Dr. Sonntag Box 3 – Arztroman. Peik Volmer
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Название: Dr. Sonntag Box 3 – Arztroman

Автор: Peik Volmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Sonntag Box

isbn: 9783740970581

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СКАЧАТЬ »Du zitterst so!«

      »Das muss die Vorfreude sein!«

      Es hörte sich ein wenig angeberisch an. Er hielt sie ihm Arm und machte sich an ihrer Bluse zu schaffen. Gott sei Dank musste er sich nicht mit dem Verschluss ihres Büstenhalters herumplagen – der Einfachheit halber trug sie keinen. Liebevoll streichelte er ihre Brüste. Das Stöhnen, das plötzlich zu hören war, interpretierte die Krankenschwester zunächst als Ausdruck sexueller Erregung, bis sie bemerkte, dass ihr feuriger Liebhaber in sich zusammengesunken war. Sie schubste ihn von sich herunter und wuchtete ihn auf den Rücken.

      »Tassilo? TASSILO!«

      Er röchelte und rang nach Luft.

      »Mein Herz«, keuchte er und rang nach Luft.

      Maria sprang auf und wählte 112 auf ihrem Handy …

      Aglajas Entscheidung

      Im Anschluss an den Termin bei Professor Antretter begaben sich die Damen nach Hause, wo Hatice sich auf Anweisung des Gynäkologen hinlegte. Der Duft im Treppenhaus verriet den beiden, dass irgendjemand in ihrer Küche etwas Leckeres zubereitete.

      »Hallo, Schwiegermama«, neckte Veronika die Köchin. »Hmm, das duftet ja wie verrückt!«

      Ayse hatte bereits den Tisch gedeckt und belud die Teller.

      »Hat es geklappt, mit der Schwangerschaft?«, fragte sie ihre Tochter auf Türkisch.

      »Die Chancen sind gut, sogar einige Prozent höher als nach der herkömmlichen Methode«, antwortete diese. »Trotzdem sagte Professor Antretter, dass man die Insemination vielleicht einige Male wiederholen muss. – Wo ist der Reis?«

      »Na so was! Der steht noch in der Küche! Ich hole ihn rasch!«

      »Was hat deine Mama gefragt?«, wollte Veronika wissen.

      »Nur, ob es funktioniert hat. Ich habe ihr gesagt, dass man einfach entspannt abwarten muss.«

      »Ich freue mich schon auf unser Kind, Hatice!«

      Ayse Yildirim kehrte mit einer großen Schüssel aus der Küche zurück. Sie war zufrieden.

      Endlich musste sie sich keine Sorgen mehr machen, wegen eines Enkelkindes. Und wer weiß? Vielleicht konnte man die ganze Sache sogar wiederholen? Sie hatte sich immer einen ganzen Stall voller Enkelkinder gewünscht. Jetzt musste sie nur darauf achten, dass Hatice sich gesund ernährte. Und sich körperlich nicht belastete.

      Ihre Enkelkinder würden bestimmt richtige Doktoren. Oder Anwälte.

      Und alle, die jetzt die Augen verdreht hatten, weil ihre Tochter mit einer Frau zusammenlebte, würden vor Neid zerspringen.

      *

      Chris und Philipp fuhren direkt in die Schule. Einige Eltern waren bereits eingetroffen und dekorierten im Schulhof die Lampions, stellten eine Musikanlage sowie Biertische und Bänke auf. Ein mit farbigem Zellstoff bedeckter Tapeziertisch diente als Buffet.

      Das Fest stellte sich als Erfolg heraus, auch wenn die veganen Eltern mit gegrilltem Tofu und einer Mousse au Chocolat auf Avocado-Basis nur vereinzelt punkten konnten.

      »Sie können sagen, was Sie wollen,« erklärte einer der Väter, der gerade neue Nackensteaks auf dem Grill für die Fleischesser auslegte, »aber nichts geht über eine Bratwurst oder ein Steak!«

      »Sehen Sie, das ist eben eine von verschiedenen Möglichkeiten, sich zu ernähren.«

      »Das Leben ist eben bunt und verschieden«, lachte der Vater. »Sie haben sich ja auch für eine andere Form des Zusammenlebens entschieden!«

      »Das ist nicht ganz korrekt«, erwiderte Philipp. »Schauen Sie, man kann sich aussuchen, ob man sich vegan, ­vegetarisch oder normal ernährt. ­Welcher politischen Partei man nahesteht, oder welche Religion man ausüben möchte. Die sexuelle Orientierung ist angeboren, wie die Augenfarbe oder andere genetische Dispositionen. Dem kann man nicht entgehen. Und warum sollte man auch. Man nimmt ja niemandem etwas weg, oder?«

      Dem konnte der Mann nur zustimmen.

      *

      Felix Antretter fuhr nach dem Termin umgehend in die Praxis des HNO-Kollegen, der Aglajas Tumor operieren wollte.

      Seine zukünftige Frau wartete schon auf ihn.

      »Unbedingt, Herr Kollege. Es gibt natürlich gutartige Tumoren, aber die Sonografie und der Palpationsbefund weisen darauf hin, dass es sich hier durchaus auch um einen malignen Befund handeln könnte. Ihre Gattin hat mir schon gesagt, dass sie Angst vor der Narbe hat. Ich habe versucht, sie zu trösten, aber sie scheint mir nicht recht glauben zu wollen, dass sie Ihnen mit einer kleinen Narbe und lebendig vermutlich lieber ist als makellos schön und tot!«

      »Ich habe schon mit Menschen- und Engelszungen geredet, Herr Kollege. Glauben Sie mir. Ich wundere mich ja selbst, gerade weil auch Aglajas geschiedener Mann Mediziner ist. Sie müsste es besser wissen, nicht?«

      »Unbedingt. Frau Antretter …«

      »Noch heiße ich Tauber!«

      »Na schön, Frau Tauber, also ich kann Ihnen etwas Privates von mir verraten, in der Hoffnung, dass es Ihnen hilft. Meine Frau ist sieben Jahre jünger als ich. Als wir heirateten, war sie Mitte zwanzig, ein fesches, junges Mädchen. Die schönste und begehrteste junge Frau im Dorf. Die Verehrer standen Schlange. Ich rechnete mir keine Chancen aus, aber anlässlich eines Festes kamen wir zusammen, und von da an waren wir unzertrennlich.

      Das ist nun über zwanzig Jahre her. Vor vier Jahren erkrankte sie an Morbus Crohn, und zwar so schwer, dass sie einen künstlichen Darmausgang benötigte. Sie hatte viel Kortison nehmen müssen, sodass sie total aufgeschwemmt war. Und wissen Sie was, Frau Tauber? Wenn ich sie anschaue, dann sehe ich immer noch die hübsche junge Frau, die ich vor mehr als einem Vierteljahrhundert für mich erobern und vor den Traualtar zerren konnte.

      Wir bleiben nicht für immer jung, drahtig und faltenfrei. Wir altern und werden unansehnlich, krank, hässlich. Allerdings nur in den Augen derer, die uns nicht kannten, als wir noch jung waren. In den Augen der Menschen, die uns lieben, bleiben wir lebendig, schlank, schön, und ewig jung.«

      Aglaja schaute Felix an.

      »Ich habe es dir gesagt, Aglaja. Es wäre schön, wenn du etwas mehr Vertrauen zu mir hättest.«

      »Geben Sie mir bitte einen Termin, Herr Doktor. Ich möchte den Eingriff durchführen lassen.«

      »Eine gute und richtige Entscheidung, Frau Tauber. Wir sollten noch ein paar Tage abwarten, bis die Spuren des Facelifts abgeklungen sind. Ich rechne da mit vierzehn Tagen. Wie sieht es aus, Herr Antretter – soll ich den Eingriff in Ihrem Hause durchführen? Dann hätten Sie die Liebste in Ihrer Nähe, und auch Sie, gnädige Frau, wären nicht so allein!«

      »Es könnte allerdings auch sein, dass ich eher unliebsamen Besuch aushalten muss. Auch mein Ex-Mann arbeitet in der Klinik St. Bernhard. – Aber das ist egal, meine Herren. Ich denke, an deiner Seite bin ich stark genug, Felix. Ich danke dir dafür, dass du hörst, was ich meine, auch wenn ich es gar nicht ausgesprochen habe!«

      Erkenntnisse

      Corinna СКАЧАТЬ