Die großen Reden der Indianer. Отсутствует
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Название: Die großen Reden der Indianer

Автор: Отсутствует

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия: marixwissen

isbn: 9783843802598

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      Nach vielen Tagen des Reisens voller seltsamer Vorkommnisse sah er ein gewaltiges, glänzend weißes Gebirgsmassiv vor sich, aber es war so steil, dass er schon aus Verzweiflung umkehren wollte. Da erschien eine schöne weiß gekleidete Frau und sprach zu ihm: »Wie kannst du nur meinen, dass dir dein Vorhaben gelingen kann, so schwer beladen, wie du bist? Geh zum Fuße des Berges, wirf dein Gewehr, deine Munition, deine Vorräte und deine Kleider weg und wasche dich in dem Bach, der dort fließt, dann wirst du bereit sein, vor den Herrn des Lebens zu treten.« Der Indianer gehorchte und begann erneut mit seinem Aufstieg zwischen den Felsen. Die Frau, die sah, dass er immer noch mutlos war, lachte über seine mangelnde Zuversicht und sagte, wenn er wolle, dass ihm der Aufstieg gelänge, dürfe er nur eine Hand und einen Fuß zum Klettern benützen. Nach großen Mühen und Plagen erreichte er so schließlich den Gipfel. Die Frau war verschwunden, er war allein. Eine schöne fruchtbare Ebene lag vor ihm, und in einiger Entfernung sah er drei große Dörfer, viel schöner als alle, die er jemals bei irgendeinem Stamm gesehen hatte. Als er sich dem größten von ihnen näherte, blieb er zögernd stehen und wusste nicht, ob er hineingehen sollte. Da trat ein prächtig gekleideter Mann heraus, nahm ihn bei der Hand und hieß ihn in der himmlischen Wohnstatt willkommen. Dann führte er ihn hin vor den Großen Geist, und der Indianer stand da, verwirrt durch den unaussprechlichen Glanz, der ihn umgab. Der Große Geist gebot ihm, Platz zu nehmen und sprach zu ihm folgendermaßen: »Ich bin der Schöpfer des Himmels und der Erde, der Bäume, Seen, Flüsse und aller anderen Dinge. Ich habe auch die Menschen erschaffen; und weil ich euch liebe, müsst ihr meinen Willen erfüllen. Das Land, auf dem ihr lebt, habe ich für euch erschaffen, nicht für andere. Warum erlaubt ihr dem weißen Mann, unter euch zu wohnen? Meine Kinder, ihr habt die Sitten und Traditionen eurer Vorväter vergessen. Warum kleidet ihr euch nicht in Häute, so wie es eure Ahnen taten, und verwendet Pfeil und Bogen und Lanzen mit Steinspitzen wie sie? Ihr habt vom weißen Mann Gewehre gekauft, Messer, Kessel und Wolldecken, so lange, bis ihr nun nicht mehr ohne diese Dinge auskommt; und, schlimmer noch, ihr habt das giftige Feuerwasser getrunken, das Narren aus euch macht. Werft alle diese Dinge weg und lebt so, wie eure weisen Vorväter vor euch gelebt haben. Und gegen diese Engländer, diese rot gekleideten Hunde, die gekommen sind, um euch eure Jagdgründe zu rauben und das Wild zu vertreiben, müsst ihr das Kriegsbeil erheben. Löscht sie aus vom Angesicht der Erde, dann werdet ihr meine Gunst wiedergewinnen und wieder glücklich sein, und es wird euch wieder gut gehen. Die Kinder eures großen Vaters, des Königs von Frankreich, sind nicht wie die Engländer. Vergesst nie, dass sie eure Brüder sind. Sie sind mir lieb und teuer, weil sie die roten Menschen lieben und wissen, wie ich wirklich verehrt werden möchte.«

      14. Pontiac II (Ottawa), 23. Mai 1763

      Textvorlage: Norman B. Wood. Lives of Famous Indian Chiefs, Aurora (Illinois) 1906, S. 151–152

      Hintergrund: Die Belagerung von Detroit war für die Indianer eine kaum lösbare Aufgabe, da sie die Versorgung der Belagerer nicht sicherstellen konnten und immer mehr von ihnen aufgaben und weggingen. In dieser Situation bat Pontiac, in seinem ganzen bisherigen Leben ein Freund der Franzosen, mit der unten stehenden Rede französischen Händler und Siedler in der Nähe, ihm für die Wohltaten, die er ihnen schon gewährt hatte, seinerseits Hilfe zu leisten, und versprach Schadenersatz für die von seinen Leuten begangenen Plünderungen.

      Die Rede: Ich zweifle nicht, meine Brüder, dass dieser Krieg für euch viele Unannehmlichkeiten mit sich bringt, da unsere Krieger immer wieder durch eure Siedlung hin und zurück reiten. Das tut mir leid. Denkt nicht, ich hieße den Schaden gut, den sie anrichten; und als Beweis dafür erinnert euch an den Krieg gegen die Fox33 und die Rolle, die ich dabei spielte. Es ist nun 17 Jahre her, seit die Ojibwa von Michilimackinac zusammen mit den Sauk34 und Fox herunterzogen, um euch zu vernichten. Wer verteidigte euch damals? Waren das nicht ich und meine jungen Männer? Mickinac, der große Häuptling all dieser Völker, sagte im Rat, dass er den Kopf eures Kommandanten in sein Dorf bringen würde – dass er sein Herz essen und sein Blut trinken würde. Ergriff ich nicht Partei für euch? Ging ich nicht zu seinem Lager und sagte ich ihm nicht, wenn er die Franzosen töten wolle, dass er zuerst mich und meine Krieger töten müsse? Half ich euch nicht, die Indianer aufzuspüren und zu vertreiben? Und nun denkt ihr, ich würde meine Waffen gegen euch erheben! Nein, meine Brüder, ich bin immer noch der französische Pontiac, der euch vor 17 Jahren half. Ich bin Franzose und als Franzose möchte ich sterben; und ich wiederhole hiermit, ihr und ich, wir sind eins, das heißt, dass ich es nicht nur rächen würde, wenn meine Belange verletzt würden, sondern auch wenn euch das geschähe. Ihr könnt mich jetzt alleine kämpfen lassen. Ich bitte euch nicht um Unterstützung, denn ihr könnt sie nicht geben. Ich bitte euch nur um Proviant für mich und meine Männer. Wenn ihr mir jedoch beistehen wollt, werde ich euch nicht zurückweisen. Es würde mich erfreuen, und auch ihr selbst würdet eure Sorgen früher los sein; denn ich verspreche euch, dass wir umso schneller in unsere Dörfer zurückgehen werden, um dort die Ankunft unseres französischen Vaters zu erwarten, je schneller die Engländer vertrieben sind. Ihr habt gehört, was ich zu sagen habe; habt keine Angst, ich werde dafür sorgen, dass euch kein Unrecht getan wird, weder von meinen Männern noch von den anderen Indianern.

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