STARS AND STRIPES (Black Stiletto 3). Raymond Benson
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу STARS AND STRIPES (Black Stiletto 3) - Raymond Benson страница 7

Название: STARS AND STRIPES (Black Stiletto 3)

Автор: Raymond Benson

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Black Stiletto

isbn: 9783958354470

isbn:

СКАЧАТЬ warten noch auf Testergebnisse, aber Mr. Barnes hat definitiv eine schwere Herzattacke erlitten, einen sogenannten Herzmuskelinfarkt.« Er fuhr damit fort, zu erklären, dass eine wichtige vordere Herzkranzarterie blockiert sei. Ich verstand nur wenige der medizinischen Fachbegriffe, aber er formulierte es so einfach, wie er konnte. Die Krux an der Sache ist, dass Freddies Zustand ernst genug ist, um einen langen Krankenhausaufenthalt notwendig zu machen.

      Als ich ihn fragte, ob man es operieren könne, sah mich Dr. Abramson an, als wäre ich verrückt geworden. »Für eine solche Erkrankung gibt es keine Behandlungsmöglichkeiten«, sagte er. »Zumindest noch nicht. Es gibt noch vieles, was wir über das Herz nicht wissen.« Ich kam mir irgendwie dumm vor.

      Er erklärte mir, dass ich in Freddies Zimmer gehen könne, aber nicht zu lange bleiben und darauf achten soll, ihn nicht zu sehr aufzuregen. Was dachten die, was ich vorhatte? Ihn zu Hampelmännern zu überreden? Ich sagte dem Doktor, dass Freddie und ich wie Vater und Tochter wären und dass es ihm guttun würde, mich zu sehen.

      Freddie hatte das Zimmer nicht für sich allein. Ein Vorhang trennte den Raum in zwei Teile und im ersten Bett lag ein an Schläuchen und ähnlichen Kram angeschlossener alter Mann. Ich huschte schnell an ihm vorbei und bog um den Vorhang. Liebes Tagebuch, für einen Augenblick blieb mir die Luft weg. Ich hatte den großen, starken Freddie noch nie in einem so mitleiderregenden Zustand gesehen. Er lag natürlich in seinem Bett und trug eine Sauerstoffmaske auf dem Gesicht. In seinem Arm steckte ein Schlauch, der zu einem von diesen Beuteln mit einer klaren Flüssigkeit darin hinaufführte. Seine Augen waren geschlossen. Er hatte wieder etwas Farbe im Gesicht, aber er schien mir irgendwie kleiner und älter geworden zu sein. Mir war zum Heulen zumute.

      »Freddie?«, flüsterte ich, lief an die Seite des Bettes und legte vorsichtig meine Hand auf seine. »Freddie?«

      Flatternd öffneten sich seine Augen. Als er mich erkannte, lächelte er unter seiner Sauerstoffmaske. Mit der anderen Hand griff er nach oben und nahm sie sich vom Gesicht.

      »Hallo, Judy.« Seine Stimme klang leise und schwach.

      »Oh Freddie.« Ich deutete auf die Maske. »Solltest du die nicht besser tragen? Du brauchst nichts zu sagen.«

      Er schüttelte kaum wahrnehmbar den Kopf. »Ist schon okay. Ich kann sie hin und wieder für ein paar Minuten abnehmen. Schließlich muss ich ja auch was essen, weißt du? Heute Morgen habe ich Frühstück bekommen.«

      Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. »Ich … ich denke, du bist hier in guten Händen.«

      Freddie rollte mit den Augen. »Was Herzinfarkte angeht, sind das alles Quacksalber. Die wissen nicht, was sie tun. Ich soll mich einfach nur ausruhen, Herrgott nochmal, für wer weiß wie lange.«

      »Sie sagten, dass du für ein paar Wochen hierbleiben wirst.«

      Er nickte. »Judy, du wirst das Gym leiten müssen. Ich werde eine Weile niemanden trainieren können. Kannst du das übernehmen?«

      »Natürlich! Und wenn die Kerle nicht von mir trainiert werden wollen, haben sie eben Pech. Mach dir keine Sorgen. Und ich sag den Stammkunden, dass sie dich besuchen sollen.«

      Freddie zuckte ein wenig zusammen und sagte: »Warte mal besser noch eine Woche oder so, bevor du ihnen das sagst.«

      Ich lachte. »Okay, Freddie.«

      Er seufzte schwer. »Ich könnte töten für eine Zigarette.«

      Dieses Mal war ich es, die den Kopf schüttelte. »Ich fürchte, das ist nicht erlaubt.«

      »Ich weiß. Ich muss aufhören. Für immer. Das wird die Hölle werden. Ich bin nicht sicher, ob ich das schaffe.«

      »Natürlich schaffst du das, Freddie. Ich werde dir helfen.«

      »Ich soll auch das Trinken einschränken.«

      »Das sollte nicht allzu schwer werden.«

      »Ich bin zur Hälfte Ire. Wusstest du das?«

      Ich lachte. »Nein, ich glaube nicht. Aber es ergibt Sinn.« Nach einer kleinen Pause fragte ich ihn, ob er Schmerzen hätte. Er verneinte, sagte, dass sie ihm Schmerzmittel gegeben hätten. Auf der Ablage neben seinem Bett lag ein Zettel, auf den der Doktor Medikamente geschrieben hatte, die er nehmen sollte. Ich habe sie mir abgeschrieben, damit ich sie richtig wiedergeben kann: Chinidin und Nitroglyzerin. Bisher dachte ich immer, Letzteres wäre so eine Art Sprengstoff, wie Dynamit. Aber was wusste ich schon?

      Nach einer Weile merkte ich, dass er müde wurde, also ließ ich ihn allein. Aber ich wollte noch nicht nach Hause gehen. Ich dachte mir, dass ich ihn eine Weile ausruhen lasse und nach dem Essen noch einmal nach ihm sehen würde. In der Krankenhauslobby rief ich Lucy von einem Telefon aus an und erzählte ihr, was passiert war. Sie bot an, zu mir zu kommen und mir Gesellschaft zu leisten, also schlug ich vor, dass wir uns irgendwo in der Nähe des Bellevue zum Mittagessen treffen könnten. Und das taten wir dann auch. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo wir aßen, aber das Diner glich dem East Side Diner sehr. Ich fürchte, ich war keine gute Gesellschaft. Lucy aber sagte, ich solle mir keine Gedanken machen. Freddie würde schon wieder auf die Beine kommen. Viele Leute erholten sich von Herzattacken und lebten ein langes Leben. Ja, vielleicht. Aber ich fürchtete, dass noch mehr Leute sich nicht wieder erholten und ein solcher Zwischenfall bedeutete, dass ihnen nicht mehr viel Zeit auf Erden blieb.

      Lucy sprach die meiste Zeit über sich und Peter und die Hochzeit. Das meiste davon ging mir dabei zu einem Ohr hinein und zum anderen wieder hinaus. Ich war tatsächlich dankbar, als wir endlich aufstanden, um die Rechnung zu bezahlen.

      Ich besuchte Freddie am Nachmittag noch einmal für ein paar Minuten, aber er schien noch müder als beim ersten Besuch zu sein. Ich hielt es für das Beste, ihn allein zu lassen. Ganz sicher würde er mit der Zeit wieder zu Kräften kommen.

       Er wird wieder gesund werden.

      Das sagte ich mir immer und immer wieder, während ich den Bus zurück ins East Village nahm.

      Also hab ich mir vor einer Weile etwas zum Abendessen gemacht und allein ferngesehen. Es fühlte sich seltsam an, ohne Freddie in unserem Apartment zu sein. Es machte mich sehr traurig. Das Einzige, was mich ein wenig aufheiterte, war etwas, dass ich in den Nachrichten sah.

      Heute verkündete Senator John Kennedy, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren. Ich mag ihn. Er sieht gut aus und scheint klug zu sein. Ich kann nicht glauben, dass ihn so viele Amerikaner nicht als Präsidenten haben wollen, nur weil er Katholik ist. Wieso sollte das für einen Unterschied machen? Jemand fragte ihn mal, ob er sich deswegen Sorgen mache, und Kennedy antwortete, dass uns einzig und allein interessieren sollte, ob ein Kandidat an die Trennung zwischen Kirche und Staat glaubt oder nicht. Was für eine großartige Antwort!

      Nachdem ich das Geschirr abgespült hatte, wurde ich etwas rastlos. Ich musste meine Nervosität abbauen. Ich dachte daran, hinunter ins Gym zu gehen und ein wenig mit den Gewichten zu trainieren, aber ich wollte ebenso ein wenig frische Luft schnappen, auch wenn es draußen eisig war.

      Also wird die Black Stiletto heute ihren ersten Auftritt in 1960 haben.

      3| Judys Tagebuch 1960

      

       3. Januar СКАЧАТЬ