Hekate. Thomas Lautwein
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Название: Hekate

Автор: Thomas Lautwein

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783944180007

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СКАЧАТЬ legte, sich vor den Seelen der Verstorbenen zu schützen. Der Ort dieser Schattenwelt wird allgemein unter der Erde gedacht. Die Göttin, die diesem Unterweltbereich vorsteht, ist ein Aspekt der Erdgöttin, aber ein eher verborgener, unheimlicher Aspekt, der nicht direkt greifbar ist und das Zwischenreich des Traums, des Todes, des Okkulten, der Hexerei und Magie beherrscht. Dieser Zwischenbereich wird mit der „schwarzen“ Sonne in Verbindung gebracht, die nachts unter der Erde von Westen nach Osten wandert, später wird dieses Reich in den Mond verlegt.

      Sehr treffend resümiert der französische Archäologe Alfred Laumonier 1958 in seiner Studie über die einheimischen Kulte im antiken Karien, der Heimat der Hekate:

      Mein Interesse an dem Thema ist aber kein rein wissenschaftliches. Neben altertumswissenschaftlicher Fachliteratur und antiken Quellen zitiere ich daher auch feministische Literatur „unseriöse“ Autoren aus dem Schattenreich des westlichen Okkultismus (etwa den vielgeschmähten Aleister Crowley), soweit ich das Gefühl habe, dass sie Aspekte beleuchten, die bloße Philologie nicht abdecken kann. Außerdem versucht der zweite Teil dieser Studie, die Gegenwärtigkeit der Göttin aufzuzeigen.

      Ich konnte auch nicht davon absehen, dass ich zehn Jahre in einer tibetisch-buddhistischen Tradition verbracht habe und mit dem buddhistischen Tantrismus in Berührung kam, wobei sich mir immer mehr die Frage stellte, ob es das, was im Osten „Tantra“ heißt, nicht auch einmal im Westen gegeben hat und heute wieder geben könnte. Die verborgenen, lange verschüttet gebliebenen Spuren des westlichen Tantrismus ein Stück weit freizulegen und zu der überfälligen Renaissance des Heidentums in Europa meinen bescheidenen Beitrag zu leisten, ist deswegen ebenfalls Ziel dieser Arbeit.

      Es steht folglich zu befürchten, dass mein Text heillos zwischen Altertumswissenschaft, Buddhismus und Okkultismus, Tantra, Magie und Altertumswissenschaft oszilliert, und ich selber zwischen allen Stühlen sitze. Aber wer sich im Dämmerlicht des Übergangs auf der Kreuzung zwischen den Wegen herumtreibt, hat vielleicht eine Chance, der Enodia, der Wegegöttin, zu begegnen.