TRIXIE. Dean Koontz
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Название: TRIXIE

Автор: Dean Koontz

Издательство: Bookwire

Жанр: Философия

Серия:

isbn: 9783954473267

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СКАЧАТЬ Hund damit unter den Esstisch zurückzieht. Aber Trixie hatte sich auf die Hinterbeine gestellt, um die Figur von einem Regalbrett zu zerren, an das sie kaum heranreichte. Und statt sofort darauf herumzukauen und damit das Audio auszulösen, hatte sie die Figur erst stillschweigend unter den Tisch mitgenommen, ohne dass jemand sie dabei beobachtet hatte. Doch dass sie genau in dem Moment zubiss, als jemand Elaine nach Al fragte …

      Nun ja, ich will ja nicht so weit gehen zu behaupten, diese verblüffende Hündin habe gewusst, dass der Cowboy ein Geschenk von Al an Elaine war, und dann den Augenblick abgewartet, bis Als Name fiel. Und sie kann auch nicht geahnt haben, dass alle Anwesenden ihren musikalischen Beitrag zum Abend umwerfend komisch finden würden. Mit einer solchen Unterstellung hätte ich zweifelsohne die Aufmerksamkeit der Sozialfürsorge für unbelehrbare Mystiker oder die eines anderen Amtes auf mich gezogen, und dann hätte man mich zu meinem eigenen Besten sicher wegsperren wollen. Aber wie so viele Erlebnisse mit Trixie war dieser Vorfall während der Dinner-Party eine zauberhafte und zugleich etwas unheimliche Episode.

      Trixie war wirklich ein Clown, und wenn sie nicht gerade unter einem Tisch lag und auf Gelächter wartete, beflügelte auch anderes Mobiliar ihren Humor. Wandtischchen, Kommoden, Schränkchen: Jedes Möbelstück auf kurzen Beinen faszinierte sie. Dann baute sie sich stets mit gesenktem Kopf davor auf und schnüffelte in dem schmalen Spalt zwischen Möbel und Fußboden herum. Sie war dabei so eifrig bei der Sache, als wollte sie uns mitteilen, sie habe ein Kriechtier in die Enge getrieben, das wir uns unbedingt anschauen müssten. Wenn wir ihrem Hinweis nicht unverzüglich nachgingen, legte sie sich hin und angelte mit der Pfote nach dem, was sich unter dem Möbel versteckt haben mochte (oder auch nicht). Doch wenn wir uns dann wirklich argwöhnisch auf Hände und Füße niederließen, um unter das jeweilige Möbelstück zu spähen und Ausschau nach der Maus oder anderem Getier zu halten, konnten wir niemals irgendetwas entdecken. Und dabei grinste uns Trixie so an, dass ich hätte schwören können, es sei ihr Triumph angesichts eines gelungenen Streichs. Immer wieder fielen wir darauf herein. Und als wir uns weigerten, uns weiterhin von ihr hereinlegen zu lassen, sahen wir, dass sie diesen Streich auch anderen Leuten spielte.

      Im Harbor Ridge House lief tatsächlich einmal eine Maus in dem ersten von drei Stockwerken herum. In der Küche reihte ich mehrere Mausefallen auf einem Kartondeckel auf, den ich ins Erdgeschoss tragen wollte und stattete eine nach der anderen mit dem Köder von Käsebrocken aus. Trixie stand neben mir am Küchentresen – nicht nur, weil sie sich für mein Tun interessierte, sondern auch, weil das Käsearoma sie anzog. Fünf Mal hintereinander sprangen Fallen, die ich vorsichtig niedersetzen wollte, mit einem lauten Knallen wieder auf und schossen durch die Luft. Trixie zuckte zwar zusammen, hatte jedoch nicht solche Angst, dass sie die Flucht ergriffen hätte. Freudig schnappte sie sich die Käsebrocken, die aus den aufgesprungenen Fallen zu Boden fielen.

      Ehrlich gesagt darf man mich eigentlich nicht näher an Mausefallen als an Atombomben heranlassen. Zum Mechaniker tauge ich genauso wenig wie zum Vogelimitator.

      Nachdem ich die Mausefallen ins Erdgeschoss getragen und dort aufgebaut hatte, merkte ich, dass ich vier oder fünf weitere Fallen brauchte. Wenn ich auf das Töten einer Maus aus bin, vertraue ich nämlich nicht auf das Lockmittel Käse. Es könnte ja sein, dass sich die Maus vor Käse geradezu ekelt. Deshalb verteile ich in jedem Winkel so viele Fallen, dass das kleine Biest zwangsläufig in einen tödlichen Mechanismus hineinstolpert, sobald sie sich erst einmal aus ihrem Versteck wagt.

      Nachdem ich in die Küche zurückgekehrt war, wo Trixie auf mich wartete, stellte ich also fünf weitere Fallen auf den Kartondeckel. Trixie sah meinem Treiben mit ernster Miene zu. Doch statt auf weiteren Käse aus aufspringenden Fallen zu warten, gab sie ein leises, kehliges Knurren von sich, so als wäre sie beunruhigt, und zog sich, rückwärts gehend und mit eingeklemmten Schwanz, von mir zurück, und zwar weiter und weiter – zunächst ins offene Wohnzimmer, doch stets so, dass sie in meinem Blickfeld blieb. Schließlich erreichte sie, immer noch rückwärts gehend, das Ende des angrenzenden Zimmers, fast vierzehn Meter von ihrem Ausgangspunkt in der Küche entfernt. Dort angelangt, schnaufte sie mehrmals leise in einer Weise auf, die einem Lachen so ähnelte, wie ein Hund meiner Vorstellung nach überhaupt ein Lachen hervorbringen kann. Außerdem begann sie nun mit dem Schwanz zu wedeln und grinste mich an.

      So sicher, wie ich überhaupt irgendetwas weiß, weiß ich, dass Trixie sich über mich lustig machte, vor allem über meine mangelnden mechanischen Fähigkeiten, die zum Aufspringen der Mausefallen geführt hatten. Es war so, als wollte sie mir mitteilen: Ich weiß den heruntergefallenen Käse ja wirklich zu schätzen, Dad, aber ich möchte auch am Leben bleiben, deshalb verschwinde ich lieber aus der Todeszone.

      G. K. Chesterton – er hatte zwei Hunde, Winkle und Doodle – schrieb eine ganze Menge über die Bedeutung des Lachens für ein erfülltes Leben. Und über die Rolle des Lachens in einer Ehe sagte er: »Ein Mann und eine Frau können nicht zusammenleben, ohne einander gegenüber eine Art ständiger Witzelei an den Tag zu legen. Jeder der beiden hat nämlich entdeckt, dass der andere nicht nur ein Narr ist, sondern ein wirklich großer Narr.«

      Hunde lieben es, den Narren zu spielen, und als Teil der Familie sind sie durchaus fähig, auch den Narren in uns zu erkennen und das hin und wieder mit einem eigenen Scherz zu feiern.

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      Ihr großes Geschäft verrichtet sie auf Kommando, aber nicht an irgendeinem beliebigen Ort

      Während unserer ersten Tage mit Trixie merkten wir, dass ihr persönliches Tao – ihr Kodex tugendhaften Verhaltens, nach dem sie lebte – das Verbot beinhaltete, ihr großes Geschäft auf unserem Grundstück zu verrichten. Zwar pinkelte sie auf unseren Rasen, weigerte sich jedoch, das nicht so angenehme Geschäft innerhalb der Grenzen unserer Domäne hinter sich zu bringen. Trixie hat acht Jahre, neun Monate und fünf Tage mit uns zusammengelebt, und nicht ein einziges Mal hat sie in dieser Zeit diese selbst auferlegte Regel verletzt, die nicht zu ihrer Ausbildung gehört hatte.

      Als Teil ihres ausgezeichneten Trainings lernen die Assistenzhunde auch, auf den sogenannten Toiletten-Befehl zu hören. Wenn man dieses Wort ausspricht, machen sie erst ihr kleines Geschäft und danach, falls nötig, das größere, und zwar mit fast ebensolcher Zuverlässigkeit, wie sie sich auf Kommando hinsetzen oder hinlegen.

      In Anbetracht der vielen Aufgaben, die diese Hunde übernehmen können, wunderte es mich eine Weile, dass mit dem CCI nicht vertraute Menschen am meisten über das Kommando zur Blasen- und Darmentleerung staunen. »Das ist wirklich verblüffend!«, sagen sie dann und fragen als Nächstes: »Aber wie kommt man überhaupt auf die Idee, einem Hund so etwas beizubringen?«

      Die Antwort lautet: Ein Mensch, der in einem Rollstuhl sitzt, kann seinen Hund nicht einfach nach Lust und Laune des Tiers nach draußen begleiten. Für einen solchen Menschen ist es hilfreich, wenn der Hund nach einem stets eingehaltenen Stundenplan gefüttert wird, der einen täglich gleich bleibenden Rhythmus für den Stuhlgang und die Blasenentleerung nach sich zieht. Noch besser ist es, wenn der oder die Behinderte einen Befehl aussprechen kann, der den Hund dazu ermutigt, seine Geschäfte prompt zu erledigen, denn das erspart das Warten darauf, dass der Hund nach langem Herumwandern endlich den besten Fleck dafür gefunden hat.

      Trixie brauchte ihre »Toiletten«-Ausflüge nach dem Frühstück zwischen elf und zwölf Uhr vormittags, nach ihrer Mittagsmahlzeit um halb vier Uhr nachmittags und noch einmal abends, kurz bevor sie sich in ihr Hundebett legte. Nachts konnte sie, wenn nötig, bis zu zwölf Stunden ohne eine Exkursion in die Natur durchhalten.

      Da wir jeden Vormittag eine Stunde mit ihr spazieren gingen und nachmittags eine halbe Stunde, mussten wir nicht СКАЧАТЬ