des Fußes umgelenkt.

      Die intrinsischen Muskeln des Fußes, die vollständig mit Muskelgewebe und Sehnen unterhalb der Ebene des Sprunggelenks am Fuß selbst positioniert sind, werden auch als „kurze Fußmuskeln“ bezeichnet. Sie sind horizontal ausgerichtet.

      Extrinsische oder „lange“ Muskeln

      Die extrinsische, lange Fußmuskulatur liegt in vier Gruppen um den Unterschenkel verteilt. Ganz allgemein führen alle Muskeln, die hinter der Verbindungslinie zwischen Innen- und Außenknöchelspitze liegen, zu einer Absenkung des Fußes in Richtung Fußboden (Plantarflektion). Diese Linie ist nämlich die Bewegungsachse des oberen Sprunggelenks. Alle Muskeln, die vor dieser Achse am Fuß ziehen, heben ihn dagegen an (Dorsalextension). Und je nachdem, ob ein Muskel dann mehr in Richtung Fußinnen- oder Fußaußenrand gelegen ist, löst er zusätzlich eine Anhebung oder Absenkung des Fußes nach innen oder außen aus (Pronation und Supination). Hier ist die Rotationsachse des unteren Sprunggelenks die maßgebliche Trennlinie.

      Zum einen gibt es die von der Vorderseite des Unterschenkels am Fußrücken ziehenden Muskeln (Extensorengruppe), die den Fuß im Sprunggelenk anheben und die Zehen strecken (Dorsalextension). Gleichzeitig heben diese Muskeln auch den Fußinnenrand an (Supination). Zur Extensorengruppe zählt auch der nicht immer vorhandene dritte Wadenbeinmuskel (Musculus peroneus tertius). Zum anderen gibt es die Gegenspieler СКАЧАТЬ