Gesammelte Werke. Джек Лондон
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Джек Лондон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813475

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СКАЧАТЬ un­ter die Auf­wasch zu krie­chen, den Ver­schluss ab­zu­schrau­ben und das Fünf­dol­lar­stück her­aus­zu­fi­schen. Man be­kam nicht gut zu es­sen in den Ge­fäng­nis­sen, und der Ge­dan­ke, Bil­ly nach drei­ßig­tä­gi­ger Ge­fan­ge­nen­kost Mu­scheln und tro­ckenes Brot vor­zu­set­zen, war zu schreck­lich. Sie wuss­te, dass er gern But­ter auf dem Brot hat­te, di­cke But­ter, und dass er gute, di­cke Schei­ben ge­bra­te­nes Rind­fleisch lieb­te, und dass er Kaf­fee lieb­te und ihn in großen Men­gen trin­ken konn­te.

      Es war nach neun, als Bil­ly kam, und sie hat­te sich zu sei­nem Empfang ihre bes­te Haus­blu­se an­ge­zo­gen. Sie hielt nach ihm Aus­schau, als er lang­sam her­an­kam, und sie wäre ihm ent­ge­gen­ge­lau­fen, hät­te nicht eine klei­ne Schar von Nach­bar­kin­dern drü­ben auf der Stra­ße ihm nach­ge­st­arrt. Aber die Tür öff­ne­te sich, ehe er die Hand auf den Tür­griff leg­te, und als er drin­nen war, schloss er die Tür, in­dem er sei­nen Rücken da­ge­gen­stemm­te, denn sei­ne Arme hat­ten ge­nug zu tun, um Sa­xon an sich zu pres­sen. Nein, er hat­te nicht ge­früh­stückt, und er brauch­te auch nichts. Jetzt hat­te er ja Sa­xon. Aber er woll­te schreck­lich gern ein Bad und rei­nes Zeug ha­ben. Sie durf­te ihm nicht in die Nähe kom­men, ehe er sau­ber war.

      Als al­les das ge­tan war, setz­te er sich in die Kü­che und sah ihr zu, wie sie das Es­sen zu­be­rei­te­te, und er be­merk­te das Treib­holz und frag­te nach dem Zu­sam­men­hang. Im­mer eif­rig be­schäf­tigt, er­zähl­te sie ihm, wie sie das Holz ge­sam­melt hat­te, wie sie aus­ge­kom­men war, ohne Schul­den bei der Ge­werk­schaft zu ma­chen, und als das Es­sen end­lich auf dem Tisch stand, war sie in ih­rer Er­zäh­lung bis zu ih­rer Be­geg­nung mit Mary am vo­ri­gen Abend ge­langt. Die fünf Dol­lar er­wähn­te sie nicht.

      Bil­ly, der ge­ra­de den ers­ten Bis­sen Fleisch ge­nom­men hat­te, sah sie mit ei­nem Aus­druck an, dass sie er­schrak. Dann spie er das Fleisch auf den Tel­ler.

      »Du hast das Geld für das Fleisch von ihr be­kom­men«, sag­te er lang­sam und vor­wurfs­voll. »Du hat­test kein Geld und kei­nen Kre­dit mehr beim Schlach­ter, und doch steht Fleisch auf dem Tisch. Hab ich recht?«

      Sa­xon beug­te den Kopf.

      »Was hast du sonst noch ge­kauft?« frag­te er – nicht bru­tal, nicht zor­nig, aber mit furcht­ba­rer Käl­te, eine Fol­ge der Wut, wel­che er nicht in Wor­ten aus­drücken konn­te.

      Zu ih­rer Über­ra­schung blieb sie voll­kom­men ru­hig. Was be­deu­te­te das al­les? Nur was man zu er­war­ten hat­te, wenn man in Oa­k­land leb­te – et­was, das ver­schwand, wenn Oa­k­land ein zu­rück­ge­leg­tes Sta­di­um, ein Platz war, von dem aus man ge­st­ar­tet war.

      »Den Kaf­fee«, ant­wor­te­te sie, »und die But­ter.«

      Er schüt­te­te den In­halt sei­nes und ih­res Tel­lers in die Brat­pfan­ne mit der But­ter und dem Stück Fleisch, das auf dem Tisch stand, und oben­drauf schüt­te­te er den In­halt der Kaf­fee­do­se. Dann trug er al­les in den Hof hin­aus und warf es in den Müll­ei­mer. Die Kaf­fee­kan­ne leer­te er in die Auf­wasch.

      »Wie viel hast du noch von dem Geld?« lau­te­te sei­ne nächs­te Fra­ge.

      Sa­xon hat­te schon ihr Por­te­mon­naie ge­holt und das Geld her­aus­ge­nom­men.

      »Drei Dol­lar acht­zig«. Sie reich­te ihm das Geld. »Ich habe fünf­und­vier­zig Cent für das Fleisch be­zahlt.«

      Er ließ den Blick über das Geld schwei­fen, zähl­te es und ging zur Haus­tür. Sie hör­te, wie sie ge­öff­net und wie­der ge­schlos­sen wur­de, und wuss­te, dass er das Sil­ber auf die Stra­ße ge­wor­fen hat­te. Als er wie­der­kam, setz­te Sa­xon Brat­kar­tof­feln auf den Tisch.

      »Nichts ist zu gut für uns bei­de, Sa­xon«, sag­te er, »aber weiß Gott, so et­was kann mein Ma­gen nicht ver­dau­en. Es ist so ver­dor­ben, dass es stinkt.«

      Er sah auf die Brat­kar­tof­feln, die neue Schei­be tro­ckenes Brot und das Glas Was­ser, das sie ne­ben sei­nen Tel­ler stell­te.

      »Du kannst ganz ru­hig sein«, lä­chel­te sie, als er noch zö­ger­te. »Hier­von ist nichts be­su­delt.«

      Er warf ihr einen has­ti­gen Blick zu, als fürch­te­te er, dass sie sich über ihn lus­tig mach­te, und setz­te sich dann mit ei­nem Seuf­zer. Im nächs­ten Au­gen­blick war er wie­der auf­ge­sprun­gen und brei­te­te ihr die Arme ent­ge­gen.

      »Ich wer­de gleich es­sen, aber zu­erst möch­te ich gern mit dir re­den«, sag­te er, setz­te sich und press­te sie an sich. »Also höre! Du bist das ein­zi­ge, was ich auf der Welt habe. Du hast dich we­gen mei­nes Be­neh­mens vor­hin nicht vor mir ge­fürch­tet, und dar­über freue ich mich. Aber jetzt wol­len wir nicht mehr an Mary den­ken, wenn ich auch vol­ler Mit­leid mit ihr bin. Sie tut mir eben­so leid wie dir. Ich wür­de al­les für sie tun. Ich wür­de ihr die Füße wa­schen, wie Chris­tus tat. Ich wür­de sie an mei­nem Tisch es­sen und un­ter mei­nem Dach schla­fen las­sen. Aber des­halb brau­che ich nichts von dem an­zu­rüh­ren, was sie ver­dient hat. Aber lass uns nicht mehr an sie den­ken. Es han­delt sich um dich und mich, Sa­xon, nur um dich und mich, und der Teu­fel soll alle an­de­ren ho­len. Du brauchst dich nie mehr um mich zu ängs­ti­gen. Der Whis­ky und ich, wir ver­tra­gen uns nicht recht mit­ein­an­der, und des­halb sage ich: kei­nen Whis­ky mehr für mich! Ich bin ganz von Sin­nen ge­we­sen, und ich war nicht zu dir, wie ich hät­te sein sol­len. Aber jetzt ist das al­les vor­bei.

      Sieh mal die­se Ge­schich­te. Ich hät­te nicht so hef­tig sein sol­len. Aber ich war es nun ein­mal. Die Sa­che kam zu plötz­lich. Das ist et­was, was ich mir nicht ge­fal­len las­sen kann, was ich mir nicht ge­fal­len las­sen konn­te. Und du willst auch nicht, dass ich das tue, eben­so­we­nig wie ich will, dass du dir et­was ge­fal­len las­sen sollst, was du dir nicht ge­fal­len las­sen kannst.«

      Sie rich­te­te sich auf sei­nen Kni­en auf und sah ihn an, eif­rig be­schäf­tigt mit der neu­en Idee, die in ih­rem Kopf auf­ge­taucht war.

      »Ist das dein Ernst, Bil­ly?«

      »Das ist es.«

      »Dann will ich dir sa­gen, was ich mir nicht mehr ge­fal­len las­sen will. Ich st­er­be, wenn ich es mir ge­fal­len las­sen soll.«

      »Und das ist?« frag­te er, nach­dem er sie eine Wei­le for­schend an­ge­se­hen hat­te.

      »Du musst den Ent­schluss fas­sen«, sag­te sie.

      »Also los.«

      »Du weißt nicht, wor­auf du dich ein­lässt«, sag­te sie war­nend. »Zieh dich lie­ber zu­rück, ehe es zu spät ist.«

      Er schüt­tel­te ei­gen­sin­nig den Kopf.

      »Was du dir nicht ge­fal­len las­sen willst, das sollst du dir auch nicht ge­fal­len las­sen.«

      »Ers­tens«, sag­te sie, »muss es Schluss sein mit dem Ver­prü­geln von Streik­bre­chern.«

      Er СКАЧАТЬ