Название: Gesammelte Werke
Автор: Джек Лондон
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier
isbn: 9783962813475
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»Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Es besteht auch eine Möglichkeit, dass der Steinbruch wieder in Angriff genommen wird, und der Mann, der dort fuhr, ist nach Puget Sound gezogen. Und was tut es schließlich, wenn ich auch die meisten von den Pferden verkaufen muss? Ich habe ja dich, und du hast dein Gemüse. Das ist eine sichere Sache. Wir können nur in der ersten Zeit nicht so schnell vorwärts kommen, das ist alles. Das Land macht mir keine Sorgen. Ich habe alles geprüft, während wir dahinrasselten. Wir haben nicht einen Stein unterwegs getroffen, den wir uns nicht zunutze machen konnten. Und nun sag, wo du nun hinreiten willst.«
*
Sie ritten im Galopp durch die Pforte, lärmten über die Brücke und passierten »Trillium Zuflucht«, ehe sie beim Hange nach dem Wildwasser-Canyon abbogen. Saxon hatte sich ihr Feld auf dem großen Ausläufer der Sonomaberge als Ziel für ihren Ritt gewählt.
»Hör mal, mir fiel übrigens heute Morgen, als ich Ramona holte, eine große Sache ein«, sagte Billy, der für den Augenblick alle Sorgen mit der Lehmgrube vergessen hatte. »Du weißt doch, die hundertundvierzig Morgen! Ich kam ein Stück weiterhin an dem jungen Chavon vorbei, und ich weiß selber nicht, warum – wohl nur zum Spaß – fragte ich ihn, ob er glaubte, dass der Alte mir die hundertundvierzig verpachten würde. Und was, glaubst du, antwortete er? Er sagte, dass sie dem Alten gar nicht gehörten. Er hätte sie selbst nur gepachtet. Deshalb ließe er immer sein Vieh dort weiden. Es ist ein Loch in seiner eigenen Wirtschaft, denn alles Land auf drei Seiten gehört ihm.
Gleich darauf traf ich Ping. Er sagte, dass sie Hilyard gehörten, und dass er bereit sei zu verkaufen – nur, dass Chavon nicht das Geld dazu hätte. Dann bin ich auf dem Rückweg bei Payne vorgefahren. Er hat seine Schmiede aufgegeben – ein Pferd hat ihm einen Tritt in den Rücken versetzt, und er kann sich nicht wieder erholen – und jetzt hat er gerade angefangen, mit Grundstücken zu handeln. Ja, es habe seine Richtigkeit, sagte er. Hilyard wolle gern verkaufen und habe ihn schon gebeten zu tun, was er könne. Chavon habe es nur als Weide benutzt, und Hilyard wolle die Pacht nicht erneuern.«
Als sie den Wildwasser-Canyon verlassen hatten, wandten sie die Pferde und machten an einer Stelle, wo sie die drei bewaldeten Hügel sehen konnten, mitten auf den erwähnten hundertundvierzig Morgen, halt.
»Es wird schon einmal uns gehören«, sagte Saxon.
»Das soll es«, sagte Billy in einem Ton, als hege er keinen Zweifel. »Ich habe mir wieder die Ziegelsteinscheune angesehen. Sie ist wie geschaffen für eine ganze Schar von Pferden, und ein Dach wird billiger sein, als ich gedacht hatte. Aber jetzt, da es mit dem Lehm schief geht, können weder Chavon noch ich an einen Kauf denken.«
Als sie zu Saxons Feld kamen, das, wie sie jetzt wussten, Redwood Thompson gehörte, banden sie ihre Pferde an und gingen zu Fuß hinauf. Das Gras wurde gerade gemäht, und Thompson, der es zusammenharkte, rief ihnen einen Gruß zu. Es war ein stiller, klarer Tag ohne einen Windhauch, und sie suchten im Walde hinter dem Feld Schutz vor der Sonne. Hier kamen sie auf einen halbverwischten Pfad.
»Es ist ein Viehsteig«, erklärte Billy. »Ich möchte wetten, dass irgendwo zwischen den Bäumen eine winzige Weide versteckt liegt. Lass uns hier gehen.«
Eine Viertelstunde später kamen sie, einige hundert Fuß weiter den Hang hinan, auf eine offene Wiese. Tief unter ihnen lagen die hundertundvierzig Morgen, und sie befanden sich in gleicher Höhe mit den drei Hügeln. Billy blieb stehen, um das so ersehnte Land zu betrachten, und Saxon trat zu ihm.
»Was ist das?« fragte sie und zeigte auf die Hügel. »Dort oben, links von dem kleinen Canyon, auf dem Hügel gleich unter der Tanne, die sich ein wenig vornüberneigt?«
Was Billy sah, war ein weißer Einschnitt an der Seite des Canyons.
»Das verstehe ich nicht«, sagte er und sah forschend nach dem Einschnitt. »Ich hatte gedacht, jeden Zoll von dem Boden hier zu kennen, aber den Einschnitt habe ich noch nie gesehen. Erst Anfang des Winters war ich am Ende des Canyons. Dort ist es schrecklich wild. Die Seiten des Canyons sind so steil wie ein Kirchturm und dicht bewaldet.«
»Was ist das?« fragte sie. »Ein Erdrutsch?«
»Das muss es sein – von dem heftigen Regen. Wenn ich mich nicht sehr irre« – Billy vergaß die Fortsetzung, so eifrig beschäftigte ihn der Anblick des Einschnitts.
»Hilyard will für dreißig den Morgen verkaufen«, begann er wieder, scheinbar ohne Zusammenhang mit dem Vorhergegangenen. »Gutes Land, schlechtes Land, wie es sich trifft, dreißig für den Morgen. Das macht zweitausendzweihundert. Payne ist neu in dem Geschäft, ich werde ihn dazu bringen, auf die Hälfte seiner Provision zu verzichten, und ich werde schon günstige Bedingungen erzielen. Wir können immer die vierhundert von Gow Yum noch einmal leihen, und ich kann Geld auf meine Pferde und Wagen aufnehmen –«
»Willst du heute kaufen?« neckte Saxon ihn.
Ihre Worte drangen gar nicht bis zu seinem Bewusstsein. Er sah sie an, als hätte er gehört, was sie sagte, vergaß es aber im nächsten Augenblick wieder.
»Kopfarbeit«, murmelte er. »Kopfarbeit – wenn ich nicht ein gutes Geschäft mache –«
Er eilte auf dem Viehsteig zurück, dann aber fiel ihm Saxon ein, und er rief ihr über die Schulter zu:
»Komm. Mach schnell! Ich muss hinüber und es mir ansehen.«
Er lief so schnell den Weg entlang und über das Feld, dass Saxon keine Zeit zu fragen hatte. Sie war ganz atemlos, so hatte sie sich anstrengen müssen, mitzukommen.
»Was ist es?« fragte sie eifrig, als er sie in den Sattel hob.
»Vielleicht nur Unsinn – ich erzähle es dir später«, antwortete er ausweichend.
Sie galoppierten über die Ebene, trabten die Hänge hinab, und erst, als sie die steile Böschung am Wildwasser erreichten, hielten sie die Pferde wieder an und ließen sie im Schritt gehen. Billys Zerstreutheit war jetzt verschwunden, und Saxon benutzte die Gelegenheit, um ein Thema anzuschneiden, das sie seit einiger Zeit bedrückte.
»Klara Hastings erzählte mir heute, dass sie Besuch bekämen. Jim Hazard und Mark Hall kommen mit ihren Frauen СКАЧАТЬ