TRIXIE. Dean Koontz
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Название: TRIXIE

Автор: Dean Koontz

Издательство: Bookwire

Жанр: Философия

Серия:

isbn: 9783954473267

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СКАЧАТЬ Kopf – das witzige Porträt eines clownesken Hundes, der für jeden Spaß zu haben ist. Dieser offenkundige Freigeist in Trixie!

      Ein Trainer erzählte uns, dass Trixie, als man ihr und ihren Klassenkameraden »Sitz!« beibrachte, das Kommando schneller als alle anderen begriff. Und so boten ihr weitere Lektionen zum selben Befehl die Gelegenheit, Späßchen zu machen.

      Nachdem offenbar alle Hunde den Befehl begriffen hatten, gingen sämtliche Ausbilder ins angrenzende Zimmer und machten die Tür hinter sich zu, so dass kein Mensch mehr in Sichtweite war. Zwischen den Räumen war auf der Seite der Ausbilder ein Sichtfenster in die Wand eingelassen, das aus Perspektive der Hunde im anderen Zimmer wie ein Spiegel wirkte. Auf diese Weise konnten die Trainer ihre Schüler beobachten und feststellen, wie lange jeder Hund den Befehl »Sitz!« befolgte.

      Eine Minute lang verhielten sich alle Hunde vorbildlich. Dann musterte Trixie den Raum, um sich zu vergewissern, dass wirklich kein Mensch zurückgekehrt war, und stand auf. Danach wanderte sie von einem Hund zum anderen und versuchte ihn (oder sie) dazu zu reizen, sich ihrer Rebellion anzuschließen. Als einer der Trainer daraufhin am Türknopf rüttelte, eilte Trixie zurück an ihren Platz und nahm wieder Sitzhaltung ein – so, als hätte sie den Befehl die ganze Zeit über befolgt.

      Bis schließlich alle Hunde den Befehl »Sitz!« gelernt hatten und auch über längere Zeit befolgten, spielte Trixie die Versucherin. Häufig gelang es ihr, ein paar Klassenkameraden zum Aufstehen zu bewegen. Doch wenn jemand am Türknopf rüttelte, raste sie jedes Mal zurück an ihren Platz, setzte sich dort mit hochgereckter Brust und erhobenem Kopf hin und überließ es ihren Kumpels, den Kopf für sie hinzuhalten und Rügen zu kassieren.

      Viele Vorfälle bestätigten, dass Trixie einen Sinn für Humor besaß, der auf außerordentliche Intelligenz schließen ließ. Meine Lieblingsgeschichte spielte sich eines Abends ab, als wir bei unserer Freundin – und Assistentin – Elaine zu Hause zum Abendessen eingeladen waren. Zu jener Zeit waren wir bereits in unser neues Haus eingezogen und hatten unsere Büros im Gewerbezentrum von Newport gekündigt. Elaine und Linda hatten ihre Arbeitsplätze jetzt in unserem Haus und Trixie verbrachte jeden Tag Stunden im Büro der beiden.

      Ich zögere etwas, Elaine deswegen Komplimente zu machen, denn das würde sie als Zeichen von Schwäche auslegen. Wenn man in unserem Umfeld jemandem allzu viele Komplimente macht, weckt das in dieser Person dieselben Raubtierinstinkte, die einen hungrigen Löwen antreiben, wenn er eine humpelnde Gazelle erblickt. Meine freundlichen Worte würden mir nicht nur Spott von all unseren Freunden, die Elaine kennen, einbringen, sondern auch von Elaine selbst. Allerdings muss ich zugeben, dass es genauso viel Spaß machen kann, Zielscheibe solchen Spotts zu sein wie Spott auszuteilen.

      Und nun zu der Geschichte. Elaine ist eine attraktive Dame mit wunderschönen blauen Augen, viel älter, als irgendjemand vermuten würde, sehr viel älter, sogar so alt, dass ich ihr Alter gar nicht einschätzen kann. Und dank ihrer Persönlichkeit gewinnt sie stets sehr viele Freunde, die ihr gegenüber überaus loyal sind. Elaine liebt die Menschen wirklich und interessiert sich ehrlich für das Leben jedes Menschen, dem sie begegnet.

      Als Elaine für uns arbeitete, ging sie jeden Tag zur Post, zur Niederlassung von Federal Express, zum Laden für Bürobedarf und zu zahlreichen anderen Geschäften oder Einrichtungen – teilweise deswegen, weil wir sie so wenig wie möglich im Haus haben wollten, teilweise deswegen, weil wir nie befürchten mussten, sie könnte sich irgendeinem Menschen gegenüber unfreundlich oder ungeduldig verhalten.

      Selbst wenn man nur in geringem Ausmaß als öffentliche Person gilt, ist es äußerst wichtig, dass die Menschen, die im eigenen Auftrag mit der Außenwelt verkehren, von allen, mit denen sie zu tun haben, gemocht und geachtet werden. Noch lange nachdem Elaine ihre Stellung bei uns aus Altersgründen aufgegeben hatte, sogar noch, nachdem wir es schließlich geschafft hatten, die sonderbaren Flecken rings um ihren Schreibtisch auf dem Steinfußboden zu beseitigen, erkundigten sich die Leute überall dort, wo sie Dinge für uns erledigt hatte, nach ihr – immer noch verzaubert von ihrer unerklärlichen, charmanten Ausstrahlung.

      Was Elaines Freundinnen und Freunde besonders fasziniert, ist Folgendes: Jeder Mann, mit dem sie jemals eine kurze Beziehung hatte, eine Beziehung in Betracht zog oder eine Beziehung sogar ohne jedes Rendezvous ablehnte, hielt Verbindung mit ihr und verehrte sie auch weiterhin. Selbst jene Galane, die schon im spanischamerikanischen Krieg gedient hatten und sich nicht einmal mehr den eigenen Namen ins Gedächtnis rufen konnten, erinnerten sich noch lebhaft an Elaine. Elaine hat auch Heiratsanträge abgelehnt, und jene Männer, deren Herzen sie mit einem Lächeln brach, blieben ihre hoffnungsfrohen Bewunderer. Selbst Elaines Zurückweisungen minderten ihre Vernarrtheit nicht.

      Fast hätte es ein Gentleman namens Al geschafft, mit Elaine vor den Traualtar zu treten. Doch letztlich ereilte ihn dasselbe Schicksal wie alle anderen Verehrer. Elaine ließ ihn auf die sanfte Tour fallen. Nun ja, das ist immer noch besser, als wenn ein weibliches Wesen einem männlichen Wesen den Kopf abbeißt (genau das tun die Gottesanbeterinnen nämlich ihren männlichen Gefährten an). Aber weh tut es trotzdem. Doch selbst nachdem Elaine ihren Torpedo Al direkt ins Herz geschossen hatte, schickte er ihr weiterhin Blumen, Süßigkeiten und andere Geschenke, um seine unsterbliche Liebe zu ihr zu bekunden. Er schenkte ihr auch eine Cowboy-Figur, die wenn man sie drückte, Billy Ray Cyrus’ Song Achy Breaky Heart von sich gab. Elaine fand das Geschenk wirklich nett. Allerdings meinten ihre Freunde – nun ja, ihre wenigen Freunde mit Geschmack –, vielleicht habe sie gut daran getan, sich von Al zu trennen und weiterzuziehen, um die letzten verzweifelten romantischen Träume von unzähligen Männern fortgeschrittenen Alters zu zerstören.

      An jenem Abend, als sich die lustige Geschichte ereignete, gab Elaine eine Dinner-Party für Freunde und Nachbarn. Wie immer hatte sie auch Trixie eingeladen, die sie jeden Tag bei der Arbeit sah und manchmal Gassi führte. Jeder, der Trixie kennenlernte, liebte sie, genau wie jeder Elaine liebte – eine Tatsache, die mich oft ins Grübeln brachte, ohne dass ich zu irgendeinem Schluss gelangte, was das zu bedeuten hatte.

      Das Essen wurde jedoch erst um halb elf Uhr abends serviert, da Elaine vergaß, den Backofen einzuschalten, nachdem sie den Braten hineingeschoben hatte. Mehrmals hatte sie besorgt durch das Sichtfenster geblickt, weil das Fleisch nicht anbraten wollte, ehe sie bemerkte, dass der Herd gar nicht eingeschaltet war. Keiner von uns hungrigen Anwesenden fand das sonderlich überraschend. Elaine verbringt manchmal zehn Minuten damit, nach den Autoschlüsseln zu suchen, die sie bereits in der Hand hält. Keine Sorge. Ihre gelegentliche Schusseligkeit ist kein Anzeichen von beginnendem Alzheimer. Leute, die Elaine bereits als Teenager kannten, haben uns erzählt, dass sie schon damals zehn Minuten nach Pferden suchte, die den Planwagen ziehen sollten, obwohl die armen Tiere längst im Geschirr standen und startbereit waren.

      Wenn man um 18 Uhr anfängt, Rotwein zu trinken und davon ausgeht, dass das Abendessen um 19 Uhr 30 serviert wird, es aber erst drei Stunden später als angekündigt aufgetischt wird, ist man in sehr nachsichtiger Stimmung und findet die Köchin genauso reizend, wie es die unzähligen Männer tun, die Elaine wie alte Schuhe ausgemustert hat. Die am Esstisch Versammelten unterhielten sich sehr lebhaft, wenn nicht sogar äußerst lautstark, und die Gespräche waren in Anbetracht der Umstände erstaunlicherweise nicht einmal völlig zusammenhanglos.

      Etwa zur Halbzeit des Essens fragte jemand Elaine, ob sie in jüngster Zeit mal wieder von Al gehört habe. Ehe sie etwas erwidern konnte, war unter dem Tisch die Stimme von Billy Ray Cyrus mit dem Song Achy Breaky Heart zu hören, so als hätte sich Al dort unter dem Tischtuch versteckt.

      Zu Besuch bei Freunden hat Trixie niemals zuvor und niemals danach das Eigentum der Gastgeber zur eigenen Nutzung beschlagnahmt. Doch mit ihrem zeitlich genau passenden musikalischen Beitrag zur Unterhaltung löste sie das größte Gelächter des Abends aus, also kroch sie unter dem Tisch hervor, um den Beifall entgegenzunehmen.

      Klar, jeder Fiffi oder Waldi kann zu dem СКАЧАТЬ