Gesammelte Werke. Джек Лондон
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Джек Лондон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813475

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СКАЧАТЬ mit ei­ner Sei­ten­bahn durch das Na­pa­tal be­glücken wol­len!«

      Sie er­reich­ten den Rand des Wild­was­ser-Ca­ny­ons, und, sich im Sat­tel zu­rück­leh­nend, lie­ßen sie die Pfer­de eine stei­le Bö­schung hin­ab­glei­ten und ge­lang­ten durch große Kie­fern­wäl­der auf einen al­ten, ganz ver­wisch­ten Pfad.

      »Die­ser Weg ist in den Fünf­zi­gern an­ge­legt«, er­klär­te Bil­ly. »Es war der rei­ne Zu­fall, dass ich ihn fand. Ich frag­te ges­tern Pop­pe da­nach – er ist hier im Tal ge­bo­ren. Er sag­te, das war da­mals, als die Gold­grä­ber von Pe­ta­lu­ma her­über­ka­men. – Aber das wa­ren die rei­nen Wil­den. Es wa­ren Spie­ler, die ihn an­leg­ten, und sie müs­sen eine Men­ge Idio­ten mit­ge­bracht ha­ben. Kannst du die Ebe­ne dort und die al­ten Baum­stümp­fe se­hen? Dort hat­ten sie ihr La­ger, und un­ter den Bäu­men er­rich­te­ten sie ihre Spiel­bu­den. Da­mals war die Ebe­ne grö­ßer, aber der Bach hat ein gut Teil da­von weg­ge­fres­sen. Pop­pe sag­te, ein paar Mann wä­ren tot­ge­schla­gen und ei­ner ge­lyncht wor­den.«

      Über den Hals der Pfer­de ge­beugt, ar­bei­te­ten sie sich einen schma­len Vieh­steig zum Ca­ny­on hin­an und rit­ten dann über un­ebe­nes Ge­län­de auf die Hü­gel zu.

      »Weißt du, Sa­xon, du hast dich im­mer nach al­lem Schö­nen um­ge­schaut. Aber jetzt will ich dir et­was zei­gen, das dich sprach­los ma­chen wird – war­te nur, bis wir durch die­se Man­za­ni­tas hin­durch sind.«

      Nie auf ih­rer lan­gen Rei­se hat­te Sa­xon eine so herr­li­che Aus­sicht ge­se­hen wie die, wel­che sich ih­rem Bli­cke zeig­te, als sie aus dem Ge­büsch her­aus­ka­men. Der halb­ver­wisch­te Pfad glich ei­nem un­re­gel­mä­ßi­gen ro­ten Schat­ten, den die großen Rie­sen­tan­nen und breitäs­ti­gen Ei­chen auf den wei­chen Wald­bo­den ge­wor­fen hat­ten. Es war, als hät­ten all die ver­schie­de­nen Baumar­ten und Wein­ran­ken, die die Ve­ge­ta­ti­on aus­mach­ten, sich ver­schwo­ren, das laubrei­che Dach zu flech­ten. Ahorn, große Ma­dron­jos und Lor­beer­bäu­me, hohe Ei­chen mit braun­gel­ber Rin­de, ab­ge­schält und ver­floch­ten mit wil­dem Wein und flam­men­den Gif­tei­chen. Sa­xon lenk­te Bil­lys Auf­merk­sam­keit auf eine mit Far­nen be­deck­te Moos­bank. Es war, als ob alle Hän­ge sich tra­fen, um die­se mäch­ti­ge Höh­le und Laub­hüt­te in der Tie­fe des Wal­des zu bil­den. Der Bo­den zu ih­ren Fü­ßen war feucht wie ein Schwamm. Ein un­sicht­ba­rer Was­ser­lauf rie­sel­te un­ter breit­blätt­ri­gen Far­nen. Zu al­len Sei­ten wa­ren be­zau­bern­de Durch­bli­cke, wo jun­ge Rie­sen­tan­nen schwei­gend und statt­lich um ge­fal­le­ne Hü­nen stan­den, die den Pfer­den bis zur Schul­ter reich­ten und mit Moos be­deckt wa­ren, wäh­rend ihre Stäm­me und Wur­zeln sich lang­sam mit der wei­chen Erde misch­ten.

      Schließ­lich, nach noch ei­ner Vier­tel­stun­de, ban­den sie die Pfer­de am Ran­de des schma­len Ca­ny­ons an, der sich durch die Wild­nis bis zu den Hü­geln wand. Durch eine Öff­nung zwi­schen den Bäu­men wies Bil­ly auf die Wip­fel der sich nei­gen­den Kie­fern.

      »Gera­de dar­un­ter ist es«, sag­te er. »Wir müs­sen dem Bach­bett fol­gen. Ein Weg exis­tiert nicht, aber du kannst se­hen, dass es vie­le Stel­len gibt, wo die Tie­re über den Bach set­zen. Du musst dich auf nas­se Füße ge­fasst ma­chen.«

      Sa­xon lach­te ver­gnügt und hielt sich dicht hin­ter ihm, wäh­rend sie durch klei­ne Was­ser­pfüt­zen plät­scher­ten und auf Hän­den und Fü­ßen die glat­ten Sei­ten des Fel­sens er­klom­men, wo das Was­ser sein ver­hee­ren­des Werk ver­rich­tet hat­te. Vor­sich­tig gin­gen sie un­ter den Stäm­men al­ter, ge­stürz­ter Bäu­me hin­durch.

      »Der Berg hat kei­nen rich­ti­gen Fels­kern«, sag­te Bil­ly be­leh­rend. »Das Was­ser schnei­det im­mer tiefer ein, und des­halb stür­zen die Sei­ten zu­sam­men. Sie sind so steil, dass sie ge­ra­de noch ste­hen kön­nen, ohne ganz ein­zu­stür­zen. Et­was hö­her hin­auf ist der Ca­ny­on kaum et­was an­de­res als ein Spalt im Bo­den, aber ein mäch­tig tiefer Spalt, das kannst du sa­gen, wenn dich ei­ner fra­gen soll­te. Man kann hin­über spu­cken, man kann sich aber auch den Hals dar­in bre­chen.«

      Ihr Vor­wärts­kom­men wur­de im­mer schwie­ri­ger und schließ­lich wur­den sie von ei­ner en­gen Schlucht auf­ge­hal­ten, wo eine Men­ge Treib­holz sich auf ih­rem Wege auf­ge­häuft hat­te.

      »Bleib du hier«, sag­te Bil­ly. Dann leg­te er sich flach auf den Bo­den und kroch durch das Ge­büsch, das un­ter ihm krach­te und knis­ter­te.

      Sa­xon war­te­te, bis das letz­te Geräusch ver­schwun­den war. Sie war­te­te noch zehn Mi­nu­ten, und dann folg­te sie Bil­ly auf dem Wege, den er ge­bahnt hat­te. An der Stel­le, wo das Fluss­bett ganz un­weg­bar wur­de, ge­lang­ten sie zu ei­nem Hir­sch­wech­sel. Er lief den stei­len Fels hin­auf und bil­de­te einen Tun­nel in dem dich­ten Grün. Dann sa­hen sie einen Schim­mer der sich nei­gen­den Kie­fer, ge­ra­de über ih­ren Köp­fen, und ka­men zu ei­nem klei­nen kla­ren Wald­see, der sich auf dem Grun­de ei­ner aus Lehm­bo­den be­ste­hen­den Sen­kung be­fand. Die­se Sen­kung war in jün­ge­rer Zeit ent­stan­den, of­fen­bar da­durch, dass der Bo­den und die Bäu­me ab­ge­rutscht wa­ren. Auf der an­de­ren Sei­te des Wald­sees er­hob sich eine fast senk­rech­te Wand. Sie wuss­te gleich, was es war, und sah sich nach Bil­ly um. Da hör­te sie ihn pfei­fen und sah auf. Zwei­hun­dert Fuß über ihr ein der wei­ßen Wand, dicht un­ter dem Gip­fel stand er und hielt sich an ei­nem Baum fest. Der Ab­grund war nur we­ni­ge Schritt von ihm ent­fernt.

      »Ich kann die klei­ne Wie­se hin­ter dei­nem Feld se­hen«, rief er ihr zu. »Kein Wun­der, dass dies nie je­mand auf­ge­stö­bert hat. Die ein­zi­ge Stel­le, von wo man es se­hen kann, ist das biss­chen Wie­se. Und du warst es, die es zu­erst sah. War­te, bis ich her­un­ter­kom­me – dann will ich dir al­les er­zäh­len. Ich habe es nicht frü­her ge­wagt.«

      Man brauch­te nicht be­son­ders klug zu sein, um die Wahr­heit zu er­ra­ten, und Sa­xon war sich denn auch gleich klar dar­über, dass es der kost­ba­re Lehm war, den die Zie­ge­lei brauch­te. Bil­ly ging in ei­nem großen Bo­gen um den Erd­rutsch her­um und ar­bei­te­te sich lang­sam an der Sei­te des Ca­ny­ons von Baum zu Baum, als klet­ter­te er eine Lei­ter her­ab.

      »Ist das nicht groß­ar­tig?« sag­te er tri­um­phie­rend, als er sich ne­ben ihr her­ab­glei­ten ließ. »Sieh nur – so hat es da­ge­le­gen, un­ter vier Fuß Erde ver­bor­gen, wo nie­mand es se­hen konn­te, ja, da hat es ge­le­gen und ge­war­tet, bis wir ins Mond­tal kämen. Und da – bit­te, da wird ein großes Stück hübsch ab­ge­schält, so­dass wir es se­hen kön­nen.«

      »Ist es denn der rich­ti­ge Lehm?«

      »Ja, dar­auf kannst du dei­nen Kopf wet­ten! Ich habe zu viel da­von in den Hän­den ge­habt, dass ich es nicht im Dun­keln er­ken­nen soll­te! Du brauchst nur ein klei­nes Stück zwi­schen den Fin­gern zu zer­rei­ben – so! Ja, ich könn­te es schon am Ge­schmack mer­ken. Ich habe ge­nug von dem Staub ge­schluckt, wenn ich mit den Ar­bei­tern im Wa­gen fuhr. Aber jetzt sollst du nur se­hen! Weißt du, dass wir, seit­dem wir in die­ses Tal ka­men, nichts ge­tan ha­ben, als uns die Köp­fe zu zer­bre­chen. Aber jetzt ha­ben wir aus­ge­sorgt.«

      »Aber СКАЧАТЬ