Gesammelte Werke. Джек Лондон
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Джек Лондон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813475

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СКАЧАТЬ noch vie­le Jah­re lang zu ver­wen­den. Und dann muss­te er ja auch an das Ge­stüt den­ken. Aber er wag­te es nicht, sich auf den Kauf ein­zu­las­sen. Er kämpf­te heim­lich mit sich und sag­te Sa­xon nichts da­von.

      Abends saß er in der Kü­che und rauch­te, wäh­rend er zu­hör­te, was die bei­den Frau­en im Lau­fe des Ta­ges ver­rich­tet und ge­plant hat­ten. Es war schwer, die rich­ti­gen Pfer­de zu fin­den und, wie er sich aus­drück­te, es wur­de den Bau­ern so schwer, als soll­ten sie sich einen Zahn zie­hen las­sen, wenn sie sich auch nur von ei­nem ein­zi­gen tren­nen soll­ten, und das, ob­gleich er au­to­ri­siert war, die Kauf­sum­me um fünf­zig Dol­lar zu er­hö­hen. Trotz den Au­to­mo­bi­len stieg der Preis für schwe­re Ar­beits­pfer­de be­stän­dig. So­lan­ge Bil­ly den­ken konn­te, war der Preis für große Ar­beits­pfer­de im­mer ge­stie­gen. Nach dem großen Erd­be­ben war eine plötz­li­che Stei­ge­rung ge­kom­men, aber die Prei­se wa­ren nie wie­der ge­fal­len.

      »Bil­ly, Sie ver­die­nen als Pfer­de­händ­ler wohl mehr, als Sie als ge­wöhn­li­cher Ar­bei­ter hat­ten?« frag­te Frau Mor­ti­mer. »Nun ja! Aber Sie soll­ten sich lie­ber dar­an ma­chen, die Wie­se zu drä­nie­ren, zu pflü­gen oder der­glei­chen. Sie kau­fen wei­ter Pfer­de. Sie müs­sen mit dem Kopf ar­bei­ten. Aber von dem, was Sie ver­die­nen, wer­den Sie ge­fäl­ligst einen Mann ent­loh­nen, der mit Sa­xon im Ge­mü­se ar­bei­ten kann. Das ist eine gute Geld­an­lage, und so et­was bringt hohe Pro­zen­te – ja, und das schnell.«

      »Ge­wiss«, ant­wor­te­te er. »Des­halb be­zahlt man wohl einen Mann – um an ihm zu ver­die­nen. Aber wie Sa­xon und ein Mann mit den fünf Mor­gen fer­tig wer­den sol­len, wenn Herr Hale sagt, dass wir zwei nicht alle Ar­beit auf zwei Mor­gen ver­rich­ten kön­nen – das geht über mei­nen Ver­stand.«

      »Sa­xon soll auch nicht sel­ber ar­bei­ten«, ant­wor­te­te Frau Mor­ti­mer. »Habt ihr viel­leicht ge­se­hen, dass ich in San José et­was ar­bei­te­te? Sa­xon soll ih­ren Kopf ge­brau­chen – es wird bald Zeit, dass ihr das merkt! An­dert­halb Dol­lar täg­lich. Das ver­die­nen Leu­te, die nicht mit dem Kop­fe ar­bei­ten. Und sie soll sich nicht mit an­dert­halb Dol­lar den Tag be­gnü­gen. Hört mal! Ich hat­te heu­te Nach­mit­tag eine lan­ge Un­ter­hal­tung mit Herrn Hale. Er sagt, dass man tat­säch­lich kei­ne or­dent­li­chen Leu­te zur Ar­beit hier im Tal be­kom­men kann.«

      »Das weiß ich gut«, warf Bil­ly ein. »Alle tüch­ti­gen Leu­te ge­hen in die Städ­te. Nur der Bo­den­satz bleibt. Und die gu­ten, die blei­ben, ar­bei­ten nicht für an­de­re.« »Ja, das ist Wort für Wort wahr. Aber hört ein­mal, Kin­der. Ich weiß das sehr gut, und ich habe mit Herrn Hale dar­über ge­spro­chen. Er ist be­reit, al­les für euch zu ord­nen. Er ver­steht sich dar­auf, und er kennt den In­spek­tor. Kurz, ihr könnt zwei be­dingt be­gna­dig­te Ge­fan­ge­ne aus San Quen­tin für die Gar­ten­ar­beit be­kom­men. Es gibt dort eine Men­ge Chi­ne­sen und Ita­lie­ner, und die sind bei wei­tem die bes­ten Han­dels­gärt­ner. Auf die Wei­se schlagt ihr zwei Flie­gen mit ei­ner Klap­pe. Ihr helft den ar­men Ge­fan­ge­nen, und ihr helft euch sel­ber.«

      Sa­xon war er­schro­cken und wuss­te nicht, was sie sa­gen soll­te, wäh­rend Bil­ly den Vor­schlag mit tie­fem Ernst über­leg­te.

      »Ihr kennt doch John?« fuhr Frau Mor­ti­mer fort. »Ich mei­ne, Herrn Ha­les Gärt­ner. Wie ge­fällt er euch?«

      »Ach, ich habe erst heu­te Mor­gen ge­dacht, wie nett es wäre, einen Mann wie John zu be­kom­men«, sag­te Sa­xon eif­rig. »Er ist eine freund­li­che, treue See­le. Frau Hale hat mir viel Gu­tes von ihm er­zählt.«

      »Aber ei­nes hat sie nicht er­zählt«, sag­te Frau Mor­ti­mer lä­chelnd, »näm­lich, dass John ein be­dingt be­gna­dig­ter Straf­ge­fan­ge­ner ist. Vor acht­und­zwan­zig Jah­ren ge­riet er mit ei­nem Mann um fünf­und­sech­zig Cent in Streit, und in der Hef­tig­keit er­schlug er ihn. Er ist jetzt seit drei Jah­ren bei der Fa­mi­lie Hale. Erin­nert ihr euch an den al­ten Fran­zo­sen, den ich hat­te? Mit dem war es ge­nau eben­so. Dar­über sind wir uns also ei­nig. Wenn eure zwei kom­men, na­tür­lich müsst ihr ih­nen einen gu­ten Lohn zah­len – und wir wol­len schon da­für sor­gen, dass sie von der sel­ben Na­tio­na­li­tät sind, Chi­ne­sen oder Ita­lie­ner – nun ja, wenn sie kom­men, dann wird John mit ih­nen zu­sam­men und un­ter Auf­sicht von Herrn Hale eine klei­ne Hüt­te für sie bau­en, wo sie woh­nen kön­nen. Wir kön­nen selbst die Stel­le da­für aus­su­chen. Wenn aber der Be­trieb erst in vol­lem Gan­ge ist, müs­sen wir se­hen, euch mehr Hil­fe zu ver­schaf­fen. Sie müs­sen eben die Au­gen ein we­nig of­fen hal­ten, Bil­ly, wenn Sie durch das Tal wan­dern.«

      Am nächs­ten Abend war Bil­ly zur ge­wöhn­li­chen Zeit nicht heim­ge­kom­men, und um neun Uhr er­schi­en ein rei­ten­der Bote von Glen El­len mit ei­nem Te­le­gramm. Bil­ly hat­te es von Lake Coun­ty ge­schickt. Er war auf der Su­che nach Pfer­den für Oa­k­land.

      Erst am drit­ten Tage kam er heim, tod­mü­de, aber sehr stolz, was er nicht zu ver­heh­len such­te.

      »Nun, was ha­ben Sie in den drei Ta­gen ge­macht?« frag­te Frau Mor­ti­mer.

      »Ich habe mei­nen Kopf ge­braucht«, ant­wor­te­te er mit großem Selbst­be­wusst­sein. »Ich habe zwei Flie­gen mit ei­ner Klap­pe ge­schla­gen, und ich habe eine gan­ze Schar ge­schla­gen. Hm! Ich hör­te et­was da­von in Lawn­da­le, und ich will Ih­nen nur sa­gen, dass Ha­zel und Hat­tie fast zu­schan­den ge­fah­ren wa­ren, als ich sie in einen Stall in Ca­li­sto­ga stell­te und mit der Post wei­ter nach St. He­le­na fuhr. Ich kam ge­ra­de zu­recht und krieg­te sie zu fas­sen – acht star­ke Tie­re – sie ge­hör­ten alle ei­nem Fuhr­mann in den Ber­gen. Es wa­ren jun­ge Tie­re, so ge­sund und frisch, wie man sie sich nur wün­schen kann, und das leich­tes­te von ih­nen wog über fünf­zehn­hun­dert. Ich habe sie heu­te Abend in Ca­li­sto­ga ver­la­den. Und – das ist noch nicht al­les. Zu­erst habe ich in Lawn­da­le mit dem Mann ge­spro­chen, der für den Stein­bruch fährt. Pfer­de ver­kau­fen? Er war ganz ver­ses­sen dar­auf, wel­che zu kau­fen. Ja, er woll­te sie so­gar mie­ten, sag­te er.«

      »Und da schick­test du ihm die acht, die du ge­kauft hat­test«, fiel Sa­xon ihm ins Wort.

      »Du musst noch ein­mal ra­ten. Ich kauf­te die acht mit dem Geld des Al­ten in Oa­k­land, und sie wur­den nach Oa­k­land ge­schickt. Aber ich re­de­te mit dem Fuhr­mann, und er ging dar­auf ein, mir bis zu sechs Pfer­den für je fünf­zig Cent täg­lich ab­zu­mie­ten. Dann te­le­gra­fier­te ich dem Al­ten, dass er mir sechs von den Pfer­den mit wund­ge­lau­fe­nen Fü­ßen schi­cken soll­te. Bud Stro­ters soll­te sie aus­wäh­len, und das Geld könn­te er von mei­ner Pro­vi­si­on neh­men. Bud weiß schon, was ich ha­ben will. So­bald sie kom­men, dann ab mit den Ei­sen, und dann kom­men sie zwei Wo­chen auf die Wei­de. Da­nach ge­hen sie di­rekt nach Lawn­da­le. Mit der Ar­beit wer­den sie leicht fer­tig. Es geht auf ei­nem wei­chen Sand­weg den Hü­gel hin­ab zur Ei­sen­bahn. Fünf­zig Cent das Stück – das macht drei Dol­lar den Tag, die ich in den sechs Ta­gen der Wo­che an ih­nen ver­die­ne. Ich brau­che we­der für Fut­ter noch Ei­sen oder sonst et­was zu sor­gen und kann mich noch da­von über­zeu­gen, dass sie gut be­han­delt wer­den. Drei Dol­lar täg­lich – nun ja. Das deckt schon die Kos­ten für die bei­den Leu­te zu an­dert­halb СКАЧАТЬ