Traumprotokolle. Christof Wackernagel
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Название: Traumprotokolle

Автор: Christof Wackernagel

Издательство: Автор

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия:

isbn: 9783866747807

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СКАЧАТЬ Regisseurs, der Massenszenen arrangiert und selber ein Faschist und Reaktionär ist, besetzt sind, Anzenhofer und Wittman gehen vorbei, mit Knarren, als Wachbeamte, die aber echt sind, danach sehe ich dann endlich den Journalisten nochmal, wie er mit seiner Assi auf und ab geht, und tut plötzlich ganz desinteressiert und abweisend, was aber eine Taktik zu sein scheint, aber dann kommt er, fragt, sich vertraulich zu mir wendend: »in welchem Orden sind Sie denn«, muss aber noch seine Schreibmaschine holen; ich bespreche schon mit Nata die Antwort: »nein, kein Orden mehr …, aber Kampf gegen Ungerechtigkeit«, was mir blöd vorkommt wegen des Komitees gegen Ungerechtigkeit, »Schweinereien«, wie primitv, Nata verzieht das Gesicht, »Korruption der Politiker etc.« – inzwischen hat er seinen Schreibcomputer ausgepackt, der nicht ganz in Ordnung ist, weswegen er einen Teil innen rausnimmt, der eine normale Reiseschreibmaschine ist, und er stellt die Frage neu: »besteht der Orden fort?«, was ich blöd finde, sowohl wegen der Tendenz, als auch, weil dann die Antwort nicht mehr ganz stimmt, zumal ich inzwischen Wut habe: »gegen alles, was Skandal ist«, was ich dann noch genauer definieren will –

      – nach der Umgestaltung der Speisewagen muss man aufpassen, sonst kommt man neben Rechten zu sitzen • neben mir geschälte Steine, teilweise geschält und die geschälten Stellen leuchten • ich lerne eine sehr sympatische Frau kennen, wir tändeln, reden, zum Teil tanzen, und es kommt zu Annäherungen, und es stellt sich heraus, dass sie zu einer Amsterdamer elitären Szene gehört, in deren Haus sie mich führt, wo wir nur noch tanzen, wobei sie sich auszieht, ich ihren Körper küsse während des Tanzens und noch mehr, aber dann kommt ein anderer Typ und will auch was von ihr, wird aber von ihr abgewiesen, ich finde ihn auch blöd, schmierig und knirpsig, aber die Drumrum-Stehenden mischen sich ein, haben zum Teil Gasmasken-artige Brillen an und diskutieren den Fall, der schwierig, unlösbar ist, weil der Schiedsgerichtstyp nicht da ist, und meine Sicht, nach der explizit und freundlich gefragt wird, auch akzeptiert wird: dass ich den anderen Typ blöd finde und nichts von ihr will, wenn sie ihn nimmt, vor allem nicht zu dritt, aber jetzt gehen wir alle eh in einen anderen Saal, weil der WDR Aufnahmen über diese Szene machen will, und während ich mit ihr die Treppe hochgehe, wundere ich mich, dass der WDR so etwas exotisch findet, dass ich zum Beispiel einen Kaftan trage, sei doch völlig normal, und ihr fast durchsichtiges Kleid an sich auch; das ist ihr aber egal, man macht es eben, Hauptsache, wir können uns weiter küssen und streicheln und anfassen, wobei sie erzählt, dass ihr Freund und dessen Freund Fußball so sehr lieben, sie aber gar nicht, weshalb es Probleme gibt, und es insofern doppelt schlimm wäre, wenn sie z. B, plötzlich eines morgens in der Sonnenleite aufwachte, was ich verstärke dadurch, dass es dann mit Renate auch eine Katastrophe gäbe, will halt jetzt so lange noch schmusen, wie es geht, aber dann will eine in dem Raum, der wie ein Hörsaal aussieht, eine abschüssige Fläche, aber glatt, und da will einer sein Auto rückwärts rauffahren, was schon allein deshalb nicht geht, weil die Hinterreifen ja Antrieb sind und, sobald die über die Kante zur Ebene hinaus sind, in der Luft hängen und durchdrehen, der Wagen rollt wieder runter und reibt die Reifen ab, es stinkt vom Abgas und Gummi, ich fliehe aus dem Raum, auch die anderen schimpfen, das Afghanistankomitee nebendran könne doch nichts dafür, das ertragen zu müssen, das sei unzumutbar, aber der Typ versucht es verbissen weiter mit dem Wagen und der Qualm wird immer schlimmer, ich schreie, dass das alles Gift sei, und lande in einem Nebenraum, wo ich aus dem Fenster schaue • wir haben uns einen riesigen alten roten Cadillac gekauft, mit tollen, ausschwingenden Kotflügeln und verschiedenen Ebenen von glänzenden Stoßstangen, drei Sitzreihen und ein flach abfallendes Hinterteil, wir fahren fast zu zehnt darin, und gehen in München erstmal essen, das Lokal ist gar nicht so toll, aber schon fein, das Essen eher normal, aber die Rechnung etwas unerwartet hoch: 1024,80; ich frage mich, ob ich das vielleicht alles zahlen soll, beziehungsweise das von mir erwartet wird, aber die anderen, die auch ziemlich geschockt sind, fangen schon an, in ihren Taschen zu kramen, um zusammenzulegen; das Tolle ist, dass das Essen so gut gar nicht war, und dann kommt auch noch der Wirt und fragt, ob alles klar sei und dass wir uns ruhig Zeit lassen können mit dem Bezahlen − dass er sich nicht geniert, ist ungeheuerlich −, und einigen muss ich was leihen, und weil Bernie Zimmermann behauptet, woanders könne er was auftreiben, fahren wir mehrmals von einer Stelle zur anderen − jedesmal schwer zu parken! −, und wann wir je zurück nach Bochum fahren, wird immer unklarer – wieder mit dem roten Cadillac unterwegs, will ich hinten in das letzte weite flache Teil, aber der Deckel geht hoch und wir müssen halten, es ist ein Industriegelände in Halle /Saale, und während die anderen mit dem Wagen eine Runde fahren, warte ich in einer Halle neben umgeschulten DDR-Managern, die sich über ihre Arbeitsbedingungen unterhalten, und ich denke, dass die bloß nicht unseren Wagen sehen dürfen, weil sie ihn sonst haben wollen, und wir sie abwimmeln müssen, da kommt der Wagen und Renate beklagt sich, dass alle fahren wollen, obwohl nicht jeder mit dem großen Fahrzeug umgehen kann, weshalb ich sage, dass ich ans Steuer will, wovon Micha frustriert weggeht, und ich sitze in der dritten Reihe auf einem harten und zu kleinen Kissen –

      – ich spüle mit Nata ab, da sehe ich einen Brief von einem Knacki, der ¾ des Blattes kreisrund anordnet, auch Zeichen malt und sich beim Bochumer Museum bewirbt, aber die Zeichen sind ganz anders als meine, und vor dem Abend will ich noch schnell den »Großen Bellheim« besteigen, diesmal aber von der anderen Seite, ich gehe ein Stück in Richtung der Hütte, die auf halbem Weg liegt, bis ich den Gipfel sehe und denke, dass ich dann die Wanderkarten noch rausholen muss, und es ja eh schon schneller geht, als man denkt, auch wenn der Gipfel imponierend weit weg ist • Mirjam macht noch zwei Videokopien und kommt damit zum Auto, lose in Papptüten, auch die Aufkleber hängen lose davon, aber der Song spinnt, egal, was ich drücke, er läuft schnell vor oder zurück und ich denke: »jetzt ist er endgültig kaputt«, aber dann geht er doch wieder, und ich lausche am Kopfhörerausgang vorne, ob auch Musik kommt, die tatsächlich zu hören ist, große Erleichterung –

      – ein öffentliches Gebäude mit vielen Treppen, auf denen wir teilweise sitzen und reden, oben im Hotel stehen wir im Gang vor dem Zimmer mit zwei Frauen, denen das Zimmermädchen Handtücher aus einem Schrank gibt, da geht gegenüber die Tür auf und ein nackter Mann kommt heraus, geht an mir vorbei und macht eine der Frauen, mit »na, kleine Frau« an, worüber sich alle empören, ich auch, was mich dazu anregt, die Geschichte zu erzählen, wie Angela mir eine runterhaute, gleich zwei mal, wobei ich betone, dass sie Angela hieß, nicht wie die eine Frau, Angéla, aber wie der Dreh laufen soll, ist unklar {der Ami-Schlitten, den ich vom fünften Stock aus unten einfahren sah}, es sind Massenszenen, die Leute stehen im Hof rum, man muss noch warten, es wird ein Nacht-Dreh werden, das heißt, ich bekomme die letzte Maschine von Berlin nach Düsseldorf kaum mehr, die Bullen stehen herum, haben Tiere dabei, auch Pferde, die zum Teil von Irren beziehungsweise Debilen betreut werden, die selbst geführt werden müssen, aber wie wir dann in zwei Autos hintereinander am Straßenrand stehen, frage ich mich, ob uns die Aufnahmeleiter vergessen haben, aber es sind drei Schauspieler, und die können nicht vergessen sein, außerdem sitzt einer auf der Straße, mit dem wir was dealen, und der das Geld in Plastiksäcken, die wie Birnen aussehen, über das Trottoir schiebt –

      – Krach in der Gruppe, die ich gerade besuche, einige gehen frostig, und ich gehe runter in die Werkstatt, wo ein Typ, leicht Ebby und Bert ähnlich, seinen Shit-Kuchen anpreist, verschiedene Größen und Stärken; bei den mittleren Teilen ist, sagt er: »so’n Piece« drin und deutet mit den Fingern ein fünf Zentimeter großes Stück an, aber ich kaufe von einem anderen ein Piece für zwanzig Mark, was ich morgen kriegen soll, er schaut aber so gierig auf meinen Zwanziger, dass ich ihn ihm schon jetzt gebe, wobei er erzählt, dass, wenn er fünfhundert hätte, er »Schnee kaufen könnte, reinstes Kokain«, und verdreht die Augen, auch »Bert« stimmt zu, offensichtlich denken sie, ich hätte das Geld, muss aber passen und gehe ins Wohnzimmer, weil Gäste gekommen sind, mit Kindern sogar, rufe Nata und ich trete ein und begrüße Julia und Angela mit Kuss auf den Mund und setze mich dazu, wie viele andere noch, und Julia lästert über die Wohnungseinrichtung, was mir aber nicht viel ausmacht, und wie ich auf die lange Bücherwand sehe, sage ich: »ist halt wie in der Lützenkirchenstraße und da fühlst du dich ja nicht so wohl«, wozu sie nickt –

      – Proben zu einer Dreh-Szene mit Zelt im Studio, wo wir alle drumrumstehen, die Regisseurin und der Produzent tun so, als wäre alles ganz schwierig, ich finde es aber leicht, und in der Pause latsche СКАЧАТЬ