Название: Das weibliche Genie. Hannah Arendt
Автор: Julia Kristeva
Издательство: Bookwire
Жанр: Философия
isbn: 9783863935665
isbn:
28Brief Nr. 42 vom 9. Juli 1946, ebd., S. 84
29Brief Nr. 297 vom 1. November 1961, ebd., S. 494
30Dokument 47, in: Hannah Arendt, Martin Heidegger, a. a. O., S. 74
31Dokument 55, ebd., S. 89-90
32Ebd., S. 90
33Dokument 57, ebd., S. 95
34Brief vom 28. Oktober 1960, Dokument 89, ebd., S. 149
35Ebd., S. 319
36»Heidegger sagt, ganz stolz: ›Die Leute sagen, der Heidegger ist ein Fuchs.‹ Dies ist die wahre Geschichte von dem Fuchs Heidegger: / Es war einmal ein Fuchs, dem gebrach es so an Schläue, daß er nicht nur in Fallen ständig geriet, sondern den Unterschied zwischen einer Falle und einer nicht-Falle nicht wahrnehmen konnte. […] Er baute sich eine Falle als Fuchsbau, setzte sich in sie, gab sie für einen normalen Bau aus (nicht aus Schläue, sondern weil er schon immer die Fallen der anderen für deren Baue gehalten hatte), beschloß aber, auf seine Weise schlau zu werden und seine selbst verfertigte Falle, die nur für ihn paßte, zur Falle für andere auszugestalten. Dies zeugte wieder von großer Unkenntnis des Fallenwesens: in seine Falle konnte niemand recht rein, weil er ja selbst drin saß. […] Also verfiel unser Fuchs auf den Einfall, seine Falle schönstens auszuschmücken und überall klare Zeichen zu befestigen, die ganz deutlich sagten: kommt alle her, hier ist eine Falle, die schönste Falle der Welt. […] Wollte man ihn im Bau, wo er zu Hause war, besuchen, mußte man in seine Falle gehen. Aus der freilich konnte jeder herausspazieren außer ihm selbst. Sie war ihm wort-wörtlich auf den Leib geschnitten. Der fallen-bewohnende Fuchs aber sagte stolz: So viele gehen in meine Falle, ich bin der beste aller Füchse geworden. Und auch daran war etwas Wahres: niemand kennt das Fallenwesen besser, als wer zeitlebens in einer Falle sitzt.« (Dokument A 5 des Denktagebuches von Hannah Arendt, August oder September 1953, in: Hannah Arendt, Martin Heidegger, a. a. O., S. 382-383)
37Hannah Arendt, Rahel Varnhagen – Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik, München, Zürich 1990
38Hannah Arendt, Vom Leben des Geistes. Das Denken. Das Wollen, hg. v. Mary McCarthy, München, Zürich 1998, S. 29-30
39Hannah Arendt, »Rosa Luxemburg«, in: dies., Menschen in finsteren Zeiten, a. a. O., S. 63-64
40Hannah Arendt, Heinrich Blücher, Briefe 1936 bis 1968, hg. v. Lotte Köhler, München, Zürich 1999
41Brief von Hannah Arendt an Heinrich Blücher vom 18. September 1937, in: ebd., S. 83
42Brief von Heinrich Blücher an Hannah Arendt vom 19. September 1937, ebd., S. 84-85
43Brief von Heinrich Blücher an Hannah Arendt vom 12. August 1936, ebd., S. 44
44Brief von Hannah Arendt an Heinrich Blücher vom 18. September 1937, ebd., S. 83
45Brief von Heinrich Blücher an Hannah Arendt vom 4. August 1941, ebd., S. 130
46Brief von Heinrich Blücher an Hannah Arendt vom 31. Oktober 1939, ebd., S. 99
47Brief von Heinrich Blücher an Hannah Arendt vom 4. Dezember 1939, ebd., S. 106
48Brief von Hannah Arendt an Heinrich Blücher vom 8. Februar 1950, ebd., S. 208
49Brief von Hannah Arendt an Heinrich Blücher vom 25. Mai 1958, ebd., S. 471
50Brief von Heinrich Blücher an Hannah Arendt vom 15. Dezember 1949, ebd., S. 176-177
51Hannah Arendt, Vom Leben des Geistes, a. a. O., S. 207
52Vgl. Sylvie Courtine-Denamy, a. a. O., S. 19
53Hannah Arendt, »Was bleibt ist die Muttersprache«, a. a. O., S. 44
54Ebd., S. 46
55Ebd., S. 62. Vgl. auch Liliane Weissberg (Hg.), Rahel Varnhagen. The Life of a Jewess, by Hannah Arendt, Baltimore (John Hopkins UP), S. 25
56Hannah Arendt, »Was bleibt ist die Muttersprache«, a. a. O., S. 46-47
57Julia Kristeva interpretiert hier vom französischen comprendre – verstehen aus, das sich auch als com-prendre – mit-nehmen deuten läßt. Wir versuchen, es im Deutschen nachvollziehbar zu machen. (Anm. d. Übers.)
58Im Laufe der Kontroverse anläßlich der Reportage über den Eichmann-Prozeß beschwert sich Arendt über ihre Kritiker der Zeitschrift Aufbau: »…denn der ›Aufbau‹ hat mich unter anderem auch dessen beschuldigt, was die Freudianer den Penisneid nennen.« Vgl. Brief Nr. 356 an Gertrud Jaspers vom 12. August 1964, in: Hannah Arendt, Karl Jaspers, a. a. O., S. 598. Die Auseinandersetzung, obschon »erheiternd« (ebd.), traf sie an einem empfindlichen Punkt.
2. Lieben nach Augustin
Hannah Arendt verteidigt ihre Doktorarbeit Der Liebesbegriff bei Augustin am 28. November 1928. Das reservierte Gutachten ihres Doktorvaters Karl Jaspers bestätigt, daß die Studentin fähig ist, das Wesentliche hervorzuheben, aber sie »hat nicht etwa Alles, was Augustin über Liebe sagte, zusammengetragen; […] Beim Zitieren sind hier auch einige Malheurs passiert […] Die Methode ist als sachliches Verstehen zugleich gewaltsam […] gibt letzthin wohl das Nichtgesagte: durch philosophisches Arbeiten an der Sache möchte sich die Verfasserin ihre Freiheit zu christlichen Möglichkeiten rechtfertigen, die sie zugleich anziehen. […] kann die übrigens von positivem Gehalt ausgezeichnete und eindrucksvolle Arbeit leider nicht mit der besten Note zensiert werden. Daher: II – I.«59 In der Tat schätzt Arendt offensichtlich mehr den Philosophen als den Theologen Augustin. Die drei Teile ihrer Arbeit (Amor qua appetitus – die Liebe als Begehren; Creator-creatura – das Verhältnis Schöpfer – Schöpfung; Vita socialis – das Leben in der Gesellschaft) sind entsprechend den Auffassungen von Jaspers angeordnet: Arendt sucht nach einer impliziten Systematik im Werk, selbst wenn diese den religiösen Absichten Augustins fremd ist, jedoch ohne ihn in ein System einspannen zu wollen; auch ist das Vokabular Heideggers hier bereits präsent. Die Theologen sind verwirrt, enttäuscht. Jahre später schreibt Arendt an Jaspers, daß sie überrascht ist, sich in dieser weit zurückliegenden Arbeit wiederzuerkennen.60 In der Tat befragt diese erste abstrakte, rein philosophische Forschung – im Zentrum der transzendentalen Beziehung, der christlichen Liebe – die plurale Bindung, die Menschen in der Welt zueinander in Beziehung setzt. Das Programm eines kommenden Werkes ist bereits vorgezeichnet: Das Thema des Lebens, vermittelt durch jenes der Liebe, strukturiert diese einleitende Arbeit und erlaubt uns, Augustin mit Arendt im Lichte ihres späteren Denkens zu lesen.
Zahlreiche Begriffe deklinieren den Liebesbegriff bei Augustin: Liebe, Begehren (mit seinen beiden Varianten appetitus und libido), Mitgefühl, Begierde, die nach Arendt eine wahrhaftige »Konstellation der Liebe« bilden, wobei sie entwickelt, daß die tragende Welle dieser Vielfalt das Begehren ist: »Der appetitus also ist die Grundstruktur des Seienden, das sich selbst nicht hat, das in der Gefahr steht, sich selbst zu verlieren.«61 Die vielfältigen Formen der Liebe unterscheiden sich allein СКАЧАТЬ