Название: Traumprotokolle
Автор: Christof Wackernagel
Издательство: Автор
Жанр: Изобразительное искусство, фотография
isbn: 9783866747807
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– ich warte in einem alternativen Laden, einer ehemaligen Fabrik, auf eine Frau, mit der ich irgendetwas vorhabe, und inzwischen wird im abgetrennten hinteren Teil diskutiert, man sitzt im Halbkreis, und es geht um Politisches; es ist langweilig, deshalb gehe ich durch eine Ausstellung, Installation«, im Hintergebäude, wo, niedrig und eng, blaue Räume zu Kunst gemacht wurden, es ist leider dilettanisch, auch wenn Grohmann mitgemacht hat – danach kommt endlich die Frau, die ihre Eltern mitgebracht hat; ich stelle sie Nata vor, alle, aber inzwischen ist der Raum leer und abgeschlossen, und von draußen will die Feuerwehr rein, die an der Decke was machen soll; zum Glück haben sie einen Generalschlüssel, denn sonst ist keiner da, und zufällig fahren wir mit der Frau und ihrer Familie nicht nur im gleichen Zug, sondern wir steigen auch alle im gleichen Kaff, das so klein ist, dass es normalerweise zum IC gehört, um, stehen alle bereit –
– Peter Grohmanns Wagen hüpft über die Straße hinaus auf ein Feld oder eine Wiese, und wir gehen zu Fuß weiter zu einem Haus, das auf einem Damm-artig erhöhten Weg steht, Julia ist dabei und Johannes und Inge, und hinter dem Haus ist eine weite, tief abfallende Lanschaft zu sehen, an deren Grund eine Kiesgrube sichtbar ist mit viel Betrieb; die Frage ist, ob wir zu Fuß bis zu der irgendwo hinter der Kiesgrube liegenden Stadt gehen oder ein Taxi bestellen, und von der Baustelle aus sehe ich, wie durch die halbfertigen Häuser das überschwemmende Wasser läuft, als werde ein Modell vergrößert, beziehungsweise als sähe ich die Vergrößerung eines Modellversuchs; es geht auch rückwärts das Wasser, und nass wird man auch nicht, aber die Panzer in der Mitte der Baustelle können auch nichts verhindern, man sitzt hilflos in den Einstiegen • ich will vom Effnerplatz aus in die Lützenkirchenstraße, versuche es erst zu Fuß, nehme dann aber eine Straßenbahn, die allerdings wieder zurück zum Effnerplatz fährt, wo ich aussteige, und während ich wieder in Richtung Englschalking will, den Rock-Song »Was kommt danach?« höre, eine unmelodiöse harte Struktur; »Es haben ihn alle unterschrieben, den Vertrag, was kommt danach, bevor die Nacht kommt; es ist zum Heulen, es haben ihn alle unterschrieben, den Vertrag, was kommt danach, bevor die Nacht kommt, alle sind sie weg und wollen nichts mehr davon wissen, was kommt danach, bevor die Nacht kommt?« etc. • im oberen Wartesaal reden wir über das Stück eines jüngeren Autors, an boxenartigen Tischen, Steckel kommt auch dazu, aber dann wollen wir alle runter auf die Bühne, mit Zollstock, um nachzusehen, dort soll aber erstmal ein TV-Interview gemacht werden, wobei wir alle uns eng auf Sofas rumquetschen müssen; ich rase nochmal hoch, mit dem Aufzug, der viel zu langsam geht, und als ich wieder runter komme, lässt mich ein Aufnahmeleiter gnädig noch dazu, was mich ärgert, ein riesiger Aufwand an Kameras, Monitoren, Equipment etc. und wir fahren auf den Sofas durch die Straßen, Steckel verstummt beleidigt, der kleine Junge neben mir sagt: »jetzt kommen wir gleich an der Straße vorbei, die so heißt wie ich«, und als ich nach seinem Namen frage, sagt er: »Flick«, aber dann sind wir auch schon an der Kirche, in der wieder riesige Monitorwände für die Übertragung aufgebaut sind, neben denen gelangweilte TV-Beamte stehen, auch die Geräte sind abgeschabt und oft genutzt, es dauert immer noch, bis die Interviews losgehen, alle haben grellbunte, flickrige Kostüme beziehungsweise Kleider; ein Moderator beginnt im Auf- und Abgehen das Vorgespräch –
– an einer Straßenbahnhaltestelle in einem Baseler Vorort kann man gegenüber eine Basler Sehenswürdigkeit sehen, die nicht einmal Lucius kennt!; und die ich einem Begleiter zeige, der es kaum glauben will: die gegenüberliegende Häuserzeile, dreistöckig, letztes Jahrhundert, entpuppt sich selbst als Straßenbahn, also auf Rädern!, mehr noch: sie entfaltet sich wie eine Ziehharmonika, verbreitet sich, zieht sich in die Länge, wobei alles strukturell gleich bleibt, also Fenster, Türen, Erker etc., nur doppelt oder dreifach so breit, so dass die ganze Häuserzeile am Ende mindestens einen Kilometer länger ist und dann auch so stehen bleibt, denn das findet jeden Abend Punkt sechs Uhr statt • ich muss zum zweiten Teil meiner Hochzeit mit Kitty, und will abkürzen, indem ich aus dem Bus aussteige und ein Stück zu Fuß gehe, lande aber in einem Fluss, der immer enger wir und voller Gestrüpp, bis ich einsehe, dass die Richtung falsch ist, und ich umdrehe und mich wütend durch verwildertes Gebüsch zwänge, bis ich an einem Flussab-zweig eine Familie treffe, der ich mein Problem erzähle, und mich einer von ihnen eben hinfahren will, nach Eberswalde, zur Trauung; er muss aber erst noch nach Hause sich umziehen, es ist zwei Minuten vor Drei − und um drei Uhr der Termin − und er holt noch einen Anzug aus seinem Schrank, der zwei hintereinander liegende Schächte hat, aus je zwei Stockwerken, und er kann den hinteren Schacht versenken, um einfach etwas herausholen zu können –
– mit Fips und Ebby in einem Raum mit Podest, auf dem ich unbedingt mit Stühlen sitzen will • ich liege in einem Raum im Bett, in dem gleich Leute verhaftet werden, die kommen sollen; ich überlege, wie ich rechtzeitig unters Bett komme, falls es Schießereien gibt –
– wir sind bei netten Leuten in einer freundlichen Atmosphäre, in einem Haus im Freien, und plötzlich sehe ich an meinen Füßen ein Eichhörnchen, das irgendwie krank zu sein scheint, das Fell ist leicht schmuddelig und es bewegt sich desorientiert, doch mit einem Mal klettert es an mir hoch, bis auf meine Schulter und küsst mich, direkt auf den Mund, ich bin gerührt und erschreckt zugleich: hat es mich vielleicht angesteckt?, außerdem kuschelt es sich jetzt so an mich, dass ich es nicht mehr loswerde; ich renne zu den anderen, aber keiner weiß Rat –
– ich quatsche mit Heiner Müller in einem Hotelzimmer über Gott und die Welt, und als er was zu saufen holt, klingelt das Telefon und eine Frau aus Wiesbaden ruft an und druckst rum, bis sie damit rausrückt, dass sie mir nur sagen wollte, dass gegen mich ein Haftbefehl ausgestellt sei, wegen Magdalena Kopp – Marquard kommt, und als ich ihm es erzähle, stellt sich raus, dass er es schon seit gestern weiß, was ich empörend finde, aber erstmal fahren wir zu einer alten Zeche, in der ein Fest stattfindet, für das sich alle schwarz-weiß geschminkt haben, es ist viel Dope da, alle sind nett, es soll die ganze Nacht gehen, aber das geht für uns nicht, weswegen wir zurückfahren, Marquard am Steuer, dauernd irgendwas im Auto suchend und nicht auf die Straße schauend, und wie wir wieder im Hotel/Kurklinik ankommen, rede ich mit einem Arzt, der Beete jätet, ein wenig über das Problem Marquard, muss aber dann klären, wie ich das mit dem Haftbefehl mache, wo ich doch gerade noch drehe, wenn sie mich wenigstens danach holten, sage ich zu Nata, mit der ich auf einer abschüssigen Wiese sitze, weiter oben Heiner und Erich mit seinem Kind, und unterhalb von uns versammeln sich Ärzte um einen Mann mit Krücken: er soll Gehversuche machen ohne Brücken –
– ich rede mit Johnson über Sophia und Felix, dass er auch schreiben will –
– Fips und ich werden von einer Gruppe von Leuten in einem großen Haus erpresst, schaffen es aber, abzuhauen, an den Kellerwänden rund ums Haus rumzuschleichen und in einem großen Kellerraum zu СКАЧАТЬ