Leadership. Джон Максвелл
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Название: Leadership

Автор: Джон Максвелл

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783765570476

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СКАЧАТЬ 4. „Pioniere sind Führungspersönlichkeiten“

      Als weiteres Gerücht muss der Gedanke abgetan werden: „Alle wahren Pioniere sind zugleich Führungspersönlichkeiten.“ Der Erste zu sein bedeutet nicht unbedingt, dass man die Sache auch im Griff hat.

      Zwar war der Neuseeländer Edmund Hillary der erste Mensch, der den Gipfel des Mount Everest erreichte. Seit diesem historischen Ereignis von 1953 sind ihm viele gefolgt. Das allein machte ihn jedoch nicht zum Herausragendsten aller Bergsteiger. Er führte jene Expedition noch nicht einmal an – das tat John Hunt. Spätere „Nachfolger“ wie Reinhold Messmer beispielsweise sind viel berühmter geworden als er und haben auch andere von der Sache begeistert. Als Hillary 1958 dann als Mitglied der großen Antarktis-Expedition zum Südpol reiste, folgte er einem Expeditionsleiter namens Fuchs.

      Um eine Führungspersönlichkeit zu sein genügt es nicht, vorneweg zu gehen. Man muss auch Leute hinter sich haben, die bewusst diese Führung wollen und die damit verbundene Vision umsetzen.

       5. „Die Stellung macht den Leiter“

      Mit Führung wird allzu oft der Gedanke an eine bestimmte Position verknüpft. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus. Sehr treffend beschrieb Stanley Huffty: „Nicht die Position macht die Führungspersönlichkeit aus, sondern die Führungspersönlichkeit bestimmt die Position.“

      Dazu braucht man sich nur ansehen, was mit einer Firma geschieht, wo der eigentliche Kopf geht. Bei der berühmten Werbeagentur Saatchi & Saatchi wurde 1994 der bisherige Direktor Maurice Saatchi vom Verwaltungsrat entlassen. Und was passierte? Mehrere Manager folgten ihm ebenso wie viele Großkunden wie der Süßwarenhersteller Mars und British Airways. Saatchis Einfluss war so groß, dass die Aktien der früheren Firma um 50% fielen.

      So wirkt sich das Prinzip vom Einfluss aus. Maurice Saatchi hatte zwar seine leitende Position eingebüßt, setzte sich aber weiter als Führungspersönlichkeit durch.

      WER IST DER EIGENTLICHE LEITER?

      Ich persönlich wurde auch mit dem Prinzip vom Einfluss konfrontiert. Nach der Ausbildung trat ich meine erste Stelle als Pastor einer kleinen Landgemeinde an. Hier begegnete mir das Prinzip des Einflusses auf ganz klassische Art. Als Pastor war ich eigentlich in der Position des Gemeindeleiters. Dazu war ich schließlich ausgebildet und ordiniert worden. Und von meinem Vater, der ebenfalls Pastor war, hatte ich viel abgeguckt. Das machte sich alles gut im Lebenslauf – doch zur Führungspersönlichkeit machte es mich nicht. Auf der ersten Vorstandssitzung fand ich schnell heraus, wer der eigentliche Leiter jener Gemeinde war (Näheres nachzulesen unter dem Prinzip der Eigentlichen Führungspersönlichkeit).

      Als ich drei Jahre später meine nächste Stelle antrat, hatte ich das Prinzip vom Einfluss kapiert. Mir war jetzt klar, dass Einfluss gewinnen viel Zeit und Mühe erforderte, egal in welcher Organisation. Aber man kann sich das Recht erwerben, eine Führungspersönlichkeit zu werden.

      FÜHRUNG IST …

      Führung bedeutet Einfluss – nicht mehr und nicht weniger. Wenn man Führungspersönlichkeiten studiert wie ich, entdeckt man ihren Einfluss in allen möglichen Alltagssituationen. Dazu folgendes Beispiel: 1997 zog ich nach Atlanta um. Im selben Jahr wurde Dan Reeves Trainer der Atlanta Falcons, ein Team in der National Football League (NFL). Ich freute mich darüber, denn Reeves gilt als ein erstklassiger Coach. Auch wenn er jetzt von den New York Giants kam, seinen guten Ruf hatte er bei den Denver Broncos aufgebaut. Zwischen 1981 bis 1992 nahm die Mannschaft drei Mal am großen Superbowl teil und er erhielt drei Mal den Titel des besten NFL-Coach des Jahres.

      Trotz Reeves’ Erfolg in Denver lief nicht immer alles glatt. Man hörte von Meinungsverschiedenheiten mit seinem Co-Trainer Shanahan und dem Spielmacher des Teams, dem Quarterback Elway. Wie kam es dazu? Anscheinend arbeiteten jene beiden öfter an ihrer eigenen Spielstrategie und ließen Reeves’ Vorschläge außer Acht. Wie es aussah hatte Shanahan und nicht Dan Reeves den größeren Einfluss auf Quarterback und Team, auch wenn Titel und Stellung das anders darstellten, ja selbst wenn Reeves ein erstklassiger Coach war. Für Elway war Shanahan der entscheidende Leiter, und Führung besteht eben aus Einfluss.

      Shanahan ging am Ende der Saison, kam 1995 aber als Erster Trainer wieder. Nun wurde er auch der Stellung nach, was er dem Einfluss zufolge längst schon war, nämlich Teamleiter. Und das machte sich bezahlt: 1998 führte er die Denver Broncos mit Quarterback John Elway zu ihrem ersten Superbowl-Sieg.

      FÜHRUNG OHNE LENKUNG

      Bewundernswert finde ich die Art von Leitung, wie mein guter Freund Bill Hybels sie als Pastor der Willow Creek-Gemeinde, der größten Kirchengemeinde in Nordamerika, ausübt. Seiner Ansicht nach muss eine Kirchengemeinde die intensivste Form von Führung überhaupt entwickeln. Viele Geschäftsleute unter meinen Bekannten reagieren verwundert bei diesem Satz, doch ich meine, dass er Recht hat. Ich sage Ihnen auch wieso.

      In einer Organisation, die von freiwilligen Mitarbeitern getragen wird, kann das Denken in Titeln und Positionen gar nicht greifen. Denn wenn Leiter hier nicht lenken – oder Einfluss nehmen – können, haben sie verloren. In anderen Organisationsformen haben Leute mit Position durchaus auch Einfluss. Beim Militär können Anführer anderen gegenüber ihren Rang geltend machen oder, wenn das nicht gelingt, sie in den Bunker schicken. In der Geschäftswelt haben die Chefs es in der Hand, andere durch Gehalt, Prämien oder Vergünstigungen in ihre Richtung zu lenken. Die meisten Menschen sind recht willig, wenn es um ihren Lebensunterhalt geht …

      Doch in ehrenamtlichen Strukturen wie einer Kirchengemeinde funktioniert nur Führung in Reinform. Hier besitzen Leiter nur ihren Einfluss, den sie geltend machen können, sonst nichts. Dazu bemerkte Harry Overstreet einmal: „Man kann nur dadurch Einfluss auf andere ausüben, indem man sie zum Mitmachen bewegt.“ In ehrenamtlichen Strukturen kann man andere nicht zum Mitmachen zwingen. Wenn die Führungspersönlichkeit keine Führungspersönlichkeit ist, werden die Menschen nicht mitgehen.

      Als ich diese Beobachtung neulich einer Gruppe von 150 Managern aus der Automobilindustrie weitergab, sah ich schier eine Menge Lichter im Saal aufgehen. Und nach folgendem Rat spürte ich förmlich eine Welle der Zustimmung: Als Geschäftsleute können Sie die Führungskompetenz Ihrer Mitarbeiter eigentlich nur dadurch herausfinden, dass Sie sie zum ehrenamtlichen Engagement ermutigen. Wenn diese Mitarbeiter dort – also etwa beim Roten Kreuz, einer Suppenküche für Obdachlose oder in ihrer Kirchengemeinde – andere zum Mitmachen bewegen können, dann wissen Sie, dass das Menschen mit Einfluss sind – und mit Führungskompetenz.

      VOM BEFEHLSHABER ZUM SOLDATEN UND DANN ZUM OBERBEFEHLSHABER

      Ein kleines Erlebnis aus dem Leben von Abraham Lincoln illustriert klassisch das Prinzip vom Einfluss.

      Viele Jahre bevor Lincoln Präsident der Vereinigten Staaten wurde, sammelte er während des Falkenkrieges eine Gruppe freiwilliger Soldaten um sich. Meist wurde derjenige, der eine Truppe Freiwilliger um sich scharte, zum Kommandeur der Truppe gemacht und erhielt einen militärischen Rang. Auf diese Weise bekam Lincoln den Rang als Hauptmann.

      Aber Lincoln hatte keine Ahnung vom Soldatenleben. Er war nie zuvor beim Militär gewesen und das Wort Strategie kannte er nur vom Hörensagen. Selbst die simpelsten militärischen Befehle waren ihm nicht gegenwärtig. Als er einmal die Gruppe von 40 Mann in Marschkolonne quer über einen Acker führte, scheiterte er an einem Gatter, mit dem das angrenzende Feld eingezäunt war. Lincoln: „Ich konnte mich einfach nicht an den richtigen Befehl erinnern, wie man die Kompanie СКАЧАТЬ