Der Malaiische Archipel. Alfred Russel Wallace
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Название: Der Malaiische Archipel

Автор: Alfred Russel Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Путеводители

Серия: Edition Erdmann

isbn: 9783843804233

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СКАЧАТЬ Abendmahlzeit und die schöne Aussicht vor uns. Die Nacht war ruhig und sehr milde, und da wir uns ein Bett aus Ästen und Zweigen gemacht hatten, über welche wir unsere Decken legten, so verbrachten wir sie sehr angenehm. Unsere Träger waren uns nach kurzer Rast gefolgt; sie brachten nur ihren Reis zum Kochen mit, und glücklicherweise bedurften wir des Gepäcks, das sie zurückgelassen, nicht. Am Morgen fing ich einige Schmetterlinge und Käfer, und mein Freund fand einige Landkonchylien; wir stiegen dann hinab und nahmen noch mehrere Exemplare von Farn- und Kannenpflanzen von Padang Batu mit.

      Da der Platz, auf dem wir zuerst am Fuß des Berges gelagert hatten, sehr düster war, wählten wir einen anderen auf einer Art von Moor, nahe einem von Zingiberaceen überwachsenen Strom, auf dem eine Lichtung schnell gemacht war. Hier bauten unsere Leute zwei kleine Hütten ohne Seitenwände, die uns eben vor dem Regen schützten; wir wohnten eine Woche lang darin, schossen, jagten Insekten und durchstreiften die Wälder am Fuß des Berges. Hier war die Heimat des großen Argusfasans, und wir hörten beständig sein Geschrei. Als ich den alten Malaien bat, er solle es versuchen, einen für mich zu schießen, sagte er mir, obgleich er seit zwanzig Jahren in diesen Wäldern auf Vögel Jagd mache, habe er doch noch nie einen geschossen und auch noch nie einen gesehen, außer in der Gefangenschaft. Der Vogel ist so außerordentlich scheu und listig, und läuft so schnell über den Boden in den dichtesten Teilen des Waldes, dass es unmöglich ist, ihm nahezukommen; seine dunklen Farben und glänzenden augenartigen Flecke, welche ihn so zieren, wenn man ihn in einem Museum sieht, müssen gut mit den toten Blättern, zwischen denen er wohnt, harmonieren und machen ihn wenig bemerkbar. Alle Exemplare, die in Malakka verkauft werden, sind in Fallen gefangen, und mein Mann hatte, wenn auch keinen geschossen, so doch viele gefangen.

      Tiger und Rhinozeros werden hier noch gefunden, und noch vor ein paar Jahren gab es viele Elefanten, aber sie sind jetzt alle verschwunden. Wir fanden einige Dunghaufen, welche von Elefanten herzurühren schienen, und einige Spuren vom Rhinozeros, aber sahen keines von den Tieren. Dennoch unterhielten wir während der Nächte ein Feuer für den Fall, dass irgendeins dieser Geschöpfe uns besuchen sollte, und zwei unserer Leute behaupteten eines Tages, ein Rhinozeros gesehen zu haben. Als unser Reis zu Ende war und unsere Büchsen gefüllt, kehrten wir nach Ayer Panas zurück, und gingen ein paar Tage darauf nach Malakka und von da weiter nach Singapur. Der Berg Ophir hat den Ruf einer Fiebergegend, und alle unsere Freunde waren erstaunt über die Tollkühnheit, dass wir uns so lange an seinem Fuß aufgehalten; aber keiner von uns litt im Geringsten, und ich werde immer mit Vergnügen an diesen Ausflug zurückdenken als an meine erste Einführung in die Bergszenerie der östlichen Tropen.

      Die Dürftigkeit und Kürze der Skizze, welche ich hier von meinem Besuch auf Singapur und der Malaiischen Halbinsel gegeben habe, rührt daher, dass ich hauptsächlich auf einige Privatbriefe und ein Notizbuch vertraute, die verloren gegangen sind, ferner auf eine Abhandlung über Malakka und den Berg Ophir, die ich der Royal Geographic Society schickte, die aber weder gelesen noch gedruckt wurde, da gerade am Ende einer Sitzung sehr viel Material vorlag; jetzt kann das Manuskript nicht mehr aufgefunden werden. Ich bedaure es aber um so weniger, als so viele Bücher über diese Gegenden geschrieben worden sind; und ich beabsichtigte immer, schnell über meine Reisen in den westlichen und besser bekannten Teilen des Archipels hinwegzugehen, um den entfernteren Distrikten, über die in englischer Sprache fast nichts geschrieben worden ist, mehr Raum geben zu können.

      7Sechs Unzen. A. d. Übers.

      VIERTES KAPITEL

      BORNEO – DER ORANG-UTAN

      Ich kam in Sarawak am 1. November 1854 an und verließ es am 25. Januar 1856. In der Zwischenzeit hielt ich mich an vielen verschiedenen Lokalitäten auf und sah einen großen Teil der Dajak-Stämme und der Malaien von Borneo. Ich wurde von Sir James Brooke sehr gastfreundlich aufgenommen und wohnte in seinem Haus, so oft ich zwischen meinen Reisen in der Stadt Sarawak war. Aber es sind seit meiner damaligen Anwesenheit so viele Bücher über diesen Teil von Borneo geschrieben worden, dass ich es unterlassen will, im Detail zu sagen, was ich von Sarawak und seinem Beherrscher sah, hörte und dachte; ich werde mich auf meine Erfahrungen als Naturforscher, der Muscheln, Insekten, Vögel und den Orang-Utan sucht, und auf einen Bericht über eine Tour durch einen selten von Europäern besuchten Teil des Inneren beschränken.

      Die ersten vier Monate meines Besuches brachte ich an verschiedenen Teilen des Sarawak-Flusses zu, von Santubong, an seiner Mündung, bis zu den malerischen Kalksteinbergen und den chinesischen Goldfeldern von Bow und Bede. Dieser Teil des Landes ist so oft beschrieben worden, dass ich nichts darüber vorbringen will, besonders da infolge des Höhepunktes der Regenzeit meine Sammlungen verhältnismäßig arm und unbedeutend blieben.

      Im März 1855 beschloss ich, die Kohlenwerke zu besuchen, welche am Simunjon-Fluss eben eröffnet waren, einem schmalen Nebenfluss des Sadong, einem Fluss östlich von Sarawak und zwischen dieser Stadt und dem Batang Lupar. Der Simunjon fließt ungefähr zwanzig Meilen aufwärts in den Sadong-Fluss. Er ist sehr schmal und schlängelt sich in vielen Windungen und ist beschattet von einem hohen Wald, dessen Bäume manchmal über ihm fast zusammenschlagen. Das ganze Land zwischen dem Fluss und der See ist eine vollkommen flache waldbedeckte Sumpfgegend, aus welcher einige einsame Hügel hervorragen; an dem Fuß eines derselben liegen die Kohlenwerke. Vom Landungsplatz bis zum Hügel war ein Dajak-Weg gebaut, der nur aus aneinandergelegten Baumstämmen besteht. Auf diesen gehen die barfüßigen Eingeborenen und tragen schwere Lasten mit der größten Leichtigkeit, aber für einen gestiefelten Europäer ist es eine sehr gefährliche Sache, und wenn die Aufmerksamkeit durch die verschiedenen interessanten Gegenstände rundherum stets in Anspruch genommen wird, so sind ein paar Fehltritte in den Morast fast unvermeidlich. Während meines ersten Spaziergangs auf dieser Straße sah ich wenig Insekten und Vögel, bemerkte aber einige sehr schöne blühende Orchideen von der Gattung Coelogyne, eine Gruppe, die, wie ich später fand, hier sehr häufig und für die Gegend charakteristisch ist. Am Abhang des Hügels nahe seinem Fuß waren ein Fleck Waldes gelichtet und mehrere rohe Häuser aufgebaut, in denen Herr Coulson, der Ingenieur, und eine Anzahl chinesischer Arbeiter wohnten. Ich fand mich zuerst ganz behaglich in Herrn Coulsons Haus, aber da ich den Ort sehr passend für mich und zum Sammeln sehr geeignet fand, ließ ich mir ein kleines Haus von zwei Zimmern und einer Veranda für mich allein bauen. Hier blieb ich fast neun Monate und sammelte eine ungeheure Anzahl von Insekten; auf diese Tierklasse richtete ich mein Hauptaugenmerk in Anbetracht der dafür besonders günstigen Umstände.

      In den Tropen ist ein großer Teil der Insekten aller Ordnungen und besonders der großen und beliebten Gruppe der Käfer mehr oder weniger von der Vegetation abhängig und findet sich hauptsächlich auf Bauholz, Rinde und Blättern in den verschiedenen Stadien ihres Verfalles. Im unberührten Urwald sind die Insekten, welche solche Orte besuchen, über eine sehr große Fläche Landes zerstreut, an Stellen, an denen Bäume durch Verfall und hohes Alter umgestürzt oder der Wut des Sturmes erlegen sind; und auf zwanzig Quadratmeilen Land wird man nicht so viele gestürzte und verwesende Bäume finden, wie auf irgendeiner kleinen Lichtung. Die Zahl und Mannigfaltigkeit von Käfern und vieler anderer Insekten, die innerhalb einer gegebenen Zeit in einer tropischen Gegend gesammelt werden können, hängen ab erstens von der unmittelbaren Nähe eines großen Urwaldes und zweitens von der Zahl der Bäume, die in den letzten Monaten gefällt worden sind und noch gefällt werden, und zum Trocknen und Absterben auf der Erde liegen bleiben. In all den zwölf Jahren nun, die ich mit Sammeln in den westlichen und östlichen Tropen zubrachte, bin ich in dieser Beziehung nie so vom Glück begünstigt gewesen, wie bei den Simunjon-Kohlenbergwerken. Mehrere Monate lang waren zwanzig bis fünfzig Chinesen und Dajaks fast ausschließlich beschäftigt, einen großen Teil des Waldes zu lichten und eine weite Öffnung zu bauen für eine Eisenbahn zum Sadong-Fluss, zwei Meilen weit. Außerdem waren Sägegruben an verschiedenen Punkten im Dschungel angelegt und wurden große Bäume gefällt, um in Balken und Bretter zerschnitten zu werden.

      Hunderte von Meilen im Umkreis nach СКАЧАТЬ