Die großen Reden der Indianer. Отсутствует
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Название: Die großen Reden der Indianer

Автор: Отсутствует

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия: marixwissen

isbn: 9783843802598

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СКАЧАТЬ Cadwallader Colden: The History of the Five Indian Nations Depending on the Province of New York in America. 1727, S. 46–49

      Hintergrund: Beim Abschluss des Bündnisses der Irokesen und Engländer gegen die Franzosen betonen die Irokesen in der unten stehenden Rede gegenüber den Gouverneuren von Virginia, Francis Howard (1643–1694), und New York, Thomas Dongan (1634–1715), ihre Unabhängigkeit. Die Onondaga lebten im Gebiet des heutigen Onondaga County im US-Bundesstaat New York und hatten die Führung der Five Nations übernommen, da der von ihnen hoch verehrte Häuptling Atotarho an der Gründung des Bundes wesentlichen Anteil hatte und dessen erstes Oberhaupt war. Sein Name wurde in späteren Generationen zu einem Titel des Leiters der Irokesen-Liga, wie der Caesars bei den Römern. Der andere hier vertretene Irokesenstamm, die Cayuga, hatte seine Dörfer am Cayugasee im heutigen US-Bundesstaat New York.

      Die unten stehende Rede richtete sich an den Gouverneur von New York, Thomas Dongan (1634–1715), und Colonel Stephanus Van Cortland (1643–1700), den Beauftragten Rat für die hier anwesenden Stämme, der sie vor einem Bündnis mit den Franzosen gewarnt und ihnen den Schutz der Engländer empfohlen hatten.

      1779 verwüsteten 6200 US-Soldaten in der sogenannten Sullivan-Expedition über 40 Orte der Cayuga, darunter Cayuga Castle und Chonodote, sowie deren Felder. Die Überlebenden flohen zu anderen Irokesenstämmen. In einem Vertrag von Canandaigua 1794 verzichteten die Cayuga auf große Teile ihres Landes.

      Die Rede: Corlaer, euer Sachem ist ein großer Sachem, und wir sind nur ein kleines Volk: Aber als die Engländer anfangs nach Manhattan, nach Aragiske12 und Yakokranagary13 kamen, waren sie nur ein kleines Volk, und wir waren groß. Weil wir euch als gute Leute empfanden, behandelten wir euch auch gut und gaben euch Land; wir hoffen deshalb, dass ihr uns jetzt, wo ihr groß seid und wir klein sind, vor den Franzosen beschützt. Wenn ihr das nicht macht, werden wir all unsere Jagdgründe und Biberfelle verlieren. Die Franzosen werden alle Biberfelle bekommen. Der Grund, warum sie jetzt zornig auf uns sind, ist, weil wir unsere Biberfelle unseren Brüdern bringen.

      Wir haben unser Land und uns selbst unter den Schutz des großen Herzogs von York gestellt, des Bruders eures großen Sachems, der auch selbst ein großer Sachem ist.

      Wir haben den Susquehanna River14 mit unserem Schwert erkämpft und der Herrschaft eurer Regierung unterstellt; und wir wünschen, dass er ein Zweig des großen Baumes sein möge, der hier an diesem Ort wächst. Seine Spitze reicht bis zur Sonne, und seine Zweige mögen uns vor den Franzosen und allen anderen Nationen bewahren. Unser Feuer brennt in euren Häusern und euer Feuer brennt bei uns; wir wünschen, dass das immer so bleiben möge. Aber wir möchten nicht, dass irgendjemand von den Leuten des großen Penn am Susquehanna Fluss siedelt, denn wir haben kein anderes Land, das wir unseren Kindern hinterlassen könnten.

      Unsere jungen Männer sind Soldaten, und wenn sie provoziert werden, sind sie wie Wölfe in den Wäldern, wie ihr, Sachem von Virginia, sehr wohl wisst.

      Wir haben uns dem großen Sachem Charles unterstellt, der auf der anderen Seite des großen Sees wohnt. Wir geben euch diese beiden gegerbten weißen Hirschlederstücke, damit ihr sie dem großen Sachem sendet, damit er darauf schreibt und ein großes rotes Siegel darauf anbringt, um das zu bekräftigen, was wir jetzt tun, nämlich den Susquehanna-Fluss oberhalb der Wasserfälle und unser ganzes übriges Land dem großen Herzog von York zu unterstellen und niemand anderem. Unsere Brüder, seine Leute, waren unseren Frauen und Kindern gegenüber wie Väter und haben uns Brot gegeben, wenn wir es brauchten. Wir wollen deshalb weder uns selbst noch unser Land irgendeiner anderen Regierung unterstellen als dieser. Wir wünschen, dass Corlear, unser Gouverneur, diese unsere Erklärung dem großen Sachem Charles auf der anderen Seite des großen Sees übersendet, und dazu diesen Wampum-Gürtel, dieser andere kleinere Gürtel ist für den Herzog von York, seinen Bruder. Und euch, Corlear, geben wir dieses Biberfell dafür, dass ihr diese Erklärung weiterbefördert.

      Großer Mann aus Virginia, wir teilen euch mit, dass der große Penn hier in Corlears Haus über seine Vertreter mit uns gesprochen hat und uns den Susquehanna-Fluss abkaufen wollte, aber wir haben nicht auf ihn gehört, da wir das Gebiet eurer Regierung unterstellt haben.

      Wir wünschen daher, dass ihr Zeugen dessen seid, was wir jetzt tun, und wir wollen jetzt noch einmal bekräftigen, was wir bereits getan haben. Lasst unseren Freund auf der anderen Seite des großen Sees wissen, dass wir als freies, wenn auch mit den Engländern verbundenes Volk unsere Ländereien und uns selbst mit den Sachems verbinden können, die wir bevorzugen. Wir geben euch dieses Biberfell als Erinnerung an unsere Worte.

      8. Garangula (Onondaga), 1684

      Textvorlage: Cadwallader Colden: The History of the Five Indian Nations Depending on the Province of New York in America. 1727, S. 67–71

      Hintergrund: Dass die Irokesen in der Auseinandersetzung zwischen Engländern und Franzosen zu den zuerst Genannten hielten, war offensichtlich, auch wenn sie von sich aus keine Konfrontation mit den Franzosen suchten. In dem Jahr, in dem der irokesisch-englische Pakt geschlossen wurde, beschwerte sich General Joseph-Antoine de la Barre (1622–1688), der Gouverneur von Kanada, bei einem Zusammentreffen mit dem Onondaga-Häuptling Garangula über Unrecht der Irokesen gegen französische Händler und warf den Ureinwohnern vor, es mit England zu halten. Auf die Rede des Gouverneurs hin stand Garangula, damals schon in hohem Alter, auf, lief fünfmal im Kreis herum und hielt, an seinen Platz zurückgekehrt, die unten stehende Rede, nach deren Übersetzung sich De la Barre empört in sein Zelt begab.

      Die Rede: Yonnondio15, ich ehre euch, und alle Krieger, die mit mir hier sind, ehren euch ebenfalls. Euer Dolmetscher hat eure Rede fertig übersetzt, ich fange nun mit meiner an. Meine Worte eilen, um eure Ohren zu erreichen, hört sie wohl.

      Yonnondio, als ihr Quebec verließet, müsst ihr geglaubt haben, die Sonne habe alle Wälder verbrannt, die unser Land für Franzosen unzugänglich machen, oder die Seen seien so weit über ihre Ufer gestiegen, dass unsere Wehrdörfer vom Wasser umschlossen seien und wir nicht mehr aus ihnen herauskommen. Ja, Yonnondio, das müsst ihr tatsächlich geträumt haben, und die Neugierde, ein solch großes Wunder zu sehen, hat euch bis hierher geführt. Nun sind euch die Augen aufgegangen, denn ich und die hier anwesenden Krieger sind gekommen, um euch zu versichern, dass die Seneca, Cayuga, Onondaga, Oneida und Mohawk immer noch am Leben sind. Ich danke euch in ihrem Namen, dass ihr das Kalumet, das eure Vorgänger aus ihren Händen erhalten haben, in ihr Land zurückgebracht habt. Zum Glück habt ihr das todbringende Beil unter der Erde gelassen, das so oft vom Blut der Franzosen gefärbt worden ist. Hört, Yonnondio, ich schlafe nicht und meine Augen sind weit geöffnet, und die Sonne, die mir leuchtet, lässt mich einen großen Hauptmann an der Spitze einer Kompanie Soldaten sehen, der spricht, als ob er träume. Er sagt, er sei nur hierher an den See gekommen, um mit den Onondaga das große Kalumet zu rauchen. Aber Garangula sagt, dass er genau das Gegenteil davon sieht, nämlich dass es Yonnondios Absicht war, den Onondaga zu schaden und dass er das auch tatsächlich getan hätte, wenn die Arme der Franzosen nicht durch Krankheit geschwächt worden wären.

      Ich sehe Yonnondio wirres Zeug reden in einem Heerlager kranker Männer, deren Leben der große Geist gerettet hat, indem er sie mit Krankheit schlug. Höre, Yonnondio, unsere Frauen hätten ihre Keulen, unsere Kinder und unsere alten Männer ihre Bogen und Pfeile mitten in euer Lager hineingetragen, wenn unsere Krieger sie nicht entwaffnet und sie zurückgehalten hätten, als euer Bote Ohguesse16 zu unseren Dörfern kam. So ist es geschehen, und so habe ich es gesagt. Hört, Yonnondio, wir haben keine Franzosen ausgeplündert, nur diejenigen, die den Iwiktie17 und den Chictaghick Gewehre, Pulver und Kugeln gebracht haben, weil uns diese Waffen möglicherweise unser Leben gekostet hätten. Hierbei folgen wir dem Beispiel der Jesuiten, die Löcher in alle Rumfässer schlagen, die in unsere Siedlungen gebracht werden, damit СКАЧАТЬ