Название: Leadership
Автор: Джон Максвелл
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783765570476
isbn:
PLANE VORAUS
Prioritäten anpassen Leitende Mitarbeiter informieren Aktionsplan bestimmen Navigationsziel darlegen Ergebnis kontrollieren
Verliere nicht den Mut Orientiere dich am großen Ganzen Räume Zeit ein zur allgemeinen Akzeptanz Aktiviere alle Kräfte Überprüfe täglich den Arbeitsplan Schaue auf die Erfolge
Mit diesem Motto begann ich meine Gemeinde-Mannschaft durch die kommende Phase zu steuern. Damals wusste ich genau, wie unser Aktionsplan ablaufen sollte. Wenn wir als Gemeinde wachsen wollten, brauchten wir einen neuen Versammlungsraum. Da ich alle möglichen Alternativen durchgespielt hatte, sah ich keine andere vernünftige Lösung. Also war es meine Aufgabe, die Gemeinde ebenso davon zu überzeugen wie die leitenden Mitarbeiter vollständig in den Prozess mit einzubeziehen. Mein Ziel war, das neue Gebäude zu planen, zu bauen, es in zehn Jahren abzuzahlen und während des Baus alle Beteiligten zusammenzuhalten. Klar war mir, dass die größte Veränderung den Finanzbereich betraf, weil das Projekt unser jetziges Budget auf den Kopf stellte.
Auf die Gemeindeversammlung, während der das Projekt vorgestellt werden sollte, bereitete ich mich intensiv vor. Den Termin dafür setzte ich Monate im Voraus fest, damit ich genügend Zeit zur Vorbereitung hatte. Zunächst bat ich die Vorstandsmitglieder und einige wichtige Finanzleute in der Gemeinde, eine Analyse des Gemeindewachstums und des Haushalts der letzten zehn Jahre aufzustellen. Zusätzlich sollten sie eine Projektion dieser Faktoren für die nächsten zehn Jahre versuchen. Sie sollte die Basis für unsere Vorstellungen vom Gebäude sein. Dann formulierten wir einen Haushaltsplan für die kommenden zehn Jahre, der die Finanzierung im Detail darstellen sollte.
All diese Informationen packten wir in einen 20-seitigen Bericht und machten ihn allen Gemeindegliedern zugänglich. Denn der größte Hemmschuh für erfolgreiche Planung besteht gewöhnlich aus Angst vor Veränderung, Unwissenheit, Unsicherheit hinsichtlich der Zukunft und fehlender Vorstellungskraft. Mir war sehr daran gelegen, all diese Faktoren von vornherein auszuschließen.
Als Nächstes sollten die Schlüsselpersonen angesprochen werden. Ich begann mit den Einflussreichsten und traf mich sowohl einzeln als auch in kleinen Gruppen mit ihnen. Innerhalb weniger Wochen erreichte ich so über einhundert Verantwortungsträger. Ich breitete die Vision vor ihnen aus und deckte viele Fragen gleich ab. Spürte ich Vorbehalte bei dem einen oder andern, plante ich ein erneutes Treffen mit dieser Person ein. Dann ließ ich allen miteinander Zeit, damit der Einfluss jener Leute greifen und die allgemeine Akzeptanz des Projekts in der Gemeinde wachsen konnte.
Als die Gemeindeversammlung kam, war alles bereit. Die Projektpräsentation dauerte zwei Stunden. Ich reichte den Bericht zur Finanzanalyse mit Haushaltsplan und Grundriss durch die Reihen und versuchte von vornherein keine Frage unbeantwortet zu lassen. Ich hatte auch ein paar einflussreiche Mitglieder um ihren Gesprächsbeitrag gebeten.
Opposition gegen das Projekt war wie immer zu erwarten, doch als Raum für Fragen gegeben wurde, kam die Überraschung: Es gab nur zwei Fragen! Die eine bezog sich darauf, wo genau wir die Trinkwasseranschlüsse im Gebäude zu platzieren gedachten, und die andere, wie viele Toiletten geplant waren. Da wusste ich, dass wir erfolgreich durch die gefährlichen Gewässer navigiert hatten. Als der Antrag angenommen werden sollte, rief das Gemeindemitglied mit dem größten Einfluss dazu auf. Und ich hatte jenen Mitarbeiter, der den Bau zunächst abgelehnt hatte, um seine öffentliche Befürwortung des Antrags gebeten. Bei der Beschlussfassung war nur noch festzustellen, dass der Antrag zum Neubau mit 98 Prozent der Stimmen angenommen wurde.
Nachdem wir diese Phase überstanden hatten, war der Rest nicht mehr schwierig. Immer wieder hielt ich der Gemeinde die Vision vor Augen und gab ihnen Bericht vom jeweiligen Bau- oder Planungsfortschritt. Von Zeit zu Zeit überprüfte ich unsere Pläne und Ziele, um damit auf Kurs zu bleiben. Dieser war ja abgesteckt. Wir brauchten das Schiff nur noch zu steuern.
Für mich war das eine wertvolle Lernerfahrung. Nebenbei entdeckte ich auch das Geheimnis hinter dem Prinzip des Lenkens: gut vorbereitet sein. Bei guter Vorbereitung überträgt man von selbst eine zuversichtliche Haltung. Fehlende Vorbereitung bewirkt gerade das Gegenteil. Denn es kommt nicht auf die Größe eines Projekts an, ob es angenommen, unterstützt und letztlich erfolgreich wird, sondern auf die Größe der Führungspersönlichkeit! Deshalb sage ich auch, dass zwar jeder das Schiff steuern kann, aber nur ein Kapitän steckt den Kurs ab. Führungskräfte, die gut lenken können, können ihre Mitarbeiter daher zu jedem x-beliebigen Ziel führen.
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