TRIXIE. Dean Koontz
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Название: TRIXIE

Автор: Dean Koontz

Издательство: Bookwire

Жанр: Философия

Серия:

isbn: 9783954473267

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СКАЧАТЬ Trixie eintreffen sollte, suchte ich die Baustelle auf, wo gerade ein neues Haus für uns entstand. Der Generalauftragnehmer für das Projekt, Mike Martin, war ein Freund, der während der langen Baujahre für Gerda und mich fast zu einem Bruder wurde. Mike war ein Hüne von circa 1 Meter 95 Größe und wirkte kraft seiner Persönlichkeit sogar noch größer. Er war stämmig und stark, aber sanftmütig – ein Mann der leisen Töne, der gern lachte. Mit seinen fünfzig Jahren hatte er bereits weiße Haare, trug jedoch stets helle Sportschuhe, Jeans und die diskret gemusterten Hawaii-Hemden von Reyn Spooner. Mike war ein charismatischer Mensch, doch zugleich bescheiden, eine Kombination, der ich nur selten in meinem Leben begegnet bin. Und seine Freunde lagen ihm sehr am Herzen.

      Während wir aus dem Bauwagen traten, um uns um irgendein Problem zu kümmern, das meine Anwesenheit auf der Baustelle erforderte, sagte Mike mit besorgter Miene: »Weißt du, mit einem Hund, egal welchem, selbst wenn es einer dieser Hunde vom CCI ist, wird es bei euch nicht mehr so ordentlich zugehen, wie ihr es gern habt. Es wird euch ein bisschen verrückt machen.«

      Bei unseren Freunden haben Gerda und ich den Ruf, ungewöhnlich penibel zu sein. Ich habe das nie ganz verstanden, denn keiner unserer Freunde ist, verglichen mit uns, schlampig oder nachlässig. Mike und seine Frau Edie hatten zwei Hunde und hielten ihr Haus trotzdem makellos sauber und ordentlich. Als Schöpfer exquisiter Hot Rods, modernisierter Oldtimer, war Mike besessen von Details, und das zeigte sich auch auf jedem Quadratmeter der Wohnfläche des Hauses, das er für uns baute.

      Und doch gab er mir in seiner für ihn typischen Anteilnahme zu bedenken, dass jeder Hund als Hausgenosse zwangsläufig viel Unordnung mit sich bringt, und meinte, irgendwann werde mir wohl ein Nervenzusammenbruch drohen.

      Es stimmt ja, dass wir unsere Strümpfe und Socken lieber falten, als sie zusammenzurollen, und unsere Unterwäsche bügeln, dass ich seit Jahren Jeans nur mit Bügelfalte trage, dass ich vor einem festlichen Abendessen ein Maßband dazu nutze, sicherzustellen, dass der Abstand von Gedeck zu Gedeck und bei jedem Bestandteil des Gedecks stets derselbe ist, dass Gerda sich lieber mit Honig überziehen und an einen Pfahl auf einem Ameisenhügel binden lassen würde, als zu Bett zu gehen, wenn noch irgendein benutzter Löffel in der Küchenspüle liegt, dass wir, sollte ein Gast bei uns Wasserflecken an seinem Weinglas entdecken, genauso beschämt wären, als hätte dieser Gast irgendeinen zusammengedrückten Leichnam in unserer großen Abfallpresse entdeckt. Aber nichts davon bedeutet, dass wir unter Ordnungswahn leiden. Es bedeutet lediglich, dass wir uns um solche Dinge kümmern.

      Auf Mikes Befürchtung, wir könnten zu ordnungsliebend sein, um mit einem Golden Retriever zurechtzukommen, reagierte ich mit den Worten: »Dieser Hund ist gut ausgebildet und völlig stubenrein.«

      »Das meine ich ja gar nicht damit«, sagte Mike.

      »Uns ist klar, dass der Hund haart. Wir werden sein Fell jeden Morgen gründlich durchbürsten.«

      »Ich denke dabei auch nicht an Hundehaare.«

      »Er wird jeden Donnerstag zu einem Hundepfleger gehen, wo man ihn baden und auch jede andere Körperpflege mit ihm anstellen wird. Also werde ich niemals selbst auf seine Analdrüsen drücken müssen.«

      »Auch daran denke ich dabei nicht«, meinte Mike. »Obwohl mir ja meistens Analdrüsen in den Sinn kommen, wenn ich an dich denke.«

      »Du bist gefeuert«, gab ich zurück.

      »Das müsste mich ja eigentlich beunruhigen. Aber wer außer mir würde für dich arbeiten wollen?«

      »Vielleicht jemand, der tatsächlich schon mal ein Haus errichtet hat«, antwortete ich.

      Ehe Mike sich zehn Jahre lang den Aufgaben widmete, die Planungen und Bauarbeiten für unser Haus zu übernehmen – einschließlich der vierjährigen Arbeit mit drei Architekten, bevor der dritte schließlich das lieferte, was wir uns wünschten –, war er erst Maurer und dann ein Vertragsunternehmer für den Bau von Swimmingpools gewesen. Unser Haus war das Erste, das er baute, und die beiden Architekten, deren Pläne wir dann nicht verwendeten, versuchten ständig, uns dazu zu bringen, ihm zu kündigen. Das war einer der Gründe dafür, dass Gerda und ich sie ziehen ließen.

      Im Laufe der Jahre haben wir gelernt, dass die wichtigste Eigenschaft eines Menschen seine Persönlichkeit ist. Wenn ein Mensch vom Charakter her aufrichtig ist – was stets Ehr- und Pflichtgefühl und strenge Ansprüche an sich selbst beinhaltet –, wird er oder sie einen niemals enttäuschen. Natürlich spielt auch die berufliche Erfahrung eine Rolle, aber ein erfahrener Hausbauer ohne aufrichtigen Charakter ist wie eine ewige Falltür unter den eigenen Füßen, die nur darauf wartet, dass man sie betritt. Als wir Mike fragten, ob er ein derart komplexes Bauprojekt wie das unsere übernehmen könne, sagte er ohne zu zögern zu, und wir beauftragten ihn voller Vertrauen in ihn damit. Wir haben es niemals bereut.

      Am Morgen vor Trixies Ankunft sagte Mike im Laufe der liebevollen wechselseitigen Neckerei, die typisch für Gerdas und meinen Umgang mit den meisten Freunden ist: »Mit ordentlich meine ich, dass deine Tage nicht mehr so strukturiert verlaufen werden, wie du’s gewöhnt bist. Und du wirst deine Zeit nicht mehr so effizient wie früher nutzen können. Du wirst entdecken, wie es ist, ein ganz normaler Mensch zu sein, nachdem du all diese Jahre über so verdammt anomal warst.«

      »Ich betrachte mich als erfreulich anormal«, erwiderte ich.

      »Tja, da hast du recht«, meinte Mike.

      »Der Hund wird nicht ein Zehntel so viel Chaos in mein Leben bringen, wie du es getan hast«, prognostizierte ich. »Und da man ihn einmal in der Woche baden wird, wird er auch besser riechen als du.«

      »Nun passiert es schon wieder«, gab Mike zurück. »Schon wieder muss ich an Analdrüsen denken.«

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      »Falls diese Hündin irgendetwas falsch macht, wird es nicht an ihr, sondern an euch liegen«

      Linda, eine Computerexpertin und Alleskönnerin, ist schon so lange Gerdas und meine wichtigste Assistentin, dass sie ihr ganzes restliches Leben lang mit Sicherheit Therapie brauchen wird.

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      Andererseits hatte sie, ehe sie zu uns kam, einen Werkvertrag mit dem Bundesstaat Kalifornien und instruierte Bürokraten im Gebrauch der Software, die sie verwendeten. Und im Öffentlichen Dienst des Bundesstaats Kalifornien geht es im Vergleich zum Reich des Ehepaars Koontz so ineffizient und chaotisch zu, dass Linda dieses Reich wie eine Zuflucht vorgekommen sein muss und unser kleiner Winkel der Welt wie ein ruhiger Kurort. 1998 hatte Linda ihr Büro in unserem Haus auf dem Hügel. Elaine, die zu uns gekommen war, nachdem sie aus Altersgründen aus einem Unternehmen ausgeschieden war, arbeitete in einer von uns angemieteten Bürosuite, die in einem Gewerbekomplex namens Newport Center lag.

      Linda und Elaine hatten gefragt, ob sie Trixie kennenlernen dürften, wenn sie bei uns eintraf. Die beiden Frauen waren sowohl unsere Freundinnen als auch unsere Angestellten und sie freuten sich für uns über den Familienzuwachs. (Außerdem suchten sie ständig nach diesem oder jenem Vorwand, ihre Arbeit ruhen zu lassen, und dieser Vorwand war sehr viel einleuchtender, als zum sechzehnten Mal zu behaupten, die geliebte Großmutter oder Tante sei gestorben.)

      Auch Vito und seine Frau Lynn warteten auf Trixies Ankunft. Sie СКАЧАТЬ