Название: Leadership
Автор: Джон Максвелл
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783765570476
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Phase 3: Ich wachse und reife, dass erste Früchte ich zeige
Wenn Sie Ihre fehlende Kompetenz erkennen und sich dann ein Tagespensum an persönlicher Weiterqualifikation im Führungsbereich auferlegen, werden Sie bald sehr interessante Dinge beobachten.
Während eines Leadershipseminars in Denver fiel Brian auf, ein eloquenter, intelligenter Neunzehnjähriger. Brian schrieb tagelang alles mit und sprach mich immer wieder in den Pausen an. Als ich das Prinzip der Entwicklung erläuterte, bat ich ihn, vor allen andern aufzustehen: „Brian, mich beeindruckt, mit welchem Engagement Sie hier lernen, die Dinge hinterfragen, einordnen und sich dabei entwickeln. Deshalb möchte ich Ihnen ein Geheimnis verraten, das Ihr Leben verändern kann.“
Die gesamte Zuhörerschaft schien sich gespannt nach vorne zu beugen.
„In etwa zwanzig Jahren können Sie eine ganz große Führungspersönlichkeit sein. Deshalb möchte ich Ihnen Mut machen, immer ein Lernender in diesem Bereich zu bleiben. Lesen Sie Bücher, hören Sie regelmäßig Kassetten, besuchen Sie weiter Seminare. Und immer wenn Sie auf eine Goldader stoßen – eine Erkenntnis oder ein treffendes Zitat –, dann legen Sie es sich für die Zukunft bereit. Leicht wird es nicht werden“, ergänzte ich. „Doch schon in fünf Jahren können Sie durch Ihren vermehrten Einfluss auf andere Fortschritte sehen. In zehn Jahren haben Sie dermaßen Kompetenz entwickelt, dass Sie Menschen sehr effektiv führen werden. Wenn Sie in diesem Sinne weiter an ihrer Persönlichkeitsentwicklung arbeiten, wird man Sie in zwanzig Jahren, im Alter von nur neununddreißig, wahrscheinlich bitten, anderen etwas über Führung beizubringen. Man wird über Ihre Reife staunen und sich fragen: ‚Wie ist er in so kurzer Lebenszeit zu so viel Weisheit gelangt?‘
Brian, Sie können eine prima Führungspersönlichkeit werden, aber nicht an einem Tag. Fangen Sie heute schon an, die Raten einzuzahlen.“
Die vier Phasen von Führungswachstum
Was für Brian gilt, gilt auch für Sie. Fangen Sie heute damit an, Ihre Führungsqualitäten auszubauen. Dann werden Sie eines Tages die Auswirkungen des Prinzips der Entwicklung spüren.
Phase 4: Ich führe leis’ durch das, was ich weiß
In Phase 3 können Sie als Führungskraft schon recht effektiv sein, werden aber vieles ganz bewusst durchdenken und steuern müssen. In Phase 4 wird Ihr Führen jedoch nahezu wie ein Reflex laufen. Dann hat sich der Entwicklungsprozess wirklich bezahlt gemacht. Die Investitionen als Lernender muss man eben immer in Kauf nehmen.
HEUTE LERNEN, MORGEN FÜHREN
Führungskompetenz wird tagtäglich ausgebaut – sie fällt niemandem überraschend zu. Das Prinzip der Entwicklung bestimmt hier die Realität. Benjamin Disraeli behauptet sogar: „Das Geheimnis des Erfolgs liegt darin, dass man vorbereitet ist auf die Chance, die kommt.“ Also bereitet man sich wohlweislich durch Disziplin und Ausdauer vor, egal wie das Ziel heißt. Die Basketball-Legende Larry Bird wurde dadurch zum Superwerfer, dass er jeden Morgen vor der Schule erst einmal 500 Würfe absolvierte. Der Grieche Demosthenes wurde zu einem der wirksamsten Redner der Antike, indem er mit Kieseln im Mund Verse zitierte und dabei die rauschenden Meereswellen übertönte – und zwar trotz einer angeborenen Sprachbehinderung. Genau diese Übungsbereitschaft brauchen Sie, um eine wirklich erfolgreiche Führungspersönlichkeit zu werden.
Führungsqualitäten sind zum Glück nicht statisch. Egal auf welchem Niveau Sie einsteigen – Sie können sich noch steigern. Das gilt selbst für die besten Top-Führungskräfte. Manch ein US-Präsident erreichte seinen persönlichen Gipfel während seiner Amtszeit, andere wuchsen weiter und steigerten sich sogar noch, wie beispielsweise Ex-Präsident Jimmy Carter. Dessen Qualitäten als Präsident wurden von manchen angezweifelt. Doch nach seiner Amtszeit übte Carter noch mehr Einfluss aus als zuvor. Sein hohes Maß an Integrität und der unermüdliche Einsatz im Dienst an Menschen im Namen verschiedenster humanitärer Organisationen hat seinen Einfluss ständig vergrößert. In Mali wurde er vor kurzem geadelt, weil er die Wurmkrankheit dort ausrotten half. Jimmy Carter ist heute weltweit so hoch geachtet wie kein anderer ehemaliger US-Präsident.
SICH HOCHARBEITEN
Ein Sprichwort sagt: „Sieger werden nicht erst Champion im Ring – dort kommen sie nur groß raus.“
Das ist absolut richtig. Den Werdegang eines Champions erkennt man oft bereits an seinem Tagesablauf. So konstatiert der frühere Weltmeister im Schwergewicht Joe Frazier: „Du kannst dir einen Kampfplan oder Lebensplan aufstellen. Aber wenn’s dann los geht, läuft alles wie automatisch ab. Da zeigt sich eben, was vorher gelaufen ist. Wo man vielleicht vorher im Morgengrauen geschlurt hat, kommt dann total ans Licht in aller Öffentlichkeit.“ Die eigentlich etwas rüde Sportart Boxen ist deshalb ein guter Vergleich zur Entwicklung von Führungsqualitäten, weil das A und O dabei die tägliche Vorbereitung einnimmt. Selbst ein Naturtalent muss sich im Boxsport weiter entwickeln und diszipliniert trainieren, um erfolgreich zu werden.
Eine großartige Führungspersönlichkeit und Fan des Boxsports zugleich war Theodore Roosevelt. Eins seiner berühmtesten Zitate gebraucht ein Bild vom Boxen:
Nicht der Kritiker zählt, nicht der aufzählt, wie oft der Starke fiel oder wie man es hätte besser machen können. Man schaut auf den Mann in der Arena: sein Gesicht voller Staub und Schweiß und Blut, kraftvoll in jeder Bewegung, sein Versagen immer wieder schmerzlich; er kennt die große Begeisterung, das völlige Aufgehen in ein lohnenswertes Unternehmen. Am Ende erlebt er vielleicht gar den Triumph einer großen Leistung – oder schlimmstenfalls eine Niederlage –, doch das wenigstens nach einem Versuch, in den alles investiert wurde. Sein Platz ist nie bei den kalten, ängstlichen Seelen, die weder Sieg noch Niederlage am eignen Leib erfahren.
Roosevelt war selbst Boxer und ein ausgesprochener Tatmensch. Er war nicht nur eine effektive Führungspersönlichkeit, sondern auch der extravaganteste amerikanische Präsident. Der britische Historiker Hugh Brogan beschrieb ihn als „den fähigsten Mann im Weißen Haus seit (Abraham) Lincoln, den feurigsten seit … Jackson und den gelehrtesten seit John Quincy Adams“.
EIN TATMENSCH
Roosevelt, mit Spitznamen T.R., ist als ausgesprochener Tatmensch und als Verfechter eines dynamischen Lebensstils bekannt. Selbst im Weißen Haus betrieb er regelmäßig Sport wie Reiten, Boxen und Judo und unternahm ausgedehnte Wanderungen. Ein französischer Diplomat begleitete Roosevelt auf einer dieser Waldwanderungen. Als die beiden an einen tiefen Bach kamen, streifte T.R. einfach seine Kleider ab, um hinüber zu schwimmen. Von seinem Begleiter СКАЧАТЬ