Gesammelte Werke. Джек Лондон
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Gesammelte Werke - Джек Лондон страница 130

Название: Gesammelte Werke

Автор: Джек Лондон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813475

isbn:

СКАЧАТЬ Aus­fra­gen bin ich nun ge­ra­de nicht groß«, sag­te Bil­ly zö­gernd.

      »Dann fra­ge ich«, ant­wor­te­te sie. »Wir wer­den es schon er­rei­chen, aber wir müs­sen zu­erst Be­scheid wis­sen. Sieh all die­se Por­tu­gie­sen! Wo sind die Ame­ri­ka­ner? Ih­nen ge­hör­te das Land zu­erst nach den Me­xi­ka­nern. Wa­rum gin­gen die Ame­ri­ka­ner fort? Wie ma­chen die Por­tu­gie­sen es, dass es geht? Wir müs­sen Tau­sen­de von Din­gen fra­gen.«

      Sie klim­per­te ein we­nig auf der Ukulélé und sang dann mit ih­rer schö­nen, kla­ren Stim­me:

       »Ich muss zu­rück nach Di­xie,

       Ich muss zu­rück nach Di­xie,

       Zu­rück dort­hin, wo die Oran­gen blühn,

       Ich hör die Kin­der lal­len,

       Ich seh die Trä­nen fal­len –

       Mein Herz sehnt sich nach Di­xie,

       Dort muss ich hin.«

      Dann un­ter­brach sie sich plötz­lich: »Ach, wie schön es hier ist! Sieh doch den Baum – der ist ganz mit Wein­ran­ken über­wu­chert!«

      Im­mer und im­mer wie­der wur­de ihre Auf­merk­sam­keit von den klei­nen Ge­höf­ten ge­fes­selt, an de­nen sie vor­bei­ka­men. Jetzt hieß es: »Sieh die Blu­men!« oder: »Nein, welch Ge­mü­se!« oder: »Sieh, die ha­ben eine Kuh!«

      Män­ner – Ame­ri­ka­ner –, die in Ein­spän­nern und Lan­dau­ern den Weg ent­lang fuh­ren, be­trach­te­ten Sa­xon und Bil­ly neu­gie­rig. Sa­xon fand sich viel bes­ser dar­ein als Bil­ly, der knur­ren­de und ge­reiz­te Kehl­lau­te aus­sto­ßen konn­te.

      Am We­grand tra­fen sie einen Te­le­fon­ar­bei­ter, der sein Früh­stück aß.

      »Bleib ste­hen und sprich mit ihm«, flüs­ter­te Sa­xon.

      »Ach, wozu? Der ist nur Te­le­fon­ar­bei­ter. Was weiß der von Land­wirt­schaft?«

      »Das kann man nicht wis­sen. Er ist ei­ner von un­se­ren Leu­ten. Los, Bil­ly, rede mit ihm. Er ar­bei­tet doch je­den­falls au­gen­blick­lich nicht, und da ist die Wahr­schein­lich­keit grö­ßer, dass er Lust hat zu re­den. Sieh den Baum dort hin­ter dem Tor, und die Art, wie die Zwei­ge zu­sam­men­ge­wach­sen sind. Das ist eine Ku­rio­si­tät. Frag ihn da­nach. Das ist eine gute Art, ein Ge­spräch ein­zu­lei­ten.«

      Bil­ly blieb bei dem Mann ste­hen.

      »Gu­ten Tag«, sag­te er barsch.

      Der Te­le­fon­ar­bei­ter, ein ganz jun­ger Mann, hielt in sei­ner Be­schäf­ti­gung, ein hart ge­koch­tes Ei ein­zu­schla­gen, inne, um die bei­den an­zu­se­hen.

      »Gu­ten Tag!« sag­te er.

      Bil­ly nahm sein Bün­del ab und leg­te es auf die Erde, und Sa­xon leg­te eben­falls ih­ren Ruck­sack ne­ben sich.

      »Hau­sie­rer?« frag­te der jun­ge Mann, der zu zu­rück­hal­tend war, um eine di­rek­te Fra­ge an Sa­xon zu rich­ten, sie aber mit ei­nem Sei­ten­blick auf den Ruck­sack für bei­de gel­ten ließ.

      »Nein«, sag­te sie eif­rig. »Wir se­hen uns nach Bo­den um. Wis­sen Sie, ob es hier in der Nähe et­was gibt?«

      Er ließ wie­der von sei­nem Ei ab und sah sie neu­gie­rig an, wie um sich über ihre fi­nan­zi­el­le Leis­tungs­fä­hig­keit klar zu wer­den.

      »Wis­sen Sie, was der Bo­den hier in der Ge­gend kos­tet?« frag­te er.

      »Nein«, ant­wor­te­te Sa­xon. »Sie?«

      »Ja, das soll­te ich mei­nen. Ich bin hier ge­bo­ren. Und Bo­den wie der, den Sie um sich her se­hen, kos­tet zwei- bis vier­hun­dert Dol­lar den Mor­gen.«

      Bil­ly stieß einen Pfiff aus. »Ja, dann glau­be ich nicht, dass wir et­was da­von krie­gen wer­den!«

      »Aber warum ist er denn so teu­er? – Sind es Bau­plät­ze?« frag­te Sa­xon.

      »Nein, die Por­tu­gie­sen schrau­ben die Prei­se so hoch.«

      »Ich glaub­te, dass man für hun­dert den Mor­gen sehr gu­ten Bo­den be­käme«, sag­te Bil­ly.

      »Ach, das ist vor­bei. Es gab auch Zei­ten, da man den Bo­den und den gan­zen Vieh­be­stand ge­schenkt be­kam, wenn man sehr brav war.«

      »Aber wie steht es hier in der Nähe mit staat­li­chem Bo­den?« lau­te­te Bil­lys nächs­te Fra­ge.

      »Hier gibt es gar kei­nen und hat nie wel­chen ge­ge­ben. Das hier ist al­ter me­xi­ka­ni­scher Be­sitz. Mein Groß­va­ter kauf­te sich hun­dert Mor­gen vom bes­ten Bo­den hier in der Nähe für ein­tau­send­fünf­hun­dert Dol­lar – fünf­hun­dert auf den Tisch und den Rest im Lau­fe von fünf Jah­ren – zins­frei. Aber das war die gute alte Zeit. Er kam 48 nach dem Wes­ten, weil er ein Land fin­den woll­te, wo es we­der Er­käl­tung noch Fie­ber gab.«

      »Und das fand er denn auch«, sag­te Bil­ly.

      »Ja, dar­auf kön­nen Sie schwö­ren! Und wenn er und mein Va­ter auf dem Bo­den sit­zen ge­blie­ben wä­ren, so wür­de das bes­ser ge­we­sen sein als eine Gold­mi­ne, und ich wäre nicht ge­zwun­gen, für mein täg­li­ches Brot zu ar­bei­ten. Was ist Ihr Be­ruf?«

      »Kut­scher.«

      »Den Streik in Oa­k­land mit­ge­macht?«

      »Eben! Ich bin dort fast mein gan­zes Le­ben lang Kut­scher ge­we­sen.«

      Die bei­den Män­ner ver­tief­ten sich in eine Un­ter­hal­tung über die Wirt­schafts­fra­gen und die Aus­sich­ten des Streiks, aber Sa­xon woll­te sich nicht aus­schal­ten las­sen und brach­te das Ge­spräch wie­der auf die Bo­den­prei­se.

      »Wo­her kommt es, dass die Por­tu­gie­sen die Prei­se so hoch ge­schraubt ha­ben?« frag­te sie.

      Der jun­ge Mann riss sich mit ei­ni­ger Mühe von der Dis­kus­si­on über die Ge­werk­schaf­ten los und sah sie einen Au­gen­blick mit ei­nem schlaf­fen Blick an, bis die Fra­ge in sein Be­wusst­sein ge­drun­gen war.

      »Weil sie so mäch­tig mit dem Bo­den ge­ar­bei­tet ha­ben. Weil sie mor­gens, mit­tags und abends ge­schuf­tet ha­ben – Män­ner, Frau­en und Kin­der. Weil sie aus zwan­zig Mor­gen mehr her­aus­pres­sen kön­nen, als wir aus hun­dert­sech­zig. Se­hen Sie den al­ten Sil­va – An­to­nio Sil­va. Ich kann­te ihn schon, als ich ein klei­ner Ben­gel war. Er hat­te nichts zu es­sen, als er hier­her kam und Bo­den von mei­ner Fa­mi­lie pach­te­te. Und se­hen Sie ihn jetzt – er hat reich­lich sei­ne vier­tel Mil­li­on in bar, und ich möch­te wet­ten, dass er für eine gan­ze Mil­li­on Kre­dit hat, СКАЧАТЬ