Название: Gesammelte Werke
Автор: Джек Лондон
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier
isbn: 9783962813475
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»Gewiss – nimm sie nur!« Billy erstickte einen Seufzer. »Und übrigens habe ich jetzt auch zu viel zu tun, um mich damit abzugeben.«
Eine Umgehung der Wahrheit, die ziemlich frech war, da er gerade das Hebewerk installiert und überall Wasserleitungen gelegt hatte.
»Es wäre am klügsten so, Billy«, sagte sie beruhigend, denn sie wusste, dass sein Traum, ein großer Gutsbesitzer zu werden, lebendiger als je war. »Du willst dich doch auch nicht mit dem einen Morgen abgeben. Da sind doch die hundertundvierzig Morgen. Die kaufen wir, wenn der alte Chavon einmal stirbt. Außerdem gehören Sie tatsächlich mit zur Madronjoranch. Es war ursprünglich zusammen ein Gut.«
»Ich wünsche keinem Menschen den Tod«, brummte Billy. »Aber er hat ja kein Vergnügen davon, wenn er nur eine Herde elender Tiere darauf weiden lässt. Ich habe mir die Geschichte angesehen. Es sind mindestens vierzig Morgen auf den drei gerodeten Feldern und massenhaft Wasser in den Bergen dahinter. Du würdest mit offenem Munde dastehen, wenn du all das Pferdefutter sähest, das ich daraus bekommen könnte. Dann sind mindestens fünfzig Morgen da, wo ich meine Stuten grasen lassen könnte, Weide vermischt mit Wald und steilen Hängen und dergleichen. Die anderen fünfzig sind nur dichter Wald mit schönen Partien und Wild. Und die alte Ziegelsteinscheuer – die ist ausgezeichnet. Bekäme sie nur ein neues Dach, dann gäbe sie vielen Tieren bei schlechtem Wetter Unterschlupf. Sieh, ich muss jetzt die elende Weide hinter Pings Hof pachten, nur um Platz für die Tiere zu haben, wenn sie sich ausruhen sollen. Sie könnten auf den hundertundvierzig Morgen herumlaufen, wenn ich sie nur hätte. Ich möchte wissen, ob Chavon sie verpachten würde.«
Zuweilen hielt Billys Ehrgeiz sich an Näherliegendes, so, wenn er sagte: »Ich muss morgen nach Petaluma hinüber, Saxon. Auf der Atkinsonranch findet eine Auktion statt, und ich kann vielleicht ein paar gute Geschäfte machen.«
»Mehr Pferde?«
»Hab ich nicht zwei Gespanne, die Brennholz für das neue Winterhotel holen? Und Barney hat sich die Schulter tüchtig verstaucht. Er muss sich längere Zeit Ruhe gönnen, wenn er je wieder der alte werden soll. Und Bridget wird nie wieder arbeiten können – das kann ich doch sehen. Ich habe an ihr herumgedoktert und herumgedoktert, und der Tierarzt weiß weder ein noch aus. Und einige von den anderen Pferden brauchen auch Ruhe. Das graue Gespann verliert sehr. Und der große Rote wird ganz verrückt. Sie glaubten alle, es käme von den Zähnen, aber das war es nicht. Er war nur durchgedreht. Wenn man gut auf seine Tiere achtet, ist es so gut wie barer Verdienst, und Pferde sind die feinsten vierbeinigen Geschöpfe, die man hat. Wenn ich einmal eine Gelegenheit finde, verschaffe ich mir eine Wagenladung Maulesel aus Colusa County – das sind große, schwere Tiere, wie du weißt. Sie werden wie warme Semmeln hier im Tal gehen – wenn ich sie nicht selber behalte.«
Oder Billy konnte zu Scherzen aufgelegt sein und sagen: »Weißt du, Saxon, da wir gerade von den Abrechnungen reden, was sind, meinst du, Hazel und Hattie wert – so nach dem üblichen Marktpreis?«
»Warum?«
»Nein, ich frage.«
»Nun, sagen wir, so viel wie du für sie gegeben hast, dreihundert Dollar.«
»Hm!« Billy versank in Gedanken. »Sie sind ein ganz Teil mehr wert, aber davon wollen wir jetzt nicht reden. Und um auf die Abrechnung zurückzukommen, wie wäre es, wenn du mir jetzt einen Scheck auf dreihundert Dollar ausschriebest?«
»Ach, du Räuber!«
»Immer sachte! Wenn du Heu und Korn von meinen Wagenladungen bekommst, gibst du mir dann vielleicht keinen Scheck dafür? Und du weißt selbst, wie du darauf siehst, dass deine Abrechnungen auf den Pfennig stimmen«, neckte er sie. »Wenn du eine richtige Geschäftsfrau sein willst, musst du selbstverständlich die beiden Pferde in deinem Budget verrechnen. Ich habe, ich weiß nicht wie lange schon, nicht den geringsten Nutzen von ihnen.«
»Aber die Pferde gehören doch dir«, wandte sie ein. »Außerdem kann ich es mir nicht leisten, Stuten in meinem Geschäft zu halten. Ich weiß sehr wohl, dass Hazel und Hattie bald den Gemüsewagen nicht mehr ziehen können – sie sind jedenfalls zu gut für die Arbeit. Und du musst dich nach einem Paar umsehen, das an ihre Stelle treten kann. Für das Paar werde ich dir schon einen Scheck geben, aber keine Provision.«
»Wie du willst«, erklärte Billy. »Hazel und Hattie kommen zu mir zurück, aber du musst mir Miete für die Zeit bezahlen, die du sie gebraucht hast.«
»Wenn du mich dazu zwingst, dann lasse ich dich für die Kost bezahlen«, sagte sie drohend.
»Wenn du mich für die Kost bezahlen lässt, dann nehme ich Zinsen für das Geld, das ich in die Geschichte hier gesteckt habe.«
»Das kannst du nicht«, lachte Saxon, »das ist gemeinsames Eigentum.«
Er grunzte, als hätten ihre letzten Worte ihn stumm gemacht.
»Da hast du es mir ordentlich gegeben«, sagte er, »und da kann ich dir nicht antworten. Aber weißt du, es klingt doch hübsch, nicht wahr? – Gemeinsames Eigentum.« Er wiederholte es und kostete behaglich die Worte aus. »Und als wir uns heirateten, war das höchste, wozu unser Ehrgeiz sich aufschwingen konnte, feste Arbeit, ein paar Lumpen und die paar Möbel, die halb verbraucht waren, ehe wir sie bezahlt hatten. Ohne dich gäbe es nichts, was gemeinsames Eigentum hieße.«
»Ach Unsinn! Was hätte ich auf eigene Faust tun können? Du weißt sehr gut, dass du selbst all das Geld verdientest, durch das wir hier in die Höhe kamen. Du bezahltest Gow Yums, Chan Chis, Hughies und Frau Pauls Lohn – gewiss, du bist es, der alles gemacht hat.«
Sie ließ zärtlich ihre Hände über seine Schultern und die harten Muskeln seines Oberarmes gleiten.
»Das war es, was den Ausschlag gab, Billy!«
»Ach zum Teufel! Den Ausschlag gab selbstverständlich dein Kopf. Was hätten meine Muskeln genützt, wenn nicht dein Kopf gewesen wäre, der sie die richtige Arbeit tun ließ? – Streikbrecher verprügeln, das konnten sie, Zimmerherren verprügeln und die Ellbogen auf einen Bartisch stemmen. Das einzige Vernünftige, was mein Kopf je getan hat, war, dass ich auf dich anbiss. Bei Gott, Saxon, du bist es, die mich zu etwas gemacht hat.«
»Ach СКАЧАТЬ