Gesammelte Werke. Джек Лондон
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Джек Лондон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813475

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СКАЧАТЬ da ha­ben wir sel­ber mal einen er­wi­scht, Bil­ly und ich«, warf Bud ein.

      »Wir also gleich drauf­los«, wand­te Jack­son sich zu Sa­xon. »Wir sind frü­her schon mit da­bei ge­we­sen und wis­sen Be­scheid, und zwar gründ­lich. Und so fan­gen wir denn Ihren Mann di­rekt in der Gas­se –«

      »Ich guck­te mich nach Bud um«, sag­te Bil­ly. »Die an­de­ren sag­ten, ich wür­de ihn am an­de­ren Ende der Gas­se fin­den. Und da kommt die­ser Jack­son hier und fragt, ob ich ihm ein Streich­holz ge­ben kann.«

      »Und dann ver­rich­te­te ich mei­ne hüb­sche klei­ne Ar­beit«, nahm der ers­te Kut­scher sei­nen Be­richt wie­der auf.

      »Wie denn?« frag­te Sa­xon.

      »Das da.« Der Mann zeig­te auf die Wun­de, die Bil­ly am Kop­fe hat­te. »Ich lang­te nach ihm aus. Er fiel um wie ein Stier, und dann kam er auf die Knie, tau­mel­te und schwatz­te et­was von ei­nem, der wohl nicht rich­tig im Kop­fe sei. Er war nicht recht bei sich. Und da ta­ten wir es.«

      Der Mann schwieg – er war jetzt mit sei­nem Be­richt fer­tig.

      »Sie bra­chen ihm bei­de Arme mit ei­nem Brech­ei­sen«, warf Bud ein.

      »Ja, bei­de Arme«, be­stä­tig­te Bil­ly. »Und da stan­den nun die bei­den und er­zähl­ten mir was. ›Da­von kannst du lan­ge Nut­zen und Freu­de ha­ben‹, sagt Jack­son. Und An­son sagt: ›Mit den Ar­men möch­te ich dich kut­schie­ren se­hen.‹ Und dann sagt Jack­son: ›Wir wol­len ihm noch eine Klei­nig­keit mit auf den Weg ge­ben.‹ Und im sel­ben Au­gen­blick haut er mir eine run­ter.«

      »Nein«, be­rich­tig­te An­son, »das war ich.«

      »Na ja, und die schick­te mich wie­der ins Traum­land«, seufz­te Bil­ly. »Und als ich wie­der zu mir kam, stan­den Bud und An­son und Jack­son da und be­gos­sen mich mit Was­ser aus ei­nem Trog. Und dann ris­sen wir ei­nem Re­por­ter aus und gin­gen alle zu­sam­men her.«

      Bud Stro­ters hob die Hand und zeig­te fri­sche Schram­men auf den Knö­cheln.

      »Der Idi­ot von Re­por­ter woll­te durch­aus Be­kannt­schaft hier­mit ma­chen«, wand­te er sich zu Bil­ly, »des­halb hol­te ich euch erst in der Sieb­ten ein.«

      Ein paar Mi­nu­ten dar­auf kam Dok­tor Hent­ley und warf die Män­ner hin­aus. Sie war­te­ten, bis er mit sei­ner Un­ter­su­chung fer­tig war, um sich zu ver­ge­wis­sern, dass es nichts Erns­tes mit Bil­ly war, und gin­gen dann. In der Kü­che wusch Dok­tor Hent­ley sich die Hän­de und gab Sa­xon die letz­ten An­wei­sun­gen. Wäh­rend er sich ab­trock­ne­te, be­gann er her­um­zu­schnüf­feln und sah nach dem Herd, wo ein Topf koch­te.

      »Mu­scheln?« frag­te er. »Wo ha­ben Sie die ge­kauft?«

      »Ich habe sie nicht ge­kauft«, sag­te Sa­xon. »Ich habe sie selbst ge­sam­melt.«

      »Doch nicht im Sumpf?« frag­te er ge­spannt.

      »Doch.«

      »Dann wer­fen Sie sie weg. Sie sind Tod und Ver­der­ben. Ty­phus – ich habe schon drei Fäl­le ge­habt, und alle sind auf die Mu­scheln und den Sumpf zu­rück­zu­füh­ren.«

      Als er ge­gan­gen war, tat Sa­xon, wie er ge­sagt hat­te. Das ist ein neu­es Übel an Oa­k­land, dach­te sie bei sich – Oa­k­land, die Men­schen­fal­le, die ver­gif­te­te, wen sie nicht aus­hun­gern konn­te.

      »Ja, ob das nicht ge­nüg­te, einen zum Säu­fer zu ma­chen«, stöhn­te Bil­ly, als Sa­xon wie­der zu ihm kam. »Hast du je von ei­nem sol­chen Pech ge­hört? Bei all mei­nem Bo­xen nie einen Kno­chen zer­schla­gen. Und jetzt – eins, zwei, drei – sind bei­de Arme ka­putt.«

      »Ach, es hät­te noch schlim­mer ge­hen kön­nen«, lä­chel­te Sa­xon hei­ter.

      »Da möch­te ich schon wis­sen, wie­so.«

      »Na, wäre es nicht schlim­mer ge­we­sen, wenn du in Oa­k­land hät­test blei­ben wol­len, wo es je­den Au­gen­blick wie­der ge­sche­hen könn­te?«

      »Ich kann schon se­hen, wie ich Bau­er wer­de und mit ei­nem Paar Pfei­fen­roh­ren, wie die­sen hier, her­um­ge­he und pflü­ge«, fuhr er fort.

      »Dok­tor Hent­ley sagt, dass sie dort, wo sie ge­bro­chen sind, stär­ker wer­den als je. Aber jetzt schließ die Au­gen und schlaf. Du bist schreck­lich her­un­ter und brauchst Ruhe. Lass das Den­ken.«

      Er schloss ge­hor­sam die Au­gen, und sie leg­te ihm ihre küh­le Hand un­ter den Na­cken.

      »Das ist ein schö­nes Ge­fühl«, mur­mel­te er. »Du bist so kühl, Sa­xon – dei­ne Hand und dei­ne gan­ze klei­ne Per­son. Bei dir zu sein ist, wie wenn man in die Nacht­küh­le hin­aus­kommt, nach­dem man in ei­nem er­hitz­ten Lo­kal ge­tanzt hat.«

      Als er ein paar Mi­nu­ten still­ge­le­gen hat­te, be­gann er, lei­se zu la­chen.

      »Was gibt es?« frag­te sie.

      »Ach, nichts – ich dach­te nur an die Idio­ten, die mich ver­prü­gelt ha­ben, – mich, der ich mehr Streik­bre­cher ver­prü­gelt habe, als ich zäh­len kann.«

      *

      Am nächs­ten Mor­gen er­wach­te Bil­ly in be­deu­tend bes­se­rer Stim­mung. In der Kü­che konn­te Sa­xon hö­ren, wie er ei­ni­ge merk­wür­di­ge ge­sang­li­che Akro­ba­ten­kunst­stücke ver­such­te.

      »Ich kann ein neu­es Lied, das du noch nie ge­hört hast«, er­zähl­te er, als sie mit ei­ner Tas­se Kaf­fee kam. »Aber ich kann nur den Re­frain. Der Alte re­det mit ei­nem Land­strei­cher von Ta­ge­löh­ner, der sei­ne Toch­ter hei­ra­ten will. Ma­mie – das war ein Mä­del, mit dem Bil­ly Mur­phy ging, ehe er hei­ra­te­te – sang es oft. Es ist so schön rühr­se­lig. Ma­mie heul­te im­mer da­bei.«

      Und mit großer Fei­er­lich­keit und so falsch, dass es eine Qual war, ihm zu­zu­hö­ren, sang Bil­ly das Lied.

      Aber sie fürch­te­te, dass der Kaf­fee kalt wer­den wür­de, und zwang Bil­ly, ihn zu trin­ken. Hilf­los, wie er mit sei­nen bei­den ge­bro­che­nen Ar­men war, muss­te er wie ein klei­nes Kind ge­füt­tert wer­den, und wäh­rend sie ihn füt­ter­te, spra­chen sie mit­ein­an­der.

      »Ei­nes will ich dir sa­gen«, sag­te Bil­ly zwi­schen zwei Schlu­cken. »So­bald wir auf dem Lan­de zur Ruhe ge­kom­men sind, sollst du das Pferd ha­ben, das du dir dein gan­zes Le­ben ge­wünscht hast. Und es soll dein ei­ge­nes Pferd sein, das du rei­ten oder fah­ren oder ver­kau­fen – kurz, mit dem du ma­chen kannst, was du willst.«

      Dann wie­der grü­bel­te er: »Ei­nes wird groß­ar­tig sein, wenn wir auf dem Lan­de woh­nen«, sag­te er schließ­lich, »näm­lich, dass ich so gut mit Pfer­den Be­scheid СКАЧАТЬ