STARS AND STRIPES (Black Stiletto 3). Raymond Benson
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Название: STARS AND STRIPES (Black Stiletto 3)

Автор: Raymond Benson

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Black Stiletto

isbn: 9783958354470

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СКАЧАТЬ Der Motor des Wagens lief unterdessen weiter. Auspuffgase stiegen hinten aus dem Fahrzeug und erzeugten einen dicken, grauen Nebel, der die Straße füllte.

      Es wurde von Minute zu Minute kälter, und ich erinnere mich noch, wie ich bei mir dachte, dass sich der Kerl im Restaurant besser beeilen sollte, damit ich nach Hause gehen und mir eine heiße Schokolade machen konnte.

      Und dann hörte ich die vier Schüsse, gefolgt vom Schrei einer Frau.

      Ich zögerte keine Sekunde. Blindlings rannte ich über Straße, umrundete das Auto im Leerlauf und stürmte durch die Tür, die er ältere Mann unverschlossen gelassen hatte. Ich betrat ein kleines Restaurant, wo sich mir ein schrecklicher Anblick bot. Der alte Mann lag zwischen zwei Tischen auf dem Rücken. Auf seinem weißen Hemd prangten zwei schwarz-rote Einschusslöcher und Blut lief ihm über die Brust. Ein anderer Chinese, ebenfalls grauhaarig, hing zusammengesunken über einem der Tische. Auch er war erschossen worden.

      Der Beifahrer aus dem Auto wirkte aus der Nähe jünger. Er schien eher Anfang Zwanzig zu sein. Seine Pistole hielt er auf eine verängstigte Frau und einen Jungen im Teenageralter gerichtet. Beide ebenfalls Chinesen. Angsterfüllt klammerten sich die beiden aneinander. Die Frau weinte und stammelte etwas in ihrer Sprache. Es war eindeutig, dass der Gangster auch sie erschießen wollte.

      Der Schütze bemerkte mich und schwenkte die Waffe in meine Richtung. Ich reagierte sofort mit einem Yoko-Geri – einem Seitwärtstritt – und entwaffnete meinen Gegner. Das überraschte ihn, und ich gab ihm nicht die Gelegenheit, zu reagieren. Ich trat auf ihn zu, um ihm einen schallenden Schlag gegen den Kiefer zu verpassen. Sein Kopf schnellte als Reaktion darauf zurück, aber er fiel nicht nach hinten um. Ich wechselte sofort meine Angriffstechnik und holte mit der Linken zu einem Schlag aus, doch er wehrte ihn geschickt mit einem Harai-Te ab, einer schwungvollen Handbewegung, die meine Attacke kraftvoll zur Seite ablenkte. Noch bevor ich wirklich verstand, was soeben passiert war, spürte ich einen gewaltigen Schmerz in meiner Magengrube. Er hatte mich getreten! Und dann, während ich noch dabei war, mich zusammenzukrümmen, ließ er drei schnelle und harte Hiebe auf mein Gesicht niederprasseln. Eine Schlagabfolge, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Unnötig zu erwähnen, dass ich davon zu Boden ging.

      Die Frau schrie nun noch lauter.

      Der bewaffnete Killer wollte hinausstürmen, doch dazu musste er an mir vorbei. Ich war noch so geistesgegenwärtig, mein Bein in die Höhe zu reißen, als er über mich sprang. Er stolperte, krachte in einen Tisch und riss die Tischdecke und Gewürze hinunter.

      Dann hatten wir auch schon Gesellschaft bekommen – der Fahrer des Wagens hatte das Restaurant betreten. Auch bei ihm handelte es sich um einen jungen Chinesen. Während sein Kumpel sich aufrappelte, hielt dieser direkt auf mich zu. Ich rollte mich ab und sprang auf die Beine, als er mich auch schon mit Martial-Arts-Techniken traktierte, die unvorstellbar für mich waren. Liebes Tagebuch, ich hatte einen schwarzen Gürtel in Karate und Judo erlangt, aber diese beiden Kerle hatten etwas ganz anderes auf dem Kasten. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, muss es wohl der Unterschied zwischen chinesischer und japanischer Martial-Arts gewesen sein. Doch was immer es auch war – ich war ihnen unterlegen.

      Aber ich hielt mich wacker. Die nächsten dreißig Sekunden bestanden aus einem Hagel von Abwehrschlägen, Frontal- und Seitwärtstritten und meinen Halbmond-Kicks, von denen einer den zweiten Mann schließlich auf die Bretter schickte. Judo-Würfe waren unmöglich, dafür kam ich einfach nicht nahe genug an meine Gegner heran. Sie besaßen die Fähigkeit, mich immer wieder mit schnellen Schlägen und Tritten einzudecken, und es tat verdammt weh. Ich tat mein Bestes, ihre Manöver vorauszuahnen, wie es Soichiro mir beigebracht hatte, doch kaum etwas davon funktionierte. Es schien, als wäre ihre Technik eigens dafür entwickelt worden, es mit meiner aufnehmen zu können. Die beiden Männer bewegten sich ungeheuer schnell und setzten dabei ihren gesamten Körper aufs Akrobatischste dafür ein, mit ihren Fäusten, Handflächen und Füßen schmerzhafte Treffer landen zu können.

      Es dauerte nicht lange, bis sie mich gegen eine Wand getrieben hatten. Ich gab alles, um mich zu verteidigen, aber ich verlor. Erst jetzt hatte ich Gelegenheit, sie mir etwas genauer anzusehen. Die Wange des Schützen, links von mir, war mit Pockennarben übersät, und von seinem linken Mundwinkel zog sich eine Narbe über sein Kinn. Der andere Kerl war unscheinbarer, aber ich bemerkte, dass er im Gegensatz zu den meisten Chinesen blaue anstatt brauner Augen besaß.

      Sehr viel mehr Schläge konnte ich nicht mehr einstecken, also griff ich nach meinem letzten Strohhalm – ich zog mein Stiletto und streckte ihnen die Spitze entgegen. Nun arbeiteten beide Männer als Team zusammen. Pockengesicht deutete einen Tritt an, also bereitete ich mich darauf vor, diesen abzuwehren, aber es war Blauauge, der tatsächlich nach mir trat, was ich nicht kommen sah. Sein Tritt schlug mir das Messer aus der Hand und ließ es durch den Raum segeln. Dann holte Pockengesicht zu einem Tritt aus, der dem Ushiro-Geri ähnelte, den ich kannte, aber doch anders war, und traf mich hart im Gesicht. Ich ging zu Boden, sah Sterne und es klingelte in meinen Ohren. Wahrscheinlich habe ich auch für ein oder zwei Sekunden das Bewusstsein verloren, denn das Nächste, woran ich mich erinnere, war, dass die Frau wieder schrie. Ich blickte auf und traute meinen Augen kaum.

      Der Teenager kämpfte nun gegen die beiden Killer und er benutzte dabei dieselbe Technik wie seine Gegner. Die Frau, bei der es sich zweifellos um seine Mutter handelte, flehte ihn an, damit aufzuhören. Eine Übersetzung ihre Worte war nicht nötig. »Hör auf, sie bringen dich sonst um.«

      Benommen, etwas verletzt, und ja, ein wenig aus Mund und Nase blutend, zwang ich mich, aufzustehen. Ich hatte keine Ahnung, wie alt der Junge genau war, aber wenn mir ein vierzehn- oder fünfzehnjähriger Junge zu Hilfe geeilt war, dann würde ich bei Gott dasselbe auch für ihn tun!

      Also schloss ich mich dem Handgemenge an. Und der Junge war wirklich gut! Er stand seinen Mann. Ich erinnere mich noch, dass er an einem Punkt hinter einem Tisch stand, auf dem noch etwas schmutziges Geschirr herumstand. Der Junge packte die Tischdecke, zog daran und ließ sie so in die Luft wirbeln, dass die Teller wie Raketen auf Blauauge zurasten. Die Tischdecke breitete sich in der Luft aus und senkte sich wie ein Baldachin über den Kopf des Mannes herab. Auf diese Weise seiner Sicht beraubt, war er für einen kurzen Moment hilflos. Der Junge sah mich an und nickte mir zu. Ich war an der Reihe. Also deckte ich den von der Tischdecke eingehüllten Eindringling mit einer einfachen Dreierkombination aus amerikanischen Boxschlägen ein.

      Doch als ich für einen kurzen Moment nicht aufpasste, überwältigte mich Pockengesicht. Ich muss wohl noch von dem Kampf zuvor beeinträchtigt gewesen sein, denn ich hatte nicht bemerkt, dass er sich mir genähert hatte. Normalerweise konnte ich jeden Angriff vorhersehen, doch dieses Mal klappte es nicht. Etwas Hartes und Schweres traf mich seitlich am Kopf und der Lärm um mich herum erstarb. Es war, als hätte man mich unter Wasser gedrückt.

      Alles um mich herum verschwamm, dann tätschelte mir jemand sanft das Gesicht.

      »Lady! Lady!«

      Ich hob die Hand, damit er aufhörte. Ich sah immer noch verschwommen, wusste aber, dass es der Junge sein musste. Er kniete neben mir.

      Ich hörte seine Mutter wimmern. Drehte den Kopf. Sie hatte sich über die Leiche des älteren Mannes geworfen und jammerte kummervoll.

      Dann drang ein anderes, mir wohlbekanntes Geräusch in meine Ohren. Polizeisirenen, die sich schnell näherten.

      »Sie schnell gehen!«, sagte der Junge. Er hielt mir mein Stiletto entgegen.

      »Wohin?« Ich sah mich in dem Restaurant um.

      »Männer sind weg. Sie jetzt gehen! Schnell!«

      Ich nahm mein Messer СКАЧАТЬ