Der Malaiische Archipel. Alfred Russel Wallace
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Название: Der Malaiische Archipel

Автор: Alfred Russel Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Путеводители

Серия: Edition Erdmann

isbn: 9783843804233

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СКАЧАТЬ aufzuhören und der tägliche Sonnenschein stärker zu werden begann; eine solche Zeit fand ich stets am günstigsten zum Sammeln. Die Menge der Lichtungen und sonnigen Plätze und Fußwege war auch anziehend für Wespen und Schmetterlinge; und da ich für jedes Insekt, das mir gebracht wurde, einen Cent zahlte, so erhielt ich von den Dajaks und Chinesen viele schöne Heuschrecken und Phasmidae und eine Anzahl schöner Käfer.

      Bei meiner Ankunft an den Minen am 14. März hatte ich in den vier vergangenen Monaten 320 verschiedene Arten von Käfern gesammelt. In weniger als vierzehn Tagen war diese Zahl verdoppelt, durchschnittlich täglich ungefähr vierundzwanzig neue Arten. Eines Tages sammelt ich sechsundsiebzig neue Arten, darunter vierunddreißig mir neue. Ende April hatte ich mehr als tausend Arten, von da an vermehrte sich ihre Zahl nicht mehr in so großem Maßstab; so erhielt ich im Ganzen in Borneo ungefähr zweitausend verschiedene Arten, von denen alle bis auf hundert an diesem Ort und auf kaum mehr als einer Quadratmeile Land gesammelt waren. Die zahlreichsten und interessantesten Gruppen von Käfern waren die Bockkäfer und die Rhynchophora, beide vorwiegend Holzfresser. Erstere, charakteristisch durch ihre zierlichen Formen und langen Fühlhörner, waren besonders zahlreich, fast an dreihundert Arten, von denen neun Zehntel ganz neue und viele bemerkenswert wegen ihrer Größe, ihrer sonderbaren Formen und ihrer schönen Färbung. Letztere entsprechen unseren Kornwürmern und verwandten Gruppen und sind in den Tropen außerordentlich zahlreich und verschiedenartig, oft in Schwärmen auf totem Bauholz, sodass ich zuweilen fünfzig bis sechzig verschiedene Arten an einem Tag erhielt. Meine Sammlungen dieser Gruppe auf Borneo überstiegen fünfhundert Arten.

      Meine Schmetterlingssammlung war nicht groß, aber ich erhielt einige seltene und sehr schöne Insekten; die bemerkenswerteste Art war Ornithoptera brookeana, eine der elegantesten, die man kennt. Dieses prachtvolle Tier hat sehr große und spitze Flügel, in der Form fast einer Sphinxmotte ähnlich. Es ist tief samtschwarz, mit einem gebogenen, sich über die Flügel von einem Ende zum anderen erstreckenden Band von glänzend metallgrünen Flecken; jeder Fleck ist genau wie eine dreieckige Feder gestaltet, und es macht einen ähnlichen Eindruck wie eine Reihe von Deckfedern des mexikanischen Trogons auf schwarzen Samt gelegt. Die einzigen anderen Merkmale sind ein breiter Halskragen von lebhaftem Hochrot, und einige zarte weiße Stellen auf den äußeren Rändern der Hinterflügel. Diese Art, welche damals ganz neu war und welche ich nach Sir James Brooke nannte, kam sehr selten vor. Man sah sie gelegentlich in den Lichtungen sehr schnell fliegen und sich hin und wieder auf einen Augenblick an Pfützen und schlammigen Löchern niederlassen, sodass es mir nur gelang, zwei oder drei Exemplare zu fangen. Man versicherte mir, dass sie in einigen anderen Gegenden des Landes sehr reichlich seien, und sehr viele Arten sind auch nach England geschickt worden, aber bis jetzt waren es nur Männchen, und wir sind durchaus nicht imstande zu vermuten, wie die Weibchen aussehen, in Anbetracht der großen Isoliertheit der Art und ihres Mangels an naher Verwandtschaft mit irgendeinem anderen bekannten Insekt.

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       Bemerkenswerte Käfer am Simunjon, Borneo (Robinson)

      Eines der seltsamsten und interessantesten Reptilien, welches ich auf Borneo fand, war ein großer Laubfrosch, den mir ein chinesischer Arbeiter brachte. Er sagte mir, dass er ihn in querer Richtung einen hohen Baum gleichsam fliegend hinunterkommen gesehen hätte. Als ich ihn näher untersuchte, fand ich die Zehen sehr groß und bis zur äußersten Spitze behäutet, sodass sie ausgebreitet eine viel größere Oberfläche darboten als der Körper. Die Vorderbeine waren ebenfalls von einer Haut eingefasst, und der Körper konnte sich beträchtlich aufblähen. Der Rücken und die Glieder waren von einer scheinenden tiefgrünen Farbe, die Unterseite und das Innere der Zehen gelb, und die Schwimmhäute schwarz und gelb gestreift. Der Körper war ungefähr vier Zoll lang, während die vollständig ausgebreiteten Schwimmhäute jedes Hinterfußes eine Oberfläche von vier Quadratzoll bedeckten, und die Schwimmhäute aller Füße zusammen ungefähr zwölf Quadratzoll. Da die Enden der Zehen große Haftscheiben zum Festhalten haben, welche das Tier zu einem wahren Laubfrosch stempeln, so ist es nicht gut denkbar, dass diese große Zehenhaut nur zum Schwimmen da ist, und die Erzählung des Chinesen, dass er vom Baum hinunterflog, gewinnt an Glaubwürdigkeit. Dies ist, soviel ich weiß, das erste bekannte Beispiel eines »fliegenden Frosches«, und es ist für Darwinianer sehr interessant, da es zeigt, dass die Variabilität der Zehen, welche schon zum Schwimmen und Klettern modifiziert worden waren, vorteilhaft dazu benutzt wurde, um eine verwandte Art zu befähigen, gleich einer fliegenden Eidechse durch die Luft zu streichen. Es könnte eine neue Art der Gattung Rhacophorus sein, die aus mehreren Fröschen viel kleineren Umfangs besteht, deren Schwimmhäute weniger entwickelt sind.

      Während meines Aufenthalts auf Borneo hatte ich keinen Jäger engagiert, der regelmäßig für mich schoss, und da ich selbst vollständig genug mit Insekten zu tun hatte, so gelang es mir nicht, eine sehr gute Sammlung von Vögeln oder Säugetieren zusammenzubringen, von denen aber bekanntlich viele mit auf Malakka gefundenen Arten identisch sind. Unter den Säugetieren waren fünf Eichhörnchen, zwei Tigerkatzen, der Gymnurus rafflesii, der wie ein Bastard vom Schwein und dem Iltis aussieht, und die Cynogale bennetti, ein seltenes otterähnliches Tier, mit sehr breiter und mit langen Borsten besetzter Schnauze.

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       Fliegender Frosch (nach einer Zeichnung des Autors)

      Gerade eine Woche nach meiner Ankunft in den Minen sah ich zuerst einen Mias. Ich war aus, um Insekten zu sammeln, nicht weiter als eine Viertelmeile vom Haus entfernt, als ich ein Rauschen auf einem Baum in der Nähe hörte und emporschauend ein großes rothaariges Tier erblickte, welches sich langsam weiterbewegte, indem es sich mit den Armen an die Zweige hängte. Es ging von Baum zu Baum, bis es sich im Dschungel verlor, welcher aber so sumpfig war, dass ich ihm nicht folgen konnte. Diese Art der Fortbewegung ist jedoch sehr ungewöhnlich und charakteristischer für den Hylobates als für den Orang-Utan. Ich vermute, dass dieses Tier diese individuelle Eigentümlichkeit besaß oder dass die Natur der Bäume an diesem Ort gerade eine solche Fortbewegungsart begünstigte.

      Ungefähr nach vierzehn Tagen hörte ich, dass einer sich auf einem Baum in dem Sumpf gerade unterhalb des Hauses erginge; ich nahm meine Flinte und hatte das Glück, ihn noch an derselben Stelle zu finden. Sowie ich nahte, versuchte er, sich im Laubwerk zu verstecken; aber ich schoss, und beim zweiten Schuss fiel er fast tot herunter, da beide Kugeln in den Körper gedrungen waren. Es war ein Männchen, etwa halb erwachsen und kaum drei Fuß hoch. Am 26. April, als ich mit zwei Dajaks auf der Jagd war, fanden wir ein anderes ungefähr von derselben Größe. Es fiel auf den ersten Schuss, aber schien nicht sehr verletzt zu sein, und kletterte sofort auf den nächsten Baum; ich feuerte dann wieder, und es fiel nochmals mit gebrochenem Arm und einer Wunde im Körper. Die beiden Dajaks liefen nun hin, und jeder bemächtigte sich einer Hand; sie riefen mir zu, ich solle einen Pfahl schneiden und sie wollten mir dann das Tier in Sicherheit bringen. Aber obgleich ein Arm gebrochen und es nur ein halb erwachsenes Tier war, so war es doch zu stark für diese jungen Wilden; es zog sie trotz aller ihrer Kraftanstrengung nach seinem Mund hin, sodass sie es wieder loslassen mussten, um nicht ernstlich gebissen zu werden. Es kletterte nun wieder den Baum hinauf, und um weitere Unannehmlichkeiten zu vermeiden, schoss ich es durchs Herz.

      Am 2. Mai fand ich wieder einen Mias auf einem sehr hohen Baum, als ich nur eine kleine (80er) Flinte bei mir hatte. Dennoch СКАЧАТЬ